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Ferienseminar in Amberg

by Teilnehmerinnen und Teilnehmern

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Erfahrungsbericht zum
Ferienseminar in Amberg
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August 2021, Schülerin der Q11:

Vom 2. bis zum 5. August 2021 durfte ich zu Beginn der vergangenen Sommerferien am Ferienseminar des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus teilnehmen. Insgesamt waren circa 30 SchülerInnen beteiligt. Leider konnte das Seminar aufgrund des Coronavirus nur Online, also per Zoom o.Ä. stattfinden, jedoch konnten wir auf diese Weise trotz der damaligen Einschränkungen die Gelegenheit nutzen, an interessanten Vorträgen in verschiedenen Themengebieten wie Wirtschaft oder Politik teilzuhaben. Die anfänglichen Hemmungen der Gruppe, auch tatsächlich einmal selbst das Mikrofon einzuschalten und etwas beizutragen, legten sich auch bereits nach kurzer Zeit.
Am Montag startete das Programm um 9:30 Uhr mit einem Rhetorik Seminar, welches von Flora Pulina angeboten wurde. Dabei ging es um verschiedene Techniken, die dabei helfen sollten, bei Vorträgen ruhig, locker und präsent aufzutreten, sowie Lampenfieber zu überwinden.
Auch wenn Lampenfieber oder etwa Referate mir persönlich nie große Probleme bereitet haben, war es wirklich interessant, diese Methoden kennenzulernen und für die Zukunft einzuüben. Besonders interessant waren auch die Übungen zum Sprechen aus der Brust und zur deutlichen Aussprache bei längeren Monologen.
Nach einer Mittagspause nach diesem Vortrag erwartete uns ein Online-Planspiel von Valentum Kommunikation mit dem Namen „Einmal Zukunft und zurück: Was macht die EU von morgen aus?“. Zuerst bekamen wir einige Informationen zum Europaparlament und seinen Zuständigkeitsbereichen, bevor wir schließlich mit dem eigentlichen Planspiel fortfuhren. Dafür wurden uns schon vorher jeweils Rollen zugeteilt. Ich selbst bekam die Rolle der Ministerin von Schweden, war also Teil des Rates der Europäischen Union. Andere Teilnehmer waren beispielsweise Teil des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit oder des Plenums im Europäischen Parlament. Nachdem wir uns über die Ansichten und Ziele unserer Rollen informiert hatten, wurde die Gruppe in Räume aufgeteilt und die Diskussion begann. Im Ministerrat diskutierten wir unter anderem Themen wie den Kohleausstieg und moderne Landwirtschaft.
Es wurde hierbei schnell klar, wie kompliziert und schwer es sein kann, schon in unserer eher kleinen Gruppe zu einem Ergebnis zu kommen, welches alle zumindest zum Teil zufriedenstellen kann und auch die nationalen Interessen die einzelnen Länder berücksichtigt. Im Anschluss an die Diskussionen wurden unsere Ergebnisse schließlich gesammelt und wir bekamen außerdem etwas Zeit, um uns auf den nächsten Punkt auf der Tagesordnung vorzubereiten: Eine Diskussion mit Dr. Gerhard Hopp, einem Mitglied im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Beziehungen im Bayerischen Landtag. Dabei ging es vor allem um Themen wie das Coronavirus oder den Umgang mit Ländern wie Ungarn in der EU, welche wichtige Werte der anderen Mitgliedsstaaten oft nicht teilen.
Am Dienstag folgte mein persönlicher Favorit unter den Vorträgen: das USA Update 2021 von Dr. Markus Hünemörder. Der Vortrag fand auf Englisch statt, was aber für niemanden ein Problem darstellte, und es wurden Themen wie die vergangene Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten thematisiert. Kurze Videoclips aus den Simpsons lockerten den Vortrag auf und stellten eine Abwechslung zu der großen Menge an interessantem Input dar.
Natürlich bekamen wir im Anschluss die Gelegenheit, Fragen zu stellen, welche wir auch definitiv nutzten. Wegen der zahlreichen Fragen dauerte dieser Vortrag im Endeffekt sogar eine halbe Stunde länger, als geplant, was aber niemanden von uns störte.
Von den USA nach Italien ging es schließlich am Mittwoch mit Renate Markoffs Vortrag „Pompeji Update“. Hier erfuhren wir viel über die neuesten Erkenntnisse von Ausgrabungsstätten in Italien und bekamen auch bisher nicht veröffentlichte Bilder zu sehen. Zwar bestand dieser Punkt zum größten Teil aus reinem Vortrag ohne Interaktion, was es manchmal schwer machte, fokussiert zu bleiben, jedoch war das Thema wirklich interessant und die erlangten Informationen konnten von einer anderen Teilnehmerin auch direkt für ihre Seminararbeit genutzt werden.
Am Donnerstag stand nun noch Prof. Dr. Christoph Skornias Vortrag zum Thema Verschlüsselung an. Die Thematik befasste sich viel mit Mathematik und Informatik und war daher äußerst komplex und teilweise abstrakt, was uns aber schon vorher mitgeteilt wurde. Trotzdem schaffte Prof. Dr. Skornia es, und verschiedene Methoden der Verschlüsselung so verständlich wie möglich zu machen und ging auch auf unsere Fragen beispielsweise zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei WhatsApp ein.
Wegen dieser zahlreichen Fragen dauerte auch dieser Vortrag länger als eigentlich vorgesehen, wobei alle Beteiligten jedoch positiv überrascht vom Interesse aller Beteiligten waren.

Im Anschluss an das Seminar bekamen wir alle Materialien aus den Vorträgen zur Verfügung gestellt, was es uns möglich macht, jederzeit auf diese Informationen zurückzugreifen.

Abschließend kann ich von meiner Seite sagen, dass das Ferienseminar sich für mich mehr als gelohnt hat. Trotz der dadurch in Anspruch genommenen Ferientage und trotz der Tatsache, dass es nicht in Präsenz stattfinden konnte, wurde es mir ermöglicht, meinen Horizont zu erweitern und neue Erkenntnisse in einem breiten Band von Themengebieten zu gewinnen, während ich gleichzeitig zahlreiche beeindruckende Persönlichkeiten kennenlernen durfte. Ich würde also jederzeit wieder an diesem Seminar teilnehmen.
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