Die Bremer Stadtmusikanten
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Es hatte ein Mann einen Esel, der ihm schon lange Jahre treu gedient, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so dass er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da wollt ihn der Herr aus dem Futter schaffen, aber der Esel merkte, dass kein guter Wind wehte, lief fort, und machte sich auf den Weg nach Bremen; dort, dachte er, kannst du ja Stadtmusikant werden.Loading...
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Als er ein Weilchen fort gegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wege liegen, der jappte wie einer, der sich müde gelaufen. Loading...
Nun, was jappst du so?
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Weißt du was. Ich gehe nach Bremen, dort Stadtmusikant zu werden, geh mit und lass dich auch bei der Musik annehmen
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Ach , weil ich alt bin, und jeden Tag schwächer werde, und auf der Jagd nicht mehr fort kann, hat mich mein Herr wollen totschlagen, da habe ich Reißaus genommen; aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?
Der Hund war's zufrieden, und sie gingen weiter. Es dauerte nicht lange, so saß da eine Katze auf dem Weg, und machte ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter.
Nun, was ist dir denn in die Quere gekommen?
Geh mit uns nach Bremen, du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du ein Stadtmusikant werden.
Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht; weil ich nun zu Jahren komme, meine Zähne stumpf werden, und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach den Mäusen herum jage, hat mich meine Frau ersäufen wollen; ich hab mich zwar noch fortgemacht, aber nun ist guter Rat teuer; wo soll ich hin?
Die Katze war's zufrieden, und ging mit. Darauf kamen die drei Landesflüchtigen an einem Hof vorbei, da saß auf dem Tor der Haushahn, und schrie aus Leibeskräften.
Du schreist einem durch Mark und Bein, was hast du vor?
Ei was, du Rotkopf. Zieh lieber mit uns fort nach Bremen, etwas Besseres, als den Tod findest du überall; du hast eine gute Stimme und wenn wir zusammen musizieren, so muss es eine Art haben.
Du schreist einem durch Mark und Bein, was hast du vor?
„Da hab ich gut Wetter prophezeit, sprach der Hahn, weil unserer lieben Frauen Tag ist, wo sie dem Christkindlein die Tücher gewaschen hat, und sie trocknen will, aber weil morgen zum Sonntag Gäste kommen, so hat die Hausfrau doch kein Erbarmen und der Köchin gesagt, sie wollte mich Morgen in der Suppe essen, und da soll ich mir heut Abend den Kopf abschneiden lassen. Nun schrei ich aus vollem Hals, so lang ich noch kann.
Der Hahn ließ sich den Vorschlag gefallen, und sie gingen alle vier zusammen fort.
Sie konnten aber die Stadt Bremen in einem Tag nicht erreichen, und kamen Abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einem großen Baum, die Katze und der Hahn machten sich aber hinauf, der Hahn flog bis in die Spitze, wo's am sichersten für ihn war. Ehe er einschlief, sah er sich noch einmal nach allen vier Winden um, da deuchte ihn, er sähe in der Ferne ein Fünkchen brennen, und rief seinen Gesellen zu, es müsste nicht gar weit ein Haus sein, denn es scheine ein Licht.
So müssen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht.
Ja ein paar Knochen und etwas Fleisch daran täten mir auch gut! Nun machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war, und sahen es bald heller schimmern, und es ward immer größer, bis sie vor ein hell erleuchtetes Räuberhaus kamen.
Was siehst du?
Grauschimmel!
Was ich sehe?
Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen daran und lassen's sich wohl sein." „Das war was für uns.
Ma, Va, ach wären wir da!
Da ratschlagten die Tiere, wies anzufangen wäre, um die Räuber fortzubringen; endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel musste sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster stellen, der Hund auf des Esels Rücken, die Katze auf den Hund klettern, und endlich flog der Hahn hinauf, und setzte sich der Katze auf den Kopf. Wie das geschehen war, fingen sie insgesamt auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen; der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte, indem stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, dass die Scheiben klirrend niederfielen. Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus. Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was übrig geblieben war, und aßen, als wenn sie vier Wochen hungern sollten.
Als Mitternacht vorbei war, und die Räuber von weitem sahen, dass kein Licht mehr im Haus war, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: „Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen" und hieß einen hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles still, ging in die Küche, wollte ein Licht anzünden, und nahm ein Schwefelhölzchen, und weil er die glühenden, feurigen Augen der Katze für lebendige Kohlen ansah, hielt er es daran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht, spie und kratzte. Da erschrak er gewaltig, lief und wollte zur Hintertür hinaus, aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein, und als er über den Hof an der Miste vorbei rennte, gab ihn, der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß; der Hahn aber, der vom Lärmen aus dem Schlaf geweckt und munter geworden war, rief vom Balken herab: „Kikeriki!