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Murmels ReiseLoading...
eine Weihnachtsgeschichteselbst erlebt
von Lisa Feischl :)
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für Mia
in liebevollem Gedenken
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für Mia
in liebevollem Gedenken
in liebevollem Gedenken

Kapitel 1:
Murmels Solo
Murmels Solo
Der Ballettsaal in der Nordpolallee 1 ist erfüllt von den aufgeregten Stimmchen der jungen Ballettelfen. Manche dehnen sich an der Stange, andere sitzen im Spagat oder der Grätsche am Boden. Keiner könnte die zierlichen Geschöpfe in ihren rosa Balletttrikots voneinander unterscheiden. Nur ein Elf hebt sich deutlich von der Gruppe ab. Murmel, das würden Menschenkinder schon sehr früh bemerken, sieht anders aus als die kleinen, zarten Elfen, mit denen er hier sein Solo einstudiert. Er wiegt 150 Kilo, hat ein dickes, rundes Bäuchlein, ein breites Gesicht und watschelige Füße. Aber wenn dieser Elf tanzt, dann sind alle verzaubert, er bewegt sich mit einer solchen Grazie und Anmut, wie man es seit Jahrzehnten hier in der
Weihnachtshelfervorbereitungsschule für Elfen und Wichtel nicht gesehen hat. Ihr werdet euch gewiss fragen, warum niemand bisher den körperlichen Unterschied zwischen Murmel und den anderen Elfen bemerkt hat, nicht einmal die strenge Ballettlehrerin Anastasia Borowskaja oder Schneidermeister Luribanz, der immer gehörig flucht, wenn er extra für Murmel aus zwei rosa Elfen-Tutus ein passendes Trikot schneidern muss.
Weihnachtshelfervorbereitungsschule für Elfen und Wichtel nicht gesehen hat. Ihr werdet euch gewiss fragen, warum niemand bisher den körperlichen Unterschied zwischen Murmel und den anderen Elfen bemerkt hat, nicht einmal die strenge Ballettlehrerin Anastasia Borowskaja oder Schneidermeister Luribanz, der immer gehörig flucht, wenn er extra für Murmel aus zwei rosa Elfen-Tutus ein passendes Trikot schneidern muss.
Kapitel 1:
Murmels Solo
Murmels Solo
Der Ballettsaal in der Nordpolallee 1 ist erfüllt von den aufgeregten Stimmchen der jungen Ballettelfen. Manche dehnen sich an der Stange, andere sitzen im Spagat oder der Grätsche am Boden. Keiner könnte die zierlichen Geschöpfe in ihren rosa Balletttrikots voneinander unterscheiden. Nur ein Elf hebt sich deutlich von der Gruppe ab. Murmel, das würden Menschenkinder schon sehr früh bemerken, sieht anders aus als die kleinen, zarten Elfen, mit denen er hier sein Solo einstudiert. Er wiegt 150 Kilo, hat ein dickes, rundes Bäuchlein, ein breites Gesicht und watschelige Füße. Aber wenn dieser Elf tanzt, dann sind alle verzaubert, er bewegt sich mit einer solchen Grazie und Anmut, wie man es seit Jahrzehnten hier in der
Weihnachtshelfervorbereitungsschule für Elfen und Wichtel nicht gesehen hat. Ihr werdet euch gewiss fragen, warum niemand bisher den körperlichen Unterschied zwischen Murmel und den anderen Elfen bemerkt hat, nicht einmal die strenge Ballettlehrerin Anastasia Borowskaja oder Schneidermeister Luribanz, der immer gehörig flucht, wenn er extra für Murmel aus zwei rosa Elfen-Tutus ein passendes Trikot schneidern muss.
Weihnachtshelfervorbereitungsschule für Elfen und Wichtel nicht gesehen hat. Ihr werdet euch gewiss fragen, warum niemand bisher den körperlichen Unterschied zwischen Murmel und den anderen Elfen bemerkt hat, nicht einmal die strenge Ballettlehrerin Anastasia Borowskaja oder Schneidermeister Luribanz, der immer gehörig flucht, wenn er extra für Murmel aus zwei rosa Elfen-Tutus ein passendes Trikot schneidern muss.
Nun, das ist wirklich schnell erklärt: Elfen können keine Körper wahrnehmen, habt ihr das gewusst? Elfen sehen nicht mit den Augen wie wir Menschen, ja gut Straßenlaternen und andere Hindernisse natürlich schon, wenn sie in Lichtgeschwindigkeit um den Erdball rasen, aber andere Lebewesen sehen sie nur mit den Herzen und aus dieser Sicht ist der dicke, unförmige Murmel eben eine zierliche Elfe. Und nicht nur das, gleichzeitig auch Klassenbester im Elfentanz, Primus im Fach Kreieren magischer Momente mit Feenstaub. Murmel zaubert die allerschönsten Träume in die Luft, keiner bringt die Kinderaugen so zum Strahlen und die Erwachsenen zum Träumen. Ihr wollt nun sicher wissen, warum Murmel hier in diesem alten, ehrwürdigen Ballettsaal mit seinem knarrenden Holzboden und abgegriffenen Stangen, an denen schon Generationen von Tanzelfen ihre Plies und Fouertes geübt haben, mittrainieren darf. Naja, es passieren eben manchmal Fehler, auch im Winterwunderland am Nordpol, Geschenke gehen verloren, werden falsch zugestellt oder nicht ordnungsgemäß eingepackt und ganz, ganz selten wird ein Wichtel versehentlich in eine Elfenklasse eingeschrieben, so wie es unserem Murmel passiert ist.
Die Spiegel in diesem Ballettsaal sind teilweise schon
blind, aber das stört nicht, wir haben ja schon gelernt, dass Elfen nicht mit den Augen bewerten. Das hier ist das Reich von Anastasia Borowskaja, der Grand Dame des Elfentanzes. Das schwarze Haar mit einem Band aus glitzernden Eiskristallen zu einem strengen Knoten im Nacken gebunden, schlägt die dürre Tänzerin mit einem knorrigen Stock den Takt.
Der düstere Saal wird von Wichteln mit Laternen erhellt, am Klavier sitzt wohl schon seit Jahrhunderten Walter Wichtel, sein weißer Bart streift den Boden unter dem Klavierschemel. Wenn er einschläft, was immer wieder einmal passiert, wirft die Borowskaja mit Zuckerstangen nach ihm. Die Eiszapfen der großen Uhr über dem Eingang zeigt 18 Uhr und 4 Minuten, es ist der 24. Juli und wie immer ein ganz besonderer Tag für die kleinen Ballettelfen. Murmel ist an der Reihe, er stellt sich in die Mitte des Saales und hebt grazil einen Arm, als die Musik zu seinem Elfensolo einsetzt. Eine andächtige Stille hat sich ausgebreitet, sogar die Borowskaja hört auf, mit ihrem Taktstock auf den Boden zu trommeln. Alle verfolgen entzückt den Bewegungen des dicken, unförmigen Murmel. Da wird die Stille von einem lauten Krachen und Splittern, einem wütenden Fluchen, dem ein gurgelnder Hustenanfall folgt, unterbrochen. Herein wankt lallend der Weihnachtsmann in kurzer Hose, Hawaihemd, mit einer riesigen schwarzen Sonnenbrille und einer dicken, qualmenden Zigarre im Mund.
blind, aber das stört nicht, wir haben ja schon gelernt, dass Elfen nicht mit den Augen bewerten. Das hier ist das Reich von Anastasia Borowskaja, der Grand Dame des Elfentanzes. Das schwarze Haar mit einem Band aus glitzernden Eiskristallen zu einem strengen Knoten im Nacken gebunden, schlägt die dürre Tänzerin mit einem knorrigen Stock den Takt.
Der düstere Saal wird von Wichteln mit Laternen erhellt, am Klavier sitzt wohl schon seit Jahrhunderten Walter Wichtel, sein weißer Bart streift den Boden unter dem Klavierschemel. Wenn er einschläft, was immer wieder einmal passiert, wirft die Borowskaja mit Zuckerstangen nach ihm. Die Eiszapfen der großen Uhr über dem Eingang zeigt 18 Uhr und 4 Minuten, es ist der 24. Juli und wie immer ein ganz besonderer Tag für die kleinen Ballettelfen. Murmel ist an der Reihe, er stellt sich in die Mitte des Saales und hebt grazil einen Arm, als die Musik zu seinem Elfensolo einsetzt. Eine andächtige Stille hat sich ausgebreitet, sogar die Borowskaja hört auf, mit ihrem Taktstock auf den Boden zu trommeln. Alle verfolgen entzückt den Bewegungen des dicken, unförmigen Murmel. Da wird die Stille von einem lauten Krachen und Splittern, einem wütenden Fluchen, dem ein gurgelnder Hustenanfall folgt, unterbrochen. Herein wankt lallend der Weihnachtsmann in kurzer Hose, Hawaihemd, mit einer riesigen schwarzen Sonnenbrille und einer dicken, qualmenden Zigarre im Mund.