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1. Türchen

by P-Seminar "Utopie und Dystopie"

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130923
Als ich meine Augen öffne, kann ich nur ein leichtes Licht in der Ferne ausmachen. Die Umgebung um mich herum ist dunkel und ich kann nichts erkennen.
Mein Körper ist ganz starr von der Kälte und ich bewege vorsichtig meine Arme, Beine, Finger und Zehen. Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er in Watte eingepackt, sodass es mir schwerfällt klare Gedanken zu fassen.
Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit und ich kann unklare Umrisse ausmachen. Ich spüre, dass der Boden unter mir aus Sand ist, der durch meine Finger rieselt. Vorsichtig stehe ich auf und bahne mir langsam meinen Weg in Richtung des Lichtes, das fernab leuchtet.
In den ersten Minuten, die ich mit Laufen verbringe, fühlt sich mein Kopf noch taub an und ich weiß nicht, warum ich zum Licht gehe, doch es fühlt sich richtig an.
Das Licht ist weiter weg, als ich anfangs gedacht habe und eine Zeit lang bin ich teilnahmslos geradeaus gegangen. In diesem Moment bin ich mir fremd gewesen und habe mir zugeschaut, wie ich einen Schritt nach dem anderen gemacht habe. Ich habe keine bewusste Kontrolle über meine Beine gehabt, die mich durch die Nacht getragen haben.
Ich weiß nicht, wie lang ich schon gerade aus gehe, als sich die Gedanken in meinem Kopf bemerkbar machen. Fragen, die klären wollen, wie ich hierher gekommen bin und wie lang ich schon da gelegen habe. Fragen, die mich dazu drängen, die Leere in meinem Kopf zu erkennen.
Am lautesten hebt sich jedoch die Frage „Wer bin ich?“ ab. Gute Frage.
Ich denke angestrengt darüber nach, was ich an Erinnerungen finden kann. Mein Kopf ähnelt einem Sieb, das alle vorherigen Erinnerungen durchgelassen hat, die jetzt vergessen sind und das durch den Sand, den ich unter meinen Füßen spüre, verstopft wird. Ich weiß weder, wo ich mich befinde, noch woher ich komme. Es scheint so, als hätte ich bis gerade eben nicht existiert und trotzdem habe ich das Gefühl, dass es mich doch schon länger gibt.
Je weiter ich gehe, umso mehr machen sich meine Beine bemerkbar. Sie fühlen sich schwer an und ich komme immer langsamer voran.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit verstreicht, bis ich das Licht erreiche, aber ich merke, dass mein Körper immer schwächer wird und ich kaum noch vorankomme.
Nachdem sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt haben, kann ich mich in der Umgebung umschauen.
Ich kann die Umrisse der Stadt klar erkennen, obwohl ich noch mehrere hundert Meter entfernt bin.
Zitternd mache ich meinen ersten Schritt auf den asphaltierten Gehweg.
Die Häuser am Rand der Stadt sind nicht so hoch, wie die im Zentrum, überragen aber trotzdem den vierten Stock. Die Fassaden sind bröckelig und der Sand reicht noch weit auf die Straße. Ich merke die kleinen spitzen Körner unter meinen mittlerweile rauen Füßen.
Die Temperatur ist in der Stadt etwas angenehmer als außerhalb, doch mein Körper zittert weiterhin. Ich halte meinen Körper eng umschlungen, sodass ich die restliche Wärme, die ich noch besitze, bei mir behalte. Mir fällt das erste Mal eine Zahl auf meinem linken Unterarm auf. 130923.
Etwas verwundert starre ich meinen Arm an. Was hat das zu bedeuten? Orientierungslos blicke ich mich um und mache vorsichtig zwei Schritte auf die Straße zu. Planlos folge ich ihr, um in die Mitte der Stadt zu kommen. Ab und zu sehe ich in den Gassen neben mir zusammengekauerte Gestalten, die ebenfalls versuchen gegen die Kälte anzukämpfen.
Je näher ich dem Zentrum komme, umso mehr Personen kommen mir entgegen, die mich etwas abschätzig mustern. Die Menschen sehen in der Stadt ganz anders aus als außerhalb. Die Männer, die mir entgegen kommen, als ich das Hauptgebäude in der Stadt erreiche, tragen schöne Hemden und teure Uhren. Ich kann mich nicht genau erinnern, woher ich diese Stadt kenne, doch sie kommt mir bekannt vor. Deswegen weiß ich auch, dass in dem Gebäude vor mir wichtige Personen arbeiten. Mir ist klar, dass das Leben in der Stadt sehr teuer sein muss, sodass sich nicht viele den Luxus leisten können. 
Ich weiß nicht, wo ich hin soll und entscheide mich schließlich dafür, in eine nahe gelegene Gasse zu gehen. Völlig fertig lasse ich mich langsam zu Boden sinken. 
Ich weiß nicht, wie viel Zeit verstreicht, bis ich das Licht erreiche, aber ich merke, dass mein Körper immer schwächer wird und ich kaum noch vorankomme.
Nachdem sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt haben, kann ich mich in der Umgebung umschauen.
Ich kann die Umrisse der Stadt klar erkennen, obwohl ich noch mehrere hundert Meter entfernt bin.
Zitternd mache ich meinen ersten Schritt auf den asphaltierten Gehweg.
Die Häuser am Rand der Stadt sind nicht so hoch, wie die im Zentrum, überragen aber trotzdem den vierten Stock. Die Fassaden sind bröckelig und der Sand reicht noch weit auf die Straße. Ich merke die kleinen spitzen Körner unter meinen mittlerweile rauen Füßen.
Die Temperatur ist in der Stadt etwas angenehmer als außerhalb, doch mein Körper zittert weiterhin. Ich halte meinen Körper eng umschlungen, sodass ich die restliche Wärme, die ich noch besitze, bei mir behalte. Mir fällt das erste Mal eine Zahl auf meinem linken Unterarm auf. 130923.
Etwas verwundert starre ich meinen Arm an. Was hat das zu bedeuten? Orientierungslos blicke ich mich um und mache vorsichtig zwei Schritte auf die Straße zu. Planlos folge ich ihr, um in die Mitte der Stadt zu kommen. Ab und zu sehe ich in den Gassen neben mir zusammengekauerte Gestalten, die ebenfalls versuchen gegen die Kälte anzukämpfen.
Je näher ich dem Zentrum komme, umso mehr Personen kommen mir entgegen, die mich etwas abschätzig mustern. Die Menschen sehen in der Stadt ganz anders aus als außerhalb. Die Männer, die mir entgegen kommen, als ich das Hauptgebäude in der Stadt erreiche, tragen schöne Hemden und teure Uhren. Ich kann mich nicht genau erinnern, woher ich diese Stadt kenne, doch sie kommt mir bekannt vor. Deswegen weiß ich auch, dass in dem Gebäude vor mir wichtige Personen arbeiten. Mir ist klar, dass das Leben in der Stadt sehr teuer sein muss, sodass sich nicht viele den Luxus leisten können. 
Ich weiß nicht, wo ich hin soll und entscheide mich schließlich dafür, in eine nahe gelegene Gasse zu gehen. Völlig fertig lasse ich mich langsam zu Boden sinken. 
Erschöpft schließe ich meine Augen und das Letzte, das ich sehe, ist die Sonne, deren Strahlen sich allmählich durch die hohen Häuser um mich bahnen.

Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe, doch es herrscht reges Treiben auf dem Hauptplatz der Stadt und die Sonne steht hoch über mir. Mir ist nicht mehr so kalt wie vorher, doch meine Arme und Beine schmerzen, als ich mich vom Boden erhebe. Der Sand ist wesentlich angenehmer gewesen, um darauf zu liegen. Ich spüre, wie mein Magen knurrt und stehe langsam auf.
Die Menschen laufen an mir vorbei und ich ernte nur verachtende Blicke der vorbeilaufenden Personen. Ich sehe, dass deren Blick auf die Zahl auf meinem Arm geheftet ist.
Ich selber weiß nicht, wofür sie steht und werde dennoch verurteilt.

Unsanft werde ich von einem Mann angerempelt, der zielstrebig auf das Haupthaus zugeht, sodass ich zu Boden falle.
Er wirft nicht einmal einen Blick zurück, geschweige denn entschuldigt er sich. Stattdessen schimpft er und die umstehenden Leute werfen mir einen verärgerten Blick zu.
Laut fluchend kommt ein Mädchen auf mich zu und reicht mir ihre Hand. Etwas überfordert nehme ich sie an und sie zieht mich wieder auf meine Beine.
“Ich bin Avi!”, meint sie, als ich sicher auf beiden Beinen stehe, “Und wer bist du?”.
Stockend erkläre ich ihr dass ich keinen Namen habe, beziehungsweise dass ich mich nicht daran erinnern kann. Sie ist die erste Person, die freundlich zu mir ist und ich fühle mich wohl bei ihr.
“Ich kann dich aber auch nicht 130 was auch immer nennen.”, stellte sie nüchtern fest. Daraufhin herrscht kurzes Schweigen.
 “Ich nenn dich Matthias!”, ruft sie mir von Weitem zu, während sie schon hinter der nächsten Ecke verschwindet. “Jetzt warte doch!”, rufe ich ihr hinterher, nachdem auch ich mich in Bewegung gesetzt habe. 
Schwer atmend komme ich hinter ihr zum Stehen. Ich bin ihr durch verschiedene enge Gassen gefolgt, bis wir in einer kleinen Lichtung des Waldes aus Hochhäusern gelangt sind. Wir sind umgeben von anderen Kindern, die alle unterschiedlich alt sind. 
Viele sind sehr spärlich bekleidet und sitzen etwas zusammengekauert in kleinen Gruppen auf Treppenstufen. Zielstrebig führt mich Avi zu einer Gruppe aus drei Personen, die so aussehen, als wären sie in unserem Alter. Freudig fällt sie einem etwas älteren Jungen um den Hals. Ich fühle mich etwas unwohl und bleibe hinter ihr stehen. Ich kann die Blicke von den anderen auf mir spüren und versuche mich so klein wie möglich zu machen, damit ich nicht weiter auffalle.
Argwöhnisch betrachtet mich der ältere Junge, der mir von Avi mittlerweile als Alex vorgestellt wurde.
Ich schaue mich um und sehe, wie die Sonne wieder langsam hinter den Häusern verschwindet und erbarmungslos die Wärme mitnimmt. Ich merke, wie die Kälte anfängt an meinen nackten Armen zu nagen und ziehe sie an mich, um sie aneinander zu reiben.
Avi merkt, wie kalt mir ist und zieht ihre Jacke aus, die ihr viel zu groß ist. Sie beharrt darauf, dass ich sie annehme, obwohl ich mich dagegen sträube. Letztendlich gewinnt sie und ich ziehe mir ihre Jacke an.
Avi ist fest entschlossen mir zu helfen und überlegt eine Weile. Während sie sich mit mir schweigend von der Gruppe entfernt, denke auch ich nach. „Willst du wissen wo du herkommst?“, fragt sie mich nach einer kurzen Pause. Stumm nicke ich. „Ich helfe dir. Wo genau bist du aufgewacht? Lass uns doch dahin zurück gehen.“
„Jetzt sofort?“, frage ich nach. Sie nickt nur überzeugt und zieht mich zu unserem ersten Treffpunkt, von dem aus ich sie zum Stadtrand führe.

Und jetzt stehe ich hier am Rande der Stadt und schaue auf den Weg, den ich noch vor mir habe. Genau der Weg, von dem ich herkomme.
Das Ausmaß der Wüste lässt sich im Dunkeln nur erahnen, doch ich habe nicht gedacht, dass sie wirklich so groß ist, als ich sie das erste Mal in der Dunkelheit erkundet habe. Eine weite rötliche Wüstenlandschaft erstreckt sich vor mir. Weit und breit kann ich nichts anderes als Sand und Felsen weit in der Ferne erkennen. Hinter mir die Stadt und vor mir die Einöde, aus der ich gekommen bin und in die ich gleich wieder muss. 
Wir sind schon einige Minuten stillschweigend gelaufen, bis ich etwas sage.
Viele sind sehr spärlich bekleidet und sitzen etwas zusammengekauert in kleinen Gruppen auf Treppenstufen. Zielstrebig führt mich Avi zu einer Gruppe aus drei Personen, die so aussehen, als wären sie in unserem Alter. Freudig fällt sie einem etwas älteren Jungen um den Hals. Ich fühle mich etwas unwohl und bleibe hinter ihr stehen. Ich kann die Blicke von den anderen auf mir spüren und versuche mich so klein wie möglich zu machen, damit ich nicht weiter auffalle.
Argwöhnisch betrachtet mich der ältere Junge, der mir von Avi mittlerweile als Alex vorgestellt wurde.
Ich schaue mich um und sehe, wie die Sonne wieder langsam hinter den Häusern verschwindet und erbarmungslos die Wärme mitnimmt. Ich merke, wie die Kälte anfängt an meinen nackten Armen zu nagen und ziehe sie an mich, um sie aneinander zu reiben.
Avi merkt, wie kalt mir ist und zieht ihre Jacke aus, die ihr viel zu groß ist. Sie beharrt darauf, dass ich sie annehme, obwohl ich mich dagegen sträube. Letztendlich gewinnt sie und ich ziehe mir ihre Jacke an.
Avi ist fest entschlossen mir zu helfen und überlegt eine Weile. Während sie sich mit mir schweigend von der Gruppe entfernt, denke auch ich nach. „Willst du wissen wo du herkommst?“, fragt sie mich nach einer kurzen Pause. Stumm nicke ich. „Ich helfe dir. Wo genau bist du aufgewacht? Lass uns doch dahin zurück gehen.“
„Jetzt sofort?“, frage ich nach. Sie nickt nur überzeugt und zieht mich zu unserem ersten Treffpunkt, von dem aus ich sie zum Stadtrand führe.

Und jetzt stehe ich hier am Rande der Stadt und schaue auf den Weg, den ich noch vor mir habe. Genau der Weg, von dem ich herkomme.
Das Ausmaß der Wüste lässt sich im Dunkeln nur erahnen, doch ich habe nicht gedacht, dass sie wirklich so groß ist, als ich sie das erste Mal in der Dunkelheit erkundet habe. Eine weite rötliche Wüstenlandschaft erstreckt sich vor mir. Weit und breit kann ich nichts anderes als Sand und Felsen weit in der Ferne erkennen. Hinter mir die Stadt und vor mir die Einöde, aus der ich gekommen bin und in die ich gleich wieder muss. 
Wir sind schon einige Minuten stillschweigend gelaufen, bis ich etwas sage.
Als ich ihre Narbe anspreche, wird sie jedoch noch stiller, sofern das geht. Ich kenne Avi erst ein paar Stunden, doch ich merke, dass sie darüber nicht sprechen möchte. Verschiedene Erinnerungen überfluten das Mädchen, das sehe ich ihr an, weshalb ich versuche schnell das Thema zu wechseln.
Die Narbe war mir ziemlich schnell aufgefallen. Sie ziert die Innenseite ihres linken Unterarmes. Es wirkt, als hätte Avi sich stark verbrannt, doch es muss eine sehr große Hitzequelle gewesen sein.
„Weißt du, wo wir hin müssen?“, frage ich, nachdem ich mich geräuspert habe. „Wir müssen erstmal dahin zurück, wo du aufgewacht bist“ antwortet sie mir. Ich kann aus ihrer Stimme heraushören, wie sie versucht gegen die schlechte Stimmung anzukämpfen. Die nächste Zeit laufen wir ruhig nebeneinander her. Jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Die Unsicherheit, was uns erwarten wird, wenn wir ankommen und der Zweifel daran, ob wir es überhaupt finden, was auch immer es war, lastet auf unseren Schultern.
Stillschweigen bewahrend tasten wir uns nach und nach voran, bis es dunkel wird.

Unsere Augen haben sich größtenteils an die Dunkelheit gewöhnt und wir können eine Spalte zwischen den Felsen erkennen. Vorsichtig tasten wir uns voran, sodass wir windgeschützt zwischen den Felsen liegen. Wir haben uns dazu entschieden, hier zu schlafen und morgens, solange es noch nicht zu warm ist, weiterzugehen. Ich versuche es mir bequem zu machen und lehne mich etwas am Felsen an. Avi legt sich zu mir, sodass ich ihre Wärme spüren kann. Sie hat fast geglüht und ich lege ihre Jacke um uns, sodass die Hitze bei uns bleibt und nicht verfliegt. Schon nach kurzer Zeit höre ich ihre gleichmäßigen ruhigen Atemzüge. Unbewusst rutscht sie noch etwas näher an mich heran.
Zum Schlafen kann ich mich nicht überreden. Die Gedanken kreisen in meinem Kopf und ich kann sie nicht abstellen.
Ich habe keine eigenen, persönlichen Erinnerungen. Ich weiß zum Beispiel, dass die erste bemannte Mondlandung 1969 stattfand, doch ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wie ich heiße. Wer sind meine Eltern? Wo komme ich her? Was mache ich hier?
Letztendlich übermannt mich doch noch die Müdigkeit und ich falle in einen traumlosen Schlaf.
Den nächsten Tag verbringen wir damit durch die Wüste zu laufen. Gegen Mittag müssen wir jedoch unseren Weg unterbrechen, da die Sonne erbarmunglos auf uns herunter brennt. Mit der Jacke versuchen wir zusammengekauert uns vor den heißen Sonnenstrahlen zu schützen.
Den Schutz bis zum Abend finden wir unter einer Felsenkette, ähnlich wie die, unter der wir schon übernachtet haben.
Ich werde von einer Hand an meiner Schulter geweckt. Avi steht vor mir und überredet mich weiter zu gehen. Als es langsam anfängt dunkler zu werden, sehen wir ein Funkeln in der Ferne. Die Sonne steht tief genug, sodass die Reflektion uns blendet. Mit schnellen Schritten nähern wir uns vorsichtig der Spiegelung. Unsicher schauen wir uns um.
Als wir ankommen, erkennen wir, dass vor uns eine Luke aus Metall im Boden eingelassen worden ist. Ich bücke mich und streiche vereinzelte Sandkörner herunter, sodass die Inschrift sichtbar wird.

Medizinisches Fachinstitut für humane Genforschung und Labordiagnostik im Fachbereich der Laboratoriumsmedizin“

Ich habe das unangenehme Gefühl, dass wir hier richtig sind und als ich Avi anschaue verstärkt sich meine Befürchtung. Sie steht leicht zusammengekauert neben mir und ihre Muskeln sind angespannt. Nach einem knappen Nicken ihrerseits öffne ich die Luke und schaue hinein. Ich kann einen Gang mehrere Meter unter uns erkennen und steige hinein auf eine Leiter, die mich hinunter führt. Avi folgt dicht hinter mir. Wir sind beide angespannt, während wir durch die langen weißen, nie endenden Gänge schleichen.

„Matthias!“, kann ich den entsetzten Schrei von Avi hinter mir hören. Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie ein Mann, der einen weißen Kittel trägt und hier Arzt ist, das Mädchen packt und festhält. „Lauf!“, schreit sie mir zu, doch ich will sie nicht alleine lassen. Ich habe mich in dem Moment entschieden loszurennen, als ich Schritte hinter dem Arzt hören kann, die immer lauter werden. Ich renne so schnell ich kann, doch ich weiß nicht, wohin meine Beine mich tragen. Mein Kopf ist mir keine Hilfe, da er jegliche Funktion, rational zu denken, ausgeschaltet hat. Ich kann nur meine eigenen Vorwürfe hören, warum ich Avi alleine lasse und ihr nicht helfe.
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