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20. Türchen

by P-Seminar "Utopie und Dystopie"

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Freiheit
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oder

Sicherheit
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20.12.21
Stöhnend öffne ich meine Augen und schaue mich vorsichtig um. Die Zelle, in der ich sitze, besteht aus dicken, robusten, grauen Mauern, wobei sich auf einer Seite ein kleines Fenster, das zwar ein paar Strahlen Sonnenlicht durchlässt, allerdings zu hoch ist, um nach draußen zu schauen, befindet. Gegenüber von diesem ist eine schwere Eisentür, aufgrund welcher mir eine Flucht unmöglich scheint. Zitternd schließe ich die Augen und konzentriere mich auf den rauen Boden unter meinen Händen, als ich versuche Ruhe zu bewahren. Während sich mein Atem reguliert, werde ich mir dem pochenden Schmerz in meinem Kopf bewusst. Reflexartig fasse ich mir an die Schläfe, wo ich getrocknetes Blut wiederfinde. Damit bin ich mir sicher. Ich bin niedergeschlagen worden und befinde mich wehrlos in den Händen meiner Feinde. Aus Gewohnheit fasse ich mir an den Nacken, knapp unterhalb meines Haaransatzes. Wenn man mich fragen würde, was ich an mir am meisten mag würde ich ohne zu zögern auf diese verweisen. So drückt die feine Linie meinen Widerstand gegen die Regierung aus. Auf einmal höre ich langsame, schwere Schritte den Gang entlang laufen. Sie nähern sich meiner Tür, nur um kurz davor stehen zu bleiben. Diese öffnet sich mit einem lauten Quietschen, welches eine weitere Schmerzwelle durch meinen Kopf schickt. Ein großer Mann mittleren Alters, tritt ein. Er hat ein gehässiges Lächeln im Gesicht. ,,Guten Morgen, Dornrösschen. Ich bin Obergeneral Kreft.“ ,,Wo bin ich?“, erwidere ich mit kalter emotionsloser Stimme. ,, Kannst du es dir nicht denken?“ Meine schlimmsten Befürchtungen sind also wahr. Ich muss in dem innenmilitärischen Zellenbereich sein. ,,Wenn das dann geklärt wäre, können wir zum essentiellen Part übergehen“, entgegnet er mir mit einem wissendem Blick. ,,Sie sind schon lange auf unserem Radar, Lara Black, Spionin der Untergrundrebellion. Hier die Million-Dollar-Frage: Was sollst du herausfinden?“ ,,.Können Sie sich das nicht denken?“, wiederhole ich seine Frage frech. Er betrachtet mich einen Augenblick und ich bereite mich schon auf eine Bestrafung vor. Überraschenderweise legt er seinen Kopf in den Nacken und fängt schallend an zu lachen. Ich entspanne mich, bleibe aber trotzdem auf der Hut. Abrupt hört er auf und geht einen schnellen Schritt auf mich zu, beugt seinen Kopf so nah zu mir, dass ich seinen Atem spüren kann.
Stöhnend öffne ich meine Augen und schaue mich vorsichtig um. Die Zelle, in der ich sitze, besteht aus dicken, robusten, grauen Mauern, wobei sich auf einer Seite ein kleines Fenster, das zwar ein paar Strahlen Sonnenlicht durchlässt, allerdings zu hoch ist, um nach draußen zu schauen, befindet. Gegenüber von diesem ist eine schwere Eisentür, aufgrund welcher mir eine Flucht unmöglich scheint. Zitternd schließe ich die Augen und konzentriere mich auf den rauen Boden unter meinen Händen, als ich versuche Ruhe zu bewahren. Während sich mein Atem reguliert, werde ich mir dem pochenden Schmerz in meinem Kopf bewusst. Reflexartig fasse ich mir an die Schläfe, wo ich getrocknetes Blut wiederfinde. Damit bin ich mir sicher. Ich bin niedergeschlagen worden und befinde mich wehrlos in den Händen meiner Feinde. Aus Gewohnheit fasse ich mir an den Nacken, knapp unterhalb meines Haaransatzes. Wenn man mich fragen würde, was ich an mir am meisten mag würde ich ohne zu zögern auf diese verweisen. So drückt die feine Linie meinen Widerstand gegen die Regierung aus. Auf einmal höre ich langsame, schwere Schritte den Gang entlang laufen. Sie nähern sich meiner Tür, nur um kurz davor stehen zu bleiben. Diese öffnet sich mit einem lauten Quietschen, welches eine weitere Schmerzwelle durch meinen Kopf schickt. Ein großer Mann mittleren Alters, tritt ein. Er hat ein gehässiges Lächeln im Gesicht. ,,Guten Morgen, Dornrösschen. Ich bin Obergeneral Kreft.“ ,,Wo bin ich?“, erwidere ich mit kalter emotionsloser Stimme. ,, Kannst du es dir nicht denken?“ Meine schlimmsten Befürchtungen sind also wahr. Ich muss in dem innenmilitärischen Zellenbereich sein. ,,Wenn das dann geklärt wäre, können wir zum essentiellen Part übergehen“, entgegnet er mir mit einem wissendem Blick. ,,Sie sind schon lange auf unserem Radar, Lara Black, Spionin der Untergrundrebellion. Hier die Million-Dollar-Frage: Was sollst du herausfinden?“ ,,.Können Sie sich das nicht denken?“, wiederhole ich seine Frage frech. Er betrachtet mich einen Augenblick und ich bereite mich schon auf eine Bestrafung vor. Überraschenderweise legt er seinen Kopf in den Nacken und fängt schallend an zu lachen. Ich entspanne mich, bleibe aber trotzdem auf der Hut. Abrupt hört er auf und geht einen schnellen Schritt auf mich zu, beugt seinen Kopf so nah zu mir, dass ich seinen Atem spüren kann.
,,Wie viel weißt du?“, fragt er, wobei in seiner Stimme ein bedrohlicher Klang mitschwingt. ,,Die Rebellion weiß, dass die Regierung unsere Gedankenchips schamlos ausnutzt, um die Bevölkerung zu kontrollieren. Uns fehlen nur noch einige handfeste Beweise, bevor wir der ganzen Bevölkerung davon erzählen werden“, sage ich und sehe ihm herausfordernd in die Augen während ich trotzig mein Kinn vorschiebe. Jedem Bürger wird ab Anfang der Schulzeit ein Gedankenchip eingepflanzt, welcher die Fähigkeit verleiht, jegliche Informationen aus dem Internet herauszufischen, jedem beliebigen Menschen eine Nachricht zukommen zu lassen und Dateien gezielt zu speichern und aufzurufen. Er ist also eine dem Menschen eingebaute Version des Smartphones. Die Regierung allerdings benutzt sie, um in die wichtigste Privatsphäre des Menschen einzudringen. Den eigenen Gedanken. ,,Warum denkst du, machen wir das?“, fragt Kreft mich. ,,Macht, Macht, Macht! Wissen ist Macht. Macht führt zu Reichtum. Die Menschheit ist geizig“, schleudere ich ihm ins Gesicht. ,,Wusstest du, dass seit derAuslesung der Gedankenschips, die Rate der ausgeführten Verbrechen zur Hälfe gesunken ist, da sie durch die Auslesung derer verhindert werden konnten. Auch die Anzahl der Attentate ist stark gesunken. Die Menge der aufgeklärten Fälle hingegen hat stark zugenommen“, legt er sachlich vor, während er seine Hände hinter dem Rücken verschränkt und auf und ab geht. ,,Sie behaupten also, dass die Sicherheit hier im Fokus steht?“, er bleibt stehen und schaut mich ernst an. ,,Ja!“ ,,Und zu welchem Preis? Dem Verlust meine eigenen Gedanken für mich alleine zu haben. Den Informationen, die kein anderer besitzen sollte.“ ,,Wir besitzen sie nicht. Wir lesen und verhindern. Die Menschen sind grausam. Wir töten Tiere, unseren Planeten, unsere Heimat und ihre Bewohner. Wir sind eifersüchtig, neidisch, arrogant, egoistisch. Die Regierung versucht, die Menschen vor sich selbst zu schützen“, erklärt er. ,,Dann sagen Sie mir mal“, ich ziehe meine Augen zu Schlitzen zusammen und lehne mich vor, ,,wie lange dauert es, bis es Ihnen nicht mehr reicht und Sie kontrollieren wollen?“ Ich lehne mich wieder zurück und drehe mich demonstrativ von ihm weg. ,,Weißt du was? Ich bewundere deine Loyalität und Standhaftigkeit. Lass es mir dir zeigen, lass dich von mir überzeugen. Die Rebellion hat dich überzeugt, jetzt gib mir die Chance dich zu überzeugen.“ Ich schaue auf. Freiheit oder Sicherheit?
,,Wie viel weißt du?“, fragt er, wobei in seiner Stimme ein bedrohlicher Klang mitschwingt. ,,Die Rebellion weiß, dass die Regierung unsere Gedankenchips schamlos ausnutzt, um die Bevölkerung zu kontrollieren. Uns fehlen nur noch einige handfeste Beweise, bevor wir der ganzen Bevölkerung davon erzählen werden“, sage ich und sehe ihm herausfordernd in die Augen während ich trotzig mein Kinn vorschiebe. Jedem Bürger wird ab Anfang der Schulzeit ein Gedankenchip eingepflanzt, welcher die Fähigkeit verleiht, jegliche Informationen aus dem Internet herauszufischen, jedem beliebigen Menschen eine Nachricht zukommen zu lassen und Dateien gezielt zu speichern und aufzurufen. Er ist also eine dem Menschen eingebaute Version des Smartphones. Die Regierung allerdings benutzt sie, um in die wichtigste Privatsphäre des Menschen einzudringen. Den eigenen Gedanken. ,,Warum denkst du, machen wir das?“, fragt Kreft mich. ,,Macht, Macht, Macht! Wissen ist Macht. Macht führt zu Reichtum. Die Menschheit ist geizig“, schleudere ich ihm ins Gesicht. ,,Wusstest du, dass seit derAuslesung der Gedankenschips, die Rate der ausgeführten Verbrechen zur Hälfe gesunken ist, da sie durch die Auslesung derer verhindert werden konnten. Auch die Anzahl der Attentate ist stark gesunken. Die Menge der aufgeklärten Fälle hingegen hat stark zugenommen“, legt er sachlich vor, während er seine Hände hinter dem Rücken verschränkt und auf und ab geht. ,,Sie behaupten also, dass die Sicherheit hier im Fokus steht?“, er bleibt stehen und schaut mich ernst an. ,,Ja!“ ,,Und zu welchem Preis? Dem Verlust meine eigenen Gedanken für mich alleine zu haben. Den Informationen, die kein anderer besitzen sollte.“ ,,Wir besitzen sie nicht. Wir lesen und verhindern. Die Menschen sind grausam. Wir töten Tiere, unseren Planeten, unsere Heimat und ihre Bewohner. Wir sind eifersüchtig, neidisch, arrogant, egoistisch. Die Regierung versucht, die Menschen vor sich selbst zu schützen“, erklärt er. ,,Dann sagen Sie mir mal“, ich ziehe meine Augen zu Schlitzen zusammen und lehne mich vor, ,,wie lange dauert es, bis es Ihnen nicht mehr reicht und Sie kontrollieren wollen?“ Ich lehne mich wieder zurück und drehe mich demonstrativ von ihm weg. ,,Weißt du was? Ich bewundere deine Loyalität und Standhaftigkeit. Lass es mir dir zeigen, lass dich von mir überzeugen. Die Rebellion hat dich überzeugt, jetzt gib mir die Chance dich zu überzeugen.“ Ich schaue auf. Freiheit oder Sicherheit?
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