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15. Türchen

by P-Seminar "Utopie und Dystopie"

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Nitropolis
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Nitropolis

„Scan abgeschlossen, 100% Wahrscheinlichkeit: Tod durch Überdosis an Droge „Riffle“ – ausgelöst durch Hirnblutung und Herzstillstand. Person gestorben im fantastischen Zustand“, analysiert der Cyber Assistent der Polizei C26Hg. „Schon wieder Riffle. Dieser Mist breitet sich schneller aus als die Pest. Das schlimmste ist, dass die Menschen es selbst zu sich nehmen. Irgendjemand vertreibt dieses Zeug und schämt sich nicht davor, Menschenleben zu nehmen. Ich frage mich, was diesen Menschen dazu getrieben hat, an Riffle zu sterben“, spricht Cyrus Silvers seinen Gedanken laut aus. „Kontostand -50.000,00 Wernick, Familie: 3 Kinder, alleinerziehend“, scannt C26Hg als Antwort auf die Frage.
Neben Cyrus läuft der Beauftragte gegen Drogenkriminalität hin und her. Herr Yvesk scheint mit einem wichtigen Telefonat beschäftigt zu sein. Seine schwarzen Stiefel platschen hin und her durch das
verschmutzte Regenwasser vom Regenschauer, der immer durch diese Stadt wütet. Nitropolis – eine Stadt der Schande. Genauso verschlungen von der Armutsseuche wie alle anderen großen urbanen Regionen. Wenn man von dem größten Turm herabschaut, sieht man wie sich Menschen tummeln. Menschen, die keine Zukunft mehr haben, weil es hier im Jahre 2059 nichts mehr zu holen gibt.
„Ich kann es kaum glauben, wie dieser Mann alles eingetauscht hat, nur um einmal in eine andere Welt zu versinken“ fragt sich der junge ,behütete Polizist ohne Geldsorgen. „Cyrus! Was stehst du da so rum? Komm kurz her, ich muss unter zwei Augen mit dir plaudern“, brüllt Yvesk über den ganzen Tatort. Yvesk ist ein strenger Mann in seinen Sechzigern, immer mit einer Zigarre im Mund. Er ist so wie er ist, weil er in seinem Dienst viel gesehen hat und abgehärtet ist vom Leben. Eine strenge Alkoholfahne steigt sofort in die Nase, wenn man ihm näher kommt. Dieser Duft vermischt sich mit
dem Gestank der billigen Zigarren, die er immer zur Entspannung qualmt, um der psychischen Belastung der Polizeiarbeit standzuhalten . „Hör mal zu! Ich wünschte, wir könnten diese ganze Sache einfach unter den Teppich fegen, aber der Rat scheint sehr großes Interesse an den Fällen zu haben. Das heißt, wir müssen wieder die Drecksarbeit für wenig Lohn erledigen. Und ich kenne niemand besseren als dich, der dafür geeignet wäre. Du bist jung, keine Kinder, hübsch – du wirst der
Spitzel sein, Cyrus. Ich schicke dir gleich die genaueren Informationen über den Pager. Ich würde mir den Job nicht entgehen lassen, Cyrus!“, klärt Yvesk auf. „Cyrus Silvers, Sie haben eine neue Nachricht – „1. Kontaktdaten auswerten und aufgelistete Person kontaktieren, 2. Vertrauen der Person gewinnen und eine Dosis kaufen, 3. Dosis in die Station bringen und Festnahme der Kontaktperson“, spricht der Pager, ein automatischer Assistent von Cyrus Silvers. Yvesk gibt einen heftigen Klopfer auf die Schulter des Beamten und zündet eine weitere Zigarre an. Der Junge Mann mit den eisigen Augen macht sich auf den Weg in sein Apartment, um sich eine unauffällige und möglichst schlichte Kleidung für die Mission auszusuchen. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Lichtstrahlzug steht er schon vor seiner Wohnung und öffnet die Eingangstür mit seinem Fingerabdruck. Als die Tür aufgeht, strömt ein gemischtes Aroma aus süßem Parfüm, Whisky und Rauch in die Nase. Auf dem Tisch steht ein Glas, das andere liegt auf dem Boden zerschlagen in winzige Glasteilchen. Cyrus schaut nostalgisch auf das kaputte Glas und lässt sich auf das Sofa fallen. Er nimmt einen kleinen Schluck und lässt sich diesen auf der Zunge zergehen. Der süße
Spitzel sein, Cyrus. Ich schicke dir gleich die genaueren Informationen über den Pager. Ich würde mir den Job nicht entgehen lassen, Cyrus!“, klärt Yvesk auf. „Cyrus Silvers, Sie haben eine neue Nachricht – „1. Kontaktdaten auswerten und aufgelistete Person kontaktieren, 2. Vertrauen der Person gewinnen und eine Dosis kaufen, 3. Dosis in die Station bringen und Festnahme der Kontaktperson“, spricht der Pager, ein automatischer Assistent von Cyrus Silvers. Yvesk gibt einen heftigen Klopfer auf die Schulter des Beamten und zündet eine weitere Zigarre an. Der Junge Mann mit den eisigen Augen macht sich auf den Weg in sein Apartment, um sich eine unauffällige und möglichst schlichte Kleidung für die Mission auszusuchen. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Lichtstrahlzug steht er schon vor seiner Wohnung und öffnet die Eingangstür mit seinem Fingerabdruck. Als die Tür aufgeht, strömt ein gemischtes Aroma aus süßem Parfüm, Whisky und Rauch in die Nase. Auf dem Tisch steht ein Glas, das andere liegt auf dem Boden zerschlagen in winzige Glasteilchen. Cyrus schaut nostalgisch auf das kaputte Glas und lässt sich auf das Sofa fallen. Er nimmt einen kleinen Schluck und lässt sich diesen auf der Zunge zergehen. Der süße
Geruch, der in der Wohnung liegt ,gehört einer jungen Frau namens Xira. Er denkt an ihre schwarzen Haare und wie sie noch gestern im Streit auseinandergegangen sind. Er nimmt einen Memory-Stick aus seiner Hosentasche und steckt sich diesen in den Anschluss, welcher sich in seinem Nacken befindet, um die Erinnerungen an die gestrige Nacht aufzurufen. Plötzlich klingelt sein Pager und eine Nachricht erscheint: “Kontaktperson Jolanda Wilkins (W, 28), wird verdächtig, Riffle zu verkaufen – hat in einer Stunde einen reservierten Tisch in einer Kneipe“. Cyrus kommt wieder in die Realität zurück aus seinen Gedanken, entfernt den Stick aus seinem Nacken raus und rafft sich auf. Er zieht eine alte Jeans und einen schwarzen Pullover über seinen Körper. Cyrus lässt die Haustür ins Schloss fallen und eilt durch die nassen Straßen zur Kneipe. Der jetzt als Zivil gekleidete Polizist betritt aufmerksam die mit Menschen gefüllte Kneipe. Diese sieht aus als wäre sie im Jahr 2000 steckengeblieben. Alte Möbel, billiger Alkohol und um diesen herum Alkoholiker, also circa 70% der Population der Stadt Nitropolis.
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