Book Creator

21. Türchen

by P-Seminar "Utopie und Dystopie"

Cover

Loading...
Loading...
Chicago 2121
Loading...
Chicago 2121
Loading...
Chicago 2121

"Schnell! Geht durch den Hintereingang zum Wagen!", ruft Brian zu seiner Frau May und seinem Sohn Henry. Doch es ist zu spät. Die Spezialeinheit der Polizei sprengt beide Türen auf. Sofort dreht er sich um und sieht wie Henry durch die Explosion blutend am Boden liegt. Die Polizisten eröffnen das Feuer mit ihren Sturmgewehren und treffen May mehrmals. Er fängt an mit seinen letzten elektroschockenden Nanoklingen, die er noch in seinem augmentierten Arm hat, auf die Polizisten zu schießen. Er hat damit drei von ihnen kurzzeitig ausschalten können. Der letzte Polizist trifft ihn einige Male, aber das macht ihm nichts aus, da ein Großteil seines Körpers durch Augmentierungen stark gepanzert ist. Er übermannt den letzten Polizisten und hält ihn im Würgegriff, bis er Ohnmächtig wird. "Henry! May!", schreit Brian, während er zu ihnen rennt. Beide liegen blutverschmiert und regungslos am Boden. Er ist geschockt und kniet sich hin, um ihren Puls zu spüren. Sie haben keinen Puls.
Als er merkt, dass sie tot sind, kann er seine Tränen nicht zurückhalten und fängt an zu weinen und zu schreien. Es ist qualvoll für ihn, das zu sehen. Er hat aber keine Zeit zu trauern, denn er hört immer näher kommende Sirenen. Ihm ist klar, dass er nichts mehr für sie tun kann, jedoch will er sie nicht einfach liegen lassen. Aber er muss. Mit verschwommener Sicht und zitternden Knien steht er auf. Er muss sich sehr zusammenreißen, um leise zu sein und mit letzter Kraft rennt er zu seinem Wagen und fährt davon.

Seit diesem schrecklichen Vorfall sind einige Wochen vergangen. Brian ist seitdem in Chicago und damit auch ungefähr 200 Kilometer von seiner Wohnung entfernt. Er lebt jetzt auf der Straße und ernährt sich von dem, was er finden kann. Sein Auto kann er nicht mehr benutzen, da es bereits von der Polizei beschlagnahmt worden ist. Ihn haben sie allerdings noch nicht gefunden. Da Brian selbst einmal bei der Polizei gearbeitet hat, weiß er, wie sie bei einer Suche vorgehen und wie er unter ihrem Radar bleiben kann. In einer weiteren schlaflosen Nacht wandert er
Als er merkt, dass sie tot sind, kann er seine Tränen nicht zurückhalten und fängt an zu weinen und zu schreien. Es ist qualvoll für ihn, das zu sehen. Er hat aber keine Zeit zu trauern, denn er hört immer näher kommende Sirenen. Ihm ist klar, dass er nichts mehr für sie tun kann, jedoch will er sie nicht einfach liegen lassen. Aber er muss. Mit verschwommener Sicht und zitternden Knien steht er auf. Er muss sich sehr zusammenreißen, um leise zu sein und mit letzter Kraft rennt er zu seinem Wagen und fährt davon.

Seit diesem schrecklichen Vorfall sind einige Wochen vergangen. Brian ist seitdem in Chicago und damit auch ungefähr 200 Kilometer von seiner Wohnung entfernt. Er lebt jetzt auf der Straße und ernährt sich von dem, was er finden kann. Sein Auto kann er nicht mehr benutzen, da es bereits von der Polizei beschlagnahmt worden ist. Ihn haben sie allerdings noch nicht gefunden. Da Brian selbst einmal bei der Polizei gearbeitet hat, weiß er, wie sie bei einer Suche vorgehen und wie er unter ihrem Radar bleiben kann. In einer weiteren schlaflosen Nacht wandert er
durch die Vororte, um nach einem geeigneten Unterschlupf zu suchen. Dabei stößt er in einer Seitengasse auf eine Gruppe junger Männer, die ein Kind bedrängen. „Hey Kleiner! Was ist denn in deinem Rucksack drin?“, fragt einer aus der Gruppe. „Kannst du mir deinen Rucksack mal geben? Ich will wissen, was da so drin ist“, fügt er noch hinzu. Brian sieht, dass der Junge verängstigt ist und sich in einer misslichen Situation befindet, aber er kann dem Jungen nicht helfen. Es sind insgesamt fünf Männer, die möglicherweise bewaffnet sind. In seiner aktuellen Verfassung würde er gerade so mit zwei oder drei von ihnen fertig werden. Wäre er in Topform, dann wären die fünf kein Problem für ihn. Während er sich einen Plan überlegt, wie er den Jungen dennoch unbeschadet aus dieser Situation befreien kann, wird es für den Kleinen immer schlimmer. „Haut ab! Lasst meinen Rucksack los!“, schreit der Junge, während die Männer versuchen, ihm den Rucksack aus den Händen zu reißen. Brian schlägt daraufhin die Scheibe eines nahestehenden Wagens ein. Die Alarmanlage ertönt.
 Die Männer lassen den Jungen vor Schreck los. „Wir müssen schnell weg von hier! Die Bullen werden gleich da sein!“, ruft der Größte aus der Gruppe, „aber vorher kümmern wir uns noch um diesen Bengel hier!“. „Hände hoch!“, ruft Brian mit einer Pistole auf die Männer gerichtet, „Lasst den Jungen gehen!“ „Ist das ein Cop?“, fragt einer in die Runde. „Sieht nicht so aus wie einer“, antwortet ein anderer. „Ist das überhaupt eine echte Knarre?“, schnauzt einer Brian an. Brian gibt einen Warnschuss ab. „Die ist echt“, antwortet er ganz trocken. „Ok, ok, wir lassen den Jungen ja schon gehen.“ Der Junge rennt hinter Brian in Schutz und beide verschwinden schnell von diesem Ort. „Sie sind doch kein echter Polizist, woher haben sie dann die Pistole?“, fragt der Junge ihn. „Aus dem Polizeiwagen, in der Nähe“. „Dann habe sie die Scheibe eingeschlagen, um die Pistole da rauszuholen! Ich möchte mich bedanken, dass sie mich gerettet haben.“ „Du musst dich dafür nicht bedanken. Ach übrigens wie heißt du eigentlich?“ „Ich heiße Timmy.“ „Gut Timmy, wohnst du hier in der Nähe? Soll ich dich noch nach Hause begleiten?“
 Die Männer lassen den Jungen vor Schreck los. „Wir müssen schnell weg von hier! Die Bullen werden gleich da sein!“, ruft der Größte aus der Gruppe, „aber vorher kümmern wir uns noch um diesen Bengel hier!“. „Hände hoch!“, ruft Brian mit einer Pistole auf die Männer gerichtet, „Lasst den Jungen gehen!“ „Ist das ein Cop?“, fragt einer in die Runde. „Sieht nicht so aus wie einer“, antwortet ein anderer. „Ist das überhaupt eine echte Knarre?“, schnauzt einer Brian an. Brian gibt einen Warnschuss ab. „Die ist echt“, antwortet er ganz trocken. „Ok, ok, wir lassen den Jungen ja schon gehen.“ Der Junge rennt hinter Brian in Schutz und beide verschwinden schnell von diesem Ort. „Sie sind doch kein echter Polizist, woher haben sie dann die Pistole?“, fragt der Junge ihn. „Aus dem Polizeiwagen, in der Nähe“. „Dann habe sie die Scheibe eingeschlagen, um die Pistole da rauszuholen! Ich möchte mich bedanken, dass sie mich gerettet haben.“ „Du musst dich dafür nicht bedanken. Ach übrigens wie heißt du eigentlich?“ „Ich heiße Timmy.“ „Gut Timmy, wohnst du hier in der Nähe? Soll ich dich noch nach Hause begleiten?“
„Also, ähm, ich habe kein Zuhause mehr.“ „Und was ist mit deinen Eltern? Kannst du sie irgendwie erreichen?“ Brian sieht, dass Timmy langsam glasige Augen bekommt. „Tut mir leid, das hätte ich nicht fragen sollen. Du musst mir nichts sagen, wenn du nicht willst.“ Timmy läuft immer langsamer, bis er stehen bleibt. „M-meine E-Eltern sind tot“, schluchzt er und fällt weinend auf die Knie. Brian setzt sich neben ihn und umarmt ihn. Auch ihm kommen die Tränen, da er an seine Frau und seinen Sohn denken muss.

Seitdem die beiden sich getroffen haben, sind nun sechs Monate vergangen und sie haben eine kleine alte verlassene Hütte am Stadtrand gefunden, in der sie nun hausen. „Was machst du da an deinem Arm?“, fragt Timmy während er seine Suppe löffelt. „Dich interessiert mein augmentierter Arm echt sehr, so viele Fragen wie du in letzter Zeit dazu stellst. Also einfach gesagt versuche ich das System neu zu kalibrieren, da ich den Arm nicht mehr so gut spüren kann“, antwortet Brian. „Wieso gehst du nicht einfach zu einem Arzt?“
„Das habe ich dir doch schon einmal gesagt!“ seufzt Brian, „ich werde von der Polizei gesucht und es gibt hier keine Arztpraxis, die einen Unversicherten, wie mich, behandeln würde.“ „Aber du hast mir nie erzählt, warum du gesucht wirst“, erwidert Timmy. „Ach, das ist eine lange Geschichte, die ich dir ein anderes Mal erzähle“, sagt Brian mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.
PrevNext