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Gruppe 4Herr von Ribbeck
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn‘s Mittag vom Turme Scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
und kam in Pantinen ein Junge daher,
so rief er:,,Junge, Wiste‘ne Beer?''
und kam ein Mädel, so rief er: ,,Lütt Dirn,
kumm man Röwer, ick hebb'ne Birn.
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn‘s Mittag vom Turme Scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
und kam in Pantinen ein Junge daher,
so rief er:,,Junge, Wiste‘ne Beer?''
und kam ein Mädel, so rief er: ,,Lütt Dirn,
kumm man Röwer, ick hebb'ne Birn.
So ging es viele Jahre, bis Lobesam der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam .Er fühlte sein Ende . War Herbsteszeit wieder lachten die Birnen weit und breit ; da sagten von Ribbeck :Ich scheide nun ab. Legt mir eine Birne ins Grab.Und drei Tage drauf , aus dem Doppeldachhaus, trugen von Ribbeck sie hinaus, alle Bauern und Büdner mit Feiergisicht sangen Jesus mein Zuversicht , und die Kinder klagten, das Herz schwer: He is dod nu. Wer giwt uns nu Beer?
So klagten die Kinder. Das war nicht rechtach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;Der neue freilich, der knausert und spart, hält Park und Birnbaum strenge verwahrt. Aber der alte, vorrahnend schon und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,der wußte genau, was damals er tat,alsund eine Birn‘ ins Grab er bat, und im dritten Jahr aus dem stillen Haus ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet‘s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
so flüstert‘s im Baume: Wiste ‚ne Beer?
Und kommt ein Mädel, so flüstert‘s: Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick gew‘ di‘ne Birn.
So spendet Segen noch immer die Hand
des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Theodor Fontane, 1889
längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet‘s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
so flüstert‘s im Baume: Wiste ‚ne Beer?
Und kommt ein Mädel, so flüstert‘s: Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick gew‘ di‘ne Birn.
So spendet Segen noch immer die Hand
des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Theodor Fontane, 1889
ENDE
Rebeka Pavel Aram Sarah