Q2 GK Literatur / Anthologie

Aufstieg 2008: Augenblicke, die ich niemals vergessen werde

Aufstieg 2008. Ein Tag, den ich nie vergessen werde. Ich war ganz aufgeregt, das prächtige, so mächtig wirkende Rheinenergie-Stadion in seinem rot-weißen Glanz wiederzusehen. Ich war zwar schon häufiger dort, aber dieser Tag war etwas ganz Besonderes für mich. Der 1. FC Köln war kurz vor dem Aufstieg. Der Verein, bei dem ich seit meiner Geburt Mitglied bin. Mein Herz schlägt seit dem ersten Tag ,,rut-wiess". Ich war sehr gespannt auf das Spiel gegen den FSV Mainz 05. Ich ging mit meinen Eltern über die von&nbsp;Menschen dicht gedrängte Vorwiese des Stadions, welches mich so sehr überwältigte. Ich roch den Duft der leckeren Stadionwurst, welche meist mit dem gelben Senf gegessen wurde, der mir damals noch zu scharf war. Die erwachsenen Fans waren schon am Feiern. Ich hörte, wie sie mit Gaffel Kölsch Bechern anstießen. Ich bekam eine Limonade, die sehr schmackhaft war! Also ging ich in meinem roten FC-Trikot und meinem geliebten FC-Kidsclub Schal, gemeinsam mit meiner Limonade in der Hand und natürlich mit meinen rot-weiß gekleideten Eltern zum Eingang des Stadions. Wir gingen die Treppen zum Sitzplatz hoch und ich schaute in den Innenraum. Die Vereinsfarben glänzten nur so in meinen Augen. Immer mehr Fans stimmten in die Fangesänge ein. Es war einfach grandios! Der Rasen sah so grün aus wie noch nie. Es bereitete mir Gänsehaut. Wir waren etwas früher da und warteten auf das Anstimmen der Hymne, welche ich selbstverständlich schon mitsingen konnte. Während ich da so saß und wartete, dachte ich nur, wie schade es doch wäre, würde der FC heute verlieren. Dennoch würde ich meinen Verein auch auf ein weiteres Jahr in der Zweiten Bundesliga unterstützen.&nbsp;

Die Inspiration hinter der Geschichte „Das Glashaus“

Stars pattern

André Derain: Blick auf Saint Paul-de-Vence, 1910

Allgemeines Vorwort Vorwort - Kindheitsmomente Wenn der Schulfotograf kommt, wird es immer stressig! -Jacques Scherrer Ich bin glücklich -Jona Fuchs Cornflakes -Sophie Pein Eine Erinnerung an die schönste Zeit meines Lebens -Joana Ueing Aufstieg 2008: Augenblicke, die ich niemals vergessen werde -Gina Heinrich

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Komposition Grün-Rot (Luk Domroese) Ich gehe in den hinteren Teil des Museums und zwar zielgerichtet auf ein riesiges Kunstwerk zu, welches ich bereits von weitem erkennen konnte. Plötzlich bleibe ich stehen. Das blutige, erschreckende und angsteinflößende Rot konnte ich nicht übersehen. Doch was hatte dieses friedliche und beruhigende Grün in diesem Meer aus Rot zu suchen? Es schien, als würde das mächtige Rot das Grün zermahlen und zerfressen, wie ein Parasit! Unaufhaltsam! Das Rot ist nur geringfügig in der überzahl, doch das Grün, wirkt dennoch verloren, nein, eher verzweifelt. Ich stehe von der Bank auf und lese mir den Informatonskasten durch. Otto Freundlich, Ölgemälde, Komposition Grün-Rot, geboren 1878, gestorben 1943 im Vernichtungslager etwa vier Jahre nach der Entstehung des Gemäldes. Ich denke nach, 1939, Nazis, Verfolgung, Auslöschung und Schrecken. Plötzlich, glaube ich, die Intention des Gemäldes zu verstehen und bin erfreut, stehen geblieben zu sein. Ich bemerke, dass nicht nur die Schönheit oder die Größe des Bildes entscheidend ist, sondern eher die Geschichte dahinter.

Alles ist hektisch. Menschen winken, schreien, lachen. Sie weinen, pfeifen, rempeln. Alle haben ihr eigenes Ziel, ihren eigenen Weg vor Augen. Keiner achtet aufeinander, keinen interessiert die Geschichte des anderen. Jeder trägt sein Gepäck. Jeder trägt seine Sorgen und seinen Schmerz.&nbsp; Gut versteckt unter all den materiellen Nichtigkeiten. Dieser Stress, tickende Zeiger, diese Angst wertvolle Lebenszeit zu verschwenden, löst Panik in mir aus. Alle an diesem Ort haben etwas Wichtiges zu erledigen, folgen ihrer Destination… und mitten in diesem Sturm der Existenzen: Ich. Ohne Endziel. Ich weiß nicht, wo ich hin muss. Wieso bin ich hier? Die Nadel des Kompasses wird zum Karussell.&nbsp; Ein Schupser. Ein haltsuchender Schritt nach vorne. Leere. Ich falle. Kein Aufschlag auf eisernen Schienen. Nur freier Fall. In meinen Ohren; der quietschende Ton eines andonnerden Zugs, doch ich kann nicht sagen aus welcher Richtung. Da ist kein Bahnsteig mehr, nur noch Bilder von Erinnerungen.&nbsp; Meine Erinnerungen? Die der Menschen? Ich weiß es nicht.&nbsp; Weiter nur fallen. Alles wird lauter, heller. Was habe ich an diesem Ort gemacht? Was war meine Aufgabe, meine Rolle? …

Pop art blue

Zum Impuls Momente der Kindheit, an die wir eine besondere Erinnerung haben, brachte jeder von uns ein Foto mit. Anhand dieser Fotos fühlten wir uns erneut in die Situationen ein, visualisierten diese und hielten sie aus unserer heutigen Perspektive schriftlich fest. Oft kamen uns hierbei neue Gedanken zu unseren Erinnerungen in den Sinn. Vielleicht können Sie unsere Erlebnisse nachvollziehen, erleben Sie unsere Momente mit!

Wenn der Schulfotograf kommt, wird es immer stressig! - Jacques Scherrer

Radial blue

Schreiben vor Ort - Museum Ludwig

Literatur - Für viele Jugendliche aber auch junge Erwachsene ein eher abschreckendes Thema, verbunden mit langwierigen, nichtssagenden Texten. Zusammen konnten wir seit den Sommerferien ganz andere Erfahrungen machen, Literatur ist vielseitig, individuell und vor allem nicht langweilig! Wir - der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 des Humboldt-Gymnasiums Köln 2021/2022 geleitet von Frau Cremer - haben in den letzen Monaten aus ganz unterschiedlichen Quellen Inspiration geschöpft und so diese Sammlung an literarischen Ausführungen zusammengestellt, die variantenreiche Schreibstile und viel Kreativität der Schülerinnen und Schüler umfasst. Um der Komplexität der einzelnen Quellen gerecht zu werden, gibt es für die unterschiedlichen Abschnitte jeweils ein kurzes Vorwort, diese erläutern die Grundlage der Inspirationen für die Texte. Und jetzt wünschen wir euch und Ihnen viel Spaß beim Lesen oder Zuhören, dafür müsst ihr, müssen Sie nur auf das Lautsprechersymbol tippen. :)

Salvador Dalí - Der Bahnhof von Perpignan

Doch dann... Endlich! Wie gebannt, sah ich zu, wie die Menschen sich erhoben. So streckte ich meine Arm samt Schal in die Höhe und legte all mein Herzblut in meinen Gesang. Der Klang von 50.000 singenden Stimmen erfüllte das Stadion. Ich stellte mir vor, wie sich dieser Klang erst auf Müngersdorf und dann auf ganz Köln ausbreitete.&nbsp; Nachdem die Hymne langsam ausklang, kündigte der Pfiff des Schiedsrichters das spektakuläre Spiel an. Direkt setzte die Südkurve mit Fangesängen ein. Zu meinem großen Stolz konnte ich fast alle Lieder mitsingen. Das erste Tor erfüllte uns alle mit Hoffnung auf die Bundesliga. Das zweite Tor gab uns Gewissheit auf den Aufstieg.&nbsp;Alle waren ganz außer sich. Der Schlusspfiff besiegelte den Sieg meines geliebten Vereins. Wir stimmten in den tosenden Jubel ein. Wir stürmte auf den Rasen mit Tränen in den Augen und freuten uns gemeinsam mit den anderen. Es war eine Menschenmasse, die mich überwältigte - Unglaublich! Alle schrien vor Freude. Meine Mutter nahm mich auf den Arm und mein Vater machte mit seinem silbernen Fotoapparat ein Foto vor der Tribüne. Vor Freude lächelte ich mit ganzem Herzen. Es strahlte nur so aus mir heraus. Es war ein wunderbares Gefühl, was man nicht beschreiben kann. Diesen Augenblick werde ich niemals vergessen. Als wir nach dem Spiel durch die Straßen Kölns gingen, sah ich, wie ganz Köln für den FC jubelte.&nbsp; Gina Heinrich&nbsp; Köln–Müngersdorf 2008

Auf Milans Gesicht bereitete sich ein sehnsüchtiger Blick aus, als wäre das Ziel, das alles, schon zum Greifen nah. Doch vielleicht musste er erkennen, dass ihr Weg selbst das Ziel war, auch wenn der Weg anders war, als sie sich es vorgestellt hatten. Versonnen strich Milan über den knochigen Stamm neben sich und sah hinauf zu den Blättern. Sie waren flach und hatten eine vollkommen glatte Oberfläche. Direkt am Ast waren kleine grüne Kugeln zu erkennen. Martina hatte ihnen erklärt, dass es sich bei den meisten Bäumen hier tatsächlich um Olivenbäume handelte. Fasziniert betrachtete Milan die kleinen runden Früchte und dachte an die Oliven, die er Zuhause im Glas kaufen konnte. Es war kein Vergleich. Auch wenn sie erst seit zwei Tagen hier waren, hatte er bereits das Gefühl einen unbeschreibbaren Bezug zu der Natur um sie herum aufgebaut zu haben. So etwas hatte er in der Stadt nie verspürt. Nur als er klein und sie immer bei seiner Oma im Schrebergarten zu Besuch gewesen waren, hatte seine Mutter ihn hochgehoben, sodass er nach den leuchtend roten Äpfeln greifen konnte. Sie hatten immer viel besser geschmeckt als die aus dem Supermarkt. Gut, manchmal ein wenig holzig, aber dafür irgendwie echter. Er schloss die Augen, lauschte dem Rascheln der Bäume und irgendwo in der Ferne konnte man eine Möwe kreischen hören. "Milan? Milan wo bist du?", die Stimme seiner Mitreisenden Martina holte ihn aus seinen Gedanken. Anscheinend hatte er vollkommen die Zeit vergessen. Er drehte sich vorsichtig auf seinem Ast um, ohne hinunter zufallen und sah sie in schnellen Schritten auf sich zukommen. Im Gegensatz zu ihm trug sie ihre festen Schuhe und war bereits angezogen, wohingegen er noch die Klamotten der Nacht anhatte. "Milan", ihre Stimme hatte bereits etwas Vorwurfsvolles und er verdrehte die Augen. "Sag mal, waren wir uns nicht einig, dass wir zusammen bleiben?" "Ich war doch nur ein paar Meter weiter weg. Außerdem hab ich keine Lust die ganze Zeit den Aufpasser zu spielen." Martina trat nun so nah an ihn heran, dass er ihre feingeschwungenen Wimpern sehen konnte.

Otto Freundlich Die Geburt des Menschen 1919

Alles da. Hier muss keiner weg. Das Internationale kommt über uns. Laut brummt die Musik im Nachtcafé, alles da, alle Menschen. Der Japaner kommt und drückt sich zu uns, eine Mauer, die uns trennt aber keinen schützt. Wir werden übermalt von außen und gleichermaßen von uns selbst. Aber man sagt das ist egal. Alles neu, alles da. Hier muss keiner weg. Doch neu ist nur das Gewand, in den oberen Etagen tummelt es sich immer noch; Das Totgeschwiegene, das Böse. Aber davon weiß anscheinend keiner mehr. Wichtiger; die Ablenkung, zum Beispiel ein erotischer Tanz im Nachtcafé; eigentlich verboten, aber egal ist schon alles richtig so. Alles da, hier muss keiner weg. Jeder sitzt im Nachtcafé, worauf? Egal, unbekannt, unwichtig, vielleicht vergessen Hauptsache es trägt uns. Die unterbewusste Anspannung steckt in jedem. Egal, im Nachtcafé gibt es Spaß, ein Tanz erleichtert uns. Aber fühlen wir uns wirklich erleichtert? Ist alles da? Alles richtig und gut? Muss hier keiner Weg? Ich möchte raus

Wenn man mich fragen würde, was das schönste Jahr in meinem Leben war, würde ich sagen, das Jahr zwischen dem Kindergarten und der Grundschule, das Jahr in dem ich fünf geworden bin.&nbsp; Meine Eltern waren schon immer reisebegeistert gewesen und das wollten sie unbedingt an ihre Kinder weitergeben. Weshalb wir in eines der schönsten Länder der Welt gefahren sind. In Thailand gibt es wunderschöne Strände, super nette Menschen und leckeres Essen. Besonders wichtig ist dort die Religion. Die meisten Menschen fühlen sich dem Buddhismus zugehörig, weshalb wir in diesem Jahr auch sehr viel über die Religion lernten. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als wir so eine Art Tempeltour machten. Wir sind zu einem riesigen Gotteshaus gefahren. Mit unendlich vielen Buddhastatuen und Gemälden. Besonders gut gefielen mir die vielen Mandalas, die riesengroß überall auf dem Boden und an den Wänden zu finden waren, mit ihren vielen individuellen Farben und Mustern. Irgendwie konnte ich mich in ihnen wiedererkennen. Sie haben gleichzeitig Ruhe und unendliches Glück ausgestrahlt. Wir gingen immer tiefer und tiefer in den Tempel hinein, der sich in einer Höhle befand. Ich schaute geradeaus und sah ein riesiges Paar goldschimmernde Beine. Mein Blick wanderte nach oben und ich erblickte die größte und schönste Buddhastatue, die ich jemals gesehen habe. Sie stand aufrecht und bildete ein religiöses Zeichen mit ihrer linken Hand. Ihre Lippen umspielte ein leichtes Lächeln und die Augen waren geschlossen. Ich fühlte ich auf einmal unglaublich klein und ergriff voller Angst und Erfurcht die Hand meiner Mutter. Sie streichelte sie sanft und wir standen einige Minuten zusammen dort und ließen die Macht dieser göttlichen Figur auf uns wirken.

Auguste Herbin: Ölbäume bei Saint Marc, Cassic um 1908

Marble

„Was bist du und was willst du?“ Manche Menschen sind da, aber eigentlich schon tot. Ich gehöre zu ihnen.&nbsp;

"Wenn du damit auf Vanessa anspielst..." "Auf wen denn sonst? Martina, sei doch bitte ehrlich zu dir, du hast dir dieses Projekt doch auch anders vorgestellt, du wolltest endlich deine Forschungen beenden und dein Buch beginnen.." Kurz huschte ein trauriger Ausdruck über ihr Gesicht und Milan wusste, dass er ihren wunden Punkt getroffen hatte. Doch sie fing sich wieder und starrte ihn stattdessen wütend an. "Ja, ich geb ́s ja zu, es ist alles ein klein wenig anders verlaufen als geplant, aber genau deswegen müssen wir uns zusammenreißen und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Auch du!“, fügte sie leise hinzu und mit diesen Worten, drehte sie sich um und stapfte wieder zu Peter und Vanessa, die vor dem Zelt saßen und anscheinend ihren Proviant einteilten. Milan seufzte, sprang vom Ast hinunter und folgte ihr. Die noch eben friedvolle Morgenstimmung war vorüber.

Vorwort - Positive Momente aus den Sommerferien 2021 Das Urlaubsfoto -Marisol Avila Vega Uferlichter -Kian Moll Vorwort - Texte aus dem Augenblick Augenblickstext -Marisol Avila Vega Vorwort - Schreiben vor Ort Komposition Grün-Rot -Luk Domroese Creation -Isabella Pinkner Das Glashaus -M‘Mah Soumah

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Pop art yellow

Diese Aufgabe motivierte uns einen Moment einzufangen und diesen mit möglichst viel Dichte zu beschreiben. Hier können Sie beispielhaft in einen alltäglichen, einzigartigen Moment, der mit viel Liebe zum Detail dargestellt wird, eintauchen.

Pop art green

Eine weitere Aufgabe war es, zu einem Foto aus dem Urlaub 2021 den positiven Moment, der dieses festhält, in einem Text einzufangen. Hier finden Sie nun eine Auswahl dieser Texte.&nbsp;Wir hoffen diese gefällt Ihnen.

Augenblickstext Sie rannte über den Zebrastreifen in Richtung Bahnhaltestelle. Sie musste sich beeilen, denn sie war spät dran. Sie rannte, so schnell sie mit ihrer Tasche konnte. Nur noch ein paar Meter, dachte sie, dann habe ich es geschafft. Sie sah im Vorbeirennen wie Leute sich ganz gemütlich auf den Weg machten und sie spürte ein Stechen. Kein Stechen wegen Eifersucht, ein Stechen, wie sie es aus dem Sport kannte. Seitenstechen. Sie blieb kurz stehen, nur um es dann zu bereuen, denn auch auf der anderen Seite war ein Stechen zu fühlen. Schnaufend und keuchend rannte sie weiter, vorbei am kürzlich geschlossenen Kunstladen, vorbei am besten Pizzaladen der Ecke. Ihr stieg der Duft von frischen Brötchen in die Nase, als sie am Bäcker vorbei kam. Keine Zeit, machte sie sich bewusst, und beeilte sich noch etwas. Doch schon von weitem konnte sie sehen, wie die Ampel auf rot sprang und die Schranken sich langsam senkten. „Nein!“, schrie sie als sie mitansehen musste, wie ihre Bahn sich füllte und dann vor ihrer Nase davonfuhr. Als sie die Gleise endlich überqueren konnte, war ihre Bahn längst weg und niemand war mehr am Bahnsteig zu sehen. Schweißgebadet setzte sie ihre Tasche ab und ließ sich missmutig auf eine der ungemütlichen, kalten, grauen Bänke nieder. Ihre Laune war im Keller, denn sie wusste, Zuspätkommen war bei ihnen nicht gern gesehen.

Das Urlaubsfoto Ein schlafender Baby-Elefant im Sand. Dies war die zweite Sandskulptur, die ich mit meiner Tante baute. Seit drei Jahren fährt meine Familie zusammen mit meinen Großeltern in die Bretagne. Dort steht ein kleiner Campingplatz direkt am Strand, der von einem netten älteren Ehepaar geführt wird. Da der Strand so nah ist, haben wir immer die Möglichkeit hinzugehen, auch wenn Ebbe ist. Wir machen alles mögliche. Wir lassen Drachen steigen, spielen Volleyball und Strandtennis und bauen Sandburgen. Das einzige Problem, ich kann keine normalen Sandburgen bauen. Egal was ich tue, sie werden nichts. Also beschließt meine Tante mit mir stattdessen Statuen zu bauen, welche mir erstaunlich gut liegen. An zwei Tagen bauten wir ein Krokodil und ein Elefant und schauten jedesmal dabei zu wie das Meer sie wieder zerstörte. Ich fand es war wunderschön.

Jona Fuchs - ich bin glücklich

Unweigerlich läuft die Zeit daher, Macht einem jeden das Leben schwer, So sehr sie unvergänglich scheint, Bleibt sie doch stetig noch der Feind. Der goldene Klang des Uhrwerks Zwang, Schreitet durch den unendlichen Raum zeitlos voran. Ein Uhrwerk schon aus alten Zeiten, Gestützt durch die Säulen der Vernunft, Der Takt ein jedes Leben zu leiten, Was bleibt ist ihre innige Kunst.

Eine Erinnerung an die schönste Zeit meines Lebens

Die Uhr tickte. Es waren nur noch drei Minuten bis zur großen Pause und der Fotograf versuchte verzweifelt, die letzten Kinder vor die Kamera zu kriegen. Der Klassenraum war stickig und alle Schüler warteten unruhig auf das erlösende Klingeln, doch es kam und kam nicht. Nun war ich an der Reihe und stellte mich gähnend an die Wand, die als Fotohintergrund dienen sollte. Da kam auch schon der alte Mann hinter der Kamera hervor und fing an mich zu belehren, dass ich gerade stehen sollte. Ich sah ihm an, dass er auch keine Lust mehr auf das ganze Durcheinander hatte, tiefe Augenringe zogen sich über sein faltiges Gesicht und seine blassen grünen Augen schienen mich zu mustern. ,,Nun mach schon“, rief er und verschwand hinter der Kamera. Plötzlich fing es ganz oft hintereinander an zu blitzen und die Geräusche von meinen Klassenkameraden wurden von lautem Klicken übertönt. ,,Und der Nächste“, kam es hinter der Kamera hervor und mein Freund Maximilian machte sich schon auf den Weg zur Fotowand. Ich hatte es endlich hinter mir, die Fotos waren also fertig. Auf einmal hörte ich ein lautes, schrilles Klingeln und alle Kinder rannten nach draußen, nur der Schulfotograf und meine Klassenlehrerin Frau Riffarth&nbsp;blieben kopfschüttelnd in der Klasse zurück. Die Große Pause hatte begonnen und ich konnte nur noch an eines denken, mit den anderen Jungen Star Wars zu spielen.

Keiner von ihnen beiden sagte etwas, aber auf ihren Schultern lastete das Gewicht der unausgesprochenen Worte, die um sie herum waberten. Wenn sie mutig genug gewesen wären, dann würde er sagen: „Unsere Beziehung ist apathisch.“&nbsp; Und sie würde antworten: „Ich weiß.“ Aber sie beide saßen seit Jahren in einem Glashaus fest und keiner von ihnen traute sich den ersten Stein zu werfen.&nbsp; Sie, weil sie es liebte, geliebt zu werden, auch wenn diese Liebe vorgegaukelt war.&nbsp;Er, weil er Angst hatte, allein zu sein.&nbsp; Also lebten sie ihr Karauselleben weiter. Drehten sich bis in die Unendlichkeit im Kreis, auch wenn ihnen schon längst zum Kotzen zumute war. Wie jeden Morgen schwiegen sie sich zu Tode. Ihr Blick fixierte sich auf die Sonne hinter ihm. Durch die gigantische Fensterfront konnte sie sehen, wie die goldene Platte ihre Strahlen wie Fühler austreckte und über die Dächer kletterte. Währenddessen stocherte er weiter in seinem verweichtlichen Müsli und würdigte sie keines Blickes. Das letzte Mal, als sie Gefühle in seinen Augen gesehen hatte, war bei ihrem letzten Streit.&nbsp; „Ich bin sauer, weil ich dich liebe“, brüllte er so laut, dass sie zusammenzuckte. Seine Worte taten weh. Sie taten so verdammt weh, weil sie wusste, dass er log.

Eine Reflexion Warum nur müssen Frauen immer nackt sein? Egal, welche Situation zugrunde liegt, ob sie von Lust, Dunkelheit, dem Nachsinnen oder Trauer geprägt ist, stets sind wir entblößt. Warum? Ist Nacktheit der weibliche Urzustand? Oder muss unser Körper so offen wie möglich dargestellt werden, ohne den Betrachter jedoch jemals mit wahrer Verletzlichkeit betroffen zu machen, damit wir weiter ein Ausstellungsstück bleiben können? Denn so liebt man uns doch: Weiß, rein, von jeglichem Makel befreit, keine Regung von auffälligen, lauten Gefühlen, blutleer, bewegungslos. Stumm. Aber bereit für die Betrachtung. Und bereit, dem Betrachter zu dienen, und wenn nur mit dem eigenen Anblick. Was wäre wohl, wenn die Augen der Frau offenbleiben? Wäre der Betrachter so gezwungen, sich ihrem wissenden Blick zu stellen, während er sie in sich aufnimmt? Was würde er wohl in ihren Augen sehen? Würden diese wahrhaftig von einem endgültigen Bewusstsein ihrer Situation sprechen? Oder würden sie vertrauensvoll aus dem Bild heraus leuchten, weil sie in der Betrachtung ihrer selbst nie das Erkennen würde, was der Betrachter sieht?

Verlaufen am Bahnhof -Elli Langer Die Zeit -Jonathan Schlanstedt und Kian Moll Morgensonne -Lara Haseleu Das Nachtcafé -Philipp Maasackers Emma Korschinsky Spinnennetz -Luna Elisa Rohmann Zimmer Nummer drei -Emma Mrowka Feedback

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Man fühlt sich fehl am Platz. Ungeliebt und abgespeist mit vorgefertigten Worten.&nbsp; Sie schauen dich an und du weißt, sie werden dich niemals verstehen.&nbsp; Du möchtest so viel sagen, doch alles was aus deinem Mund kommt, sind Sätze, die dich selbst schützen, um nicht verletzt zu werden. Doch merkst du nicht, dass es keinen Unterschied macht? Sie werden dich so oder so verletzen. Es gibt keinen Schutz. Den Schutz, den du dir aufbaust, ist eine Illusion. Eine Illusion, die du dir selbst aufbaust. Bis sie irgendwann über dir einstürzt und dir zeigt, welchen Schmerz du all die Zeit verdrängt und verleugnet hast.&nbsp; Du hast dir also eine Schutzmauer aufgebaut, die dich im Endeffekt selbst verletzt und letztendlich zerstört hat. Du hast dir ein eigenes Netz gesponnen, im Gedanken, die Spinne zu sein, doch erst am Ende siehst du, dass du die Fliege bist, die sich im Netz verfangen hat und sich unwissend in ihren Tod gestürzt hat. Zu sehen, was geschieht ohne etwas tun zu können, geschweige denn zu verstehen, was geschieht, zerbricht dir das Herz und stiehlt dir den Verstand. Du hast alles für diese Person getan und sie sieht nicht das in dir, was du bist. Sie versteht auch nicht, was du sagen möchtest. Dein Körper und deine Seele schreien, doch sie sieht es nicht. Und das schwierigste daran ist, dass du weißt, dass sie es niemals sehen wird. „Und was tue ich jetzt, wenn ich dachte, dass diese eine Person, die Person ist, mit der ich mein Leben verbringen will?“&nbsp; Du lässt einen Teil in dir sterben.&nbsp; Es schmerzt so sehr, dass du denkst man hätte dir alles genommen was du zum Leben brauchst.&nbsp;

Pop art red

Am 9. September 2021 haben wir das Museum Ludwig in der Kölner Innenstadt besucht. Während unseres Aufenthaltes im Museum haben wir uns durch unterschiedliche Herangehensweisen von den Bildern zum Schreiben inspirieren lassen. Wir hatten die Wahl zwischen zwei Schreibimpulsen: 1.) Sich durch eine möglichst detailreiche Betrachtung des Gemäldes in dessen Szenerie hineinversetzen 2.) In einen literarischen Dialog mit dem Gemälde treten Die verschiedenen künstlerischen Richtungen der Bilder im Museum Ludwig gaben uns die Möglichkeit uns literarisch zu entfalten, was zu einer sehr facettenreichen Zusammenstellung von Texten führte.

Zimmer Nummer drei Ich wache auf. Das kleine Bett im dritten Stock wird von der Sonne angestrahlt. Als ich die Augen öffne, fällt mir wieder ein, dass ich in Zimmer Nummer drei in Saint Paul-de-Vence bin. Freudestrahlend hüpfe ich aus dem Bett und springe zum Fenster. Die Aussicht von hier ist wunderschön. Da Saint Paul-de-Vence auf einem hohen Berg liegt, kann man die umliegende Landschaft kilometerweit überblicken.&nbsp;Alles um die kleine Stadt herum ist grün,&nbsp;Bäume und Büsche wuchern über den Hang. In weiter Ferne sehe ich Industriegebiete mit Hochhäusern und bin wieder einmal froh, hier in der Idylle gelandet zu sein. Doch das schönste an Saint Paul-de-Vence ist das Innere des kleinen Städtchens. Obwohl die Gassen sehr schmal sind und die Wohnungen klein, kommt man sich nicht beengt oder bedrängt vor,&nbsp;ganz im Gegenteil, es gibt viele kleine Läden, Restaurants und Cafés, wodurch den ganzen Tag ein nettes Treiben herrscht. Hier kommt es mir manchmal vor, als sei die Zeit stehengeblieben. Alle Menschen verstehen sich gut und sind herzlich – ganz anders als an Orten, an denen ich vorher war, die von Diskriminierung, Misstrauen und Unsicherheit geprägt sind.&nbsp;Ich fühle mich hier wohl, seit ich vor einer Woche mein kleines Zimmer bezogen habe, auch&nbsp;wenn ich weit weg von zuhause bin.&nbsp;Meine Nachbarin Ysadora, die alle nur Ysa nennen, ist&nbsp;zu meiner engsten Freundin&nbsp;in Saint Paul-de-Vence geworden. Sie hat mir die ganze Umgebung gezeigt und&nbsp;mir viele&nbsp;junge Menschen vorgestellt, die mich mit offenen Armen empfangen haben. Ich bin froh, diese kleine Stadt als Studienort ausgewählt&nbsp;zu haben. Sie ist sehr belebt, aber gleichzeitig auch ländlich. Jeden Morgen&nbsp;wache ich vom Gesang der Vögel auf und rieche den Duft&nbsp;der frischgebackenen Croissants&nbsp;aus der Bäckerei nebenan. Ich schaue noch ein letztes Mal auf die hellroten, von der Sonne beleuchteten Dächer der umliegenden Häuser. Dann ziehe ich mir leichte Kleidung an, denn im Hochsommer kann es hier sehr warm werden, gehe die schmale Treppe hinunter und freue mich darauf, was der Tag alles bringen wird.

,,Ema, Akt auf einer Treppe" - Gerhard Richter (1966)

Radial orange

Vorwort

Positive Momente in unseren Sommerferien 2021

Federgefüllte Wolken, die sich an die rosarote Wange schmiegen und die austretende Wärme meines Körpers einfangen. Die Sonnenstrahlen treffen durch die Scheiben in das Zimmer ein und der feine Staub der augenscheinlich unbemerkbar war, wie die permanente Verwirrung, die mich tagsüber in das Wunderland versetzte und spätabends eine kafkaeske Wendung nahm, konnte man jetzt beobachten. Die Gewöhnung an die überwiegend fremdwirkende und abschreckendere Realität wurde mir durch den schleppenden Wimpernschlag ermöglicht und ich nahm verzerrt war, wie meine Mutter sich in Richtung Küche bewegte. Mir kam ein Gedanke. Der rituale Cornflakesmorgen war eines der genussvollsten Ereignisse des Tages und ein Löffel Cornflakes besaß die überirdische Kraft meinen Gemütszustand zu regulieren. Die aufgeweicht, knusprigen Cornflakes in ihrer Zuckerdecke erschaffen auf meiner Zunge eine persönliche Welt der Vollkommenheit. Wie ans Bett genagelt und völlig regungslos probiere ich meine schlaffen Muskeln anzuregen und zweckmäßig meine Beine in Bewegung zu bringen. Behutsam setze ich meine klebrigen Füße auf den kalten Parkettboden. Wiederbelebt, erstarre ich für ein paar Sekunden und lasse den Energiefluss hingebungsvoll passieren, bis ich mich an mein Ziel entsinne und mich aufrichte. Das unbefriedigende Ende meines Traumes letzter Nacht zwang mich ein alternatives, erfüllenderes Ende anzunehmen. Bevor ich mein Fantasieren einleiten konnte, wurde ich von einem dumpfen Knall, begleitet von einem sich in meinem linken Fuß ausbreitendem Schmerz, der zu intensiv war, ihn nicht wahrzunehmen, alarmiert. Dort lagen sie mit ihren gespreizten und wie frisch polierten Beinen neben ihrem gestürzten Dream House. Eines Tages würden mir die zahlreichen Barbies Körperkomplexe bescheren, dennoch machte ihre Ästhetik und stereotypische Schönheit sie zu einem ansprechenden Produkt. Ich schlendere zur Küche und als ich dort ankomme werde ich von einem so grellen Licht überwältigt, dass meine Augen nicht anders können, als sich zu schließen. Tastend versuche ich mich an mein Stammplatz zu setzen und nehme dabei die unmittelbare Präsenz meiner Mutter war. Die Müdigkeit und der angesammelte Zorn Schränken meine verbalen Ausdrucksmöglichkeiten erheblich ein. Den Kopf nach unten gerichtet, sehe ich einen vor mir platzierten Teller. Ich wusste: Es gibt heute keine Cornflakes.

Dark wood

Man fühlt sich fehl am Platz. Ungeliebt und abgespeist mit vorgefertigten Worten.&nbsp; Sie schauen dich an und du weißt, sie werden dich niemals verstehen.&nbsp; Du möchtest so viel sagen, doch alles was aus deinem Mund kommt sind Sätze, die dich selbst schützen, um nicht verletzt zu werden. Doch merkst du nicht, dass es keinen Unterschied macht? Sie werden dich so oder so verletzen. Es gibt keinen Schutz. Den Schutz, den du dir aufbaust ist eine Illusion. Eine Illusion die du dir selbst aufbaust. Bis sie irgendwann über dir einstürzt und dir zeigt, welchen Schmerz du all die Zeit verdrängt und verleugnet hast.&nbsp; Du hast dir also eine Schutzmauer aufgebaut, die dich im Endeffekt selbst verletzt und letztendlich zerstört hat. Du hast dir ein eigenes Netz gesponnen, im Gedanken, die Spinne zu sein, doch erst am Ende siehst du, dass du die Fliege bist, die sich im Netz verfangen hat und sich unwissend in ihren Tod gestürzt hat. Zu sehen was geschieht ohne etwas tun zu können, geschweige denn zu verstehen, was geschieht, zerbricht dir das Herz und stiehlt dir den Verstand. Du hast alles für diese Person getan und sie sieht nicht das in dir was du bist. Sie versteht auch nicht was du sagen möchtest. Dein Körper und deine Seele schreien, doch sie sieht es nicht. Und das schwierigste daran ist, dass du weißt, dass sie es niemals sehen wird.

Während du da sitzt und weinst, denkst du, du wärst alleine auf der Welt, doch darfst du nicht vergessen, dass nur Du zählst. Die Abhängigkeit von einer anderen Person macht dich verletzlich und ist lebensbedrohlich.&nbsp; Du möchtest nichts mehr, als dir die Pulsadern aufzuschneiden, aber nicht weil du Dein Leben beenden möchtest, sondern weil du ihres zum schlimmsten Leben machen möchtest. Du wirst der grösste Verlust in ihrem Leben sein, und dieser Gedanke reizt dich, weil du nicht ihre grosse Veränderung oder Liebe sein konntest.&nbsp; Du siehst keine andere Anerkennung oder Verehrung als im Tod. Erst wenn du tot bist, wirst du dich geliebt fühlen, denkst du. Jeden Tag stehst du auf und hast das Gefühl, dass der Tod neben dir läuft und darum bettelt, dass du ihm die Hand reichst. Deine Augen sind trocken und tun weh, Du hast mal wieder zu viel geweint und zu lange auf dein Handydisplay geschaut, weil du dachtest, so kannst du dich ablenken. Du schluckst mehr mals, in der Hoffnung deine Kehle befeuchten zu können, jedoch wird dadurch der giftige Geschmack in deinem Mund nur noch größer.&nbsp;Du möchtest deine Emotionen nicht zeigen. Du kannst sie nicht zeigen. Denn sobald du sie zeigst, wird dein Gegenüber ein Spiegel und du siehst dich selbst, aufgrund ihrer Reaktionen. Erst dann wird deine Emotion real. Doch sie darf nicht real werden, unter keinen Umständen. Denn du denkst, so wird sie nur noch größer und größer. Doch du begreifst nicht, dass sie größer wird, dadurch dass du sie nicht zulässt. „Doch, ich begreife es. Ich kann es trotzdem nicht zulassen.“ Du weißt, dass du schuld bist, wenn andere Menschen zerbrechen. Du schadest nicht nur dir selbst, mit deiner ständigen Schutzmauer, du schadest auch anderen. Und dadurch, dass du denkst, dass deine Schutzmauer etwas Positives ist, verstehst du nicht, wieso dich entweder alle verlassen wollen, oder versuchen wollen dir zu helfen. Sie versuchen sich durch diese Mauer zu graben. Du fühlst dich angegriffen, jedoch ist es nichts Negatives. Denn diese Personen wollen dich nicht angreifen. Sie wollen dich schützen und deine reale Schutzmauer sein.&nbsp;

Es ist bereits dunkel, denn die Nacht hat sich über die Côte d‘ Azur gelegt. Der Mond erleuchtet die gesamte Küste zusammen mit den zahlreichen strahlenden Sternen am Himmel. Ein unglaublicher Anblick, den ich gemeinsam mit meiner Familie erleben darf. Es war kein leichtes Jahr und doch scheinen alle, diesen Moment genießen zu können. Das Wasser liegt nur wenige Meter vor uns. Ein leichter Wellengang, der dafür sorgt, dass bei jeder brechenden Welle, der einzigartige Klang des Meeres zu hören ist. Hinter uns liegen die Berge und um uns herum befinden sich weitere Familien, die ebenfalls den Abend genießen. Ich kann das Meer förmlich riechen und die Luft am Wasser sorgt für ein befreites Atmen. Es fühlt sich einfach unfassbar gut an, für einen Moment alles hinter sich lassen zu können. Weit und breit keine Sorgen oder sonstige negativen Einflüsse, die mein Gefühl von Unabhängigkeit verdrängen könnten. Von hier aus kann ich bis zur anderen Seite des Ufers hinüberschauen und die weiteren Städte in ihrer vollen Pracht beobachten. Ich kann nicht genau erklären, weshalb oder warum, aber die Lichter gegenüber erfüllen mich mit einem positiven Gefühl. Es wirkt so als könnte man seine eigenen Ziele sehen, wie sie auf einen warten und endlich erreicht werden möchten. Die Schiffe auf dem Wasser stehen still und tragen mit ihrer Ruhe ebenfalls zur friedlichen Atmosphäre bei. Den Wunsch eines Tages so ein Schiff besitzen zu können und sich auf den Weg zum anderen Ufer zu machen, habe ich schon seit dem ich das erste Mal hier war.&nbsp;

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Radial red

Texte aus dem Augenblick

Man ist das hell! Will Papa nicht endlich das Foto machen? Ich kann mein Fotolächeln nicht mehr so lange halten…So! Hat auch lange genug gedauert! Wahrscheinlich sieht es trotzdem wieder schlimm aus…Ich schaue in den Himmel, atme die kühle Bergluft ein und der Wind weht seicht an mir vorbei. Ich bin glücklich, doch ich fürchte mich vor dem Abend. Schon gestern war es schlimm gewesen, als ich bis fünf Uhr wach lag und mit ihr geschrieben habe. Ich fühle mich verantwortlich. Ich weiß, ich sollte es nicht, aber es ist wie es ist. Ich will nicht, dass sie nachts alleine wach liegt und sich in den frühen Morgenstunden in den Schlaf weint. Ich will wach bleiben - ich will wach bleiben, ich will es wirklich, aber der Schlafmangel macht mir mit der Zeit mehr und mehr zu schaffen. Ich will das nicht mehr. Ich will nicht, dass heute Abend wieder so wird die all die Abende zuvor, aber ich kann wohl nicht anders. Ich versuche es auszublenden - das, was mich Tag und Nacht beschäftigt, aber was niemand so richtig zu verstehen scheint. „Ich bin glücklich“, sage ich mir, doch ich kann es mir selbst nicht glauben. Ich konzentriere mich auf die guten Dinge. Es freut mich sehr, dass mein großer Cousin sich in letzter Sekunde doch entschieden hat, mit mir und meinem Vater in den Urlaub zu fahren. Ich hatte ihn lange nicht gesehen, daher tut die gemeinsame Zeit wirklich gut. „Vielleicht werde ich irgendwann wie er“, denke ich mir und muss schmunzeln. „Im Moment leben“, hat meine Mutter immer gesagt. Erneut richte ich mein Gesicht Richtung Himmel und genieße das Gefühl von warmer Frühlingssonne auf meinem Gesicht. Ich drehe mich um und staune wieder einmal wegen des unbeschreiblichen Bergpanoramas. „Wie alt die Berge wohl sind?“, frage ich mich und versinke in Gedanken. „Alles scheint sich zu verändern, doch die Berge bleiben immer gleich. Ob ich wohl auch immer gleich bleiben werde?“ Ich schließe die Augen und versuche zu vergessen. Ich bin glücklich.

„Was?“ Mitternachtsspaziergänge, unendliche Liebesschwüre und lachend Tanzen im Regen, wollte sie sagen. „Uns“, war alles was sie in ihre Tasse wisperte. Er hörte sie trotzdem. „Wir existieren doch noch.“ Bei seiner Aussage hob sich seine perfekt gewölbte Augenbraue und die Fragezeichen waren dick und fett mit Edding auf sein Gesicht geschrieben. „Hmm. Ja. Aber findest du es nicht komisch, dass wir beide zum gleichen Nachthimmel hinaufschauen und trotzdem verschiedene Sterne sehen?“ Und ohne es zu bemerken, warf sie den ersten Stein, der krachend auf das Glashaus traf.

Der Reißverschluss vom Zelt wurde geöffnet und die frische, warme Sommerluft strömte herein. Milan sah sich nach Peter um, doch dieser schlief noch immer tief und fest, sein Imkerhelm, wie Milan ihn insgeheim nannte, lag neben der Isomatte. Er trat aus dem Zelt nach draußen und blinzelte, leich geblendet von der südfranzösischen Sommersonne, die bereits hoch am Himmel stand. Das gelbliche und bereits vertrocknete Dünengras pickste unter seinen nackten Füßen, doch das störte ihn nicht. Er sah hinauf zum Himmel, der so strahlend blau war, wie es in der von Abgasen verpesteten Innenstadt Berlins niemals möglich gewesen wäre. Der kieferähnliche Baum, neben dem sie ihr Zelt aufgeschlagen hatten, spendete ihnen angenehmen Schatten. Seine dunkelgrüne Krone ragte weit in den blauen Himmel hinein, sodass Milan die Augen zusammen kneifen musste, um ihre Spitze zu erahnen. Er stellte sie sich als grüne Nadeln vor, die wie kleine Pfeile aus den dünnen Ästchen hervorwuchsen, wie bei vielen der tiefer stehenden Bäume. Wenn man Richtung Horizont sah, konnte man ein Farbenspiel der verschiedensten Grüntöne erkennen. Die Bäume mit den dickeren Stämmen hatten meist eine dunkelgrüne Krone, Büsche und Ähnliches waren dagegen hellgrün. Milan lächelte und er lief barfuß den ausgetretenen Pfad entlang bis zu einem besonders dickem Stamm, an dessen Geäst er hochklettern und so die Landschaft unter sich bestaunen konnte. Dort bot sich ihm ein nicht endenwollendes Bild einer Hügellandschaft immer wieder gespickt mit hellgrünen Farbtupfern, die im leichten Sommerwind dahin wogen. Links vom ihm stand ein Baum an einem Hügelabhang, allerdings so schräg, dass es beinahe an ein Wunder grenzte, dass seine dicken Wurzeln in dem sandigen Boden Halt fanden. Irgendwo dahinten musste die Küste liegen, die Küste von der aus sie endlich nach Algier kommen würden.

Hintergrundinformationen zu Jörg Immendorffs “Café Deutschland” Um meine literarischen Ausführungen besser nachvollziehen zu können ist es wichtig die historischen Hintergründe des Bildes zu kennen; Das Bild Café Deutschland wurde 1978 von Jörg Immendorf begonnen. Jörg Immendorf war nicht nur Künstler sondern auch politischer Aktivist. Seine Position bezüglich der damaligen politischen Lage zeigt sich beispielsweise in seiner Beteiligung an einer Flugblattaktion im Rahmen der internationalen Kunstausstellung Biennale in Venedig, die die „Freiheitsberaubung“ in der DDR attackierte und internationale künstlerische Kooperation als Mittel zu ihrer Überwindung forderte. Mit der politischen Lage Deutschlands war er eindeutig unzufrieden. Im folgenden einige Probleme die er im Bild „Café Deutschland“ thematisiert und welche Grundlage für meine literarische Ausarbeitungen zum Bild waren; Zentral ist die zurückliegende NS-Zeit die ganz Deutschland zu dieser Zeit noch auf unangenehm präsente Weise in den Knochen steckt, gleichzeitig aber konsequent ausgeblendet wird. Es gibt den ständigen Anspruch durch die Gesellschaft und sich selbst jetzt zufrieden zu sein da diese grausamen Zeiten nun beendet und alles völlig neu und richtig sein soll. Gleichzeitig wächst eine neue Generation heran die Kinder einer Gesellschaft sind der es völlig am Umgang mit der traumatisierenden Zeit fehlt. Hinzu kommt ein weiteres wichtiges Thema, fehlender Zusammenhalt in Deutschland geprägt durch die Mauer welche besonders den Bewohnern der DDR ein surreales Gefühl von Schutz und „Freiheit“ aufzwingt. Im Kontrast zu diesem Gebrochenen Deutschland stehen wachsende Großmächte auf der Welt deren internationaler Einfluss größer wird und somit der auf Deutschland lastende internationale politischer Druck.

Plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch von der rechten Seite des Raumes, es war das Läuten einer Glocke. Ich realisierte, dass es die Aufforderung zu einer Zusammenkunft für ein Puja war. Mein Vater war begeistert, also schlossen wir uns der Gemeinschaft aus Buddhist*innen an, um an diesem religiösen Ritual teilzunehmen. Es wurde unglaublich viel gebetet und es roch wie eine Sinfonie aus tausend thailändischen Gerüchen. Ich war ein wenig überfordert, doch alle Menschen waren sehr nett und am Ende bekamen wir sogar ein Armband, was uns auf unserem Lebensweg begleiten sollte. Danach machten wir uns auf den Weg in eine tiefere Höhle, dazu mussten wir eine steile Treppe hinabsteigen, wobei mir mein Croc runterfiel, allerdings hob ihn ein netter Mann sofort wieder auf und gab ihn mir mit einem herzlichen Lächeln wieder. In der dunklen Höhle lagen unzählig viele Pappplatten auf dem Boden. Ganz vorne stand ein großer Altar mit einem Buddha, der mit vielen bunten Blumenketten behängt war. Still zeigte mein Vater auf vier leere, nebeneinander liegende Pappplatten und deutete uns so an, dass wir uns leise hinsetzen sollten. Ich zog meine Crocs aus und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. Meine Hände lagen gefaltet in meinem Schoß. Ich schaute nach links und rechts, überall saßen betende Menschen. Direkt neben mir saß ein Mädchen, welches ungefähr in meinem Alter war und lächelte mich an. Es herrschte eine wunderschöne Atmosphäre, alle waren ruhig, aber doch miteinander verbunden. Von irgendwo kam das leise Summen einer Klangschale. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf mich und mein Inneres. Es wehte eine sanfte Briese durch mein Haar und ich fühlte mich unglaublich befreit. Ich versuchte, nach und nach meine Gedanken zu sortieren und sie dann zu vertreiben. Ich wusste, dass ich noch nicht besonders gut meditieren konnte, aber ich würde nicht aufhören es zu üben, und wo gab es einen besseren Ort als hier?&nbsp; Rückschauend hat mich dieser Tag maßgeblich in meinen Gedanken und meinem Religionsverständnis geprägt. Nur das Meditieren ist mir früher mit meinem ,,Kinderverstand" leichter gefallen.&nbsp;

Radial green

Royal Tide IV / Königliche Gezeiten IV Louise Nevelson 1959-1960

Creation &nbsp; It starts from black&nbsp; And goes to white Arrows and stripes of neon lights&nbsp; Enlighten the way, Where darkness once lay A flash of green, A splash of red&nbsp; What am I though&nbsp; That stays unsaid Dots and spares and triangles too, Form, together, the shape of you At last, not I, the only one As you have just become&nbsp; A mind and soul just like me&nbsp; Here in this infinity&nbsp; Together we wait what’s next to come&nbsp; In this place we are but some&nbsp; Joy of rainbow-colours all around, In this new place we found

Er liebte nicht sie. Er war ihrem golden Körper verfallen. Nicht ihrer gebrochenen Seele, ihren klugen Gedanken oder hoffnungsvollen Worten. Damals verliebte er sich in ihre Rundungen, in die neidvollen Blicke seiner Freunde, wenn er sie ihnen vorstellte und in seiner utopischen Vorstellung von ihr. Aber zwei gefühlslose Körper konnten keine Beziehung eingehen. Gar sich lieben. Sie seuftzte in ihren Morgenkaffee hinein. Wie konnten ihr all diese Sachen erst jetzt, als es zu spät war, auffallen? Weil du es nicht sehen wolltest, antwortete ihr Kopf. Und vielleicht stimmte es. Er war der erste Junge, der alles von ihr gesehen hat. Ihm hatte sie sich nackt gezeigt. Er konnte all ihre Narben betrachten, während sie verletzlich in ihren zerspitterten Teilen vor ihm stand. Es konnte einfach nicht sein, dass er sie nicht liebte.&nbsp; Und doch waren sie sich nicht näher, als zwei Fremde, die sich zufällig auf der Straße trafen. Fremde. Seelenverwandte. Fremde. Wahrscheinlich war es das einzige, was sie jemals sein sollten.&nbsp; Wieder seufzte sie. Zum ersten Mal schaute er auf. Seine haselnussbraunen Augen trafen ihre goldenen, über den massiven Holztisch hinweg und berührte sie immer noch nach all den Jahren. „Warum seufzt du so schwer?“ „Vermisst du es nicht?“

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