Drabblemania

Wetterfühligkeit © Meike Hübner Unser kleines Blockhaus stand am Rande des Schwarzwaldes. Es hatte zwei große nebeneinander liegende Eingangstüren, grüne Fensterläden und einen mit roten Geranien geschmückten Balkon vor dem Dachstübchen. Meine Eltern waren sehr wetterfühlig. Deshalb war ein großes Thermometer an der Fassade angebracht. Mutter in ihrer Schwarzwaldtracht wurde stets vom Sonnenschein vor die Tür gelockt. Dann kümmerte sich Vater um mich. Er ging bei Wind und Wetter mit seinem Regenschirm vor die Tür, wenn Mutter und ich es uns drinnen gemütlich machten. Nur manche Wetterlagen trieben meine Eltern gemeinsam vor die Tür. Das ist wohl das Schicksal von Sonnenfrau und Regenmann im Wetterhäuschen.

vor Worten © Gertrud Bambeck Buchstaben sind mehr als die Möglichkeit, eine Information in die Welt zu bringen. Aus Buchstaben entstehen Worte, Sätze, Gedichte, Geschichten, auch Drabbles. Wenn es dann wichtig oder öffentlich wird, fügt man dem Ganzen gerne eine „Gebrauchsanweisung“&nbsp;bei, die nennt man im allgemeinen Vorwort. Damit sind die zukünftig Lesenden in die Lage versetzt, ihren Blick in die richtige Richtung zu lenken.&nbsp;Das Vorwort ist also sozusagen eine Verständnishilfe. Die Drabbles haben stets 100 Wörter und sind komprimierte Geschichten. Sie lassen sich kurz mal eben zwischendurch lesen und bringen einen Gedanken oder ein Gefühl oder eine Information vorbei. Ist das nicht wundervoll?&nbsp;

Interessantes Paket © Christiane Walkenhorst-Risse Wieder ist ein Paket bei der Nachbarin gelandet. Eilig nehme ich die Benachrichtigung aus dem Briefkasten, stelle die Handtasche im Flur ab. Ich habe noch nichts gegessen, aber die Nachbarin ist ungehalten, wenn ich Pakete nicht sofort abhole. Mein Auto ist leider nicht zu übersehen. Zwanzig Minuten, dann muss ich schon wieder los. Seufzend nehme ich den Schlüssel, schelle am Haus nebenan. Die Nachbarin hält mir ein Paket entgegen – diesmal erstaunlich groß. „Ich habe erstmal gegoogelt“, sagt sie augenzwinkernd, dann fällt die Tür wieder ins Schloss. Ich schiebe das Paket auf den Küchentisch und lese in großen, roten Druckbuchstaben „Slip-Hilfe“.&nbsp;

Alte Liebe © Antje Hagemann-Kryn Er krümmt sich. Sein Atem geht schwer. Nach einem kurzen Augenblick kann er wieder durchatmen und er geht ein paar Schritte weiter. Sie folgt ihm in stets gleichbleibendem Abstand. Die Rollen sind klar verteilt. Er dreht sich zu ihr um und schaut ihr herablassend, beinahe belustigt zu, wie sie irgendetwas aus ihrer Tasche kramt. Sie ist auch nicht mehr die Jüngste. Schwerfällig bückt sie sich. Devot. Er scheint zu grinsen. Er ist ihr überlegen, verachtet sie. Aber ihr macht es nichts aus, sie versteht es nicht. Sie nimmt seine täglichen Erniedrigungen gelassen hin und sammelt seine Haufen mit Hingabe auf.

Irene ist fort © Antje Hagemann-Kryn Diese kleine, freche, ach so neugierige Frau. Mit ihren orange-roten Haaren, jetzt ist sie fort. Kann sich nicht mehr streiten mit Menschen, die dumme Parolen herausbollern. Um ihnen zu sagen, ganz direkt, dass sie spinnen. Ihre schrille Stimme, ein wenig zu hoch, aber mit einer enormen Festigkeit, sie dringt nicht mehr durch und verschafft sich Gehör, längst, bevor man sie sieht, damit sie sich für eine sinnvolle Nutzungsänderung des freien Grundstücks in der Stadt durchsetzt. Wer pflanzt jetzt heimlich Walnussbäume, die Setzlinge, die ihr die Eichhörnchen jedes Jahr in ihren allerschönsten Bauerngarten einsetzen? Nun ist sie fort. Viel zu früh.

Freiheit © Gertrud Bambeck NICHTSTUN ist ein Luxus. Ich träume davon. Einfach mal so in den Tag hineinleben. Aufstehen, wenn ich ausgeschlafen bin. Ohne Wecker. Essen, wenn mich hungert. Ich trage Kleidung, die mich nicht zwängt, meine Haare wachsen über die Frisur hinaus. Das nenne ich Freizeit. Freie Zeit, endlich einmal etwas machen, was ich schon immer wollte. Doch nun ist NICHTSTUN Zwang. Ich darf nicht raus. Ich kann nicht zu meinen Freunden. Das Museum hat geschlossen, die Kneipe ist zu. Ich telefoniere. Ich esse dauernd.&nbsp;Ich nehme zu. Ich roste. Ich werde eine andere Person. Wer werde ich wohl sein nach dem NICHTSTUN.

Tintenklecks und Fantasie © Eva Jungjohann Plopp! Schwer plumpst der dicke Tintentropf auf`s Blatt, schwingt die Hüften. Schon strahlt die Sonne. Ein Hauch weht über`s Papier, zerrt an den zarten Strahlen, lässt die Wunderblume wachsen. Dein jauchzender Atem haucht&nbsp;ihr Leben ein. Sie beugt, krümmt, räkelt sich, bis sodann das Hündchen vor dir das linke Bein hebt. Vorsicht! Nur wenn du deinen Luftstrom beherrschst, wird das Tierchen verweilen. Doch du kannst nicht widerstehen, möchtest es springen sehen und tollen. Du atmest tief ein und pustest beherzt ins struppige Fell. Das Hündchen läuft fort. Was bleibt: Ein bizarrer Klecks, wie von Magie, er kitzelt an deiner Fantasie.

Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht © Eva Jungjohann Schreiben konnte ich immer ganz gut, auch Grammatik, Rechtschreiben und&nbsp;Schönschreiben, sogar Sütterlin! Nur Zeichnen und Malen bereiteten mir Qualen. Bis die Oma für mich den Klassiker brachte. Ein kleines Buch im&nbsp;DIN-A5-Format mit lustigen Figuren auf dem Umschlag, Strichmännchen vorne wie hinten. Ich liebte den Mann mit seinem Esel, die Oma unter der warmen Bettdecke, auch den Jungen mit der Heu beladenen Karre und dem gehörnten Ochsen. Ob Katze oder Maus, Familie oder Haus, mit wenigen Strichen und Punkten hatte ich das Zeichnen bald raus. Nur wüsste ich gern, als ich das geschrieben, wo ist nur mein Buch geblieben?

Der Halbstarke © Meike Hübner Früher war mein Kleiner sehr anhänglich. Abends saßen wir gemeinsam auf dem alten, blauen Samtsofa. Während ich schmökerte, kuschelte er sich an mich. Tagsüber strich er gern durch die Wiesen und Felder oder spielte in der Nachbarschaft. Seit einiger Zeit verlässt er nach dem Abendessen das Haus und kehrt erst im Morgengrauen - oft von Verletzungen am Hals gezeichnet - zurück. Wortlos legt er sich dann hin und verschläft den restlichen Tag. Als ich ihm heute früh fragend die Haustür öffnete, schaute er mich bloß aus seinen funkelnden grünen Augen an. Ich seufzte tief, bevor ich ihm sein Katzenfutter hinstellte.&nbsp;

Berühren ausdrücklich erlaubt! © Uschi Feldmann Kontakte vermeiden, Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen. Das ist geboten und wichtig, denn bald wollen wir einander wieder frei und ungezwungen begegnen können. Aber wer hält das auf Dauer aus? Kein Händedruck zur Begrüßung, keine Umarmung, kein Wangenkuss aus Freude am Wiedersehn. Darum bin ich so froh, dass ich euch habe. Meine geliebten Freundinnen, achtundachtzig an der Zahl, in schwarz und weiß. Eine ist schöner, als die andere. Ich kann euch fest drücken, streicheln, zart berühren, herzhaft&nbsp;schlagen, langsam oder schnell, einzeln oder mehrere zugleich. Jede erwidert&nbsp;meinen Ansturm ohne Klage und Angst, nur zu meiner Freude – mit ihrem wunderbaren Klang!

Neubeginn © Uschi Feldmann Wieder schreiben! Nach langer Pause endlich die Gedanken wieder fließen lassen, auf Papier oder in den PC, ohne großen Druck, ohne besondere Vorgaben. Die Treffen mit den altvertrauten, lieben Menschen, die mir sagen dürfen, ja, sagen müssen, wo es fehlt, was nicht passt, was schön klingt, interessant, skurril oder besonders und wo es noch hakt, noch besser werden kann. In früheren Texten stöbern und staunen über Gelungenes, Lustiges, Berührendes, Nachdenkliches. Jeder Kommentar ist mir Impuls, Ansporn, Anregung, um mit Wörtern zu jonglieren, aus Bildern&nbsp;zu kreieren, einzelne Gedanken zu komponieren zu einem Werk. Das ist das Ziel, endlich wieder schreiben!

Nicht ein bisschen weniger als oder knapp über, sondern&nbsp;genau 100 Wörter&nbsp;hat ein Drabble. Die Überschrift wird dabei nicht mitgezählt. (...) Bei einer so geringen Wortzahl beginnen Drabbles verständlicherweise nicht mit einer langen Einleitung, sondern mehr oder weniger „mittendrin“. Sie können ein abgeschlossenes oder offenes Ende haben. Eine überraschende Wendung am Schluss ist natürlich immer willkommen, aber auch kein Muss.

Quelle: Hosemann, Meret. Drabble100. Abgerufen 28.02.2021, von <a href="https://drabble100.de/das-sind-drabbles/">https://drabble100.de/das-sind-drabbles/</a>

Besuch bei der Mutter Für Beate © Christiane Walkenhorst-Risse Alle vierzehn Tage startet sie ihre Reise ins Ungewisse. Die Corona-Unterbrechungen haben den beiden nicht gut getan. Der einen nicht, weil sich die schemenhaften Erinnerungen noch tiefer in den Nebel geschoben haben. Der anderen nicht, weil sie keinen Weg mehr in die verschwindende Welt der Mutter findet. So sucht sie ihren Platz vor dem mütterlichen Fenster, durch das sie ihre Verbindungen vorsichtig zu erspüren sucht. Manchmal ist das ein wunderbares Miteinander in kleinen Momenten, manchmal eine furchtbare Einsamkeit auf beiden Seiten. Manchmal gibt die Mutter ihr auch Botschaften mit auf den Weg bis zum Wiedersehen: „Der Abend kratzt an meinem Charakter.“

Ebenso wundervoll ist es, sich selbst einmal hinzusetzen und eine Einhundert-Worte-Geschichte&nbsp;aufzuschreiben. Wir wissen, wovon wir sprechen! Vor einigen Jahren wurde in unserem schönen Monheimer Ulla-Hahn-Haus eine Textwerkstatt für Erwachsene eingerichtet. Dort lernen die Teilnehmer, wie man schreiben kann – sich frei schreiben kann. Niemand geniert sich, den eigenen Text vorzulesen und jeder ist dankbar für Anregungen. Es ist ein beschwingtes oder berührendes Geben und Nehmen, denn das Schreiben ist auch etwas Intimes. Das Ulla-Hahn-Haus&nbsp;bietet in der Textwerkstatt unter der Leitung von Barbara Zoschke den geschützten Raum. Wie doch alle wissen, hat hier schon ganz besondere Literatur ihren Anfang genommen.

Corona-Nasen © Christiane Walkenhorst-Risse Mund-Nasen-Bedeckungen stellen viele Menschen vor unglaubliche Herausforderungen. Man sollte meinen, schon allein die Bezeichnung derselben sollte Anleitung genug sein. Wie sonst könnte man Viren, falls vorhanden, davon abhalten, ungefiltert in die Luft geschleudert zu werden? Diese Vorstellungskraft scheint jedoch einigen nicht gegeben zu sein. Sogar vielerorts verbreitete Karikaturen zur Visualisierung des Problems schaffen es nicht, dem Betrachter eine andere Sichtweise nahezubringen. So muss ich mich wohl damit abfinden, weiterhin und allerorten vorwitzige Nasen - nubisch, konvex oder konkav, griechisch oder einfach nur krumm - über der Mund-Nasen-Bedeckung schnaufen zu sehen und mich im großen Zickzackkurs hoffentlich unbeschadet durch die Corona-Welt zu bewegen.

Fischgeflüster © Antje Hagemann-Kryn Ich mochte Fische schon immer gern. Sie glitzern so schön. Und wenn sie im Zick-Zack-Kurs durchs Wasser flitzen – ein schöner Anblick. Oder die Gemächlichen. Im Zeitlupentempo ziehen sie an einem vorbei. Waren Sie schon einmal tauchen? Die Unterwasserwelt ist bezaubernd. Da unten gibt es eine Farbvielfalt, das ist nicht zu fassen! So ein Hummer zum Beispiel wird locker neunzig Jahre alt, das ist keine Seltenheit. Manche sogar über hundert. Faszinierende Wesen. Wenn man sich mal überlegt, dass eine Muschel zunächst aus einem Polypen besteht, der sich in einem Substrat festsetzt – einfach unglaublich. Ich nehme noch hundert Gramm Nordseekrabben.

Wärme © Laura Kingston Hör auf zu kämpfen, sagte sie mir. Hör auf deine Engel. Welche Engel? Die Engel, die dafür sorgen, dass du das erntest, was du gesät hast. Wirklich? Ich habe nämlich sehr viel Liebe gesät. Und Treue. Und Fleiß. Ich habe Respekt für meine Mitmenschen und Trost für Traurige gesät. Ich habe aber auch Angst jetzt. Warum? Weil ich manchmal Sorgen gesät habe. Und Zweifel und Enttäuschung. Hast du die gegossen und gesonnt? Kaum. Dann sind sie schwach. Sie gedeihen nicht. Du gedeihst. Deine Engel wollen es so. Kriege ich noch Wärme? Säst du Wärme? Ja. Dann ja. Ich danke dir.

Taxifahrt © Antje Hagemann-Kryn Nachdem er den Koffer verstaut hat, steigt er auf der Fahrerseite ein. Sie fährt sich mit der Hand angestrengt durch das Haar. „Zum Flughafen bitte. Terminal A, Departures", beantwortet sie seine unausgesprochene Frage. Er legt den Gang ein und will den Motor starten. „Warten Sie bitte einen Augenblick, ich hab noch etwas vergessen!" Sie steigt aus und geht durch den Vorgarten zurück zur Haustür. Sie drückt den Klingelknopf. Nochmal. Von drinnen hört man ein Maulen: „Ich komme!" Er schaut in den Rückspiegel. Sie dreht sich um und lächelt ihm entschuldigend zu. Als sich die Tür öffnet, drückt sie ab.&nbsp;

Selbst-Beherrschung © Antje Hagemann-Kryn Überbordende Freude: laut ist sie, schwanzwedelnd. Am liebsten aus dem Kofferraum auf die andere Straßenseite herübergesprungen zum wartenden Freund. Antwort-Wedeln. Unruhiges Hin- und Herlaufen. Sitz! Frauchen auf beiden Straßenseiten haben die Sache fest im Griff. Sichtbare Muskelanspannung unter dem glänzenden Fell, Zittern und Fiepen mit viel zu hoher Stimme für so große Tiere. Aus dem Maul tropft es. Nichts aus den Augen lassen, einen zweiten Versuch wagen, aufzuspringen. Sitz! Ein kurzer, kräftiger Ruck. Erst muss alles seine Ordnung haben. Es bleibt nur, im Rhythmus den Boden zu beklopfen, ähnlich wie Teppichklopfen: Tock, tock, tock. Und ab! Jetzt darf sich gefreut werden.

Einhundert © Eva Jungjohann „Einhundert!“, hat Barbara gesagt. „Genau einhundert, nicht mehr und nicht weniger!“ Zum Schluss erst die Überschrift, wird nicht mitgezählt. Barbara kommt auf Ideen! Schreiben lernen möchte ich, bis hundert zählen konnte ich schon in der Zweiten. Einhundert, ist das viel oder wenig? Der Kölner Dom hat 533 Stufen, das ist wahrhaftig viel. Stell dir nur vor, auf jeder der ausgetretenen Stufen böte sich ein Wort an. Könnte wohl für eine Liebesgeschichte reichen. Ein Siegertreppchen wartet grade mal mit 3 Stufen auf. „Ich liebe dich!“, passt haargenau. Ich zähle: 90. So musst du über die Liebe selbst schreiben. So viel du magst!

Zweitausendeinundzwanzig © Gertrud Bambeck Dieses Jahr hat sich nicht gut benommen. Es hat uns herausgefordert, fast über die Maßen. Es hat uns lauter schlimme Nachrichten um die Ohren gehauen. Es war ohne Erbarmen. Hat gefordert und Leben genommen. Hat uns mit Wasserfluten gequält und Vulkane explodieren lassen. Und dann, das war das Allerschlimmste, hat es nicht verhindert, dass die Menschen sich benahmen wie die Egoisten. Da musst du beim Hinhören und Zuschauen schon ein hartes Herz haben um nicht in Tränen auszubrechen, jetzt wo das Jahr sich neigt, nein besser sich verdrückt und mich und dich uns beide so ratlos zurücklässt. Dieses Jahr zweitausendeinundzwanzig.

Textwerkstatt mit Barbara Zoschke Ulla-Hahn-Haus Monheim am Rhein 2020/21

Mund-Daten-Schutz © Laura Kingston Aufstehen. Tee trinken. Kocher defekt. Online Einkauf. Payback. PIN. Paypal. Prime. Wunschliste. Empfehlungen für Sie. Werbung. Ab zum Arzt. Neu hier. Acht Seiten Formular. Wann und was. Einverstanden. Nochmals einverstanden. Wieder einverstanden. Nehmen Sie Platz. Belohnung. Eiskaffee. Tischnummer vier, Uhrzeit, Adresse, Telefon. Was trinken? Ach. Ja. Anmelden. Studium. Neues. Nach vorn. Geburtsdatum. Nationalität. Anrechnung. Dokumente. Vor 25 Jahren. Beglaubigen. Stempeln. Beweisen. Macht nichts. Hobby. Reinkommen. Stopp. Rücksicht. Impfpass. App runterladen. GPS. Wo bist du. Wo gehst du hin. Wen kennst du. Like. Don’t like. Virenschutz. Bin clean. Siehst du doch. Ich bin aus Glas. Nackig. Bis auf die Maske.

Warten © Sandra Birkenfeld Warten… warten… weiter warten. Ich finde Warten so richtig schlimm. Am schlimmsten ist das Warten bei Ärzt*innen. Termine werden vergeben, aber irgendwie nicht eingehalten. Da sollten die mal dran arbeiten. Ich könnte das machen. Bei mir gäbe es das nicht. Oder ist das ein Teil der Heilung? Entschleunigen. Sich selbst finden. Ausruhen. Das kann nicht sein. Ich rege mich immer nur auf. Selbstfindung im Wartezimmer habe ich noch nicht erlebt. Ich warte weiter. Dann bin ich endlich dran. Die Ärztin sagt zur Arzthelferin: „Bitte schreiben Sie auf, es ist kein Tumorherd mehr darstellbar!“ Wie gut, dass ich gewartet habe.

Ehrlich 2.0 © Barbara Zoschke Wie unaufgeräumt es bei Corinna war. Und wie unvorteilhaft sie da zwischen ihren Kissen hing. Hätte sie sich für ihr Treffen nicht etwas Richtiges anziehen können? Oder wenigstens die Haare zum Zopf binden, um das Schlimmste zu verdecken? In diesem besonderen Licht sah es aus, als hätte Uwe ihr Asche über den schwarzgefärbten Kopf gekippt. Und jetzt goss sie sich schon wieder das Rotweinglas randvoll. „Meine beste Freundin - ein ungepflegter, trinkender Messie“, sagte Birte zu sich selbst. „Ähm“, kam es da aus dem Lautsprecher des Laptops. „Du weißt aber schon, dass du nicht auf stumm geschaltet hast, Birte, oder?“

Der Gedanke zählt © Uschi Feldmann Einen richtigen, handgeschriebenen Brief wollte sie ihrer Freundin Silvia schicken. Als sie mit der Kaffeetasse aus der Küche kam, bot sich auf dem Schreibtisch ein Bild des Grauens! Neben einer großen Tintenlache, die sich über das gute Büttenpapier ergossen hatte, sah sie seltsame, bläuliche Abdrücke. Unwillkürlich wanderte ihr Blick durch die geöffnete Balkontür und konnte gerade noch erfassen, wie das schwarz-weiß-gefiederte Ungeheuer sich mit seiner glänzenden Beute im Schnabel in die Lüfte schwang. Nach dem fünften Klingeln löste sie sich langsam aus ihrer Erstarrung und hauchte ein „Hallo?“ in den Hörer. „Hallo Julia, hier ist Silvia. Lange nichts voneinander gehört!“

Ich höre was, was du nicht hörst © Gertrud Bambeck Im Garten hat der Herbst Einzug gehalten. Die Sträucher färben sich in zartem Gelb, in Rot und hellstem Grün. Letzte Rosen geben alles. Der Igel tippelt durch das Laub. Ich bringe ihm einen Apfel. Die Stille ist seltsam greifbar. Wenn es schneit, legt sich eine weiche Ruhe auf das Gras. Ich liebe diesen seltenen Zustand. Heute die Stille dagegen ist anders, irgendwie hart. Wie der kurze Moment zwischen dem Quietschen von Autoreifen und dem Aufprall danach. Meine Sinne sind manipuliert von den Nachrichten aus der Morgenzeitung. Die Stille ist real – doch warum kann ich sie nicht als angenehm empfinden?

Rheinspaziergang © Antje Hagemann-Kryn Der Pappelgesang macht mich trunken. Die himmelragenden Bäume säumen das Rheinufer und ihre Blätter zappeln nervös im kaum spürbaren Wind. Wenn ich hinaufschaue, verwandeln sich die Blätter in abertausende kleine, bunte Vögel, die mit ihren Flügeln wild um sich schlagen. Flatter, flatter, flatter. Ich kann mich nicht sattsehen, mir wird angenehm schwindelig bei dieser beruhigenden Unruhe. Sie tragen meine Gedanken ans Ufer und ich setze sie in ein Boot, das sie fortbringt an andere Orte, fremde Länder, in denen die Leichtigkeit meine Füße zum Tanzen bringen. Meeresrauschen der Bäume und Algengeruch aus dem Fluss befrieden meine Sehnsucht. Das tut gut.

Weihnachten © Christiane Walkenhorst-Risse Alles anders dieses Mal. Österreich nur telefonisch erreichbar. Befindlichkeiten hier wie dort mit den langjährigen Ösi-Freunden ausgetauscht, beste Wünsche für alle übermittelt. Leere Koffer blicken mich vorwurfsvoll an, die Skibox klagt über gähnende Leere. Totalausfall zum zweiten Mal, aber Hoffnung auf das kommende Jahr – wieder einmal. Jetzt beherrschen mich planerische Gedanken zu Weihnachtsmodalitäten in der Heimat. Höchstens vier Personen und Oma, alle getestet, maximal zwei Stunden mit halbstündlich geöffneten Terrassentüren und größtmöglichem Abstand. Natürlich mit Masken, FFP2 versteht sich. Familie im Schichtsystem, weihnachtlich gefühlsecht auf die Tage verteilt. Feierliche Entschlossenheit auf allen Seiten, das Beste daraus zu machen. Frohes Fest!

Eins stand fest © Gertrud Bambeck Eins stand fest. Es hatte ihn erwischt. Zum x-ten Mal durchwühlte er sämtliche Innentaschen seines Jacketts. Nichts. Ausgerechnet heute. Als er das Lokal wieder betrat, zog sie ihn sofort an der Hand und sagte: Komm! Aufgeregt fragte sie: Hast du welche dabei? Er schüttelte verlegen den Kopf. Macht nix, sagte sie, und zog einen Meißel aus ihrem Chanel Täschchen. Am Ende der Nobelstraße trat sie an den Kondomautomaten, um mit einem einzigen beherzten Ruck die Fronttüre beiseite zu knacken. Rasch fingerte sie nach der Beute, während er sich bückte, um die heruntergefallenen Tütchen aufzuheben. Er überlegte, ob er sie noch wollte.&nbsp;

Nun sind schon 200 Worte geschrieben und gelesen und es gilt, sich den folgenden Drabbles zu widmen. Sie sind zu verschiedenen Themen entstanden, mal nach einer gemeinsamen Idee, mal nach einer einsamen. Die Textwerkstättlerinnen steuerten unterschiedlich dazu bei. Hier gilt, wie so oft im Leben: Es kommt nicht auf die Menge an. Letztendlich entscheiden ohnehin Sie, liebe Leserin und lieber Leser, was Ihnen gefällt, was weniger. Und morgen ist es vielleicht andersrum. Denn Drabbles haben es in sich. Darum an dieser Stelle unser Vorschlag: Nehmen Sie Stift und Papier zur Hand und kommen Sie mit 100 Worten auf den Punkt!

Einhundert, zum Zweiten © Christiane Walkenhorst-Risse Hundert, genau einhundert sollen es sein. Nicht einhundertzwei oder siebenundneunzig. Nein, exakt einhundert Wörter. Ohne Überschrift – immerhin! Gut gewählte, passend gesetzte, kreativ inspirierende, beim Lesenden Nachdenklichkeit, Heiterkeit, Überraschung auslösende Wörter ziehen wir beim Schreiben in diesem Kleinformat aus unseren Schreiberlingsköpfen. Warum aber der freiwillig auferlegte Zwang zur Wortaskese? Warum der anstrengende Ritt auf der Wortwahlklinge? Ist es für die eine das punktgenaue Planen mit passender Pointe, für die andere eine Möglichkeit neben Beruf und Familie Literarisches in Kurzzeit zu erschaffen? Vielleicht. Für alle ist es aber definitiv die große Liebe auf den ersten Blick, beziehungsweise beim ersten Schreiben dieser Hundertschaft.&nbsp;

Redaktion und Texte: Gertrud Bambeck, Uschi Feldmann, Antje Hagemann-Kryn, Meike Hübner, Eva Jungjohann, Laura Kingston, Sandra Birkenfeld, Christiane Walkenhorst-Risse, Barbara Zoschke Layout: Eva Jungjohann, Christiane Walkenhorst-Risse Illustration: Christiane Walkenhorst-Risse Herausgeberinnen: Teilnehmende der Textwerkstatt

Corona-Zeit © Christiane Walkenhorst-Risse Ordnungsverfügung. Mit sofortiger Wirkung unter Beobachtung gestellt. Gegebenenfalls zwangsweise Unterbringung in einer geeigneten abgeschlossenen Einrichtung. Mit großen Augen studiere ich meine städtische Post mit der Einschränkung meiner Grundrechte. Richtig ist das und schnell ging es. Ich erfülle alle Kriterien: Kontakt zu positiv getesteter Person, leichte Krankheitssymptome, Risikogruppe. Ab ins Krisensystem. Test angeordnet und durchgeführt. Jetzt heißt es warten. Da ist sie plötzlich. Die Zeit nur mit mir. Tagelanges Aufräumen, Schreibtisch- und Hausarbeit? Telefonieren, whatsappen, lesen? Ich greife zu Stift und Papier, beginne nachzudenken, besinne mich auf mich selbst, schreibe. Erste Texte entstehen. Ich bin bei mir. Das Telefon klingelt: Negativ.&nbsp;

Lockdown © Sandra Birkenfeld Die Zahlen müssen runter. Kinder am besten zu Hause lassen. Homeschooling. Soziale Kontakte und private Treffen meiden. Masken tragen - am besten FFP2. Die Nachrichten rufen immer weiter zu Einschränkungen auf. „Ja, klingt logisch“, denkt sie sich und schaut dabei aus dem Fenster. Sie beobachtet die vielen Menschen, die zum Feierabend aus der Lagerhalle kommen. Der vorbeifahrende Bus ist gut gefüllt. Im Wohnzimmer telefoniert ihr Mann. Er erzählt, dass im Büro immer noch ohne Maske darüber diskutiert wird, warum Homeoffice nicht möglich ist. Sie setzt sich zu ihrem Kind. „Wann kann ich wieder meine Freunde treffen, Mama?“ - „Bald - bestimmt ganz bald…“

der, die, das Virus © Gertrud Bambeck In diesem Jahre werde ich das Laub liegen lassen. Ich habe das so beschlossen, weil ich mich schuldig fühle. Vielleicht ist auch für dieses Gefühl das Virus verantwortlich, denn es sagt mir täglich: Siehst du! Auch du bist nur ein winziges Teilchen im System. Begreife dich endlich auch so. Respektiere deine Mitwesen, die Schnecken, denen du tödliche Körner auslegst; die Igel, denen du die Reisighaufen verwehrst; die Gräser, die du vor den Herbststürmen enthauptest und ihrer wahren Pracht beraubst. Wenn ich nur will, lacht das Virus, werde ich dir heute auf die Schleimhaut kriechen und dich lehren, was Achtung heißt.&nbsp;

Stille © Gertrud Bambeck Noch vor wenigen Monaten wünschte ich mir einmal einen ruhigen Tag von morgens bis abends. Keine Laubbläser, kein Reifenquietschen, keine grölenden Fußgänger – einfach nur Stille. Wollte ich Ruhe, ging ich in den Wald oder an den Fluss, durchstreifte die Wiesen. Momentan sehe ich im Wald die Menschen picknicken, am Fluss rasen die Radler daher und auf den Wiesen jagen die Hunde einander. Verkehrte Welt denke ich und bleibe zuhause. Da sitze ich in meinem Sessel und lese. Ich lausche und höre: Nichts. Ich sehe Wolken ohne Flugzeuge. Endlich ist es mal still. Aber das macht mich nicht glücklich. Warum nicht?

Doppelte Rache © Christiane Walkenhorst-Risse Sie hatte sich zu dieser Reise überreden lassen, um ihn beruflich zu unterstützen. Gemeinsamer Abend mit Geschäftsfreunden im hochherrschaftlichen Haus – Vereinigung von ehrwürdig Altem mit nobler Moderne. Gepflegte Konversation vor aufwändig zubereiteter Cuisine. Dann bemerkte sie das aggressive Kitzeln in der Nase. Ein allergisches Fiasko drohte, denn eine Katze setzte sich unter ihren Stuhl. Als die Gastgeber den nächsten Gang holten, trat sie zu: auf die linke Pfote, nicht zu fest, aber unmissverständlich. Ein Fauchen und das Tier huschte zur Tür hinaus. Bei überbackenem Spinat an Maishühnchenbrust registrierte sie eine Bewegung auf der Fensterbank. Sie blickte in vier bernsteinfarbene Augen.&nbsp;

Hausbesuch © Meike Hübner Presslufthämmer schlugen gegen meine Schläfen. Mein Kopf lärmte wie eine Großbaustelle. Seit Stunden lag ich im abgedunkelten Schlafzimmer. Da klopfte es an der Tür. Vorsichtig lugte ich durch mein linkes Auge. Eine Gestalt im zu kleinen, weißen Kittel und mit roter Arzttasche schlüpfte zu mir herein. Frau Doktor setzte sich auf meine Bettkante und legte ihre kleine, kühle Hand auf meine Stirn. Der Baustellenlärm wurde leiser. „Ich höre Sie ab und messe Blutdruck“, erklärte sie lächelnd. Meine Muskulatur entspannte sich. Als meine Ärztin ihre Untersuchung beendet hatte, sagte sie: „Und jetzt lese ich Dir noch Conni ist krank vor, Mama!“

Mutmaßliche Mutwilligkeit © Meike Hübner Freitagnachmittag, mutmaßlich gegen 15:00 Uhr war im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses der Paketbote aus bislang ungeklärter Ursache zu Tode gekommen. Erste Ermittlungen ergaben Hinweise auf ein mutmaßliches Fremdverschulden. Mutwillig bezichtigte der Influencer von gegenüber Theo als mutmaßlichen Täter. Zunächst entmutigte ihn das nicht, galt doch die Unschuldsvermutung. Aber die Mutmaßungen über Theos Tatbeteiligung zogen weite Kreise und ihn in den Strudel der asozialen Medien. Im Shitstorm ging jegliches Maß verloren, schnell war das Urteil gefällt: Unerbittlich, unerträglich, unzumutbar. Später interessierten die Community weder die mutmaßlichen Hintergründe noch das Ermittlungsergebnis: Eindeutig unschuldig. Und Theos mutmaßlich letzter Wille blieb nur eine unbeachtete Randnotiz.

Poetische Bauanleitung © Christiane Walkenhorst-Risse D&nbsp;enk mal in Hunderter-Päckchen R&nbsp;eise dafür in den Ideenspeicher deines Lebens und A&nbsp;rbeite einen passenden Schreibplan aus B&nbsp;erücksichtige dabei, dass du die Lesenden überraschen möchtest B&nbsp;au also gerne eine Pointe ein L&nbsp;achen am E&nbsp;nde ist ein idealer Schlusspunkt

Erkenntnisgewinn © Barbara Zoschke Das hätte sie nicht für möglich gehalten. Dass es einmal so enden würde. Dass er die Kinder, das Haus, ihren Plan vom Glück, sie, wirklich im Stich lassen würde für ein Leben als Einsiedler am anderen Ende der Welt. Es war unrealistisch. Wenig durchdacht. Und viel zu plötzlich. Oder hatte sich dieses Ende schon früher angedeutet? Hatte sie die Zeichen übersehen? Übersehen wollen, weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte? Sie hatten sich doch gar nicht so schlecht verstanden. Besser jedenfalls, als sie und Joachim sich in letzter Zeit verstanden. Nachdenklich klappte sie das Buch zu und stand auf.

Winter-Wonderland © Antje Hagemann-Kryn Schneeflocken-Gefühle. Endlich ist der Winter auch hier angekommen. Schon lange vor dem Aufstehen habe ich die Schnee-Stille gehört. Dicke Flocken waren zu hören. Bevor ich in die dunkle Nacht schaute, habe ich es bereits gewusst. Jetzt ist er da. Extra früh aufgestanden, den Rucksack gepackt, Tee, Butterbrot, Kekse. Alles drin. Schneestiefel, sie sind nicht eingerostet. Dick eingemummelt bin ich am frühen Morgen im Wald und setze meine Fußspuren als erste in das jungfräuliche Weiß. Das zarte Knirschen lässt die Botenstoffe sprudeln. Gegen Mittag denke ich, dass dieser Matsch unsympathisch anstrengend an den Schuhen zerrt. Ich sehne mich nach dem Sommer.

Fitness © Barbara Zoschke Früher bist du Marathon gelaufen!, ermahnt sich Karin, während sie gegen den Widerstand antritt. Du wirst doch jetzt wohl noch zwanzig Minuten Rad fahren können. Aber die Noppen auf den Pedalen drücken sich eben doch unangenehm in ihre Fußballen. Und im rechten Knie meldet sich bereits der Meniskus. Schweiß läuft in einem Rinnsal ihren Hals hinab und sammelt sich zwischen den Brüsten. Die Oberschenkel brennen wie Feuer. Wenn es bloß nicht so heiß wäre. Und die Aussicht eine bessere. Oder ein Ende in Sicht. Als die Ärztin den Raum betritt, um den Ergometer abzuschalten, hat Karin die Praxis längst verlassen.

Landeanflug © Antje Hagemann-Kryn Der Wind kommt von Nord-Ost. Ich werde den Kurs ändern müssen. Die Sichtverhältnisse sind gut, es dürfte machbar sein. Unter meinen Flügeln bündeln sich die Kräfte, die mich tragen. Im Sinkflug nähert sich die Erde. Ich komme dem Boden entgegen. Details lassen sich ausmachen, wie eine Kamera, deren Motive herangezoomt werden. Da der Fixpunkt, auf den ich zusteuere. Ich muss die Flugschneise von rechts anfliegen, dem Wind entgegen. Ich setze zur Landung an und verfehle mein Ziel nur knapp. Es nützt nichts, das Manöver muss wiederholt werden. Noch einmal visiere ich mein Ziel an – und lande erfolgreich auf der Blüte.

Ausstellung von Selbstporträts © Christiane Walkenhorst-Risse Zufrieden blickt sie auf die fertigen Kunstwerke ihrer Klasse. Nicht leicht ist es für viele gewesen, diese Selbstporträts zu gestalten. Auf schwarze Pappe geklebt entfalten sie jetzt mit ihren bunten Farben im Pop-Art-Stil eine erstaunlich intensive Wirkung. Für eine Ausstellung im Foyer eignen sie sich daher bestens. Sie legt die Exponate vorsichtig auf einer Bank ab und macht sich mit Klebestreifen an die Arbeit. Schüler nähern sich und schauen zu. Das kennt sie schon, freut sich über das Interesse. „Sind das Ihre?“ „Ja, von meiner Klasse“, antwortet sie stolz. „Das hier ist aber eine Sitzbank und wir wollen da drauf!“

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