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Biblische Führung Stephanskirche

by Gottfried Heß

Pages 4 and 5 of 32

Biblische Führung durch die evangelische Stephanskirche
in Simmern/ Hunsrück
Herzlich willkommen
in der Evangelischen Stephanskirche
in Simmern/ Hunsrück.
In unserer über 500 Jahre alten Stephanskirche finden sich
über 50 Hinweise auf Bibelstellen,
einige davon wollen wir Ihnen hier vorstellen.

Zuerst einmal der Hahn auf dem Turm,
er ist ein Hinweis auf Petrus,
zu dem Jesus sagt:
"Ehe der Hahn kräht, wirst du mich ... verleugnen"
Mt 26, 34 (26, 74f.).
Der Hahn ist eine dauernde Mahnung an uns Christen, ob wir uns zu Jesus Christus halten und uns auch in kritischen Situationen zu ihm bekennen.
Die drei Glocken der Stephanskirche >>
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Die Stephanskirche ist eine spätgotische Hallenkirche, sie wurde von 1486 bis 1510 erbaut.

"Gotisch" hatte ursprünglich die Bedeutung "hässlich", "barbarisch", so wurde die Gotik von den Liebhabern der Romanik, (Rund-Bögen, schwere, wuchtige Formen) genannt.
In der Gotik wurden aus den Rundbögen Spitzbögen, hohe Fenster und mehr Licht bestimmte die kühne Konstruktion, der Blick wird nach oben gerichtet, zu Gott.

Man stellte sich den Himmel, den Wohnort Gottes, oben vor:
z. B. "von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab" 1 Mose 49, 25.
(Jakob segnet seinen Sohn Josef)
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Eine Kirche gilt als "Gotteshaus", wie es in dem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ angedeutet wird
(Evang. Gesangbuch 362).
Dieses Lied ist nach dem Psalm 46 gedichtet.
Ein altes Kirchenfenster der Stephanskirche weist uns darauf hin.

Im Hause Gottes wird gepredigt, getauft,
das Heilige Abendmahl gefeiert
und die Gemeinde gesegnet.
Hier beten Menschen zu Gott,
loben und danken für seine väterliche Güte.
Hier holen sich Christen göttlichen Rat
und Trost für das Leben.
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Kirchenfenster auf der Orgelempore
(Anfang des 20. Jh.)
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"Ein fest Burg ist unser Gott"
Evang. Gesangbuch 362 >>
Die Kirchen sind für den Gottesdienst erbaut und eingerichtet.

Für uns Evangelische ist das Gotteshaus nicht heilig, heilig ist es nur während des Gottesdienstes, weil wir davon ausgehen,
dass Christus beim Gottesdienst gegenwärtig ist.
"Christ ist erstanden",
Evang. Gesangbuch 99
Der Kirchenraum trägt aber Spuren des Gottesdienstes und erzählt seine Gottesdienst- und Gebetsgeschichte.
So spüren auch Besucher und Besucherinnen
während der Woche davon, suchen hier die Stille, die Meditation und das Gebet.
In einer Evangelischen Kirche gehört die Gemeinde zum Kirchenbau dazu,
erst dadurch ist sie „architektonisch vollständig“, die Bänke sind das dauernde Zeichen für die Gemeinde.
Epitaphium (Grabmahl) von Herzog Johann II und seiner Gemahlin, der Markgräfin Beatrix von Baden (16. Jh.)
Kurzer geschichtlicher Abriss

1486 wurde mit dem Bau dieser Kirche begonnen, sie war die Schlosskirche der Simmerner Herzöge.
Sie mischten sich nicht unter das Kirchenvolk, sondern hatten ihren eigenen Raum mit separatem Zugang, die Fürstenloge. (Raum hinter den 2 Fenstern oben links im Chorraum, er ist z. Zt. nicht zugänglich.)
1557 wurde unter Herzog Friedrich II. die Kirche evangelisch, zunächst lutherisch.
1598 wurde die Kirche und die Gemeinde reformiert.

Viel später, 1817, wurde die Gemeinde uniert (auf reformierter Basis).
Der preußischen König Friedrich Wilhelm III. hatte seine lutherischen und reformierten evangelischen Untertanen zwangs-uniert.
Totenschild von Herzog Johann II.
Vater von Herzog Friedrich II.
Siegel der Evangelischen
Kirchengemeinde Simmern
1689 brannten die Franzosen im pfälzischen Erbfolgekrieg die Stadt nieder.

Das Dach der Stephanskirche brannte ab,
die Glocken stürzten herab und die Gewölbe bekamen starke Risse.

Mauern und Teile der Gewölbe blieben stehen.
Merian-Stich 1645, Ausschnitt,
mit Flammen ergänzt.
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