Eine Legende über die Ursprünge des Ostereis wird erzählt.

Katharina, Maxentius und das Ei

Nach einer langen Reise über das Mittelmeer kam er in Alexandria, in Ägypten an. Alexandria war eine prächtige Stadt. Viele Tempel schmückten die Stadt.

Und die Menschen gingen in die Tempel, opferten und dankten. Nur eine junge Frau verweigerte sich. Ihr Name ist Katharina, sie ist Christin. Ihr Vater war gestorben. Er war König gewesen. Katharina lebte aber nicht als Prinzessin, sondern hatte sich entschlossen ihr Leben ganz Jesus zu widmen. Sie hatte sogar geträumt, dass Jesus im Schlaf zu ihr gekommen war und ihr einen Verlobungsring an den Finger gesteckt hat.

Sie entdeckt ein Nest mit Enteneiern. Wie kleine, tote Steine liegen sie im Nest. Eine Schale bricht langsam auf, etwas nasses, flauschiges wird sichtbar - ein Küken. Da hat Katharina eine Idee: Sie nimmt eines der Eier und läuft damit zu Maxentius.

"Siehst Du, Maxentius. Darum glaube ich an Gott. Er hat mit seinem Sohn uns ein Versprechen gegeben. Aus allem, auch aus dem, was tot, abgestorben, verdorben, verzweifelt ist, kann neues Leben werden. Das ist das Versprechen Gottes für unser Leben. Das ist mein Glück! Daran glaube ich! Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden."

Maxentius lebte Anfang des 4. Jahrhundert nach Christus. Er war römischer Kaiser und herrschte über eine riesiges Gebiet rund um das Mittelmeer. Eines Tages machte er sich auf den Weg, um eine seiner größten Städte im Reich zu besuchen: Alexandria in Ägypten. 

"Siehst Du dieses Ei? Es sieht aus wie ein Stein. Aber in diesem Ei wohnt das Versprechen eines neuen Lebens!". Maxentius hält das Ei vorsichtig in der Hand. Die Schale bricht, neues Leben kommt heraus.

Erzählung, Fotos und Zusammenstellung Beate Brauckhoff, Pfarrerin und Dozentin, Pädagogisches Institut der EKvW Die Geschichte basiert auf einer Legende.

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Kaiser Maxentius kam auf Staatsbesuch. Der Kaiser war froh und dankbar, dass die Überfahrt gut verlaufen war. Er befahl allen Bewohnern der Stadt: "Geht in die Tempel und dankt den Göttern, dass sie euren Kaiser bewahrt haben! Ich verdanke den Göttern alles, was ich bin und habe: mein Vermögen, meine Macht, all diese Länder, die mir gehören, die die Schätze der Natur mir schenken, die Verehrung der Menschen."

Maxentius lacht laut auf: "Katharina, bisher haben diese Geschichten von Jesus mich wirklich bewegt. Ein beeindruckender Mensch war er! Aber er ist ein Mensch! Kein Gott! Niemand bekommt neues Leben geschenkt. Was tot ist, ist tot!" Katharina sagt: "Nein, ich glaube daran: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Viele Menschen haben ihn gesehen, bevor er zu Gott in den Himmel aufgefahren ist." "Katharina, du bist eine kluge Frau, aber so einen Unsinn habe ich noch nicht gehört. Ich glaube Dir erst, wenn es dir gelingt aus einem Stein neues Leben zu erschaffen. In drei Tage sehen wir uns wieder! - Und jetzt: Geh mir aus den Augen." Katharina überlegt. Lange. Verzweifelt. Sie fragt Freunde um Rat und geht spazieren.

Maxentius wird über das, was er erlebt hat, sehr nachdenklich. Und die Christen haben das Ei als Symbol für Ostern übernommen. Jesus hat den Tod durchbrochen und ist zu neuem Leben erwacht. Ein Versprechen, das für alle Menschen gilt.

Katharina ging zum Kaiser, denn sie wollte ihm ihre Meinung sagen. Sie erzählte ihm, dass in Jesus Gott zur Welt gekommen ist. Jesus wurde in einem Stall in Bethlehem geboren. Später hat er Menschen geheilt, hat ihnen Brot geschenkt und vor allem schenkte er den Armen und Verzweifelten Hoffnung.

"Und deshalb, hochverehrter Kaiser, ist mein Glaube an Gott mein größtes Glück! In seinem Sohn Jesus Christus erkenne ich Gott selbst. Dieser Jesus ist ein Mensch, der zu den Menschen gekommen ist, der mitten unter ihnen gelebt hat. Er hat den Menschen zugehört und er war sogar dann noch für die Menschen da, als sie ihn verraten haben. Er ist ein Mensch, der sein Leben für die Menschen gegeben hat. Die Menschen haben Jesus begraben, aber Gott hat ihm neues Leben geschenkt."

Wenn aus der Liebe zweier Menschen neues Leben entsteht, nennen wir es ein Geschenk, ein großes Glück. Für das Leben bekommen wir viel mit: Begabungen, Intelligenz, Fertigkeiten. Ein Geschenk, dass ein ganzes Leben lang immer wieder ausgepackt werden will. Und eingepackt. Und neu sortiert. Und ausgeleert. Und wieder neu zusammengesetzt. Immer wieder gibt es ein neues Bild. Und immer bleibt auch etwas zurück und kommt wieder, verliert sich nicht. Die Menschen suchen sich ein Zeichen für das Glück - ein vierblättriges Kleeblatt.

Fallen Dir noch andere Glückssymbole ein?

Was ist Glück? Diese Frage ist sehr schwer zu beant-worten. Wahrscheinlich haben wir auch alle eine andere Antwort auf diese Frage. Kaiser Maxentius war sich sicher: Dass es ihn gibt, ist ein großes Glück für die Menschen.

Katharina von Alexandrien war eine Königstochter, die aber nicht als Prinzessin lebte. Sie hatte sich entschieden ihr Leben ganz für Gott und Jesus Christus zu leben. Ihr gefiel nicht, dass Kaiser Maxentius die heidnischen Götter verehrte und versuchte ihn zum christlichen Glauben zu bekehren. Auch sie lebte Anfang des 4. Jahrhunderts.

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