Ein Ball für den Frieden

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Als sich der deutsche Soldat nähert, klettert auch der Engländer aus dem Graben. Er hat eine Mütze voll Zigaretten als Geschenk dabei: „I wish you a merry christmas!“ Vorsichtig folgen immer mehr Männer. Bald stehen alle auf dem Land zwischen den Gräben. Der Deutsche schenkt sein Bäumchen einem Schotten. Sie schütteln Hände und klopfen sich auf die Schulter.

Wer das Spiel damals, 1914, gewonnen hat? „3:2 für Deutschland“, schrieb Joseph damals in sein Tagebuch. Aber das spielte keine Rolle. Viel wichtiger war …

Entlang des deutschen Schützengrabens werden Kerzen an kleinen Tannenbäumen angezündet. Die Flammen flackern im Wind. Wie eine festliche Lichterkette sieht es aus. Einer findet den Mut. Vorsichtig hebt er seinen Kopf aus dem Graben. Wenn einer mutig vorangeht, finden auch andere den Mut. Langsam heben andere ihren Kopf aus dem Graben.

Die Männer tauschen Geschenke aus: Handschule gegen Schal, Corned Beef gegen Kekse, englischer Tabak gegen französischen Wein. Bill sagt: Ich sammle Erinnerungsstücke. Geben Sie mir zwei von Ihren Knöpfen? Dafür bekommen sie zwei von meinen.

Ein Engländer holt aus einem Weihnachtspäcken einen Fußball. „Come on!“ Er dribbelt los und sofort beginnt ein wildes Spiel. Ein Käppi und ein Helm markieren das Tor. Mehr braucht es nicht. Alle rufen durcheinander. Ein tolles Spiel – fast wie unter Freunden – und das mitten im Krieg.

„Do you want some Christmas pudding?“ fragt Bill, ein großer Kerl mit einem Bart wie ein Seehund. „Ich habe Zimtsterne.“ Die Soldaten holen Zigaretten und Süßigkeiten aus ihren Taschen. Sie teilen miteinander. Und sie zeigen sich Fotos: „Meine Frau! Meine Kinder!“ Sie reden miteinander, auch wenn sie die Sprache des anderen nicht verstehen. Aber das ist unwichtig. Sie lachen miteinander und sie singen.

In einem dieser Schützengräben sitzt Joseph. Er hat diese Geschichte in sein Tagebuch geschrieben, von ihm kennen wir sie. Es ist Weihnachten. Jeder sitzt einsam und traurig in seinem Schützengraben. Zu Hause ist weit, weit weg. Dort sitzen die Familien zusammen.

Ja, was denkt IHR darüber: Was war wohl das Wichtigste an diesem Abend?

Plötzlich erklingt ein Lied in der Dunkelheit. Es klingt wie aus dem Inneren der Erde ... "Stille Nacht, heilige Nacht ..." Erst schweigen die Männer im Graben gegenüber. Dann beginnen sie auch zu singen: "The first Nowell ..." Schließlich vermischen sich die Stimmen. Und nun…?

Wir erzählen euch eine Geschichte von einem besonderen Weihnachtswunder, das vor über 100 Jahren wirklich passiert ist. Die Geschichte spielt mitten im Krieg. Es war der erste Weltkrieg, der in vielen Ländern wütete, auch hier bei uns in Deutschland. Die feindlichen Soldaten stehen sich gegenüber. In Schützengräben suchen sie Schutz. Ob hört man Schüsse und Explosionen. Ununterbrochen gab es Explosionen, Tote und Verletzte. Und direkt gegenüber lauerte der Feind.

Plötzlich steht einer auf: „Nicht schießen! Come here!“ ruft er und schwenkt dabei ein Bäumchen in der Hand. Ein Engländer antwortet: „Ja, kommt ein Stückchen näher. Dann komme ich euch entgegen.“ Mit dem Mut des Einen fängt etwas an ...

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