Book Creator

Märchenbuch der 5b

by Karin Lenerz

Cover

Comic Panel 1
Loading...
Märchenbuch der Klasse 5b
Die Geschichten und Scherenschnitte sind während des Lockdowns und der Zeit des Distanzlernens in den Fächern Deutsch und Bildende Kunst entstanden.

Viel Vergnügen beim Schmökern!

Die Klasse 5b
Die silberne Feder


Es war einmal ein kleiner Junge, der eine sehr arme Familie hatte. Seine Großmutter wohnte bei ihnen. Eines Tages wurde sie schwer krank, und die Eltern des kleinen Jungen verbrauchten ihr letztes Vermögen für einen Arzt. Als dieser ihr leider auch nicht helfen konnte, gab er dem Jungen aber einen Rat: „Tief im dunklen Wald wächst ein silbernes Kraut. Drei Büschel davon um Mitternacht gepflückt können deine Großmutter heilen.“

Also packte der Junge seine Sachen, umarmte seine Eltern zum Abschied und zog in den Wald.

Er ging tiefer und tiefer hinein, bis kein Tageslicht mehr zu sehen war.
Man hörte, wie eine Eule kreischte. Plötzlich flammte ein Lichtstrahl auf und ein Zauberer stand direkt vor dem kleinen Jungen. Der Zauberer fragte: „Was suchst du um diese Zeit in meinem Zauberwald?“
Der Junge antwortete: „Ich suche ein silbernes Kraut, weil meine Großmutter schwer krank ist.“

„Nur die Tapfersten sind würdig genug, dieses Kraut zu erhalten. Du bekommst es also erst, wenn du dich als mutig erwiesen hast. Hier ist deine Aufgabe: Du sollst ein Dorf von einem Ungeheuer befreien. Als Hilfsmittel gebe ich dir diese silberne Feder, um das Monster zu besiegen. Sie ist keine gewöhnliche Feder, denn sie hat magische Kräfte.“
Dann hob der Zauberer seinen Zauberstab, und der Junge schlief ein.

Dann hob der Zauberer seinen Zauberstab, und der Junge schlief ein.

Als er wieder erwachte, sah er, wie ein Ungeheuer auf ihn zu rannte. Es hatte drei feuerspeiende Köpfe und einen riesigen Skorpionenschwanz. Der Junge sprang auf und floh so schnell er konnte. Das Ungeheuer spie Feuer in seine Richtung. Aber er verbrannte nicht, denn die Feder schützte ihn. Als der Junge das erkannte, nahm er all seinen Mut zusammen und griff das Ungeheuer an. Dieses hob seine Tatze und schlug ihn mit einem Hieb in die Dächer nahegelegener Häuser. Der Junge landete schmerzhaft. Dieser Kampf schien wohl aussichtslos zu sein.

Der Junge wollte schon aufgeben, da sah er, wie eine silberne Vogelfeder auf der feinen Nase des Ungeheuers landete. Sie musste ihm wohl aus der Hand gefallen sein, als er durch die Luft geflogen war. Das Ungeheuer musste so heftig niesen, dass ein paar Häuser abgedeckt wurden. Da hatte der Junge eine Idee. Mutig rief er: „Hey, hier bin ich, du Kröte!“

Das Ungeheuer schäumte vor Wut und brüllte so laut, dass die Ohren des Jungen fast abfielen. Jetzt rannte es schon wieder auf den Jungen zu, aber dieser hatte keine Angst mehr.

Er sprang auf den Kopf des Ungeheuers, schnappte sich die Feder und kitzelte es mit ihr an seinen drei Nasen, immer abwechselnd. Das Ungeheuer nieste, was das Zeug hielt. Aber der kleine Junge ließ nicht nach. Plötzlich zerfiel das Ungeheuer zu Staub. Erschöpft schlief der kleine Junge ein.
Als er wiedererwachte, sah er den Zauberer vor sich. In der Hand hielt er das silberne Kraut. Er sprach zum Jungen: „Du hast deine Aufgabe erfüllt und dich als sehr mutig erwiesen. Dafür will ich dir danken. Hier, nimm diese drei Büschel und kehr heim.“
Mit diesen Worten verschwand der Zauberer wieder in einem hellen Lichtstrahl und der Junge ging mit den drei Büscheln Silberkraut nach Hause.
Als er an der Haustür klopfte, bemerkte er, dass in dem Kraut versteckt ein Umschlag lag. Darauf stand:
FÜR DICH UND DEINE FAMILIE.
Die Eltern machten die Tür auf und umarmten ihren Sohn. Der Junge berührte die Großmutter mit der Pflanze und die Kräuter heilten die die alte Frau sofort. Zusammen machten sie den Umschlag auf. Darin befand sich Gold! So mussten er und seine Familie nie mehr hungern.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

ENDE

PrevNext