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Schulsagen unserer Schule

by Birgit Michaeli

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SAGENHAFT
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Schulsagen unserer Schule - erfunden im Deutschunterricht
Vor dem 1968 bezogenen Neubau unseres Gymnasiums steht die Bronzeskulptur Schiller von Wilhelm Uhlig aus dem Jahr 1975. Sie soll jedoch nicht den Dichter darstellen, sondern bezieht sich auf den Familiennamen des Modells. Unter den Schülerinnen und Schülern ist die Figur nur als „Der Denker“ bekannt. Um sie ranken sich viele Sagen…
Der Denker

Seit Jahren fragt sich jeder: Wie ist der sogenannte „Denker“ vor das Gebäude des Gymnasiums Fridericianum gekommen? Niemand weiß es, niemand!
Nicht einmal der Direktor, nicht einmal die älteren Lehrer.
Aber eine alte Sage erzählt davon:
Es war einmal ein Lehrer, der sehr streng war. Wenn jemand eine 4, 5 oder eine 6 hatte, musste er sofort mehr als 10 Seiten nachschreiben. Ein Junge mit dem Namen Jacob hatte lauter Vierer, Fünfer und Sechser geschrieben, weil der Lehrer so schnell beim Erklären war, dass kein Schüler es verstehen konnte – außer die Streber.
Jacobs Freunde konnten zu Hause noch nachfragen, aber er nicht. Seine Eltern waren immer bei der Arbeit, auch sonntags. Eines Tages wurde es Jacob zu viel. Er hatte lauter Blasen an den Fingern vom vielen Schreiben. Da ging er nach der Schule zu seiner Oma, warf eine Goldmünze in ihren Brunnen und wünschte sich, dass der Lehrer versteinert und hinter seinem Haus um 7 Uhr morgens hingestellt würde.
Und tatsächlich geschah es so. Um 7 Uhr ging Jacob in den Garten und sah eine Statue, die genauso aussah wie der Lehrer! Er übergab sie dem Kunstlehrer, bekam eine 1 mit 3 Sternchen und das „Kunstwerk“ wurde vor der Schule aufgestellt.

(Beatriz)
Der Denker

An einem Herbstnachmittag des vorletzten Jahrhunderts saß Friedrich, weil er im Unterricht mit Papierkugeln geworfen hatte, in einem zugigen Klassenzimmer und schrieb an einer Strafarbeit.
Doch er hatte keine Lust zu arbeiten, also schlich er sich nach draußen. Er setzte sich auf einen Stein, der am Rand eines Waldes, nahe der Schule lag. So saß er wohl zehn Minuten und dachte nach. Plötzlich näherte sich hinter seinem Rücken eine riesige Spinne. Die Spinne duldete es nicht, wenn sich jemand in ihrem Revier hinsetzte. Sie riss ihr Maul auf und biss mit ihren giftigen Zähnen in Friedrichs Hals. Das Gift ließ Friedrich in wenigen Sekunden zu Bronze werden. Mit der Zeit verrottete seine Kleidung.
Seitdem steht vor der Schule eine Bronzestatue. Diese wird, weil sie so nachdenklich schaut, „Der Denker“ genannt.

(Emil)
Der Denker

Wir schreiben das Jahr 1968 im gerade fertiggestellten Neubau des Gymnasiums Fridericianum Erlangen.
Begleiten wir unseren Rektor Nedforth, der sich – wie jeden Morgen – aufmachte, mit dem Fahrrad in seine Schule zu fahren. Doch in seinem Gymnasium war er unzufrieden, die Kinder hatten dort keine Disziplin. Sie rauften, drängelten, beschimpften sich und jeden Freitag zettelten einige Schüler eine neue Schlägerei an. Schon bevor der Rektor in der Schule ankam, fingen sie bereits an das zu tun, was sie am liebsten taten: raufen, drängeln und sich beschimpfen.
„Diese Kinder können sich nicht benehmen. Manchmal frage ich mich, warum sie trotzdem so gut in den Schulaufgaben abschneiden“, beklagte sich Herr Nedforth bei Herrn Schnabel, dem stellvertretenden Schulleiter.
Nach langer Zeit gab er aber zermürbt auf und verschrieb seine Seele dem Teufel, in der Hoffnung, dass der Satan die Kinder bessern würde.
Am nächsten Morgen war der Rektor glücklich: Alle begrüßten sich gegenseitig freundlich, auch den Rektor und die Lehrer, keine Schlägereien und kein Gerangel! Das war die Wirkung des Teufels. Der Rektor konnte dies nicht fassen. Oder hatte man ihm einen Streich gespielt?
Deswegen setzte er sich außen auf einen Stein und dachte nach…
Es war jedoch nicht unbedingt schlau, dem Teufel seine Seele zu verkaufen, denn …
… sogleich kam der Teufel und forderte eine Gegenleistung. Als er die nicht bekam, hüllte er den Rektor in Bronze…
Man nehme die ersten drei Buchstaben aus Nedforth – in diesem Fall Ned –, stelle die ersten drei von Rektor voran an, lese das rückwärts und
…. man bekommt DENKER

(Nuno)
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