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Der Untertan Tageblatt Netzing
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Alkohol, Kneipen und StudierenLoading...
All das verspricht einem eine Studentenverbindung. Die Entwicklung dieser Verbindungen ist verblüffender als man denken mag, genau wie die stattlichen jungen Burschen, welche die Mitglieder bilden. Eine Studentenverbindung bringt den Mitgliedern Status, Zugehörigkeit, Stolz und je nach Verbindung auch Klasse. Auch der junge Diedrich Heßling ist stolz, Mitglied in einer Studentenverbindung zu sein, der hochfeinen Neuteutonia. Er spricht von „größter Ehre“ Mitglied in dieser zu sein. Sie gibt ihm, neben seiner Kaisertreue, einen Sinn und wertet das nicht immer leichte Studentenleben auf. Während so manch einer nur seine wertvolle Zeit vergeudet, sind die stolzen Mitglieder der Neuteutonia schon am Kneipen. Man sollte nur achten, dass „Mann“ nicht ein Glas Kognak zu viel genießt, sonst könnt es ein böses Erwachen, oder eben gar kein Erwachen mehr geben. „Soll alles schon vorgekommen sein“, beteuerte uns Herr Heßling mit betroffener Miene und respektzollend für seinen gefallenen Kameraden.
Der köstliche Alkohol ist ein sehr großer Teil des Studentenlebens selbst wenn das Kneipen am Stammtisch am Abend zuvor zu viel war, wird man am nächsten Morgen zum Frühschoppen abgeholt. So war es auch bei Herrn Heßling, als er Konkneipant wurde und somit in der Verbindung aufgenommen ward.
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Oft gibt es auch eine Art Mentor für ein neues Mitglied der Verbindung. Bei Diedrich war es Wiebel. Nach eigenen Angaben ist diese hochfeine Persönlichkeit bereits seit mehreren Jahren Mitglied. Sein Vorhaben sei es, dem jungen Heßling Manieren und das richtige Benehmen für einen hochfeinen Mann beizubringen. „Und auch das Fechten darf nicht vernachlässigt werden“, denn die Neuteutonia ist eine schlagende Verbindung.Loading...
So mancher Bericht, aus unserm Interview mit Herrn Heßling lässt darauf schließen, dass auch er schon die ein oder andere rasante Auseinandersetzung mit Mitgliedern anderer Verbindungen hatte. Sei es wegen köstlichen Alkohols, wegen wundervollen Frauen oder wegen beidem.
Man munkelt, dass manche Verbindungen sogar so einflussreich sind, dass man sich durch sie elegant aus dem Militärdienst schleichen kann. Dahingehend kann es also durchaus Sinn ergeben, seine Mitgliedschaft in einer Verbindung zu pflegen und diese erst als ranghohes, angesehenes Mitglied, nach dem Studium zu verlassen.
VON MORITZ AUE
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Glosse
Am gestrigen Abend passierte ein Unglück in der Papierfabrik von Herrn Doktor Heßling. Eine junge Arbeiterin geriet mit ihrem Arm in eine Stahlwalze und musste von Herrn Heßling selbst hinausgezogen werden. Ihr Arm wurde hierbei schwer verletz und die junge, vierzehnjährige Dame musste sofort ins Krankenhaus. Niemand weiß genau wie es zu diesem Unglück kommen konnte, aber man munkelt es könnte an mangelnden Sicherheitsvorkehrungen gelegen haben. Herr Heßling versicherte jedoch, dass er der jungen Dame, welche ihre Familie alleine versorgt, bis auf acht Wochen weiterhin ihr Gehalt ausgezahlt werde, danach müsse man sehen. Die Sicherheitsvorkehrungen werden derzeit von Herrn Fischer geprüft, sicherte uns Herr Doktor Heßling zu.
VON MORITZ AUE
VON MORITZ AUE
Unfall in der Papierfabrik
Die letzte Feier Delitzschs - ein Nachruf
Am gestrigen Abend passierte ein Unglück in der Papierfabrik von Herrn Doktor Heßling. Eine junge Arbeiterin geriet mit ihrem Arm in eine Stahlwalze und musste von Herrn Heßling selbst hinausgezogen werden. Ihr Arm wurde hierbei schwer verletz und die junge, vierzehnjährige Dame musste sofort ins Krankenhaus. Niemand weiß genau wie es zu diesem Unglück kommen konnte, aber man munkelt es könnte an mangelnden Sicherheitsvorkehrungen gelegen haben. Herr Heßling versicherte jedoch, dass er der jungen Dame, welche ihre Familie alleine versorgt, bis auf acht Wochen weiterhin ihr Gehalt ausgezahlt werde, danach müsse man sehen. Die Sicherheitsvorkehrungen werden derzeit von Herrn Fischer geprüft, sicherte uns Herr Doktor Heßling zu.
VON MORITZ AUE
VON MORITZ AUE
Unfall in der Papierfabrik
Leserbriefe
Ich war höchstpersönlich dabei und habe somit miterlebt, was wirklich passiert ist! Es ist nämlich eine offensichtliche Offensichtlichkeit, dass Herr Heßling den Vorfall vertuschen möchte!
Es ist allen Mitarbeitern schon lange bekannt, dass die Sicherheitsvorkehrungen in dieser Fabrik einfach nicht mehr Zeitgemäß, wenn nicht sogar stark mangelhaft sind. Weder gescheite Einweisungen noch gescheite Geländer bekommt man. Es ist also wirklich kein Wunder, dass sich dieses arme Junge Mädchen fast ihren ganzen Arm verlor. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein derartiger Unfall geschieht.
Also: Lasset uns die Wahrheit ans Licht bringen, bei einer Demonstration am folgenden Samstag!
OLE NIEGEL
Es ist allen Mitarbeitern schon lange bekannt, dass die Sicherheitsvorkehrungen in dieser Fabrik einfach nicht mehr Zeitgemäß, wenn nicht sogar stark mangelhaft sind. Weder gescheite Einweisungen noch gescheite Geländer bekommt man. Es ist also wirklich kein Wunder, dass sich dieses arme Junge Mädchen fast ihren ganzen Arm verlor. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein derartiger Unfall geschieht.
Also: Lasset uns die Wahrheit ans Licht bringen, bei einer Demonstration am folgenden Samstag!
OLE NIEGEL
Ich muss hiermit noch einmal mein Mitgefühl an die junge Mitarbeiterin geben. Es war ein herber Schlag für uns alle. Es war schrecklich mit anzusehen. Ich arbeite in diesem Job schon unzählige Jahre, bin Maschinenmeister und Vorarbeiter in der Heßligschen Papierfabrik, aber so etwas habe auch ich als sehr erfahrener Arbeiter noch nie gesehen. Es ist noch umso trauriger, da ich zuvor nichts von ihrer misslichen Lage wusste. Ihre Mutter ist sehr krank und ihre jüngeren Geschwister können auch kein Geld besorgen. Ich hoffe, dass Diederich Heßling bei seiner Meinung bleibt und ihr weiter ihren Lohn zahlt und sie auch danach nicht feuert. Ich bete für das Mädchen.
FISCHER alias LUKAS MAHNKOPF
FISCHER alias LUKAS MAHNKOPF
Die neue Schule
Reportage
Wie sieht der Schulalltag unserer Kinder aus?
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Wie sieht der Schulalltag unserer Kinder aus?
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Große Demonstrationen von Arbeitslosen
Leitartikel
Arbeitslose Protestierende zwingen Kaiser aus dem Schloss
Arbeitslose Protestierende zwingen Kaiser aus dem Schloss
Am Schloss versammelten sich viele Arbeitslose, um für Brot und Arbeit zu demonstrieren. VON NIKLAS RÖSEMANN