Europas Gemüsegarten in Spanien

Parchment

Durch den intensiven Gemüseanbau in Almería sind die Grundwasservorkommen in der Region stark übernutzt. Dadurch, dass so wenig Niederschlag fällt, wird mehr Wasser abgepumpt als durch Regen wieder neu hinzukommt. In Folge davon trocknen die Böden, Seen und Flüsse aus und es kann zu wüstenartigen Landschaften kommen.

Die Provinz Almería ist eine von acht Provinzen der autonomen Region Andalusiens in Südspanien und liegt im Südosten der Iberischen Halbinsel am Mittelmeer.

Provinz Almería Einwohner&nbsp; 701.688 Bevölkerungsdichte 80 Einw./km² Fläche&nbsp; 8.774 km²

Landwirtschaftlich genutzte Fläche 35.000 Hektar = 350 km²

Quelle: Nationales Institut für Statistik (INE) - 2014

Tröpfchen Bewässerung Die künstliche Bewässerung wie die Tröpfchenbewässerung, findet mittlerweile hauptsächlich in Almería ihre Anwendung. Das Wasser wird hierbei ober- oder unterirdisch durch perforierte Plastikschläuche geführt und tröpfchenweise exakt abgegeben. Da die Wurzel direkt versorgt wird, weist diese Methode eine geringe Verdunstungsrate auf und ist gut mit Schädlingsbekämpfungsmitteln bzw. Düngung kombinierbar. Auch eine gleichmäßige Befeuchtung der Anbaufläche ist möglich. Die Tröpfchenbewässerung gilt als wassersparendes Verfahren und wird deshalb bevorzugt in Almería eingesetzt.

Der Gemüseanbau in Almería verschlingt pro Jahr gigantische Mengen an Wasser. Im gesamten Anbaugebiet von 35.000 Hektar werden pro Jahr eine Menge von ca. 223 Milliarden Litern Wasser verbraucht.

Der Wasserverbrauch am Beispiel einer Tomate Die Tomate als besonders wasserbedürftige Pflanze braucht in Almería im Schnitt 13 Liter bis zur Reife. Alleine für den Anbau von Tomaten unter Plastik werden pro Jahr und Hektar 6,3 Millionen Liter Wasser verbraucht.

Virtuelles Wasser – Wie viel Wasser (ver-)braucht eine Tomate?

Auch der fortschreitende Klimawandel sollte hierbei nicht nur als Bedrohung gesehen werden, sondern als Chance für einen verantwortungsvollen Umgang mit Böden, dem Wasser und natürlichen Ressourcen. Jedenfalls liegt eine Rettung der Region an den Bewohnern selbst. Es liegt in Ihren Händen, wie nachhaltig sie zukünftig mit Ihren Ressourcen umgehen. Nicht zu vergessen sollte man zudem den Blick auf die ökonomischen Strukturen, die zu einem hohen Bedarf an landwirtschaftlicher Produktion in Almería führen: "Die große europäische Nachfrage nach ganzjährigem Gemüse ist ein Grund dafür, dass die Landschaft der Provinz strapaziert wird und die Wasservorräte unter Druck geraten. Die Wasserproblematik von Almería steht zudem stellvertretend für viele weitere Regionen der Erde, die unter enormer Trockenheit leiden."

Weshalb beeinflusst der Gemüseanbau in der Provinz Almería die Grundwasservorräte ?

Der Gemüseanbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für die Provinz Almería, es schafft mehr als 50.000 Arbeitsplätze. Die Landwirte sind die bedeutendsten Obst- und Gemüselieferanten der Europäischen Union.&nbsp;Millionen Tonnen von Tomaten, Paprika, Gurken, Avocados oder Erdbeeren werden in andere Länder exportiert – ein Drittel davon nach Deutschland.

Düstere Prognose für die Region

Eine effiziente Bewässerung kann für die kommenden Jahre sicher Abhilfe schaffen. Doch können sie den Wandel in der Region verhindern? Die Meerwasserentsalzung ist in Zeiten der Wasserknappheit eindeutig die Zukunft der Trinkwassergewinnung für die Provinz Almería. Jedoch sollte anstatt von fossilen Brennstoffen und Kernenergie für den Betrieb der Entsalzungsanlagen umweltschonende Solarenergie oder Windenergie eingesetzt werden. Die Politik muss sich entschlossen dafür einsetzen, die Grundwasservorräte zu schützen und Alternativen zu schaffen, um weitere negative ökologische Folgen abzuwenden. Denkbar sind beispielsweise Steuererleichterungen und Subventionen, die den Landwirten Anreize setzen, das Wasser aus Entsalzungsanlagen zu kaufen.

Vorteile 1. Kontinuierliche, bedarfsgerechte Wasserzulieferung 2. Keine Wasserverschwendung 3. Bewässerung kann mit Dünger und Pflanzenschutzmittel kombiniert werden 4. Niedrige Energie- und Betriebskosten 5. Minimierung der Auswaschung von Bodenmineralien und Bodennährstoffen 6. Blätter der Pflanzen werden nicht mit Wasser benetzt, was zu weniger Pilzerkrankungen der Pflanzen führt Nachteile 1. Aufwendige Verlegung von Schlauch- und Rohrleitungen 2. Aufkommende Verstopfungen können Funktionsweise stark beeinträchtigen 3. Wegen geringen Betriebsdruck der Bewässerungsschläuche sollte die Fläche möglichst horizontal sein

Tröpfchenbewässerung: Kleiner Tropfen – große Wirkung

Europas Gemüsegarten in Spanien

Eine Präsentation von Alessio De Meo

Anfang der 60er-Jahre wurde die unbedeutende Provinz als „Wunder von Almería“ bekannt. Die spanische Regierung begann mit der Subventionierung der Wasserversorgung und dem Aufbau von Gewächshäusern. Bauern aus den umliegenden Bergen wurden aufgefordert, in die Ebene zu ziehen.

Im Laufe der Jahre wurde, vor allem durch finanzielle Förderungen der EU, ein riesiges Plastik-Meer, das „mar del plastico“, auf einer Fläche von 350 Quadratkilometern aufgebaut. In den 32.000 Gewächshäusern werden jährlich 2,8 Millionen Tonnen Obst und Gemüse produziert. Diese Masse kann nur mittels moderner technischer Anlagen erzielt werden. Die Anlagen ermöglichen bis zu fünf Ernten pro Jahr.

Illegaler Brunnenbau

Auf über eine Million schätzt die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Zahl illegaler Brunnen in Spanien. Aufgrund der Vielzahl von illegal angelegter Brunnen ist der Grundwasserspiegel dramatisch gesunken.

Die Folgen dieser - oftmals illegalen Übernutzung - sind nicht nur tiefere Brunnen und weniger Wasser sondern auch Versalzung der Süßwasservorkommen.

Die Landwirtschaft gräbt der Natur nach und nach das Wasser&nbsp;ab.

Meerwasserentsalzung In der Provinz Almería sind bereits vier Meerwasser-Entsalzungsanlagen in Betrieb. Die Entsalzung von Meerwasser spielt bei der Wassergewinnung eine immer größere Rolle.&nbsp;Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das im Meerwasser gelöste Salz vom Wasser zu trennen. Am weitesten verbreitet sind die Entsalzung durch&nbsp;Verdampfung&nbsp;und die&nbsp;Umkehrosmose.

Die Übernutzung des Grundwassers verschlechtert die Qualität des Grundwassers. Meerwasser kann leichter in die sogenannten Grundwasserleiter eindringen, durch die sonst das Grundwasser fließt. Dies schädigt die umliegenden Ökosysteme, da sie nicht auf salzhaltiges Wasser ausgelegt sind und zerstört diese somit. Über kurz oder lang führt dies zu einem ökologischen Kollaps!

Normalerweise hält der Druck des Süßwassers den Rand des Salzwasserkörpers in einer gewissen Entfernung vor der Küste jedoch eine übermäßige Entnahme von Grundwasser verringert den Druck und bewirkt dass unkontrolliert Salzwasser landeinwärts vordringen kann.

Weshalb beeinflusst der Gemüseanbau in der Provinz Almería die Grundwasservorräte ?

Almería ist eine Region der klimatischen Superlative. Zwar besticht sie durch ihre vielen Sonnenstunden, die auch Vorteile für den Anbau von Nutzpflanzen bieten. Jedoch macht die hohe Sonnenaussetzung Almería auch zu einer der trockensten Provinzen Spaniens. Es regnet kaum, und somit wird für die&nbsp;Bewässerung der Pflanzen sehr viel Wasser aus anderen Quellen&nbsp;benötigt. Viele Jahre lang haben die spanischen Landwirte deshalb auf&nbsp;Grundwasservorräte zurückgegriffen. Dies ist wiederum in anderer Hinsicht problematisch, denn die Grundwasservorkommen in der Region sind insgesamt stark übernutzt. Dadurch, dass so wenig Niederschlag fällt, wird mehr Wasser abgepumpt als durch den Regen wieder neu dazu kommt.

1. <a href="https://www.andalucia.org/de/so-ist-andalusien/geografische-lage">Geografische Lage - Offizielle Tourismus-Webseite von Andalusien (andalucia.org)</a> 2. <a href="https://www.andalusien-tour.com/almeria">Almeria - Infos zu Sehenswürdigkeiten, Klima, Geschichte! (andalusien-tour.com)</a> 3. <a href="http://www.andalusien-web.com/almeria_prov.htm">Die Provinz Almería in Andalusien (andalusien-web.com)</a> <a href="https://docplayer.org/16543080-Wasserverbrauch-in-spanien.html">Wasserverbrauch in Spanien - PDF Free Download (docplayer.org)</a> 4. <a href="http://nach-haltig-gedacht.de/2020/10/12/nachhaltiger-anbau-von-obst-und-gemuese-in-trockenen-regionen-ist-die-meerwasserentsalzung-die-technik-der-zukunft/">Nachhaltiger Anbau von Obst und Gemüse in trockenen Regionen – ist die Meerwasserentsalzung die Technik der Zukunft? - Nach­(haltig)­gedacht (nach-haltig-gedacht.de)</a> 5. <a href="https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-48342-8_17">Der Kreislauf des Wassers und das Grundwasser | SpringerLink</a> 6. <a href="https://spanienaktuell.net/wordpress/bis-auf-den-letzten-tropfen/">Kommentar Oktober 2017 - Bis auf den letzten Tropfen - Spanien aktuell</a> 7. <a href="https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/2eca2af4a2290c7fc1256e8b005161c9/5e15bd52b698b357c1257706005c8091?OpenDocument">Virtuelles Wasser (rlp.de)</a> 8. <a href="https://www.dw.com/de/die-mondbrunnen-von-spanien/av-51987626">Die Mondbrunnen von Spanien | Nahaufnahme - Die aktuelle Reportage | DW | 13.01.2020</a> 9. <a href="https://docplayer.org/16543080-Wasserverbrauch-in-spanien.html">Wasserverbrauch in Spanien - PDF Free Download (docplayer.org)</a> 10. <a href="https://www.spanien-reisemagazin.de/kunst-und-kultur/umwelt/entsalzungsanlagen-in-spanien.html">spanien-reisemagazin: Entsalzungsanlagen in Spanien</a> 11.<a href="https://www.bewaesserungssystem-garten.de/tropfbewaesserung.php">Tropfbewässerung: Vorstellung, Vorteile/Nachteile und mehr! (bewaesserungssystem-garten.de)</a>

In Folge der Übernutzung trocknen die Böden, Seen und Flüsse aus und es kann zu wüstenartigen Landschaften kommen. Außerdem verschlechtert die Übernutzung über längere Zeit die Qualität des Grundwassers: So dringt das Meerwasser leichter in die sogenannten Grundwasserleiter ein, durch die sonst das Grundwasser fließt. Dies schädigt schließlich die umliegenden Ökosysteme, da sie nicht auf salzhaltiges Wasser ausgelegt sind. Wissenschaftler warnen, dass die starke&nbsp;Ausbeutung der&nbsp;Grundwasserleiter&nbsp;zu einem&nbsp;ökologischen Kollaps&nbsp;führen wird, wenn sich nicht bald etwas ändert. Und nicht nur die Umwelt ist bedroht: Wenn das Grundwasser nicht auf ökologisch-nachhaltige Weise genutzt wird, ist auf lange Sicht auch die Zukunft der auf die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Wasser angewiesenen Landwirtschaft in Gefahr, die für die Region von großer Bedeutung ist. Der Klimawandel verschärft das Problem des Wassermangels zudem noch weiter.

In der Provinz Almería herrscht wüstenähnliches und mediterranes Klima. Es regnet sehr selten in dieser Region, der Himmel ist meistens leuchtend blau und wolkenlos. Im Sommer und Herbst werden Temperaturen weit über 30°C erreicht und auch im Winter herrscht viel Sonnenschein und Tagestemperaturen die nicht unter 13°C fallen. Die Provinz Almería eignet sich aufgrund Ihrer klimatischen Verhältnisse optimal zum ganzjährigen Anbau von Gemüse.

Meerwasserentsalzung

Vorteile 1. Große Wassermengen vorhanden 2. Wettbewerbsvorteil* 3. Schonung und Erholung der Grundwasserspeicher 4. Keine langen Kanäle * bei empfindlichen Pflanzen kann durch das destillierte Wasser die Qualität der Ernteprodukte gesteigert werden Nachteile 1. Hoher CO2 Ausstoß 2. Hoher Preis und kostenintensiv 3. Verbrennung fossiler Brennstoffe / Kernenergie 4. Veränderung des Salzgehaltes** **Rückführung des überschüssigen Salzes ins Meer

Ein Teufelskreis, der kaum wahrgenommen wird In Spanien blüht das Geschäft der Agrarindustrie, Deutschland ist einer der Hauptabnehmer der Feldfrüchte. Doch die ganzjährige Verfügbarkeit von preiswertem Obst und Gemüse hierzulande geht zu Lasten der Menschen in Spanien, denn die dortigen Wasservorräte schrumpfen dramatisch. Das Grundwasser des Gemüsegartens Europas wird immer salziger. Dringt noch mehr Meerwasser ein, wird ein Großteil der Ernte zerstört. 40 Prozent der Obst- und Gemüse-Lieferungen für die europäischen Märkte sind in Gefahr. Es besteht akuter Handlungsbedarf in der Provinz Almería mit geeigneten Gegenmaßnahmen der weiteren Ausbeutung des Grundwassers zu begegnen um einen endgültigen Kollaps der gesamten Region noch zu verhindern.

1. Leitfrage 2. Geographische Lage 3. Klimatische Verhältnisse 4. Geschichte und Entwicklung 5. Wirtschaftsregion Almería 6. Wasserverbrauch im Gemüseanbau 7. Auswirkungen der Intensivlandwirtschaft 8. Zukunftsprognose 9. Lösungsansatz - Tröpfchen Bewässerung 10. Lösungsansatz - Meerwasserentsalzung 11. Beantwortung der Leitfrage 12. Fazit 13. Quellen

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