Bertha von Suttner Teil 3

Nach neun Jahren im Kaukasus kehrte das Paar in das Familienschloss Harmannsdorf im Waldviertel zurück. Die konservativen und frommen Ansichten der Verwandten passen nicht zu den fortschrittlichen und modernen Ideen von Bertha und Arthur. Trotzdem wohnten sie die nächsten 17 Jahre bis zum Tod von Arthur dort.

Tod Erinnerungen an Bertha von Suttner

Eine Liebe für den Frieden - TRAILER

Bertha von Suttner verfasste mehr als einhundert Werke: Romane, Kurzgeschichte, Zeitungsartikel und Übersetzungen und errang mit „Die Waffen nieder!” einen Welterfolg. Die Vergeblichkeit ihres Lebenswerks musste sie nicht mehr miterleben. Am 21.Juni 1914, wenige Wochen vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, erlag sie ihrem Krebsleiden. Für den Herbst hatte sie noch den nächsten Weltfriedenskongress – diesmal in Wien – vorgeplant.

Der berühmte russische Schriftsteller Lew Tolstoi hatte bereits 1872 in der Erzählung "Der Gefangene im Kaukasus" die blutigen Ereignisse und Grausamkeiten des Kaukasuskrieges geschildert.

Lew Tolstoi, Porträt von Efimovich Repin, 1887

Er schrieb Bertha in einem Brief: „Ich schätze ihr Werk sehr und denke, dass die Publikation Ihres Romans ein glückliches Vorzeichen ist. (...) Gott gebe es, dass die Abschaffung des Krieges Ihrem Buch folge.”

Hinaus in die Welt, um dem langweiligen Leben in Harmannsdorf zu entkommen. Bertha und Arthur fuhren gleich nach der Rückkehr aus Georgien nach Berlin und Paris.

Abreise Wilhelms I. zur Armee, Gemälde von Adolph Menzel, Berlin 1871.

Madeleine, Paris, Gemälde von Jean Béraud,1880er Jahre.

Im Haus des Dichters Alphonse Daudet lernte Bertha erstmals die Friedensbewegung kennen. Die Suttners trafen sich mit Menschen, die fortschrittlich dachten. Sie wurden zu Weltbürgern.

Julia Dautet, Ehefrau des Dichters, Gemälde von Auguste Renoir, 1875.

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Teil 3 Friedensaktivistin, Bestsellerautorin und Nobelpreisträgerin

Titelseite <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner#/media/Datei:Weltfriedenskongress_1907.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner#/media/Datei:Weltfriedenskongress_1907.jpg</a> Seite 2 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner#/media/Datei:Weltfriedenskongress_1907.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner#/media/Datei:Weltfriedenskongress_1907.jpg</a> Seite 3 <a href="https://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Jean_B%C3%A9raud_-_Paris_Kiosk_-_Walters_371055.jpg">https://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Jean_B%C3%A9raud_-_Paris_Kiosk_-_Walters_371055.jpg</a> <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Berlins#/media/Datei:MenzelAdolph_Abreise_K%C3%B6nig_WilhelmI.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Berlins#/media/Datei:MenzelAdolph_Abreise_K%C3%B6nig_WilhelmI.jpg</a> Seite 4 <a href="https://es.wikipedia.org/wiki/Archivo:Jean_B%C3%A9raud_Sortant_De_La_Madeleine,_Paris.jpg">https://es.wikipedia.org/wiki/Archivo:Jean_B%C3%A9raud_Sortant_De_La_Madeleine,_Paris.jpg</a> <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alphonse_Daudet#/media/Datei:Alphonse_Daudet_2.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Alphonse_Daudet#/media/Datei:Alphonse_Daudet_2.jpg</a> <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alphonse_Daudet#/media/Datei:Pierre-Auguste_Renoir_-_Madame_Alphonse_Daudet.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Alphonse_Daudet#/media/Datei:Pierre-Auguste_Renoir_-_Madame_Alphonse_Daudet.jpg</a> Seite 5 <a href="https://onb.digital/result/10F47C65">ÖNB Digital (onb.digital)</a> ÖNB Bildarchiv Austria: Porträtfotografie mit eigenhändiger Unterschrift. Aufgenommen in Schloss Harmannsdorf. Autor: Grillich, Ludwig, Datierung: 07.1892;&nbsp;Inventarnummer: Pk 4924:&nbsp;<a href="http://www.bildarchivaustria.at/Preview/7618362.jpg">http://www.bildarchivaustria.at/Preview/7618362.jpg</a> Seite 6 <a href="https://de.wikisource.org/wiki/Datei:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!.djvu">https://de.wikisource.org/wiki/Datei:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!.djvu</a> <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu</a> Titelblatt 1903 in St.Petersburg erschienenen Ausgabe von „Die Waffen nieder“. Seite 7 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AlfredNobel_adjusted.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AlfredNobel_adjusted.jpg</a> Seite 8 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ilya_Efimovich_Repin_(1844-1930)_-_Portrait_of_Leo_Tolstoy_(1887).jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ilya_Efimovich_Repin_(1844-1930)_-_Portrait_of_Leo_Tolstoy_(1887).jpg</a> Seite 9 Sammlung Hamann Seite 10 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Wassiljewitsch_Wereschtschagin#/media/Datei:Apotheosis.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Wassiljewitsch_Wereschtschagin#/media/Datei:Apotheosis.jpg</a> Seite 11 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile_Zola">https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile_Zola</a> <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arthur_Gundaccar_von_Suttner.jpg">Datei:Arthur Gundaccar von Suttner.jpg - Wikimedia Commons</a> Seite 12 Sammlung Hamann Seite 13 Wikimedia auf Bookcreator Seite 14 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alfred_Nobel_(1915).jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alfred_Nobel_(1915).jpg</a> <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_II._(Russland)#/media/Datei:Nicholas_II_with_St_Vladimir_order.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_II._(Russland)#/media/Datei:Nicholas_II_with_St_Vladimir_order.jpg</a> <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Albert_I._Of_Monaco_Nadar.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Albert_I._Of_Monaco_Nadar.jpg</a> Seiete 15 Sammlung Hamann <a href="https://onb.digital/result/10C84B86">ÖNB Digital (onb.digital)</a> Seite 16 Sammlung Hamann Seite 17 Öffentlicher Vortrag Bertha von Suttners 1913 in Berlin. (© Bundesarchiv, Bild 183-R71173 / Fotograf: o. Ang.) <a href="https://m.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/krieg-in-den-medien/130718/bertha-von-suttner">https://m.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/krieg-in-den-medien/130718/bertha-von-suttner</a> <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Bertha-von-Suttner-1906.jpg">https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Bertha-von-Suttner-1906.jpg</a> Seite 18 Mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbank Wien. &nbsp;

Gründung  von  Friedensvereinen, Teilnahme an internationalen Kongressen

Bertha gründet 1891 die erste Österreichische Gesellschaft für Friedensfreunde. Das war die einzige europäische Organisation dieser Art, die von einer Frau geleitet wurde. Sie war deren Präsidentin bis zu ihrem Tod.

Im November 1891 wurde sie anlässlich des Weltfriedenskongresses in&nbsp;Rom zur Vizepräsidentin des Internationalen Friedensbüros gewählt und gründete 1892 die&nbsp;Deutsche Friedensgesellschaft, die binnen kurzer Zeit über 2.000 Mitglieder zählte.

Bertha mobilisierte für ihre Friedensarbeit ihre Verbindungen zum Adel, zu Künstlern und Schriftstellern. Vor allem aber nutzte sie ihren Kontakt zu Alfred Nobel, der ihr mit Rat und vor allem mit Geldspenden zu Seite stand.&nbsp;

Fürst Albert I. von Monaco engagierte sich ebenfalls für die Friedensbewegung, doch das dringend benötigte Geld stellte auch er nicht zur Verfügung.

Der junge Zar Nikolaus II. erließ ein „Friedensmanifest” und Bertha hoffte auf seine Unterstützung für ihre Friedensidee. Doch er setzte auf Krieg und Unterdrückung.

1904 besuchte Bertha von Suttner den Weltfriedenskongress in&nbsp;Boston, Massachusetts. Sie reiste von Stadt zu Stadt und hielt täglich bis zu drei Vorträge, insgesamt waren es mehr als 600. In Washington DC lud sie Präsident Theodore Roosevelt zu einem Gespräch ins Weiße Haus ein. Die „Friedens-Bertha”, wie sie in Militärkreisen und am Wiener Kaiserhof abfällig genannt wurde, kam begeistert aus den USA zurück. Ihre siebenmonatige Reise hatte einem Siegeszug geglichen.

Auftritt bei einer Großveranstaltung in Chautauqua, New York State. 

In Roman "Die Waffen nieder" beschreibt Bertha von Suttner die Schrecken des Krieges aus der Sicht einer Ehefrau. Die realistische Darstellungen der Kriegsgräuel verstörte die Menschen, die damals viel über Aufrüstung und Militär diskutierten. Viele konnten nicht glauben, dass eine Frau das geschrieben hatte. Bertha hatte Probleme, einen Verleger zu finden. Der Roman wurde zu ihrem größten literarischen Erfolg und zu einem der erfolgreichsten Bücher des 19. Jahrhunderts. Es erschien in 40 Auflagen und wurde in zwanzig Sprachen übersetzt.

Alfred Nobel in einem Brief an Bertha, Paris 1890: "Ich habe soeben die Lektüre Ihres bewundernswürdigen Buches beendet. Wie lange haben Sie gebraucht, um dieses Wunderwerk zu schaffen?"

Am 10.Dezember 1905 erhielt Bertha von Suttner als erste Frau den von ihr mit angeregten Friedens-Nobelpreis, den sie am 18. April 1906 in Kristiania (heute Oslo) entgegennahm.

Innerhalb kurzer Zeit schrieb Bertha von Suttner Romane, die fast alle Bestseller werden und große Aufmerksamkeit erregen. Das „Maschinenzeitalter” handelt von einer besseren Gesellschaft in der Zukunft. Die Suttners glaubten an den Fortschritt. Durch ihre Sprachkenntnisse und die vielen Reisen wurden die Suttners zu Weltbürger und lehnten den Nationalismus ihrer Zeit ab.

Bertha von Suttner  in Harmannsdorf, Foto 1892

Kritische und ablehnende Stimmen zu „Die Waffen nieder!”

Spottgedicht von Felix Dahn auf Bertha: An die weiblichen und männlichen Waffenscheuen. Die Waffen hoch! Das Schwert ist Mannes eigen, Wo Männer fechten, hat das Weib zu schweigen, Doch freilich, Männer gibts's in diesen Tagen, Die sollten lieber Unterröcke tragen.

Tod des geliebten Ehemanns Arthur Gundaccar

Am 10. Dezember 1902 starb Arthur Gundaccar von Suttner in Harmannsdorf. Daraufhin musste der Gutshof des Ehepaares Suttner wegen Überschuldung versteigert werden, und Bertha von Suttner zog nach&nbsp; Wien.

Der Schriftsteller Emile Zola in seinem Arbeitszimmer.

Die Suttners unterstützten den französischen Schriftsteller Emile Zola, der sich für den des Landesverrats Beschuldigten Alfred Dreyfus einsetzte. Dreyfus war ein jüdischer Offizier aus einer Familie im Elsass.

Unschuldig angeklagt: Die Dreyfus-Affäre | Karambolage | ARTE

Antisemitismus bezeichnet die Feindschaft gegenüber Juden und Jüdinnen. Sie kann sich bis zum Hass steigern. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts förderten einige Parteien den Rassen-Antisemitismus und große Teile der Bevölkerung machten die Juden und Jüdinnen zu Sündenböcken für viele Probleme. Das Ehepaar Suttner trat entschieden dagegen auf. 1891 gründete Arthur den „Verein zur Abwehr des Antisemitismus”. Bertha unterstützte ihn. Dieser Verein war allerdings nicht erfolgreich. Er konnte gegen die „antisemitische Sturmflut” (A.v.Suttner) nichts ausrichten.

Wassili W. Wereschtschagin: Die Apotheose des Krieges

Ein von Bertha verehrter Künstler war der Antikriegsmaler Wassili W. Wereschtschagin (1842-1904). Er war Offizier und hatte an der Kunstakademie in St. Petersburg studiert. Sie lernte ihn bei der Ausstellung seiner Werke in Wien kennen.

Bestseller 1889: „Die Waffen nieder”

Sie nahm an mehreren internationalen Friedenskongressen teil. Erstmals in Rom 1891, 1892 in&nbsp;Bern, 1894 in&nbsp;Antwerpen &nbsp;und 1897 in&nbsp;Hamburg. Am 3. Juni 1897 überreichte sie Kaiser&nbsp;Franz Joseph I<a href="https://www.wikiwand.com/de/Franz_Joseph_I.">.</a>&nbsp;(1830–1916) eine Unterschriftenliste mit dem Plädoyer für ein internationales Schiedsgericht.

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