2. Kapitel
Illusionen - Aufstieg durch Heirat?
Illusionen - Aufstieg durch Heirat?
Traumprinz, wo bist du!
Bertha mit 17 Jahren in Venedig, Foto 1860
Bertha sehnt sich nach einem Traumprinzen. Mit ihm sieht sie eine glückliche Zukunft kommen.
Berthas Mutter wollte durch Glücksspiel reich werden und vertraute dabei auf Hellseher. Sie verlor mehrmals große Summen, auch das Erbe von Bertha. Verarmt lebten sie zwei Jahre in einem kleinen Häuschen bei Wien.
Der Kurpark von Wiesbaden. Lexikon-Illustration 1870-1880
Mit 18 Jahren sollte Bertha auf einem Ball in die vornehme Gesellschaft eingeführt werden. Solche Veranstaltungen waren Heiratsmärkte. Das Ziel war, einen reichen schönen jungen Aristokraten kennenzulernen, der dann um ihre Hand anhalten sollte.
Artur Halmi, Ball bei Hof – Schluss der Quadrille, 1898
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Meine einzige Chance ist, einen älteren, reichen Mann zu heiraten. Der reichen Baron Gustav Heine von Geldern hat um meine Hand angehalten, ihn nehme ich.
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Der Verlobte: Baron Gustav Heine von Geldern. Er war 34 Jahre älter als Bertha, ein reicher und mächtiger Mann in Wien und Besitzer der Zeitung „Fremdenblatt”. Er verwöhnte Bertha und ihre Mutter mit Geschenken. Doch Bertha löste die Verlobung auf und lehnte auch weitere Heiratsanträge von älteren Männern ab.
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Gustav Baron Heine-Geldern
3. Kapitel
Hauslehrerin
und heimliche Liebe
und heimliche Liebe
Berthas Mutter hatte die Erbschaft ihrer Tochter am Roulette-Tisch verspielt, die Heiratsanträge älterer Männer hatte Bertha abgelehnt.
Eine unverheiratete adelige Frau konnte im 19. Jahrhundert keinen Beruf ausüben. Bertha wollte Sängerin werden und nahm Gesangsstunden. Für eine Karriere reichte ihr Können jedoch nicht.
Nun blieb nur noch der Ausweg, als Hauslehrerin zu arbeiten. Diese Erzieherinnen wurden Gouvernanten genannt. Sie brauchten keine Ausbildung.
Eine unverheiratete adelige Frau konnte im 19. Jahrhundert keinen Beruf ausüben. Bertha wollte Sängerin werden und nahm Gesangsstunden. Für eine Karriere reichte ihr Können jedoch nicht.
Nun blieb nur noch der Ausweg, als Hauslehrerin zu arbeiten. Diese Erzieherinnen wurden Gouvernanten genannt. Sie brauchten keine Ausbildung.
Rebecca Solomon: Die Gouvernante, Gemälde1851, Ausschnitt
Gemälde von Emily Shanks: "Beim Einstellen einer Gouvernante", vor 1913
Bertha Gräfin Kinsky war mit 29 Jahren schließlich eine „alte Jungfer ” geworden. Es war für eine junge Frau auch nicht möglich, allein zu leben. Sie beherrschte allerdings drei Fremdsprachen, spielte Klavier und konnte sehr gut singen.
Schloss Harmannsdorf in Niederösterreich, der Aufenthalt der Familie Suttner im Sommer.
1873 trat Bertha eine Stelle als Gouvernante der vier Töchter des sehr reichen Barons Carl von Suttner an. Zwei Söhne waren schon verheiratet, der jüngste, Arthur Gundaccar studierte Jus in Wien.
Bertha verliebte sich in den um sieben Jahre jüngeren Arthur Gundaccar und er erwiderte ihre Liebe.
Eine offizielle Beziehung zwischen Gouvernante und Sohn des Hauses war nicht möglich. Die vier Schwestern verrieten das Liebespaar nicht.
Eine offizielle Beziehung zwischen Gouvernante und Sohn des Hauses war nicht möglich. Die vier Schwestern verrieten das Liebespaar nicht.