Antrische Sagen

In der Nähe des Weges von Weißenbach zur Tristenbachalm hausten in einem Felsloch antrische Frauen. Eine von ihnen war ein wunderschönes Mädchen, dem die Haare bis in die Kniekehlen hinabreichten. Doch es war sehr einsam. Als das Mädchen eines Tages dieses langweilige Leben nicht mehr aushielt, flüchtete es ins Dorf Weißenbach und verdingte sich auf einem Hof als Magd. Es wollte nur für Brot und Unterkunft arbeiten, aber niemals wollte es nach seiner Herkunft befragt werden. Doch die Bäuerin war neugierig und versuchte immer wieder, das Mädchen nach seiner Abstammung auszuhorchen. Da kehrte es weinend zu seinem Felsloch zurück und wurde nie wieder gesehen. (gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)

Die Aufnahme des Hörspiels „Antrische Sagen aus dem Ahrntal“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des SSP Ahrntal und der Projektgruppe Ant(r)ischis Toul. Es wurde hauptsächlich im Rahmen der Begabungs- und Begabtenförderung des SSP Ahrntal verwirklicht. Die Texte wurden von Elisabeth Schwärzer geschrieben, basierend auf den überlieferten Sagen über die antrischen Leute, die von Konrad Steger gesammelt und veröffentlicht wurden. Sagen sind entnommen: Steger, Konrad: Sagenhaftes Ahrntal: Sagen aus dem Tauferer-Ahrntal gesammelt von Konrad Steger (…), Mittelschule St. Johann im Ahrntal im Schuljahr 2018/2019, DipDruck Bruneck, 2019, S. 54-59.

In St. Johann findet man ein antrisches Loch, verborgen im Gebüsch oberhalb der Platterwand. Unterhalb der Platterwand liegt eine wunderschön gelegene Wiese. Im Sommer, als die Leute gerade bei der Heumahd waren, trat plötzlich eine weißgekleidete Frau aus dem Gebüsch und warf der Magd ein Wollknäuel zu. Sie wunderte sich zuerst und dachte, das Knäuel würde der Bäuerin gehören. Diese aber mähte weiter und hatte nichts gemerkt. Da wusste die Magd, dass ihr das Knäuel gehörte, ließ es blitzschnell unter ihrer Schürze verschwinden und tat so, als ob nichts gewesen wäre. Als sie zu Hause war, begann sie zu stricken, sie strickte und strickte. Eines Tages wunderte sie sich doch, warum das Garn nicht fertig wurde. Und während sie noch daran dachte und sich`s versah, war das Knäuel verschwunden. Da wusste die Magd, dass sie das Knäuel von einer Antrischen bekommen hatte. (gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)

Es lesen 15 Kinder der 4. und 5. Klassen aller Grundschulen des SSP Ahrntal. Es musizieren die Kinder der Mittelschulkasse 3A. Texte und Regie: Elisabeth Schwärzer Musik: Klasse 3A der MS St. Johann – Lukas Künig Zeichnungen: Kinder der 2., 4. und 5. Klasse der GS St. Peter Tonaufnahmen und Schnitt: Kurt Oberhollenzer Grafik und CD: Karoline Eder und Georg Oberarzbacher Ahrntal, Frühjahr 2022

An vielen Stellen im Ahrntal findet man, ziemlich versteckt, sogenannte „antrische Löcher“, uralte Probestollen aus der Zeit des Prettauer Kupferbergwerkes. Nach der Vorstellung vieler Leute hausten dort die Antrischen, kleine Menschlein, die im Berg nach Schätzen und Edelsteinen gruben. Man bekam sie selten zu Gesicht. Nur einmal, so erzählt man, habe man fast spielzeugkleine Berghämmerchen, Äxtchen, Hemdchen und andere Kleidungsstücke gefunden. Brauchten die Antrischen Milch oder Mehl, so stellten sie ungesehen leere Schüsselchen mit etwas Gold oder ein paar Münzen in der Nähe eines Bergbauernhofes ab. Waren die Gefäße gefüllt, verschwanden sie plötzlich. (gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)

Emma Hofer Emma Innerhofer Emma Niederkofler Franziska Steger Greta Kofler Hannah Steger Jana Knapp Johanna Gruber

Jonathan Ties Lea Außerhofer Lena Eppacher Lina Ludwig Michael Steger Paul Niederkofler Pauline Kirchler

Oberhalb von St. Peter über der Waldgrenze liegt auf dem „Zirma“ ein kleiner See, der „Seala Locke“ genannt wird. Von dort führt ein antrisches Loch in den Berg. Die antrischen Leute aber sind längst verschwunden. Warum? Dies erklären sich die Leute so: Einmal hörten die Antrischen, wie sich Bauern um ganz belanglose Dinge stritten. Das verdross sie so sehr, dass sie auswanderten und dabei klagten: „Die Welt ist voller Neid und Hass, man tretet gar ins hohe Gras!“ Über die Herkunft der Antrischen erzählt man sich die folgende Geschichte: Eines Tages kam der liebe Gott ins Paradies und fragte den Stammvater aller Menschen, wie viele Nachkommen er eigentlich habe. Diese Frage kam Adam etwas komisch vor und deshalb verheimlichte er dem Herrgott etwa die Hälfte seiner zahlreichen Kinder. Gott aber durchschaute natürlich seine Lüge. Er war sehr erzürnt und sprach: „Die Kinder, die du verleugnet hast, sollen auch in Zukunft verborgen und versteckt bleiben.“ Die Antrischen sind also die verheimlichten Sprösslinge unseres Stammvaters Adam. (gesammelt und aufgeschrieben von Steger Konrad)

Vorwort Das antrische Mädchen von Weißenbach Das seltsame Wollknäuel Die Seala Locke – Die Antrischen Nachwort

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Andreas Gamper Andreas Gartner Elias Knapp Greta Knapp Jonas Stolzlechner Lara Niederkofler Laura Thum Laurin Steger Laurin Josef Plaickner Lea Bacher Lena Niederkofler

Leni Klammer Lukas Mairhofer Lukas Marcher Markus Stocker Myriam Astner Romy Stolzlechner Ruby Tasser Simon Hainz Sophia Zimmerhofer Sophie Innerbichler Tamara Innerbichler

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