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Frauen in Uniform und Trikot

by Katharina Sambeth

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Frauen in Uniform - im 19. Jahrhundert und heute
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Soldatinnen in der Bundeswehr
Frauen als Soldatinnen stellen für viele Menschen heute noch ein ungewohntes Bild dar. Verbindet man doch den Schutz des Vaterlandes und das soldatische Leben vielmehr mit dem männlichem als mit dem weiblichem Geschlecht. Auch in der Geschichte sind historische Vorbilder rar, während man für jedes Jahrhundert ein Dutzend männlicher Krieger aufzählen könnte. Es hat lange gedauert, bis Frauen beim "Bund" angekommen sind.

Sehen Sie sich hierzu den folgenden Clip an.
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Soldatinnen im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert begann mit der "ersten Welle" der Frauenbewegung ein Aktivismus, der bis heute anhält. Frauen beim Militär oder in Uniform waren damals nicht zeitgemäß. Aber auch für viele andere Aspekte, die wir heute als selbstverständlich erachten, mussten Frauen in unserer Vergangenheit kämpfen.

Sehen Sie sich den folgenden Clip an, um einen Einblick in die Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts zu erhalten.
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Wie Gesa Trojan in dem Clip bereits zum Ausdruck bringt, finden sich selbst in der aktuellen Daueraustellung des Deutschen Historischen Museum in Berlin wenige Exponate, die die Geschichte von Frauen darstellen. Umso wichtiger ist es deshalb, sich selbst über die zentralen Aspekte der Frauengeschichte des 19. Jahrhunderts im Klaren zu sein.
Definieren Sie unter Zuhilfenahme des Lebendigen Museums Online die wichtigsten Aspekte der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Gehen Sie hierbei neben fundierten historischen Inhalten auch auf die im Fokus-Clip erwähnte historische Persönlichkeit Louise Otto-Peters ein.
Frauen in Männerkleidung
Verbote sind gewöhnlich da, um gebrochen zu werden. Auch wenn Frauen im 19. Jahrhundert nicht in der Armee dienen durften, gab es dennoch Persönlichkeiten, die diese Regel gebrochen haben. Durch das sogenannte "Crossdressing" brachten die Frauen ihren Emanzipationsgedanken zum Ausdruck.
Definieren Sie mithilfe des Darstellungstextes von Thomas Jander den Begriff "Crossdressing" und erläutern Sie seine Bedeutung für das 19. Jahrhundert. Gehen Sie dabei auch auf die Frage ein, warum Frauen Männerkleidung trugen.
Crossdressing im Laufe der Geschichte
Thomas Jander

"[...] Ab 1900 sammelte und veröffentlichte der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld Zeitungsmeldungen zu Personen, die in der Kleidung des jeweils anderen Geschlechts öffentlich auftraten. Daraus verfasste Hirschfeld 1910 ein Buch mit dem Titel "Die Transvestiten" und setzte sich darin nicht nur erstmals systematisch mit diesem Phänomen auseinander, sondern prägte auch den dann lange gebräuchlichen Begriff "Transvestitismus“. Obwohl Hirschfeld zahlreiche Fälle aufführte, beschrieb er nur eine einzige Frau. Für diese aber schrieb er als Erste ein medizinisches Gutachten, das den Berliner Polizeipräsidenten bewog, ihr das Tragen von Männerkleidern in der Öffentlichkeit, was sonst immer wieder zu Verhaftungen und Anklagen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses führte, per Bescheinigung zu genehmigen.
Hirschfeld und seine Kolleg*innen am Institut für Sexualwissenschaft schrieben später viele dieser Gutachten, auf die örtliche Polizeistellen dann sogenannte Transvestitenscheine ausstellten. Sie ermöglichten das unbehelligte Tragen der jeweils richtigen Kleider und schufen so im frühen 20. Jahrhundert einen Ausweg aus der jahrhundertelangen Kriminalisierung von Transvestitismus und Crossdressing – zumindest vorläufig. [...] Weibliches Crossdressing war, ein europäisches Phänomen, das im 15. und 16. Jahrhundert vermehrt in den Quellen, vor allem in Justizüberlieferungen der letzten 500 Jahre, auftaucht und im 19. Jahrhundert wieder verschwindet. Es sind dabei immer ähnliche Geschichten von Frauen, die zeitweise oder dauerhaft als Männer, oft mit anderen Frauen in einer eheähnlichen Beziehung oder richtigen Ehe lebten, bis sie entdeckt, angeklagt, verurteilt und auch hingerichtet wurden.
Doch auch Wandel wurde sichtbar: Im 15. und 16. Jahrhundert verhängten und vollstreckten die Gerichte noch oft die Todesstrafe, weil sie dieses Verhalten als Gefahr für die göttliche Ordnung und gesellschaftliche Hierarchie werteten, vor allem aber um die Ehe und deren Reproduktionsfunktion fürchteten. Seit dem 17. Jahrhundert entstand schließlich durch Trennung von Kirche und Staat sowie Aufklärung ein neues, wissenschaftlich geprägtes Verständnis von Körper und Geschlecht, das eine gewisse Entschärfung der Strafpraxis bedeutete. Zudem ist erkennbar, dass die Armeen der Frühen Neuzeit bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts offenbar als temporäre Lebensbereiche genutzt wurden."
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