Märchenbuch der Klasse 5d
Gymnasium am Hoptbühl
Deutsch (Kathrin Maurer)
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Es war einmal ein Wandergeselle, der wollte mal wieder seine Familie besuchen, da sein Geldvorrat zu Neige ging und er kein Stück Brot mehr hatte. Er wanderte Tag für Tag. Denn er musste über einen reißenden Strom, durch einen großen Wald und über spitze Berge steigen, bis er zu seinem Elternhaus gelangte. Sobald er dort ankam, ward er schon ganz dünn und ausgehungert. Und er hoffte, dass seine Eltern ihm noch etwas Geld gaben und ihn nicht einfach abwiesen. Seine Familie lebte in einem ärmlichen Haus in einem kleinem Dorf. Als er auf eine Wiese mit bunten duftenden Blumen kam, pflückte er einen Blumenstrauß für seine Mutter und schnitzte mit einem kleinem Messer einen Wanderstock für seinen Vater als Gaben.
Sodann er an die Tür seines Elternhauses klopfte, öffnete niemand und er trat durch die offene Pforte. Im Hause war alles still. Niemand stand am Herd und kochte leckere Gerichte, niemand saß in dem hölzernen Schaukelstuhl, der bei jeder Bewegung knarzte und unter dem Kamin brannte kein heißes Feuer, das immer so schön knisterte. Als der Knabe dies sah, weinte er so bitterlich, dass die Tränen aus seinen Augen auf den Blumenstrauß tropften, sodass der Blütenstaub aus ihnen floss und in eine Einkerbung am oberen Ende des Stabes für den Vater rann und dort zu einem wunderschönem Diamanten verschmolz.
Denn die Wiese, auf der die Blumen wuchsen, war eine Zauberwiese und mit ihr alles, was darauf wuchs. Also auch der Ast, den der Wandergeselle gefunden hatte. Nach einer Nacht des Trauerns beschloss er, dass er seine Brüder und Eltern suchen würde, egal ob er sie tot oder lebendig finden würde. Er wollte zuerst die anderen Dorfbewohner befragen. In einem schönem Garten sah er eine hübsche Maid sitzen, die mit Murmeln spielte. "He! Mägdelein! Hast du meine Familie gesehen? Die dort drüben!", rief er und zeigte auf sein Elternhaus. "Ja, sie sind mit einem Zwerg Richtung Norden gewandert", rief sie. Als sie den Wanderstab sah, leuchteten ihre Augen auf:
"Was hast du da für einen reizenden Stab mit einem tollem Diamanten!"
Als der Knabe den Edelstein, sah wunderte er sich: "Der Stab hatte doch gar keinen Stein am Ende, als ich ihn auf dieser schönen Wiese gefunden habe." Die Maid dagegen meinte: "Du meinst bestimmt die verzauberte Wiese, da kann alles passieren." Da leuchtete der Diamant auf und der Strahl war wie ein Pfeil, der den Weg wies. Das erkannte auch der Knabe, denn er wies dorthin, wo das Mägdelein ihm gesagt hatte. Da verabschiedete er sich von der Jungfrau und lief Richtung Norden.
Als er einen ganzen Tag gewandert war, wollte er sich ein wenig ausruhen und machte auf einem Stein Rast.
Alsbald kam ein Wandergeselle vorbei und setzte sich zu einem Plausch zu ihm: "Guten Tag, sind Sie auch ein Wandergeselle? Ich irre in der Welt herum und suche nach einem Abenteuer. Und Sie?" Der Erste antwortete: "Da sind Sie bei mir richtig!", und erzählte ihm seine Geschichte. Schon bald beschlossen sie, zu zweit weiter nach der Familie des einen zu suchen. So wanderten sie weiter und der verzauberte Stab wies ihnen immer zur rechten Zeit den Weg.
Eines Morgens, als die Blasen an ihren wunden Füßen bei jedem Schritt weh taten, da sahen sie eine Hirtenhütte und wollten dort Unterkunft suchen. Als sie näher herantraten, sahen sie einen Zwerg um einen goldenen Kessel tanzen und versteckten