Das Bäumchen Zvonko und der Großvater Karlo
Der Frühling hat gerade erst begonnen. Der Wald ist sonnig, grünlich mit Knospen an den Zweigen und voller weißer Blüten. Die Bäume sind überglücklich und verspielt und der glücklichste ist der Baum, den jeder den kleinen Zvonko nannte. Zvonko ist ein junger Baum, der noch nie zuvor den Zauber des Frühlings gesehen hatte. Im letzten Frühjahr spross er erst aus dem Samen und so ist nun alles neu für ihn.
Alles war sehr schön, bis die Menschen kamen. Es waren mehr als zwanzig. Sie kamen mit großen Äxten und Motorsägen und fingen an, die Bäume zu fällen. Der kleine Zvonko hatte große Angst. Ihn haben sie nicht berührt, weil er noch zu jung war. Dort waren auch noch andere junge Bäume, welche noch bis Herbstende wachsen. Auf einmal begann Zvonko zu weinen.
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Sein Weinen hörten die Feen, die tief unter dem Wald lebten. Sofort flogen sie zu dem kleinen Zvonko und begannen ihn zu trösten. Alle, bis auf eine. Loading...
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Die Fee Listarka war die schönste Fee im Wald. Sie hatte die schönsten grünen Augen und die wunderschönsten langen, braunen Haare. Sie wusste, warum der kleine Zvonko weinte und flog, so schnell sie konnte, zu Großvater Karlo. Großvater Karlo war ein Mann, der sich der Abholzung widersetzte und sehr auf die Erde Acht gab. Er lebte am Waldesrand in einer kleinen Steinhütte. Karlo war ein alter Mann mit grauen Haaren und einem langen Schnurrbart. Er war der einzige Mensch, der über die Feen Bescheid wusste und ihnen immer half. Fee Listarka erzählte ihm alles.
Großvater! Großvater! Sie haben es wieder getan! Sie haben wieder viele Bäume gefällt!
Nun ist es genug, ich werde Hilfe brauchen - ich nehme das große Laken von meinem Bett.
Verlasse dich auf mich und auf die anderen Feen und Elfen.
Der Großvater und Listarka machten sich auf den Weg in den Wald.
Das ist eine ausgezeichnete Idee! Wie machen wir das?
Wenn die Menschen wieder kommen, werden wir sie erschrecken und danach um den ganzen Wald herum eine Zauberkuppel stülpen, die keine Menschen mit bösem Herzen durchdringen können.
Dort erwarteten ihn die Feen, Elfen und der kleine weinende Zvonko. Dieser mochte den Großvater sehr und deshalb beruhigte er sich sofort und lachte, als er ihn sah. Großvater Karlo stellte ihnen seinen Plan vor.
Zvonko half das trockene Laub, das vom vergangenen Herbst auf dem Boden liegen blieb, aufzuwirbeln. Er bückte sich hinunter so gut er konnte und bewegte die Äste hin und her. So half er dem Wind, die Blätter auf einen Haufen zu bringen. Aus den Blättern wird ein Waldgeist entspringen.
Zvonko, der Großvater und die Feen machten sich sofort an die Arbeit. Den ganzen Tag und die ganze Nacht arbeiteten sie an dem Waldgeist. Die Blätter befestigten sie an einem weißen Leintuch. Der Geist hatte große schwarze Augen von der Erde und einen schrecklich, gerunzelten Mund mit Zähnen aus Zweigen.
Als die Holzfäller das nächste Mal mit großen Äxten und Sägen kamen, nahmen die Feen den Waldgeist, tanzten in einem Kreis um ihn herum, sangen leise und hoben ihn magisch in die Lüfte. Die Holzfäller erschraken und flohen wie kopflose Fliegen.
Nach ihrer Flucht begrüßten sich die Feen, Elfen und Zvonko mit dem Großvater Karlo, dankten ihm und beim Abschied hob er beide Hände hoch zur Sonne. In diesem Augenblick leuchteten schweigend hundert Blitze – von Großvaters Händen über den Himmel bis zu den Spitzen eines jeden Baumes im Wald.