Kurzgeschichten der TZA2 im Winter 21/22 

Das wunderbare Erzählbuch

Kurzgeschichte von C.A., geschrieben im Dezember 2021

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Ketteler-La Roche-Fachschule f. Sozialpädagogik

„Hallo, was steht ihr da rum?“, fragt sie Lotta und Thea. „Wir wollen wissen, warum die Schaukel so weit oben hängt, so kann keiner schaukeln.“ „Soll auch keiner“, sagt die Frau. „Aber...“ erwidern die Kinder gleichzeitig. Aber da ist sie auch schon wieder in ihrem Haus verschwunden. Dämmriges Licht scheint hinter dem Vorhang. Unkraut wächst am Wegesrand und eine löchrige Gießkanne liegt neben einem alten Brunnen.

"Aber da ist sie auch schon wieder in ihrem Haus verschwunden. Dämmriges Licht scheint hinter dem Vorhang."

Die Kinder gehen nach Hause. Im Neubaugebiet spielen viele Kinder auf der Straße, aber Thea und Lotta gehen nach Hause. Sechs Uhr gibt es immer Abendbrot. „Tschüss, bis morgen“, verabschieden sie sich an der Ecke der Straße. Am nächsten Tag treffen sie sich wieder und gehen zum Spielplatz an der alten Schaukel vorbei. Eine Meise hüpft darauf herum. Sie pickt Fichtensamen von der Sitzfläche. Thea und Lotta sind von dem Anblick des kleinen Vogels fasziniert. Trotz des leichten Vibrierens der Schaukel fällt das Meischen nicht herunter. 

hinter einem Rosenstrauch. „Soll ich euch sagen, warum die Schaukel so weit oben hängt?“ fragt die gebeugte Frau. „Vor vielen Jahren hatte ich auch eine kleine Tochter. Die schaukelte so gerne. Eines Tages ist sie aber unglücklich raus gefallen, weil sie die Klapperstäbe hochgeschoben hatte. Seht ihr die dicke Wurzel? Darauf ist sie mit dem Kopf gefallen. Sie war sofort tot. So eine Schaukel ist einfach zu gefährlich.“ „Oh, das ist aber traurig. Dann kann die Schaukel jetzt vielleicht ein Vogelhaus sein, die Meise saß eben drauf?“, fragt Thea. „Ja, aus meinem Unglück kann das Glück der Vögel werden.“, erwidert&nbsp;die Frau. „Ich heiße übrigens Magdalena Schulze und wie heißt ihr?“ „Lotta und Thea“, antwortet Lotta, „vielleicht können wir dir beim Vögel füttern helfen?“ Da öffnet sich die Tür des alten Häuschens und die Alte tritt mit Vogelfutter heraus. Jetzt sehen die Kinder das versteckte Vogelhäuschen hinter einem Rosenstrauch. „Soll ich euch sagen, warum die Schaukel so weit oben hängt?“ fragt die gebeugte Frau. „Vor vielen Jahren hatte ich auch eine kleine Tochter. Die schaukelte so gerne. Eines Tages ist sie aber unglücklich raus gefallen, weil sie die Klapperstäbe hochgeschoben hatte. Seht ihr die dicke Wurzel? Darauf ist sie mit dem Kopf gefallen. Sie war sofort tot. So eine Schaukel ist einfach zu gefährlich.“

Eine Kurzgeschichte von B.S., geschrieben im Dezember 2021.

Ich sehe nur noch die Dunkelheit des Waldes. Was war geschehen? Warum musste es so enden? Ich war aufgebracht. Wütend auf Kai. Wie konnte er mir das nur antun? Wir hatten eine so tiefe und feste Verbindung. Nein, es sollte nicht sein. Ich sollte nicht die Frau sein, die mit ihm Kinder bekommt, mit der er alt wird. Warum, warum nur? Es war ein schöner Spätsommertag und wir sind, wie so oft, spazieren gegangen.

"Die Welt war wunderschön. Abrupt änderte sich mein Lebern ..."

Die Welt war wunderschön. Abrupt änderte sich mein Leben, als er mir beiläufig mitteilte, dass er sich in eine andere Frau verliebt hatte. In mir stieg große Wut auf und meine Gedanken spalteten sich, wie eine Axt durch ein Stück Holz. Meine Hände ballten sich in meiner Manteltasche zu Fäusten.&nbsp;Warum ich, warum sollte ich nicht glücklich sein und mit Ihm alt werden? Ich bemerkte nicht, dass ich eine Nagelfeile in meiner Manteltasche mit meiner Hand umklammerte. Auch bemerkte ich nicht, dass ich die Nagelfeile aus dem Mantel zog und immer und immer wieder auf Kai einstach. Ich geriet in eine Art Rausch. Immer und immer wieder musste ich auf Kai einstechen. Kai würde sich von mir trennen.

Niemals! Als ich wieder zu mir kam, lag Kai leblos und blutüberströmt am Boden. Auch ich war blutüberströmt und zitterte am ganzen Körper. Ich setzte mich neben Kai, schloss die Augen und hoffte, dass alles nur ein schlechter Traum war. Als ich meine Augen wieder öffnete, lag Kai immer noch neben mir, auch hatte ich immer noch das ganze Blut an mir. Kai war tot. Plötzlich bemerkte ich, wo ich war. Ich saß am Fuße von Olaf, dem Baum, an dem wir gemeinsam begraben werden wollten. Ich war ruhig, ganz ruhig und ich machte mich, so gut es ging, mit Blättern und Gräsern sauber. Es funktionierte besser, wie gedacht. Was passiert nun mit Kai? Ich beschloss, ihn bei Olaf zu begraben, so wie es sein Wunsch war. Ich ging nach Hause und holte eine kleine Schaufel, mit der ich immer meinen Balkon bepflanze und kehrte zurück in den Wald zu Kai und&nbsp;Olaf. Bis in die Nacht hinein habe ich gegraben, um Kai zu beerdigen. Nun liegt Kai dort, wo er wollte, bei Olaf. Bevor ich mich auf den Heimweg machte, sprach ich noch ein paar Worte: „Kai, das war ich nicht … Es war WUT!“

94% aller Morde werden aufgeklärt.

Der Tag hat sehr gut angefangen, aber ich habe nicht erwartet, dass meine gute Stimmung so schnell ein Ende finden würde. Die Sonne hat sich schon am Morgen blicken lassen, weshalb ich beschlossen habe, heute zu Fuß zurArbeit zu gehen. In meine Tasche habe ich etwas zum Essen und Trinken eingepackt, damit ich auch später eine kleine Pause am Main machen kann. Ich habe mich auf den Weg gemacht. Ich hätte entweder durch die Stadt oder durch den Park gehen können. Ich habe mich natürlich für den Park entschieden, da das Wetter an diesem Tag sehr schön ist. Als ich durch den Park spaziert bin, habe ich unvermittelt den Kastanienbaum und darunter „unsere&nbsp;Bank“ gesehen. Da schon so viele Jahre vergangen waren, seit ich das letzte Mal hier durch den Park gegangen bin, habe ich mich kurzerhand entschlossen, an der Bank eine kurze Pause zu machen. Ich habe mich auf die Bank&nbsp;gesetzt, die Augen zugemacht und tief ein-&nbsp;und ausgeatmet. Da hat noch eine Kastanie gelegen. Ich habe mich erinnert. Vor einigen Jahren noch sammelten wir jedes Jahr viele Kastanien.

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Durch die Blätter tanzten wir ganz verliebt. Es war uns trotz des damals kalten Herbsttages immer warm. Die Liebe, unsere Liebe: sie hielt uns immer warm gehalten. Ich habe mich genau erinnert, wir wir danach nach Hause gegangen gingen. Ich hatte einen warmen Tee gemacht und wir bastelten gemeinsam aus Kastanien verschiedene Tiere und Menschen. Ich habe wieder meine Augen geöffnet. Die Kastanie, die da noch lag, habe ich aufgehoben. Habe sie fest in meine Hand gedrückt. Eine Träne ist mir ins Auge getreten.

Später? Später! Eine Kurzgeschichte von R.P., geschrieben im Dezember 2021

Eine Kurzgeschichte von S.R., geschrieben im Dezember 2021

Leider hatte er es dann aber auch erstmal verdrängt. Ich platzte beinah und hätte ihm die Geschichte am liebsten schon von mir aus unter die Nase gehalten. Mittwochs tat er mir dann aber den Gefallen und fragte leicht spöttisch: „Na, hast Du am Wochenende Zeit? Ach geht ja nicht, du musst ja noch Deine Hausaufgabe&nbsp;machen!!" „Muss ich nicht!“ sprudelte es aus mir heraus „Ich bin schon seit drei Tagen fertig!“ und sprang auf und ballte die Faust. „Donnerwetter“ meinte er „Das hätte ich nicht gedacht! Von jetzt an bitte immer so!“ „Das mach ich – wirst Du schon sehen!“ entgegnete ich ihm. Dann überlegten wir, was wir an dem folgenden Wochenende unternehmen würden.

Gegenmaßnahmen: ● realistische Ziele ● strukturiertes Arbeiten ● Gewohnheiten ändern

Prokrastination: Verschieben, kann zum Problem werden.

„Oh, schau mal, da oben im Baum“, sagt Lotta, die Freundin von Thea. „Warum hängt eine Kinderschaukel so hoch?“, fragt Thea. Sie ist sechs Jahre alt und spielt gerne mit ihren kleineren Geschwistern: Moni, Leander und Tobi. Im Garten ihres Elternhauses hängt auch so eine Holz-Schaukel mit einem Gitter rings herum als Schutz. Nur noch Tobi passt da rein. Er klappert immer mit den Hölzern, wenn er weiter angeschubst werden will. Moni kommt dann und schubst ihn an, bis sie keine Lust mehr hat. Leander spielt derweil im Sandkasten. Er baut eine Sandburg für seine Spielzeugritter. Warum hängt eine Kinderschaukel mit den Klapperhölzern also so hoch? Die Hölzer sind schon ganz grün vom Moos. Die Fichte, an der sie befestigt ist, muss schon viele Jahre an diesem Ort stehen. Soll die Schaukel jetzt ein Vogelhäuschen darstellen? Oder ist sie hochgezogen worden, damit kein vorbeilaufendes Kind darauf schaukelt? Einmal, erinnert sich Thea, ist sie aus der Schaukel in ihrem Garten gefallen.

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Versteckt im Baum - man muss schon genau hinsehen

Sie hat noch nicht richtig gesessen und ihr Kindergartenfreund August hat sie schon angeschubst. Der Boden war trotz des Grases darunter hart, so hart. Theas Po hatte danach blaue Flecken und ihr war auch ein bisschen schwindlig. Die grün bemooste Schaukel hängt in einem Vorgarten mit einem alten, verwunschenen Häuschen. Aus dem Haus tritt im selben Moment eine alte Frau. Ihr Haar ist schlohweiß und sie geht sehr gebeugt.

heute ausnahmsweise das Fußballspiel früher zu Ende. Opa machte sich sofort weiter an die Reinigung des Ofens. Meine Oma ging in der Zwischenzeit in den Keller und ich folgte ihr unauffällig, wie ein Elefant in einem Porzellanladen. Schnell wurde ich von Oma entdeckt und sie bat mich, mit ihr etwas Holz und Kohle mit in die Küche zu nehmen. Ich liebte diesen Kellerraum. Der Geruch und der Anblick des großen Hackklotzes mit seiner Axt, der riesige Haufen gehacktes Holz und die gestapelten Säcke Eierkohle ließen mein Herz vor Freude hüpfen.

Wie ein Wilder stürmte ich auf den riesigen Holzberg...

Wie ein Wilder stürmte ich auf den riesigen Holzberg im Keller. Oma lachte darauf los und meinte nur vielsagend: „Du und dein Holz“. Oben wieder angekommen stapelte ich mein Holz neben dem Ofen ein. Opa hatte in der Zwischenzeit auch den Ofen fertig gereinigt. Hinter mir betrat Oma die Küche, in ihrer Hand ein Schütteimer voll mit Eierkohle&nbsp;und zusätzlich hatte auch sie eine Stapel Holz dabei. Auch sie stapelte ihr Holz schon ordentlich neben dem Ofen ein und stellte den Schütteimer mit der Eierkohle daneben. Nun war es endlich so weit.&nbsp;

Oma nahm sich einige alte Zeitungsseiten und formte daraus kleine Kugeln. Ich half ihr gerne dabei. Mein Spezialgebiet war es hierbei, die Berichte über die Eintracht aus der bösen Nachbarstadt zu suchen und feierlich für die Feuerbestattung im Küchenherd vorzubereiten. Oma ließ einige Papierbälle in den Ofen fallen und natürlich durften meine gesammelten Eintracht-Adlerberichte nicht fehlen. Jetzt noch etwas Holz hinterher und nun war der Küchenherd vorbereitet. Unter der strengen Aufsicht von Oma durfte ich ein Streichholz entzünden, mit dessen Hilfe ich das Papier im Ofen anzünden konnte. Es faszinierte mich immer auf ein Neues, wenn sich die Flammen mehr oder weniger schnell einen Weg durch die Papierkugeln suchten, bis sie zum Holz im Ofen gelangten. Das knackende Geräusch, das entsteht, wenn trockenes Holz anfängt zu brennen, erfüllte schon damals mein kleines Herz mit sehr viel Freude. Die aufziehende Wärme, die sich langsam im Raum breit machte und die Tatsache, dass der Eintracht-Adler gerade seine Feuerstätten Begegnung erlebte, versorgte mich mit einem wohligen Gefühl. So langsam erwachte ich wieder aus meinen Kindheitserinnerungen der vergangenen Tage. Meine eigene Stube hatte nun endlich diese wärmende Atmosphäre erreicht, wie ich sie schon damals bei Oma und Opa kennen und lieben gelernt hatte.&nbsp; Ein Blick in meinen Korb neben dem Kaminofen offenbarte ein sehr trauriges Bild. Ein einziges Holzstück lag verlassen und einsam in diesem Korb.&nbsp;

Es war eine große Liebe damals, meine Liebe. Die ich seitdem niemals wieder gesehen habe. Ich habe aber stark bleiben und mich wieder sammeln müssen, da ich gleich weiter zum meinem Arbeitsdienst gemusst habe. Ich habe mich beeilen müssen, denn es ist&nbsp;gleich neun Uhr.

Das Leben bietet keinen Platz für Trauer.

Das Leben bietet keinen Platz für Trauer. Nächste Woche,&nbsp;am Samstag, will ich ihn besuchen und eine Kerze an den Kastanienbaum stellen, damit er weiß, dass ich immer an ihn denke und ihn liebe werde.

Wie meine Träume nach dir schrein. Wir sind uns mühsam fremd geworden, jetzt will es mir die Seele morden, dies arme bange Einsamsein. Kein Hoffen, das die Segel bauscht. Nur diese weite, weiße Stille, in die mein tatenloser Wille in atemlosem Bangen lauscht. Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

Die Wälder waren glücklich, die Bäume waren friedlich, die Vögel und Blumen waren fröhlich. Die Welt erlebte das Zeitalter der Natur mit all ihrer Schönheit. Es gab einen Wald, in dem hohe Bäume bis zu den Wolken blickten und Vögel fröhlich zwitscherten. Eines Tages erhob sich in diesem Wald ein Schrei aus dem alten Espenbaum: „Monster kommen!“ Verkümmerte Bäume schauten neugierig auf den Espenbaum: „Wer kommt, wer kommt? fragten sie. „Monster“ wiederholte der Espenbaum und knurrte: „Ich kann sie hören“. Der Wind hörte auf zu wehen, die Blätter raschelten… Sie hörten auf die Umgebung, aber sie konnten nichts als Vogelgeräusche hören. Sie glaubten nicht, was der alte Espenbaum ihnen sagte. Die verkümmerten Bäume ringsum lachten und sagten: „Du hast nur geträumt“. „Ich habe es gesehen und deren Grunzen gehört“, sagte der Espenbaum. Bereits seit einiger Zeit umkreisten zweibeinige außerirdische Kreaturen den Wald. Aber die verkümmerten Bäume konnten nicht den ganzen Wald sehen, weil sie nicht groß genug waren.

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Der alte Espenbaum konnte niemanden überzeugen. Am Ende hatte er genug und gab auf. Aber was er sagte, war wahr. Die Menschen passten nicht mehr in die Städte. Die Maschinen, die der alte Espenbaum für Monster hielt, entwurzelten jeden Tag viele Bäume. Am Rande des Waldes erheben sich jeden Tag Haufen von Beton. Daraus hatten sie Städte gebaut. Eines Morgens wachten alle Lebewesen im Wald mit schrecklichen Geräuschen auf. Die Vögel erschraken und suchten Zuflucht in den Baumhöhlen. Rehe, Hirsche und Füchse entkamen. Verkümmerte Bäume fragten den Espenbaum: „Was ist das für ein

Der Weg ist der Weg, von S.L.W. Eine Kurzgeschichte, geschrieben im Dezember 2021

Mit Worten, die zu Sätzen werden, die zu Geschichten werden, erschaffen wir Welten. 

Es ist kühl, feucht und nebelig. Geringe Sicht - ein grauer Schleier aus Nebel zieht sich durch den Wald. Die Frau ist umgeben von Nebelschwaden. Der Untergrund ist rutschig. Nicht das beste Wetter für einen Spaziergang im Wald, denkt sie sich. Vielleicht würde ihr dann wenigstens die Begegnung mit anderen Spaziergängern erspart bleiben. Sie ist gern für sich. Allein mit ihren Gedanken. Sie läuft eine Lichtung empor und es scheint, als würden die Wolken den Hang berühren. Sie ist der Meinung, dass der Nebel auf der Lichtung weniger werden müsste. Oben angekommen stellt sie jedoch fest, dass sich der Nebel immer weiter verbreitet. Er umhüllt den Hintergrund, auch die Nähe, sie eingeschlossen, nach Belieben. Schweigend scheint die Welt still zu stehen, als hätte der Nebel sämtliches Licht verschluckt. In der Ferne hört sie Vogelgezwitscher, sie fühlt sich allein. Ihre Beine tragen sie immer weiter hinein in den Wald, weg von den Menschen, dem Trubel, der Welt. Sie überlegt nicht, welchen Weg sie weiter gehen soll, sie läuft einfach. Ihr Blick auf den Boden gerichtet. Um einen Sturz zu vermeiden läuft sie achtsam den matschigen Waldweg entlang.&nbsp;

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Ihr Blick wandert von rechts nach links, totes Holz soweit das Auge reicht, entwurzelte Bäume, ein trauriger Anblick. Sie überlegt, was sie macht, wenn sie wieder zu Hause ist. Aber so recht will ihr nichts einfallen. Genug zu tun hat sie, aber keine Lust die Dinge anzugehen. Sie ist müde, erschöpft von den kräftezehrenden letzten Wochen und Monaten. Und wenn sie an die bevorstehenden Wochen denkt, wird ihr ganz schwer ums Herz. Wie gerne würde sie sich einfach die Bettdecke über den Kopf ziehen und warten bis alles vorbei ist.

Wie lange sie dazu wohl unter der Decke verweilen müsste. Sie wünscht sich zurück in ihre Kindheit. Sie möchte dieses „Einmal pusten und alles ist wieder gut“ - Gefühl zurück. Wenn es nur so einfach wäre. Sie weiß, dass alles gut wird, aber eben nie mehr, wie es einmal war. Inzwischen muss sie wirklich aufpassen, wohin sie den nächsten Schritt macht, so rutschig ist der Untergrund. Konzentriert läuft sie weiter bergauf.

Sie vernimmt ein merkwürdiges Surren...

Das angestrengte Gehen, vorsichtig einen Fuß vor den anderen zu setzen, lässt sie ihre trüben Gedanken für einen Moment vergessen. Kurze Zeit später nimmt sie ein Geräusch war, welches weder in ihrem Kopf noch in den Wald gehört.&nbsp; Sie vernimmt ein merkwürdiges Surren. Irritiert schaut sie sich um, aber nirgends kann sie die Quelle des Surren ausfindig machen. Es scheint, als ob etwas immer&nbsp;lauter und schneller auf sie zukommt. Wie aus dem Nichts kommt ein schwarz gekleideter Mountainbike Fahrer auf sie zugefahren.

Unglaublich schnell und unerschrocken fährt er den rutschigen Waldweg hinunter. Eine Tour bei dem Nebel und matschigen Fahrweg würde ihr niemals einfallen. Bis jetzt war es ihr gelungen, weitestgehend saubere Schuhe und Hosenbeine zu erhalten. Dies würde sich gleich ändern, da war sie sich sicher. Er würde sie quasi im Vorbeifahren mit Matsch bespritzen, um dann ungeniert weiterzufahren, als wäre nichts gewesen. Jedoch verringert er seine Geschwindigkeit, als er sie sieht, was sich mit quietschenden Reifen bemerkbar macht. Sie geht einen Schritt zur Seite, um ein unnötiges Ausweichen seinerseits zu vermeiden. In dem Moment, als sie auf einer Höhe sind, treffen sich ihre Blicke. Er lächelt kurz und sagt „Danke“, dann ist er auch schon wieder weg. Schnell dreht sie sich um, um ihm nachzuschauen, doch er ist einfach zu schnell. Sie schaut an sich herunter, doch nichts ist passiert. Ihre Befürchtung, eine mit Matsch bespritzte Hose zu tragen, tritt nicht ein. So schnell wie er gekommen ist, so schnell war er auch wieder weg. Doch irgendetwas ist anders. Es scheint, als sei nun auch der Nebel gezwungen sich aufzulösen. Farben verdrängen das Grau. Vom Grau ins Grüne, das Leben erwacht.

Es ist feucht. Der weiße Nebel legt sich über den Wald, kriecht durch jeden Ast, setzt sich auf jeden Zweig. Er schluckt alle Geräusche. Grautöne in allen Nuancen finden sich rundherum. Es wird nicht wirklich hell. Ein erdiger Duft steigt ihm in die Nase. Auch die Tannen verströmen kaum wahrnehmbar den vertrauten Duft. Der Nebel verschluckt einfach alles. Trostlos und einsam geht er den schlammigen Weg ins Nichts, er endet scheinbar im Nebel. Er hat die Zeit vergessen. Er weiß nicht mehr, wie viele Minuten oder Stunden vergangen sind. Seine Schritte werden langsamer. Stehenbleiben, abwarten, Luft holen. Das Atmen scheint ihm schwerer zu fallen. Sein Blick wandert suchend umher. Michaels Augen finden einen Halt. Das Weiß schimmert durch das Grau. Es ist kein reines Weiß, sondern leicht fleckig. Es zieht ihn in seinen Bann. Zuerst zögerlich, dann immer mutiger wagt er sich abseits des Weges zwischen die immer lockeren stehenden Bäume und Tannen. Das Dornengestrüpp am Boden tritt er einfach mit seinen festen Schuhen herab. Irgendetwas scheint ihn magisch dort hinzuziehen. Michael folgt dem Weiß mit seinen Augen, sein Blick leitet ihn zielstrebig. Michael atmet schneller, die reine Waldluft durchströmt nun seine Lunge, scheint sie zu reinigen. Weiß, lang, schlank steht es plötzlich vor ihm.

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Oder lehnt es sich schutzsuchend an den hohen Baum in seinem Rücken? Michaels wacher Blick wandert daran empor. Die Baumkronen kommen in sein Sichtfeld. Sie strecken ihre dürren Zweige nach oben. Einige Blätter hängen noch daran. Hell ist es dort. Licht, Konturen klar umrissen, frei, leicht. Auch Michaels Blick wird immer

Eine Kurzgeschichte, verfasst von E.H. im Dezember 2021

klarer. Er erkennt nun die Umrisse: Aus einem einzigen Baum wurde es herausgearbeitet. Es steht auf dem starken, dicken Ende des Baumes, der Körper, der so unglaublich schlank und lang ist. Die Genitalien aus den Baumwunden gebildet. Es ist ein Mann! Er ist ein Mann! Verzweigungen, aus denen Neues entsteht. Kerben sind in das behauene Holz geschlagen. Erste Verwitterungen haben eingesetzt.

Aus einem einzigen Baum heraus-gearbeitet ... der Körper, der so unglaublich schlank und lang ist.&nbsp;

Um die Mitte seines Leibes liegt ein breites Band, welches ihn an dem Baum hält. Sein Kopf neigt sich leicht schräg, Äste haben sich um sein Haupt gelegt. Vielleicht sitzt dort im Sommer ein Vogel und singt sein Lied? Das Gesicht unbehauen. Er braucht keine Augen, um sehen zu können. Eng an seinem Kopf anliegend, gerade nach oben gestreckt die Arme mit nach vorne gebeugten Händen. Wen oder was beschützt er? Michael fühlt sich so klein vor ihm, aber ihn durchströmt eine solche Wärme, die auch seine kalten Füße und Hände erreicht. Erinnerungen an früher steigen in ihm auf.

Dieser besondere Duft nach Holz, Harz, Geborgenheit und Hoffnung. Michael schließt seine Augen. Er öffnet sie wieder. Die Kälte kriecht in seine Glieder zurück. Er sieht das hölzerne Wigwam direkt neben dem Baum. Es ist verschlossen, ein großes&nbsp;Vorhängeschloss hängt an der Tür. Der Feuerplatz liegt schwarz auf dem kalten Boden davor. Kleine Pfützen haben sich darin gebildet. Das Feuer ist erloschen.

Es ist ein weiterer Tag, ein neuer Tag oder vielleicht nicht neu, eine langweilige Routine, immer dieselben Kleinigkeiten. Nebel, Nebel überall, das schwache Licht des Autos schafft es kaum, diesen Nebel zu durchdringen. Aber es gibt kein Entkommen, ich muss den Weg fortsetzen, kein Entkommen, die Schule wartet auf mich, meine Freunde, meine Lehrerin, mein Unterricht, meine Ergebnisse, meine Familie! Die kleinen Kinder meiner Brüder?!&nbsp;Mein Gott, der Nebel scheint meine Gedanken zu verdüstern. Meine Familie und meine Brüder sind auf der anderen Seite der Welt, in einer anderen Welt, der Welt des Krieges. Was wird das Warten mit ihnen tun, denn sie können jetzt nur warten. Doch sie können nicht auf mich warten, insbesondere an so einem Tag wie heute. Ich sehe an diesem nebligen Tag meine Familie vor mir und denke, wie sie auf mich wartet. Aber sie können mich nicht vor diesem Sommer erwarten oder vielleicht erst den Sommer danach. Und wenn diese Pandemie das Warten zwischen uns verlängert, dann wird die Zeit auf einem unbestimmten Sommer und auf ein unbekanntes Datum verschoben.

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Aber ist das nicht der echte Nebel, wenn man nicht sehen kann, was kommt? Oh mein Gott, ich sage wieder Unsinn, ich bin mir sicher, dass dieser Nebel in meinem Kopf ist, und der ist auch echt. Aber warum ist es dann Unsinn?! Ich bin jetzt in der Schule, auf meinem Platz im Klassenzimmer, der Nebel ist draußen, nicht hier im Raum. Aber der andere, echte Nebel ist immer noch im meinem Inneren.

Eine Erinnerung an eine große Liebe, Kurzgeschichte von D.M., geschrieben im Dezember 2021

Jeder Mensch hat 13 Geheimnisse und 5 davon wird er in seinem Leben niemals jemanden verraten. Es ist ein warmer Sommertag. Der Wind raschelt in den schmalen, silbrig erscheinenden Laubblättern der Silberweide zu meiner Linken. Sonnenstrahlen fallen auf den See vor mir und lassen ihn wie einen Spiegel schimmern. Er wirkt ruhig und idyllisch, doch auch zerbrechlich. Er spiegelt die Welt, formt ein Bild, das jedoch von einem einzigen Tropfen verzerrt werden kann. Mit einer einzigen Berührung verschwindet das Bild, durch einen minimalen Eingriff verändert sich die Oberfläche bis hin zur Unerkennbarkeit. Kleine Wellen durchziehen das Bild, erreichen aber niemals den Grund. Denn egal wie stark man die Oberfläche verändert und versucht das Bild zu verfälschen, ganz tief auf dem Grund des Sees bleibt alles bestehen und unberührt, umhüllt von Schatten und verborgen im Dunklen. Meine Mutter erzählte mir oft, dass die Natur der Spiegel der menschlichen Seele sei; erst jetzt begann ich zu verstehen, wovon sie sprach, als wir vor vielen Jahren gemeinsam neben der Silberweide gesessen und auf den See geblickt haben.

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Ich schaue auf das Glas in meiner Hand. Ich habe die Hälfte des Wasser bereits getrunken und das Glas ist nun nur noch zur Hälfte gefüllt. Eine einfache Frage könnte nun entscheiden, ob ich ein Pessimist oder Optimist bin, ist das Glas halb voll oder halb leer? Ich betrachte die Welt um mich herum weiter, als eine bekannte Stimme mich plötzlich aus meinen Gedanken reißt. „Kommst du Ella? Die anderen treffen sich im Café die Straße runter.“ Es ist die Stimme meiner Freundin Katharina, oder&nbsp;wahrscheinlich sollte

Kurzgeschichte, geschrieben von S.H. im Winter 2021

Eindeutig viel zu wenig für einen schönen Abend vor dem Kaminofen. Dem musste ich dringend Abhilfe schaffen. Gut, dass ich mal wieder für solche Fälle vorgesorgt hatte. Ich schnappte mir meinen Korb und machte mich auf den Weg, raus in mein Holzaußenlager. Im Garten steht meine Hütte, in der ich das Kaminholz lagere. Die Faszination des Holzes ließ mich zeitlebens nicht los. Deshalb war es auch klar, dass ich mir für meine Stube einen Kaminofen einbauen ließ. Beim Holzhacken vergesse ich gerne den Alltagsstress. Es ist eine Oase der Ruhe für mich, obwohl es mitunter auch sehr anstrengend sein kann.

Beim Holzhacken vergesse ich gerne den Alltagsstress. Es ist eine Oase der Ruhe für mich...

Das ständige Schwingen der Axt, die harten Treffer in das Holz und das ständige Bücken dabei können recht anstrengend sein. Dennoch liebe ich diese Art der körperlichen Bewegung. Nachdem ich genug Holz gesammelt hatte, machte ich mich wieder auf den Weg in die warme Stube. Den Korb rasch und am Platz neben dem Ofen abgestellt und mit einer Tasse warmen Tee setzte ich die Beobachtung des Feuers im Kaminofen fort. Das Treiben im Kaminofen sorgt wieder für eine weitere Traumreise, an einen Ort meiner Vergangenheit…

Die häufigsten Baumarten ● Fichte 25% ● Kiefer 25% ● Rotbuche 16% ● Eiche 11%

Der größte Wald Deutschlands ist mit 179.000 Hektar der Pfälzerwald

Eine Kurzgeschichte von PeNe Geschrieben im Dezember 2021

Geräusch? Was ist los?“ Der Espenbaum zitterte heftig und sah sehr traurig aus:&nbsp; „Sie töten unseren Wald“, sagte der Espenbaum. Sie schrien: „Oh mein Gott. Was werden wir jetzt tun?“ „Nichts sagte der Espenbaum. „Wir können unserem Schicksal nicht mehr entkommen“. Der Wald roch nicht mehr nach Laub, Holz und Blumen. Es roch nur nach Benzin. Man sah einen schwarzen Rauch. Bäume, Blumen, Rosen, sie hatten alle Schwierigkeiten beim Atmen. Drei Menschen setzten sich unter dem

Wir können unserem Schicksal nicht mehr entkommen

Espenbaum und waren sehr verschwitzt. Der dicke Mensch hatte eine Motorsäge in der Hand und sagte zu den anderen: „Dieser Baum ist sehr gut“ und zeigte dabei auf den alten Espenbaum. Die anderen stimmten zu. Es stand fest: sie würden den Espenbaum entwurzeln und Gerüste daraus bauen. Ein Specht, der ahnte, was passieren würde, klopfte an die Tür des alten Espenbaums und flehte ihn an, ob er ihn beschützen könne.&nbsp;

Der alte Espenbaum seufzte traurig: „Ich kann niemanden mehr beschützen, kleiner Vogel. Fliege fort, solange du noch Zeit hast, rette dein Leben“. Aber der kleine Specht sagte: „Ich kann nicht fortfliegen. Ich bin doch dein Freund und möchte bei dir bleiben“. Doch der Espenbaum antwortete nicht. Plötzlich starteten die drei Menschen die Motorsäge und somit war der ganze Wald mit Motorenlärm erfüllt. Der alte Espenbaum wusste ganz genau, was mit ihm passieren würde. Fest verwurzelt konnte er nicht entkommen und sich wehren… Aber vielleicht könnte er den kleinen Specht noch retten. „Fliege fort!“ schrie er. „Und was ist mit dir?“, fragte der Specht. „Mache dir keine Sorgen um mich. Ich werde vielleicht noch nützlich sein, nachdem ich abgeholzt worden bin. Vielleicht machen sie Papier, einen Tisch oder einen Stuhl aus mir. Fliege fort und finde einen neuen Wald und werde glücklich“, sagte der alte Espenbaum. Die anderen Bäume sahen, wie der Espenbaum in und herschwang und alle verkümmerten Bäume, Pflanzen und Blumen schrien. Der alte Espenbaum wurde mit großem Lärm abgeholzt und der kleine Specht konnte sich in letzter Minute retten.&nbsp;

Kurz vor Weihnachten, am letzten Schultag, bekamen wir in der Deutschstunde den Auftrag, in den Winterferien eine Kurzgeschichte zu schreiben. Als ich nach Hause kam, erzählte ich meinem Mann, der wegen Corona im Homeoffice arbeitete, von meinem Arbeitsauftrag. Er schaute nur kurz von seinem Laptop hoch und meinte: „Dann fang dieses Mal früher an, nicht das Du hinten raus keine Zeit mehr hast!“. „Ja, dieses Mal werde ich das auf jeden Fall machen“ versicherte ich ihm, brachte meine Schulsachen zu meinem Schreibtisch und freute mich jetzt erstmal auf die Weihnachtsferien. Jetzt galt es, die Feiertage vorzubereiten, einzukaufen, die Geschenke einzupacken, den Baum zu schmücken und auch ein wenig auszuruhen. Außerdem wollte ich zusammen mit meiner ältesten Tochter zwischen Weihnachten und Neujahr nach Hamburg fahren und dort ein Musical besuchen, auf das wir uns schon lange gefreut hatten, aber wegen Corona die ganze Zeit nicht wussten, ob wir die Reise auch machen können. Deshalb hatte ich für mich entschieden, erst nach Weihnachten mit der Kurzgeschichte zu beginnen. Ich hatte mir aber fest vorgenommen, die Unterrichtsmaterialien mit auf die Reise nach Hamburg zu nehmen und während der Zugfahrt mit dem Auftrag zu starten und die Sache eine wenig vorzubereiten.

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Die Weihnachtstage vergingen und mein Mann brachte meine Tochter und mich morgens nach Frankfurt an den Hauptbahnhof. Während wir am Bahnsteig auf den Zug warteten, fragte mein Mann mich: „Hast Du eigentlich schon mit Deiner Hausaufgabe angefangen?“. „Nein“ sagte ich „Aber meine Unterlagen habe ich dabei und fange jetzt im Zug gleich an!“ Zur Bestätigung öffnete ich noch am Bahnsteig meinen Rucksack, um meine Unterlagen als Beleg auch noch mal hervorzuholen. Mein Mann rollte nur mit den Augen und meinte „Das wird doch nichts!“.

Eine Kurzgeschichte, verfasst im Dezember 21 von CG

Deshalb packte ich nach kurzer Zeit die Sachen doch wieder ein und machte mit meiner Tochter Pläne, was wir in den zwei bevorstehenden Tagen in Hamburg anstellen wollten, und wir malten uns zusammen aus, wie wohl das Musical sein würde. Für die Hausaufgabe hatte ich auch noch Zeit auf der Rückfahrt. Mal abgesehen davon nervte auch das Tragen der Maske in der Bahn und hätte eh nur von der Aufgabe abgelenkt.

Die Zeit in Hamburg verging wie im Flug, das Musical war fantastisch und darüber hinaus hatten wir am Tag darauf noch eine Lichterfahrt durch den Hamburger Hafen gebucht, die ebenfalls sehr besonders war. Gut gelaunt traten wir deshalb zwei Tage später nachmittags die Rückfahrt nach Frankfurt an. Unsere Köpfe waren noch voller Eindrücke und Gedanken an das Musical und die Hafenrundfahrt, so dass wir während der gesamten Rückfahrt noch von diesen Ereignissen schwärmten und uns gegenseitig nochmal erzählten, was uns am besten gefallen hatte. Die Hausaufgabe hatte ich zu diesem Zeitpunkt völlig vergessen. Am Abend als wir in Frankfurt ankamen, holte mein Mann uns wieder am Hauptbahnhof ab. Er freute sich mit uns, dass alles reibungslos funktioniert hatte und uns die Reise und das Musical so gut gefallen hatte.&nbsp;

Im Auto auf der Rückfahrt vom Hauptbahnhof nach Eschborn fragte er mich schon mit einem vorausahnenden Grinsen: „Na und wie weit bist Du mit Deiner Hausaufgabe?“ Noch hoch euphorisch durch die Reiseeindrücke landete ich jetzt auf dem harten Boden der Realität und brachte nur ein „Upps“ hervor und schaute ihn leicht beschämt an. „Dachte ich mir“ meinte er nur und ergänzte noch: „Du wirst wieder erst kurz vor knapp am letzten Tag der Schulferien damit beginnen und Panik bekommen, dass Du nicht fertig wirst!“ Das ärgerte mich jetzt schon ein bisschen und ich dachte bei mir „Warte nur ab, Dir werde ich es schon zeigen!“ Deshalb begann ich in den folgenden Tagen heimlich an der Aufgabe zu arbeiten und bereits einen Tag nach Neujahr war die Kurzgeschichte eigentlich fertig und ich wartete nur darauf, dass mein Mann, in der Erwartung, dass ich noch nicht mal begonnen hätte, mich wieder einmal fragen würde, wie weit ich denn nun mit meiner Hausaufgabe wäre.

Der Lehrer erklärt die korrekte professionelle Haltung im Umgang mit den Kindern;&nbsp;Bildung, Kinderrechte, die richtige Bedingungen im Kindergarten,&nbsp;um die Kinder in ihre Entwicklung besser zu unterstützen. Mir gehen Bilder von kleinen Kindern in meiner Heimat durch den Kopf, und plötzlich umhüllt (der echte) Nebel ihre Kindergärten, ihre Spiele, ihren Unterricht, ihr Leben und ihre Zukunft.

Ich suche überall. Es muss etwas geben, das dieser Nebel nicht verdecken kann. Hier, so nah bei mir, ein kleines Ding, eine andere Farbe als überall, sonst eine kleine rosa Blütenknospe, mit Nebelfeucht bedeckt, und um sie herum befinden sich zwei kleine Knospen, die noch in grüne Blätter gehüllt sind. Sie werden sich trotz allem bald öffnen. Ich gehe meinen Weg weiter, mache Fotos, mache mir Gedanken. Meine Gefühle spüren, warten, und ich komme zurück ins wahre Leben.

Vielleicht ist es besser, ein Gleichgewicht zwischen Innen und Außen zu finden.

Ich wache auf von der Stimme des Lehrers auf, der uns bittet, draußen spazieren zu gehen, wieder im Nebel. Vielleicht ist es besser, ein Gleichgewicht zwischen Innen und Außen zu finden, oder vielleicht eine Trennung von Innen und Außen. Oder noch besser ist es, wenn ich mich aus meinem inneren Nebel in meinen äußeren Nebel flüchte. Draußen umhüllt der Nebel wieder alles, die Schule, die Kirche, das umgeworfene Kinderspielzeug oder diejenigen, die hinter dem Zaun stehen.&nbsp;

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Grenzen sind dazu da, dass man sie überschreitet.

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Schaukel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wer ist Olaf? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einmal im Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . "Dir werde ich es schon zeigen!" . . . . . . . . Nebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unvergängliche Liebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . Voll vernebelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marterholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der einsame Wald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geheimnisse der Tiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . "Ich weiß es nicht!". . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ich und mein Holz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Sie lief im Wald umher, nichts als Nebel um sie herum. Ihre Schuhe im matschigen Waldboden waren das einzige Geräusch, was man vernehmen konnte. Der Wald um sie herum wirkte so leer und zugleich schien sie nicht alleine zu sein. Es gab so viel um sie herum zu entdecken. Der Weg sah endlos lang und steinig aus, er zog jedoch so schnell an ihr vorbei. Ihre Gedanken kreisten ununterbrochen um die nächsten Tage. Sie malte sich aus, wie es wohl werden würde. Ihr stetiger Begleiter, die Angst, war dabei sehr groß. Sie fragte sich immer wieder, wie lang ihr Weg wohl sein würde, ob sie die Kraft besäße, ihn zu gehen. Plötzlich stand sie an dem Punkt an dem sie zuvor loslief. Ihr wurde bewusst, wie schnell der Weg an Ihr vorbei zog. Sie ging hinein, bemerkte, dass sie Teile ihrer Angst auf dem Weg verloren hatte. Sie dankte Ihren seelischen Begleiter und fing an zu kämpfen. S.L.W.

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&#160; &#160; &#160; &#160; &#160; &#160; &#160; Der Kreis: Symbol für die&#160; Vollkommenhiet

Auf dem Boot Männer in Uniform. Mit hoher Geschwindigkeit fuhren sie auf uns zu… Was machten sie nur… ? Unser Boot drohte zu kentern… sie drehten ab… kamen in einem hohen Bogen zurück… unser Boot wurde wieder zurück aufs Meer getrieben… Immer wieder wiederholten sie ihr Manöver… bis das rettende Land aus unserem Blickfeld verschwunden war… erst jetzt drehten sie endgültig ab, Richtung Küste.“

In der Ferne das rettende Land in Sicht.

Viele Jahre später war in der Akte zu lesen: „Die Bewerberin gab vor, sich an nichts mehr erinnern zu können. Deshalb ist der Antrag nach §43 Abs. 4 und den dazugehörigen Ausführungsbestimmungen abzulehnen.“

● 82 Mio Flüchtlinge weltweit 2020 ● 73% davon leben im Nachbarland ● 1,4 Mio in Deutschland

„Name?“, fragte der Mann, der ihr gegenüber saß. Dabei klang seine Stimme barsch und&nbsp;teilnahmslos. Er hatte ein blütenweißes Hemd an und musterte sie mit einem durchdringenden Blick. „Rommka, ich heiße Rommka und bin eine Rommka“ antwortete die junge Frau mit leiser Stimme. Ihre Augen huschten ruhelos hin und her, als&nbsp;suchten sie einen Halt. „Was heißt das, sie sind eine Romka?“, wollte nun ihr Gegenüber wissen. Hatte sie ihn aufmerksam gemacht? „Meine Mutter hat immer gesagt, dass wir Romka nirgends auf der Welt willkommen sind, überall würde man uns nur wegjagen.“ Bei der Erwähnung ihrer Mutter&nbsp;wurden ihre Augen feucht und eine Träne bahnte sich ihren Weg und verschwand im Nichts. „Wie sind sie nach Deutschland gekommen? Erzählen Sie!“ Seine Stimme verlor sich wieder in Routine. „Ich weiß es nicht!“&nbsp;„Was heißt, sie wissen es nicht? Sie müssen doch wissen, wie Sie hier hierher rgekommen sind.“ Ungläubig schaute der Mann sie an. Er schien es eilig zu haben, denn seine Finger trommelten leise, aber ungeduldig auf die Tischplatte.

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Und dann später auf dem Meer: viele Menschen, Frauen, Kinder und Männer auf dem viel zu kleinen Boot. Schon war der dritte Tag, mittlerweile ohne Wasser, immer wieder drohte das Boot zu kentern. Dann plötzlich in der Ferne das rettende Land in Sicht. Freude unterbrach die Apathie. Es war&nbsp;das gelobte Land, unser Ziel. Und da kam schon ein großes Motorboot mit hoher Geschwindigkeit immer näher auf uns zu, wir winkten, machten auf uns aufmerksam. Endlich Rettung.&nbsp;

ich besser sagen: Klassenkameradin. Denn wenn sie wüsste, was letzte Woche passiert ist, dann würde auch sie mich nicht länger als beste Freundin bezeichnen, oder? War nun der ideale Moment um es ihr zu sagen? Die Frage nach dem "wann" hat mich nun bereits seit Tagen beschäftigt. Es plagt mich die Ungewissheit und die Antwort für die ich gewiss noch nicht bereit bin. „Hörst du mir überhaupt zu?“&nbsp;

Und in diesem Moment treffe ich endlich einen Entschluss. Jeder Mensch hat 13 Geheimnisse und 5 davon wird er in seinem Leben niemals jemanden verraten. Und was letzte Woche geschah ist eins von meinen.

Jeder Mensch hat 13 Geheimisse

Erneut reißt mich ihre Stimme aus den Gedanken. „Ja, ich bin gleich da.“ Der Moment ist verstrichen. Ich sehe sie noch davon gehen, vermutlich wartet sie im Café auf mich, bereits genervt von meiner geistigen Abwesenheit. Erst jetzt wird mir die Schwere des Glases in meiner Hand bewusst und ich realisiere, dass es egal ist, ob das Glas zur Hälfte voll oder zur Hälfte leer ist, denn in beiden Fällen zieht einen die Last des Wassers nach unten.

Kurzgeschichte von M., geschrieben im Dezember 2021

Eine Kurzgeschichte von SaRu Entstanden im Dezember 2021

„Oh, das ist aber traurig. Dann kann die Schaukel jetzt vielleicht ein Vogelhaus sein, die Meise saß eben drauf?“, fragt Thea. „Ja, aus meinem Unglück kann das Glück der Vögel werden.“, erwidert&nbsp;die Frau. „Ich heiße übrigens Magdalena Schulze und wie heißt ihr?“ „Lotta und Thea“, antwortet Lotta, „vielleicht können wir dir beim Vögel füttern helfen?“ SuRu

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Es ist wieder einer dieser langen Winterabende, die ich so sehr liebe. Bei einem Blick auf das Thermometer lässt sich erahnen, warum die Stube sich heute so kalt anfühlt. Das Feuer im Kaminofen flackert und die Flammen liefern ein schönes romantisches Licht. Das Spiel der Schatten an der Wand lädt zum Träumen ein. Die aufziehende Wärme des Kaminofens sorgt für Behaglichkeit in der Stube. Dabei kommen die Erinnerungen aus Kindheitstagen wieder auf. Die Erinnerungen an Oma und Opa, die in ihrer Küche einen alten Küchenherd hatten. Einen Küchenherd der alten Sorte, der noch mit Holz und Kohle betrieben wurde. Auf ihm kochte Oma den besten Vanillepudding und backte die leckersten Pfannekuchen und Waffeln, die ich je gegessen hatte. Es erfüllte mich damals schon mit Faszination, wenn der allerbeste Opa der Welt - und wahrlich, das konnte nur meiner sein - morgens nach dem Aufstehen die Brennkammer des Küchenherdes reinigte. Dazu griff er immer zu ein paar Seiten der gestrigen Tageszeitung. Bei uns war das die „Offenbach Post“. Sie versorgte uns immer mit den wichtigen Informationen aus unserer Heimat und der Welt. Die alten Seiten knüllte mein Opa dann immer zu einem Ball.

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Gelegentlich durfte ich auch eine Kugel daraus formen, und dabei sprachen wir oft über das letzte Tor der Kickers. Manchmal spielten wir es in der Küche nach. Ich, der treffsichere Offenbacher Stürmer, und mein Opa, der wieder unterlegene Bundesligatorwart, ohne einer Chance gegen den Kugelblitz vom Bieberer Berg. Meine Oma lachte immer über das Treiben in ihrer Küche und bot uns dann an, nach dem Spiel die Mannschaftsverpflegung in Form eines ausgiebigen Frühstücks zu übernehmen. Und welches ausgehungerte Torkrokodil kann zu so einem verlockenden Angebot schon nein sagen? Da ich schon früher immer gerne gegessen hatte, was man an meiner liebreizenden Figur auch sehen konnte, war

Ich laufe durch den Wald. Es ist ein typischer Dezembertag. Nasskalter und dichter Nebel liegen in der Luft. Tropfen sammeln sich in den Bäumen und fallen auf mich herab. Pitsch patsch, immer auf meinen Kopf. Stille umgibt mich. Ich höre nur das Matschen unter meinen Füßen. Ich genieße diese Ruhe, denn ich kann meinen Gedanken freien Lauf lassen. Das Moos an den Bäumen sehe ich mit anderen Augen. Es ist so grün, dass der Wald im Hintergrund ganz dunkel wirkt. Aus der Ferne nehme ich wahr, wie Hunde bellen. Recht leise, doch es reicht für kleine Echos, die durch den Wald tanzen. Jetzt ist wieder Stille. Ich höre nichts, außer den Tropfen, die durch die Luft auf mich herunterfallen. Pitsch patsch. Ich denke an Kai, ob er auch an mich denkt? Er war meine große Liebe des letzten Sommers. Wir sind viel spazieren gegangen und hatten dabei sehr schöne und tiefgründige Gespräche. Wie stehen wir zur Wiedergeburt? Als was werden wir wiedergeboren? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Es war eine sehr schöne und impulsive Zeit. Bei einem Spaziergang durch einen Friedwald hatten wir uns seinerzeit einen Baum ausgesucht, an dem wir gemeinsam beigesetzt werden wollten. Der Baum bekam den Namen Olaf. Olaf hieß der verstorbene Bruder von Kai. Ich fand den Namen Olaf für einen Baum eine grandiose Idee.&nbsp;Mein Herz wird schwer.

"Am Anfang war das Wort", so beginnt das Johannesevangelium im zweiten Teil der Bibel seine Jesusgeschichte. Und auch der Schöpfungsbericht im ersten Teil der Bibel beginnt mit dem "Wort": durch sein Wort erschafft Gott die Welt. Wir verwenden jeden Tag hunderte, tausende Worte. Scheinbar hat Gott diese Möglichkeit des Erschaffens nicht für sich behalten. Mit unseren Worten schaffen wir Verbindung, wir tauschen uns aus, geben Informationen weiter, steuern Maschinen oder geben unseren Gefühlen Ausdruck. Vielleicht sind wir dadurch Mensch, dass wir die Sprache haben: ob hörend, lesend oder auch als Gebärde oder auch nur durch einen Blick. Als Kind wächst man in eine (oder mehrere) Sprache(n) hinein, wächst mit ihr oder mit ihnen auf. Sprache bildet die Persönlichkeit, und schon die kleinen Persönlichkeiten bilden Sprache. Stellen Fragen, geben Antworten, kreiren eigenwillige Sätze, erfinden Worte. Erfinden Geschichten. Phantasiewelten.

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Einfach mal anfangen ...

Lust an der Sprache ist wie ein guter Boden, auf dem die schönsten Blumen gedeihen. Ordentlich gießen und die Sonne darauf scheinen lassen! Und den Duft und die Farben genießen. Ein wenig davon hat die TZA-Klasse im Fach Deutsch getan. Sie hat sich Zeit genommen, Eindrücke gesammelt und frei und inspiriert zum Ausdruck gebracht hat. So sind diese kleinen Geschichten rund um die KeLaRo entstanden; frei, zwecklos, aber immer schön. Horst Quirmbach