Maria Stuart (Lucie+Selma)

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Ein Drama muss sich nicht auf einen Ort und einen Tag&#160; begrenzen. zur heutigen zeit ist das nicht mehr glaubwürdig.

Lessing sah die Nachvollziehbarkeit eines Dramas schon dann als gewährleistet, wenn die Einheit der Handlung berücksichtigt wurde. Die Einheit des Ortes und der Zeit wertete er als überflüssig. Auch brachte er durch das Erschaffen neuartiger Formen des Theaters, wie das Bürgerliche Trauerspiel, die Ständeklausel zum Fallen. Er stellte Bürgerliche in den Mittelpunkt und eben nicht mehr Könige oder Fürsten.

mit 5 Jahren bekommt der junge Schiller zum 1. Mal Unterricht

mit 14 Jahren muss er auf die Militärschule, dort hat er als eher sensibles Kind oft schwer

der Vater bekommt eine Stelle beim Herzog, die Schillers ziehen nach Stuttgart

auf Befehl des Herzogs muss er Jura und Medizin studieren und wird gezwungenermaßen Arzt

mit 12 Jahren ist Schiller begeistert vom Hoftheater des Herzogs, er unternimmt bereits erste Schreibversuche

durch Goethe inspiriert beginnt er 1777 sein Werk "die Räuber"

Schillers Frustration über seinen ungewollten Beruf wächst und öfter bestimmen Alkohol, Drogen und flüchtige Liebeleien sein Leben

jedoch ist er trotz des Erfolgs mittellos und wird vorübergehend sogar mit einem Schreibverbot vom Herzog verhaftet

1782 veröffentlicht er jedoch "die Räuber" und die Uraufführung in Mannheim ist ein voller Erfolg

nach der Freilassung geht er sofort fort nach Thüringen, wo er bei Freunden unterkommt

mit 23 Jahren wird er bereits mit Shakespeare verglichen

Schiller verliebt sich hier in die Tochter des Hauses (unerwidert) und später in die vergebene Charlotte von Kalb

Letzte Gedanken der Maria Stuart vor ihrer Hinrichtung

Freiheit, ein Wort das in Verbindung mit Gleichheit und Brüderlichkeit unweigerlich an die französische Revolution erinnert. Eine Revolution, deren Ideen maßgeblich die folgenden Jahre und eben die Weimarer Klassik prägten. Der humanistische Ansatz der Klassik, der die Menschlichkeit verfolgte, ist auch auf die Französische Revolution und die daran anschließende Terrorherrschaft der Jakobiner zurückzuführen. Brüderlichkeit war bereits bei der Revolution eine bedeutende Forderung, die Terrorherrschaft verstärkte den Wunsch nach einem auf einander achtenden, brüderlichen Umgang miteinander. Der Humanismus sieht in dem Menschen genau dieses Potential, das zu einem umsichtigen und gütigen Umgang führt. Im Gegensatz zu aufklärerischen Haltungen, weist der Humanismus auch auf die Menschlichkeit eines Jeden hin. Er zeigt, dass der Konflikt zwischen Verstand und Herz kein Konflikt sein muss, sondern im Gegenteil Harmonie und Ausgewogenheit sein kann. So stellt Schiller Maria nicht nur als moralisch überlegen, sondern auch menschlich und natürlich dar. Bei der Begegnung Marias mit Elisabeth, kann Maria nicht an sich halten, als ihr klar wird, dass Elisabeth sie nicht begnadigen wird. Sie wirft ihr vor, den englischen Thron zu entweihen und beschimpft sie als Bastard. Auch hier zeichnet sich also die klassische Idee der Menschlichkeit, die in der französischen Revolution wurzelt, ab. Gleichheit, der dritte zentrale Begriff. Zwar beschäftigt sich die Weimarer Klassik nicht vorrangig mit der Frage nach der gesellschaftlichen Stellung der Frau, jedoch ist die Entwicklung Schillers hinsichtlich seiner literarischen Darstellung von Frauen bemerkenswert. Definierte er Frauen in seinen früheren Werken erst anhand des Bezuges zu Männer, so stellt er nun sowohl Elisabeth, als auch Maria emanzipierter in ihrer Denk- und Verhaltensweise dar. Die Moral einer Frau sah Schiller zunächst in ihrer Treue und Gehorsamkeit gegenüber ihrem Mann. Um dieser moralischen Unschuld entsprechen zu können, musste sie für ihre eigenen Bedürfnisse und Ansprüche zurücktreten und sich ihrem Mann aufopfern.

Klassik &#160;etwa 1786 bis 1805

MARIA STUART

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An mein Tagebuch, Ich traue mich beinahe nicht, es zuzugeben, aber ich sehe keinen Ausweg. Ich verliere meine Haltung, mein Gesicht. Es lässt mich nicht los, diese Sache. Sie verfolgt mich, sie plagt mich, ja, sie bedroht mich. Es ist das Todesurteil, meine Unterschrift, die immer wieder vor meinen Augen aufflackert, mir immer wieder ins Gesicht schreit: „Du bist schuld.“ Dabei war es doch eine Entscheidung der Vernunft, der Rationalität. Sie war eine Gefahr für den Thron, für mich. Und Gefahren muss man eliminieren. Es ist so simpel, so schlicht. Sie hatte keinen Anspruch auf den Thron, sie war es, die ihren Ehemann ermordet hatte und sie war es, die plante dasselbe mit mir zu tun. Eine logische Konsequenz musste das Todesurteil sein, meine Unterschrift ist nachvollziehbar… War nachvollziehbar. War, bis zu dem Zeitpunkt, als er hereinstürmte und mit einem Satz meine schlüssige Rechnung in Schuld verwandelte. In Schuld und Reue. REUE… ich habe es gesagt und nun lässt es sich nicht wiederrufen. Ich spüre meine Reue, meine Enttäuschung und auch diese Wut, die sich immer tiefer in mir eingräbt, sich immer mehr in meinem Körper ausstreckt, immer mehr ergreift und verseucht. Was ist nur aus mir geworden? Ich kann das nicht mehr kontrollieren, unterdrücken. Ich fasse keinen klaren Gedanken, es ist immer ein Gefühl, eine lästige Emotion, die mich stoppt, mich hindert, zu mir selbst zu finden. Zu meinem Entschluss des Todesurteils zurückzufinden, es zu verstehen. Ich kann es nicht wahrhaben, nicht ertragen, diesen elenden Gedanken, doch hat er mich gepackt, lässt mich nicht los und frisst mich auf.&nbsp;Ich winde mich und ducke mich, doch es gibt kein Entrinnen. Es bleibt nur er, endlos und ewig: Maria ist gestorben, den größten Verlust könnte man meinen, und hat sie doch mehr als ich. Es ist sie, die gewonnen hat.

3. Akt

4. Akt

Die Frauenrollen in „Maria Stuart“ Eine Analyse über den Zusammenhang zwischen der Weimarer Klassik und „Maria Stuart.“ Die Weimarer Klassik, eine Epoche, die 1786 mit Goethes Reise nach Italien beginnt und mit Schillers Tod im Jahr 1805 endet. Allein diese Definition weist auf die bedeutenden und prägenden Rollen Goethes und Schillers hin. Ihre Werke werden einer Epoche zugeordnet, die sich als den Höhepunkt der Nationalliteratur versteht. Eine Epoche, die sich die antiken Ideale zum Vorbild macht und Humanität an die erste Stelle setzt. Menschlichkeit, Wahrheit und Reinheit, drei Ideale der Weimarer Klassik. So gilt auch Humanität als das Mittel zur Lösung von Konflikten, egal ob politischer oder sozialer Natur. Es ist also die Übereinstimmung und Harmonie zwischen Verstand und Gefühl, die als Ideal betrachtet wird. Gedanken und Ideen, mit denen sich auch Schiller in seinen Werken auseinandersetzte. Lassen sich also seine Werke, wie „Maria Stuart“ als Repräsentanten der Ideale der Weimarer Klassik bezeichnen? Neben den antiken Idealen und Werten, waren auch die antiken Ideen bezüglich des Dramas in der Klassik bedeutend. So wurde dem Drama stets mehr als nur die Funktion der Unterhaltung zugesprochen. Das Drama der Antike war ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden des Zuschauers, so sollte es zu einer Läuterung der Seele führen. Das klassische Drama war ein Mittel zu einer Erziehung des Menschen nach antikem Vorbild. Auch hier stand dabei die Menschlichkeit und die schöne Seele, eine Bezeichnung für einen Menschen dessen Neigungen und Pflichten vollkommen übereinstimmen, im Fokus. Neben diesen gesetzten Ansprüchen und Zielen, denen ein Drama gerecht werden soll, war in der Klassik der Aufbau des Dramas selbst ebenfalls, an dem antiken Vorbild orientiert, festgelegt. So fällt bei Schillers „Maria Stuart“ nicht nur eine besondere architektonische Formstrenge auf, sondern auch die enge Verknüpfung von der Funktion eines jeweiligen Aktes und der Rollenbesetzung.

Neben der historischen Einordnung und dem Zusammenhang mit den vorangegangenen Epochen, beeinflusst die Antike die Klassik stark:

Antike = Idealbild und das Vorbild für Kunstschaffende Denn die Antike gilt in der Klassik als die Zeit der Harmonie und Ausgewogenheit. Diese sich in der antiken Kunst und Literatur widerspiegelnde Harmonie wird auch als Schönheit betrachtet.

534 vor Christus geht der Dichter Thepsis einen Schritt weiter und stellt im Rahmen dieser Dionysien dem Chor, der bisher die Handlungen der Tragödien besungen hat, einen Hypokritiker, einen Erklärer, gegenüber. Dieser erläutert dem Publikum dann die komplizierten Gesänge, sodass eine Spannung zwischen den lyrischen und emotionalen Gesängen des Chores und der Handlung des Protagonisten entsteht. Aischylos und Sophokles, zwei weitere Dichter, tragen dann später durch das Erweitern der Schauspieler von einem auf drei ebenfalls zu einer Weiterentwicklung bei. Der anfängliche Monolog entwickelt sich also über einen Dialog hin zu einer Handlung. Der Chor rückt immer weiter in den Hintergrund und das Drama erlangt seine eigene Gestalt. Etwa ein Jahrhundert später unterteilte der Philosoph Aristoteles das Drama in Tragödie und Komödie. So seien nach ihm alle literarischen Formen Nachahmungen der Wirklichkeit, wobei dabei die Komödie schlechtere Menschen in ihrer Lächerlichkeit nachahmt und bloßstellt und die Tragödie bessere Menschen und ihre Schicksale beschreibt. Aristoteles ging aber noch weiter und stellte die Dramentheorie auf.

Inwiefern hängen Maria und Elisabeth mit ihrer Epoche der Weimarer Klassik zusammen?

Die Weimarer Klassik hat also die Antike zum Vorbild, die Epoche der Aufklärung und des Sturm und Drangs vereint und, geprägt durch die politischen Ereignisse, folgende Themen und Grundideen:

Harmonie zwischen dem Verstand und dem Herzen/Gefühl

Vernunftbetone Aufklärung + emotionaler Sturm und Drang = Weimarer Klassik

-Aristotelisches Vorbild -Formstrenge (drei Einheiten)

Schiller beschrieb das Drama als Hilfe zur individuellen Lebensbewältigung. Es sollte Humanität vermitteln und Gerechtigkeit unter den Menschen schaffen.

Quellen Drama: <a href="https://www.abiweb.de/deutsch-methoden/methodisches-vorwissen/besonderheiten-merkmale-textsorten/dramatik-gattung/klassisches-episches-theater.html">https://www.abiweb.de/deutsch-methoden/methodisches-vorwissen/besonderheiten-merkmale-textsorten/dramatik-gattung/klassisches-episches-theater.html</a> (aufgerufen am 21.01.2021) <a href="https://www.theaterkapelle.de/klassisches-drama/">https://www.theaterkapelle.de/klassisches-drama/</a> (aufgerufen am 21.01.2021) <a href="https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/dramentheorien">https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/dramentheorien</a> (aufgerufen am 22.01.2021) <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4ndeklausel">https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4ndeklausel</a> (aufgerufen am 22.01.2021) <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Regeldrama">https://de.wikipedia.org/wiki/Regeldrama</a> (aufgerufen am 22.01.2021) Quellen Epoche: <a href="https://abi.unicum.de/abitur/abitur-lernen/weimarer-klassik">https://abi.unicum.de/abitur/abitur-lernen/weimarer-klassik</a> (aufgerufen am 23.01.2021)

Quellen Autor: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=4hmyW0fXvu0">https://www.youtube.com/watch?v=4hmyW0fXvu0</a> (aufgerufen am 20.1.)

Quellen Inhalt: <a href="https://lyrik.antikoerperchen.de/maria-stuart-zusammenfassung-akte-szenen-schiller,text,724.html#Akt_1">https://lyrik.antikoerperchen.de/maria-stuart-zusammenfassung-akte-szenen-schiller,text,724.html#Akt_1</a> (aufgerufen am 24.1.2021) <a href="https://www.youtube.com/watch?v=cE9fY6jwRuI&amp;t=152s">https://www.youtube.com/watch?v=cE9fY6jwRuI&amp;t=152s</a> (aufgerufen am 22.2.2021) <a href="https://wortwuchs.net/werke/maria-stuart/#:~:text=In%20dem%20f%C3%BCnfaktigen%20Trauerspiel%20Maria%20Stuart%20werden%20die,der%20Ermordung%20ihres%20Ehemanns%20beteiligt%20gewesen%20zu%20sein.">https://wortwuchs.net/werke/maria-stuart/#:~:text=In%20dem%20f%C3%BCnfaktigen%20Trauerspiel%20Maria%20Stuart%20</a> (aufgerufen am 24.1.2021) <a href="https://wortwuchs.net/werke/maria-stuart/#:~:text=In%20dem%20f%C3%BCnfaktigen%20Trauerspiel%20Maria%20Stuart%20werden%20die,der%20Ermordung%20ihres%20Ehemanns%20beteiligt%20gewesen%20zu%20sein.">werden%20die,der%20Ermordung%20ihres%20Ehemanns%20beteiligt%20gewesen%20zu%20sein.</a> (aufgerufen am 25.1.)

Eine Geschichtsstunde

Französische Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

Wiener Kongress: neue Grenzen und neue Staaten

Terrorherrschaft der Jakobiner

Frauen waren also keineswegs Begriffe, wie willentlich oder moralisch überlegen zuzuschreiben. Sie und ihre Weiblichkeit sind Naturwesen, Objekte männlicher Sehnsucht und gleichzeitig männlicher Eroberung. Mit Frauen verband Schiller also zunächst rein Gefühle und Empfindungen. In „Maria Stuart“ jedoch und weiteren späteren Werken, steht die Selbstverwirklichung der Frauenrollen als Frauen im Raum. Ihre Identität steht in keiner Abhängigkeit zu einem Mann, sondern für sich. Somit verändert sich augenblicklich die Aussage einer Frauenrolle. Sie ist nicht mehr die Ehefrau ihres Mannes, die Darstellung einer männlichen Eroberung oder die Verkörperung einer männlichen Sehnsucht, sondern eine Königin, die über andere die Macht verfügt, eine Heldin, die für die Moral und Läuterung stirbt. Denn beide, Maria und Elisabeth, werden sich der Existenz der Vorurteile gegenüber Geschlechtern in der Gesellschaft bewusst und versuchen sich davon loszulösen und ihre Bedürfnisse zu verwirklichen. So stellt Elisabeth ihre Machtbedürfnisse über ihre Neigung zu Leicester und erlaubt keinen Konflikt zwischen sinnlichen Wünschen und ihren Pflichten als Königin. Sie besitzt die Freiheit unabhängig zu Handeln. Ebenso Maria, sie weist Mortimer zurück, um ihrem Bedürfnis einer Befreiung ihrer selbst nachzukommen und handelt somit selbstbestimmt. Sie strebt nicht danach begehrt zu werden, sondern nach der Wahrheit und Moral. Auch hier spiegeln sich Werte der Weimarer Klassik, wie das Streben nach Reinheit oder die Selbstbestimmung des Menschen wieder.

Phobos (Schaudern) +Eleos (Jammern)

Katharsis (Reinigung und Läuterung der Seele)

Aristoteles maß dem Drama eine bedeutende Rolle für das Wohlbefinden des Zuschauers bei, denn in seinen Augen hat das Drama eine reinigende Wirkung. So soll es bei dem Zuschauer Gefühlsregungen wie Angst und Mitleid auslösen. Durch das Reflektieren über diese wird die Seele geläutert. Um diese Läuterung zu erzeugen, muss das Drama in einer geschlossenen Form auftreten.

Maria hat darüber hinaus einen ausgeprägten Freiheitsdrang, der deutlich wird, als sie nach der langen Gefangenschaft im 3. Akt schließlich im Garten spazieren darf. Die übermäßige Freude darüber greift auch die Freiheit als wichtigen Wert der Klassik auf.&nbsp; Ein weiterer Aspekt ihrer Persönlichkeit, der seinen Ursprung in der Epoche trägt, ist ihr Mut. Obwohl sie weiß, dass es ihr Ende bedeuten kann, beharrt sie im Gespräch mit Elisabeth (Akt 3) auf ihrer Autorität und bleibt ihren Prinzipien und Ansprüchen treu. Sie setzt also erst für ihre Überzeugung und Würde ihr Leben aufs Spiel und schließlich geht sie auch bei ihrer Hinrichtung würdevoll und mutig&nbsp;wie eine Märtyrerin für ihre Werte&nbsp;in den Tod.&nbsp;&nbsp; Aus allen genannten Aspekten ergibt sich automatisch Marias moralische Überlegenheit gegenüber Elisabeth. Ihre gebändigte Emotion, ihr Mut, ihr Sinn für Freiheit und nicht zuletzt ihre majestätisch-grazile Weiblichkeit machen sie aus klassischer Sicht zu einer vollkommenen, idealen Persönlichkeit. Verstärkt wird diese Wahrnehmung durch den Gegenpol Elisabeth, die als Negativbeispiel die moralische Überlegenheit Marias kontrastiert.&nbsp; Allgemein kann man sagen, dass diese von Maria Stuart verkörperten Werte der Klassik, also Vernunft, Mut und gebändigte Emotionalität bzw. Leidenschaft das Werk zu einer Art moralischem Erziehungsmedium machen. Die Hauptfigur vereint den Grundkonsens der Epoche in sich und&nbsp;auch&nbsp;wenn dies beinahe schon auf eine überspitze Art und Weise geschieht, hat das Werk eine idealistische Vorbildfunktion. Darüber hinaus ist auch die Thematik des „Schein und Sein“ ein wichtiger Kernpunkt des Dramas. Schiller setzt sich in der erzählten Geschichte nicht nur mit Spannungsfeldern wie Moral und Unmoral (zum Beispiel im Konflikt zwischen Maria und Elisabeth) auseinander, sondern beleuchtet auch die Problematik zwischen politischen Interessen und&nbsp;persönlichen Konflikten und daraus hervorgehenden Unstimmigkeiten. Die Frage, wie jemand nach außen&nbsp;hin wirkt&nbsp;und wie eine Person abseits der Öffentlichkeit wirklich&nbsp;ist&nbsp;und was sie empfindet, spielt sowohl im Leben von Maria als auch in dem von Elisabeth eine Rolle. Beide tragen die Last ihrer eigenen Vergangenheit mit sich und müssen sich damit&nbsp;immer wieder&nbsp;auseinandersetzen.&nbsp;Schließlich ist es Maria, die beides miteinander vereint und auf klassisch-idealtypische Art und Weise ein Gleichgewicht beziehungsweise eine Harmonie herstellen kann. Elisabeth hingegen scheitert am Ende an diesem in der Epoche extrem geschätzten, wichtigen Aspekt der Harmonie und bleibt zwar lebendig, aber allein und innerlich zerrüttet zurück.&nbsp;

Vorhang auf für den Lebensweg des Friedrich Schiller!

Goethe und Schiller gelten neben Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder als die prägenden Autoren der Weimarer Klassik. Goethe und Schiller tauschten sich nicht nur über ihre Arbeit aus, sondern teilten politische Ansichten und es entwickelte sich eine Freundschaft. Sie und ihre Werke werden als die Vertreter der Weimarer Klassik angesehen.

2. Akt

Schiller hat nun wieder eine feste Anstellung, hat Geld und scheint ein niedergelassener Erwachsener geworden zu sein

1791 wird Schiller schwer krank, er wird sich während seines restlichen Lebens nicht wieder vollständig erholen

die Freundschaft zwischen Goethe und Schiller vertieft sich und 1799 ziehen die Schillers sogar nach Weimar

nachdem sich sein Zustand weiter verschlimmert, stirbt Schiller am 9. Mai 1805 im Alter von 45 Jahren

zur gleichen Zeit wird er zum 1. Mal Vater und erlangt internationalen Ruhm (französischer Ehrenbürger)

JOHANN CASPAR SCHILLER - streng, hart, fordernd - wenig literarisch begeistert

am 10. November 1759 kam ein Kind zur Welt...

FRIEDRICH SCHILLER - sensibel, verträumt - kränklich, schwach

ELISABETH DOROTHEA SCHILLER - liebevoll, fördernd, einfühlsam - Liebe zur Literatur

Aus dieser politischen Instabilität entwickeln sich folgende Leitgedanken:

°Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit °Besinnung auf Harmonie und Menschlichkeit °Humanismus und Toleranz

In der Klassik spielen aber auch die zwei vorangegangenen Epochen eine Rolle. Denn hier laufen die Werte der Aufklärung und die Werte des Sturm und Drangs zusammen. Verstand und Herz, Vernunft und Emotionalität versöhnen sich.

Zusammenfassung von Maria Stuart (Selma) Schiller (Selma) Die Weimarer Klassik (Lucie) Das Drama (Lucie) Die Frauen im Werk -Vergleich zwischen der historischen und literarischen Maria (Selma und Lucie) -Charakterisierung von Maria und Kernaussagen (Selma) -Tagebucheinträge (Selma und Lucie) -Zusammenhang zwischen der Weimarer Klassik und Maria Stuart (Lucie) Quellen

1. Akt

Gustav Freytag fasste 1863 in seinem Buch "Die Technik des Dramas" die Dramentheorie Aristoteles und Schillers zu einem pyramidalen Aufbau zusammen. Nach diesem Schema baut sich das klassische Drama auf:

Wer war Maria eigentlich und wie trägt sie zu den Kernaussagen bei?

Maria Stuart ist ein klassisches Drama von Friedrich Schiller, in dem der Autor die letzte Lebenszeit der schottischen Königin Maria Stuart erzählt. Schiller setzt hierbei voraus, dass seine Leser über die historische Vorgeschichte informiert sind. Es geht um den Macht- und Religionskonflikt Marias mit der mit ihr verwandten Königin Elisabeth von England, die Maria gefangen hält. Nach einer Begegnung der beiden und zunehmender Entrüstung über deren Verhalten und Angst vor Marias Macht unterschreibt Elisabeth schließlich das Todesurteil, woraufhin Maria hingerichtet wird. Während Maria jedoch moralisch und idealistisch in den Tod geht, scheint es, als hätte Elisabeth, die am Ende alleine und ohne ihre Berater dasteht, mehr verloren als Stuart.

hör dir die Audios an, um mehr über den Inhalt der 5 Akte meines Dramas zu erfahren!

Zeitreise:  Wir sind in der Antike, sechstes und fünftes Jahrhundert vor Christus

Das Dionysosfest war ein Fest zu Ehren des Gottes Dionysos, der Gott der Ekstase, der Verwandlung und des Weins. Dieser Kult bot neben festlichen Umzügen vor allem eins: Die Großen Dionysien, Aufführungen von Stücken der Dichter im Rahmen eines Wettbewerbs.

Charakterisierung und Kernaussagen Maria Stuart ist die Hauptfigur in Schillers gleichnamigen Drama aus dem Jahr 1800. Sie wird in dem Stück immer wieder als sehr hübsch und weiblich dargestellt, was&nbsp;eine&nbsp;Art&nbsp;majestätische&nbsp;Aura schafft. Oft wird sie diesbezüglich auch mit ihrer Verwandten Erzfeindin Elisabeth verglichen, die bereits älter ist und aufgrund ihrer unehelichen Herkunft und ihrer Regierungsweise bei ihrem Volk weniger beliebt ist.&nbsp;&nbsp; Über Marias Kindheit erfährt man nicht viel, doch was einem mitgeteilt wird, lässt sie verantwortungsvoll und erfahren dastehen. So ist sie zum Beispiel schon als Neugeborenes zur Königin von Schottland gekrönt worden und ihre Kindheit, sofern man dies so nenne kann, wurde von ständigen Fluchten und politischen Unruhen geprägt. Diese Informationen verstärken den majestätischen Aspekt Marias noch, da sie ja schon von Anfang&nbsp;an Königin&nbsp;war und&nbsp;dafür bestimmt zu sein scheint. Außerdem kreiert diese Vergangenheit beim Leser eine Art Respekt vor ihrem nicht immer leichten Leben und somit erste Sympathien. Auch erfährt man, dass sie bereits mehrmals verheiratet gewesen ist und wohl auch am Mord einer dieser Ehemänner beteiligt war. Diese beinahe emanzipiert wirkenden Tatsachen werfen jedoch nicht wirklich einen Schatten auf Maria, im Gegenteil, ihre Weiblichkeit und Schönheit werden sogar noch dadurch bestärkt.&nbsp;&nbsp; Was den Charakter Marias betrifft, tritt sie beinahe im ganzen Drama trotz ihres bevorstehenden Schicksals gefasst auf. In aufwühlenden Situationen, wie zum Beispiel als man ihr die letzten Besitztümer nehmen will (Akt 1) oder auch kurz vor ihrer Hinrichtung (Akt 5), bleibt sie ruhig und hat ihre Gefühle unter Kontrolle. Sie scheint hier die ersten Idealwerte der Klassik zu erfüllen, denn ihre Vernunft und ihr Verstand bändigen die in ihr wallenden Emotionen. Jedoch wird ihre Leidenschaft nicht immer von ihr unterdrückt und so kommt es zum Beispiel im 3. Akt zum Höhepunkt des Spannungsverhältnisses zwischen Maria und Elisabeth. Während dem Streitgespräch findet Marias Gefühlswelt Ausdruck und wir erlangen einen Einblick in ihre Seele, in der sich, trotz der meist vernünftigen Kontrolle, leidenschaftliche Emotionen finden. Der Ausgleich dieser beiden Komponenten, des Verstandes und des Empfindens, sorgen zur in der Klassik angestrebten Harmonie.&nbsp;&nbsp;

Es zeigt sich also, dass „Maria Stuart“ die Werte und Ideale seiner Epoche der Weimarer Klassik mehr als aufgreift. Elisabeth, als Verkörperung der Vernunft und Maria, als Symbol der Gefühle, aber auch der Moral, führen die immer präsente Frage in dieser Epoche nach der Beziehung zwischen dem Verstand und dem Gefühl vor Augen. Elisabeth scheint ihre emotionale und rationale Seite nicht in Einklang miteinander bringen zu können und steht letztendlich als Verliererin da, während Maria, trotz ihrem Tods triumphiert. „Maria Stuart“ ist also ein Spiegel der Weimarer Klassik. Von der äußerlichen formalen, antiken Struktur bis hin zu der Bedeutung der Frauenrollen, lassen sich in diesem Drama klassische Motive, Ideale, Ideen und Werte wiederfinden.

Quellen Dialog: <a href="https://www.einfach-gezeigt.de/auswertung-alt-schiller-maria-stuart-vergleich-drama-wirklichkeit">https://www.einfach-gezeigt.de/auswertung-alt-schiller-maria-stuart-vergleich-drama-wirklichkeit</a> (aufgerufen am 25.2.2021) <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Stuart">https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Stuart</a> (aufgerufen am 25.2.2021) Quellen Analyse Lucie: <a href="https://repository.ffri.uniri.hr/islandora/object/ffri%3A671/datastream/PDF/view">view (uniri.hr)</a> (aufgerufen 29.01.2021) <a href="https://core.ac.uk/download/pdf/147498367.pdf">Microsoft Word - KH-DISS.DOC (core.ac.uk)</a> (aufgerufen am 29.01.2021) Quellen Analyse Selma: <a href="https://lektuerehilfe.de/friedrich-schiller/maria-stuart/interpretation/schein">Schein und Sein | Maria Stuart (lektuerehilfe.de)</a> <a href="https://repository.ffri.uniri.hr/islandora/object/ffri%3A671/datastream/PDF/view">view (uniri.hr)</a>

-War dieses Todesurteil der richtige Entschluss?-

Ein Tagebucheintrag von Elisabeth nach der Hinrichtung Marias

Liebes Tagebuch, Ich schreibe dir heute, voller Schmerz – und doch – voller Frieden. Und noch dazu zum letzten Mal. Denn es ist der Tag meiner Hinrichtung. Trotz der vielen Fluchten, dem ständigen Wachsamsein, den potentiellen Angriffen auf mich und mein geliebtes Schottland, trotz all dem Fürchten habe ich meinem Ende noch nie so direkt in die Augen geblickt wie jetzt. In diesem Moment blicke ich zurück auf mein Leben. Ein rastloses Leben, dem Risiko und dem Scheitern immer nur um ein Haar entgangen, und jetzt ist es soweit. Ich habe in meinem Leben viel Unrechtes getan und ich habe gesündigt. Die Mitschuld am Mord meines Ehemannes ist nur eine von vielen kleinen Gräueltaten, die ich mit mir getragen habe. Bewusst rede ich von der Vergangenheit, denn einer meiner treuesten Diener gab sich in letzter Minute als Priester zu erkennen. Eben nahm er mir meine letzte Beichte ab, und mit ihr nahm er auch die Sorgen, die sich in mir tummelten. Ich kann nicht sagen, dass ich nichts fühle, im Gegenteil. In mir wallen Emotionen wie Wut, Angst, Trauer und Verzweiflung, und auch solche, die ich noch nie gefühlt habe, nie beschreiben könnte. Dennoch sind diese Gefühle eingeschlossen und sicher verwahrt, ich befinde mich in einem Zustand der tiefsten, vernünftigsten, gütigsten Ruhe, die alles umschließt, alles vernebelt, die scharfe Erkenntnis weich umhüllt wie ein großes, schweres Tuch aus Samt. Der Stoff nimmt mir den Atem und liegt schwer auf mir, und doch: Er deckt mich zu, entlastet meine Sinne, friedlich, beseelt. Etwas in mir sagt mir, ich muss mutig sein. Und ich muss würdig gehen, mich gelassen abwenden und diesem manchmal so verflucht scheinenden Leben den Rücken kehren. Mein Herz schlägt hart gegen meine Brust, mein Atem geht schwer unter der Wucht der Erkenntnis, dass es vorbei ist. Aber meine Seele ist rein und voller Harmonie und mein Verstand sagt mir, ich bin bereit zu gehen.

REALITÄT VS. SCHILLER

2 Frauen begegnen sich

Es waren einmal die historische Maria Stuart und die Maria Stuart, die von Schiller in seinem gleichnamigen Drama geschaffen wurde. Die beiden Frauen kommen ins Gespräch und stellen dabei einige Unstimmigkeiten ihrer Persönlichkeiten fest.

5. Akt

und noch eine Frage... Warum Weimarer Klassik?

Die eben erwähnten Persönlichkeiten lebten alle vier in Weimar und bewegten sich im Kulturraum Weimar und Jena. In diesen Städten spielte sich also viel für die deutsche Literaturszene ab. Daraus entstand der Begriff "Weimarer Klassik", die auch als deutsche Klassik bezeichnet werden kann.

Von dem Barock über die Renaissance bis zur Aufklärung

Im Mittelalter trat das antike Drama in den Hintergrund, erst in der Zeit des Barocks wurde es wieder aufgegriffen: Sich auf Aristoteles berufend, vertrat 1624 Opitz, ein Dichter und Gelehrter, die Auffassung, die Tragödie sei im Vergleich zu der Komödie die höchste Kunstform. Zudem entwickelte sich in der Renaissance eine Ständeklausel, die die Unterteilung des Dramas in Tragödie und Komödie insofern verstärkte, als sie die Thematik der Tragödie den Schicksalen von Königen, Fürsten und anderen hohen Standespersonen vorbehielt, während sich die Komödie den Lebensweisen bürgerlicher Personen zuwandte. Begründen würde es die Fallhöhe: Dem Leben der Bürgerlichen fehlt es an Größe und Bedeutung, sodass ihr Scheitern nicht die gleiche soziale Fallhöhe bedeutete wie das Scheitern eines Königs. Eine dramatische Darstellung von Bürgerlichen war also nicht wirklich interessant und spannend. Bis in das 18. Jahrhundert wurde diese Meinung beibehalten und dem Drama die Aufgabe der Nachahmung der Natur zugeteilt. Es glich also in dieser Hinsicht der Denkweise der Antike. In der Zeit der Aufklärung jedoch änderte sich diese Einschätzung. Das Drama war von nun an Mittel zu einer sittlichen und moralischen Erziehung. Während Gottsched, ein Dramatiker, aber noch an der Ständeklausel und an den drei Einheiten des Dramas von Aristoteles festhielt, schlug Lessing einen neuen Weg ein.

zu dieser Zeit entsteht auch sein berühmtes Werk "Kabale und Liebe", das ihm mit 25 eine Anstellung am Mannheimer Theater ermöglicht

nach weiterer Verschuldung und unglücklicher Liebe geht Schiller 1788 mit einem Freund nach Rudolstadt

doch der Karriereanstieg hält nicht lange, wegen häufigen Krankseins verliert Schiller die Festanstellung

dort verliebt er sich in die Schwestern Carolin + Charlotte Lengefeld, letztere heiratet er später auch

daraufhin macht er eine fremdfinanzierte Erholungsreise nach Sachsen, wo u. A. die "Ode an die Freude" entsteht

Schiller lernt Goethe kennen, der ihm eine Geschichtsprofessur in Jena verschafft

Und wer sollte das alles vermitteln?

Die Literatur, insbesondere das Drama, sollte die ästhetische Erziehung des Menschen zur Menschlichkeit nach antikem Vorbild leisten.

Das Ideal hierbei war die schöne Seele. Ein Mensch also, dessen Pflichten und Neigungen (Verstand und Herz) in seinem Handeln in vollkommener Übereinstimmung harmonieren.

Checkliste für eine geschlossene Form

Der Inhalt des Dramas muss komprimiert und klar verständlich sein, um eine reinigende Wirkung erreichen zu können. Deswegen sollen laut Aristoteles folgende Einheiten gewährt sein:

- Einheit der Zeit: Das Spiel sollte nicht länger als eine Sonnenlaufbahn, also einen Tag andauern. Ebenfalls widersprechen Zeitsprünge der natürlichen Einheit der Zeit -Einheit des Raums: Auch hier stellen Ortswechsel einen Widerspruch zu der Einheit des Raums dar. Das Drama sollte sich also nur an einem Ort abspielen. -Einheit der Handlung: Ein Handlungsstrang erlaubt dem Zuschauer, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren und sich in diesen hineinversetzen zu können. Mehrere Nebenhandlungen und weitere Nebenstränge des Plots hindern den Zuschauer daran und stehen somit einer Reinigung der Seele im Weg.

Der erste Akt, die Exposition, und der letzte Akt, die Katastrophe, konzentrieren sich auf Maria, während der zweite Akt, die Steigerung, und der vierte Akt, das retardierende Moment Elisabeth in den Fokus nehmen. Der dritte Akt aber, der Höhepunkt eines Dramas, thematisiert die Begegnung beider Königinnen. Formal betrachtet lässt sich also bereits an dem strengen und klassischen Aufbau des Dramas eine Verbindung zu der Epoche herstellen. Auch die beiden Frauenrollen, Maria und Elisabeth, spiegeln den Zeitgeist der Epoche wieder. Maria erfüllt das Ideal einer geläuterten Seele bereits von dem Beginn des Stückes an. Sie hat sich nicht nur zur Schuld an dem Mord ihres Ehemanns bekannt, sondern auch Reue gezeigt und dafür gebüßt. Schließlich hat sie mit dem Mord, als eine Tat aus Liebeseifer und Leidenschaft aus ihrem vergangenen Leben, abgeschlossen. Sie ist rein und kann ihre emotionalen Neigungen und rationalen Pflichten in Einklang bringen. Sie ist eine schöne Seele. Dies ermöglicht es ihr, ihr Todesurteil in einen Entschluss zu verwandeln. Aus Hinrichtung wird der Wille zum Tod, als eine Befreiung ihrer selbst und ein Ausgleich ihrer Sünden. Diese Reue und willentliche Entscheidung lassen sie das Todesurteil überwinden und triumphierend gegenüber ihrer Sinnlichkeit und damaligen, von Gefühlen gesteuerten Handlungen gewinnen. Ihr Tod ist der Sieg der Sittlichkeit und der Moral. Anstatt also durch den Tod zu verlieren, gewinnt Maria an Reinheit und Erhabenheit. Diese Aussicht auf Läuterung und moralischer Überlegenheit, lässt sie selbst Rettungs- und Befreiungsversuche von beispielsweise Mortimer ablehnen. Es ist die Idee der moralischen Freiheit, die die zentrale Antriebskraft darstellt.

-Das Drama in der Epoche des Sturm und Drang-

-Regelpoetik (Ort, Zeit und Handlung) -Lessings Postulat, das Drama müsse Moral und Erkenntnisse vermitteln - die stark an dem aristotelischem Regelwerk angelehnten französischen Trauerspiele

Nur die Vernunft allein führt nicht zur totalen Weltkenntnis. Ein Dramatiker beschreibt nicht nur die Welt, sondern besonders das einzigartige Verhältnis des Individuums zu ihr. Es geht um die Empfindungen des Einzelnen. Thematisch ist der Konflikt des Individuums mit der Gesellschaft für das Drama prägend

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