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Boxen im Sportunterricht

by Tom Mittelbach

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Boxen im Sportunterricht
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Tom Mittelbach
Boxen im Sportunterricht ist nicht nur eine Sportart, sondern auch ein gewaltpräventives Projekt – eine gewagte, aber nicht neue Idee. Es gab bundesweit einige Projekte, zum großen Teil in oder durch Kampfsport- und Boxschulen in oder mit Schulen durchgeführt.

"Man weiß, dass spannende, herausfordernde und konzentrationsfördernde Sportarten durchaus sinnvoll sein können", so die Psychologin Aida Lorenz, Schulpsychologin für Gewaltprävention und Krisenintervention in Berlin-Mitte . "Eine sinnvolle Freizeitgestaltung kann gewaltpräventiv wirken, ebenso die Vermittlung von Regeln und die Möglichkeit, sich kontrolliert körperlich auszuagieren.“

Die Unterrichtseinheit beinhaltet Teile aus dem sogenannten Fitness-Boxen, dem olympischen Boxen und dem Leichtkontaktboxen. Somit ist es ein pädagogisch optimiertes Sportprogramm, ohne sich an nur einer Schule zu orientieren.
Ziele der Unterrichtseinheit sind unter Anderem sportliche Ziele wie die Ausbildung der Schnellkraft, der Reaktionsfähigkeit und der Kondition. Auch die Auge-Hand-Koordination sowie die Antizipationsfähigkeit werden durch das Amateurboxen geschult. Ebenso wichtig ist die Stärkung der Frustrationstoleranz und dem Beherrschen der Aggression.

Strukturierte Lehrwege vermitteln den SchülerInnen in Schritten die notwendigen Kenntnisse der benötigten Techniken und führen sie so in Teilabschnitten hin zu einem bestimmten Ziel, zur Fähigkeit an einem Trainingssparring teilnehmen zu können und ein Erfolgserlebnis erleben. Die überwiegende Zeit der Unterrichtsblöcke ist lehrerzentriert, d.h. die leitende Person macht Übungen vor, kontrolliert, wärmt sich mit auf, boxt und trainiert mit.



Ziele der Unterrichtseinheit sind unter Anderem sportliche Ziele wie die Ausbildung der Schnellkraft, der Reaktionsfähigkeit und der Kondition. Auch die Auge-Hand-Koordination sowie die Antizipationsfähigkeit werden durch das Amateurboxen geschult. Ebenso wichtig ist die Stärkung der Frustrationstoleranz und dem Beherrschen der Aggression.

Strukturierte Lehrwege vermitteln den SchülerInnen in Schritten die notwendigen Kenntnisse der benötigten Techniken und führen sie so in Teilabschnitten hin zu einem bestimmten Ziel, zur Fähigkeit an einem Trainingssparring teilnehmen zu können und ein Erfolgserlebnis erleben. Die überwiegende Zeit der Unterrichtsblöcke ist lehrerzentriert, d.h. die leitende Person macht Übungen vor, kontrolliert, wärmt sich mit auf, boxt und trainiert mit.



„Vormachen ist situationsgerecht und gezielt einsetzbar. (..) Aus dem bisher dargelegten lassen sich einige, für die Wirksamkeit von Bewegungsdemonstrationen keineswegs unbedeutende Regeln ableiten:

1. Gib zu jeder Demonstration die notwendigen Beobachtungs- und Aufmerksamkeitshinweise.
2. Demonstriere wiederholt und möglichst auch auf verschiedene Arten.
3. Verlangsame, wenn möglich, die Bewegung.
4. Wähle die optimale Perspektive.

Vormachen hat eine psychologische und pädagogische Funktion. Es geht darum, dass der Lehrer mitmacht. Mitmachen heißt eine bestimmte Einstellung zum Ausdruck zu bringen..“ („Sportunterricht – ein Handbuch für Sportlehrer“ von Wolfgang Söll, hofmann 2005)
Verbale Bewegungsanweisungen müssen gemeinsam mit visuellen Bewegungsdemonstrationen erfolgen, ein großflächiger Spiegel ist hierfür von großem Vorteil. So hat einerseits der Coach die TeilnehmerInnen im Blick und kann für alle sichtbar Bewegungen demonstrieren, anderseits hat er die Möglichkeit der unauffälligen Beobachtung und Kontrolle.

In diesem ebook findest du die Grundlagen für deine Sporteinheit ausgeführt und erläutert. Insbesondere die Grundlagen wie Schrittstellung, die Verteidigung und Schläge werden erläutert. Die Unterrichtsstunden findest du auf meiner Homepage.

Zum Verständnis und zur Begründung des Unterrichtseinheit zuvor eine Definition von Gewalt, eine Erklärung von Gewalt an der Schule und psychologischen sowie pädagogischen Möglichkeiten.
Lerne leiden ohne zu klagen

Ich hatte 2014 Gelegenheit völlig zwanglos mit einem der großen Trainer in Ulm, um Ulm und um Ulm herum zusammen zu kommen und seine Fragen zu stellen. Ich traf Jürgen Grabosch, ein echtes Original, einen Boxtrainer, wie man sich einen solchen vorstellt. Ehrlich, kantig und direkt. Neben Anderen trainierte er auch Rola El-Halabi, die Doppelweltmeisterin, welche er entdeckte und trainiert.

Gewaltprävention durch Boxen sei etwas höchst wirksames, sagt der Personaltrainer und Gewaltpräventions-Fachmann, aber nur, wenn es von der Person getragen wird. Das heißt, die Person müsse ehrlich, kongruent, zum Anfassen sein. Eine Person, der Respekt entgegen gebracht wird. Die Wirksamkeit solcher Angebote ist immer personenabhängig.
Warum auf einmal alle Welt Boxen als Gewaltprävention sieht? Irgendwie sei das gerade hip. Ein Zeitgeistphänomen?

Boxen ist etwas sehr Gefährliches, wer es richtig kann, der kann unter Umständen für sich Selbst und seine Umwelt gefährlich werden. Das muss die erste Lektion sein für die jungen Menschen. Zwischen zwei Zigaretten unter dem Pavillon im Hinterhof erfahre ich, dass Wertevermittlung die Basis aller Präventionsarbeit ist. Es geht um klare Ansagen, verbunden mit Lob und Konsequenzen. Jürgen Grabosch sagt, dass er kein ausgebildeter Pädagoge sei – zum Glück, meint er. Er agiere intuitiv, aus dem Bauch heraus, aus Erfahrung. Er bringe das wichtigste Gut für das Gelingen einer funktionierenden Trainer-Trainierender-Beziehung mit: Kongruenz und Street Credibility . Er arbeite mit Druck, Brechen und Aufbauen war früher, sagt er. Heute stimme das aber im Training irgendwie immer noch. Man müsse an seine Grenzen und weiter um sich weiter zu entwickeln.
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