Licht und Schatten
der digitalen Welt

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12. Schreibwettbewerb
des Beruflichen Schulzentrums I Weiden
Schuljahr 2018/19

Herausgeber:
Staatliches Berufliches Schulzentrum I Weiden
Stockerhutweg 52
92637 Weiden
Telefon: 0961/206-0
sek@eu-bs.de
www.eu-bs.de

Organisation & Layout:
OStRin Christine Völkl

Vorwort

„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“
(Mark Twain)

Im vorliegenden Schreibprojekt sind die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Schulzentrums I Weiden gemäß dem obigen Sprichwort sogar über sich hinausgewachsen und haben sich kreativ mit dem Thema „Licht und Schatten der digitalen Welt“ auseinandergesetzt. Schreiben, Suchen nach Formulierungen, Nachdenken: das braucht der Mensch im beruflichen und privaten Leben. Daneben wurde auch das eigene Verhalten im Umgang mit digitalen Medien reflektiert. Die Ergebnisse sind vielfältig: Geschichten, Gedichte, Chats, Blogeinträge, Zeichnungen und nicht zu vergessen tiefgründige Gedanken. Welche Vorstellungen unsere Schülerinnen und Schüler mit dem aktuellen Thema verbinden, können Sie im E-Book lesen und auch anhören.

Mit dem jährlich stattfindenden Schreibwettbewerb will das Berufliche Schulzentrum I Weiden Jugendliche für das Schreiben begeistern und sie literarisch fördern. Die Schüler können kreativ mit der Sprache umgehen, ihre Ergebnisse frei gestalten und sich mit anderen Schülern austauschen. Die ausgewählten Beiträge geben einen Einblick in die Gedanken und das Können unserer Klassen.
Ganz herzlich bedanke ich mich bei allen Lehrkräften, die ihre Schüler wieder dazu motiviert haben, sich am Schreibwettbewerb zu beteiligen. Besondere Anerkennung verdienen die Teilnehmer für ihren Mut, ihre Gedanken in Bild- oder Textform auszudrücken und sie auch selbst zu vertonen.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Freude und gute Unterhaltung mit der vorliegenden Lektüre. Ich bin mir sicher, dass auch Sie beim Lesen oder Anhören erkennen werden:
DAS INTERNET HAT LICHT-, ABER AUCH SCHATTENSEITEN!

Christine Völkl
Fachbetreuerin Deutsch

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Licht und Schatten einer digitalen Welt

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Es war einmal vor langer Zeit,
der Kasten PC stand bereit.
Das Internet kam hinterher,
die Möglichkeiten wurden immer mehr.
Chatten, Shoppen, Bilder machen,
all das brachte die Leute zum Lachen.
Die Entwicklung war rasend schnell
und auch ziemlich aktuell.
Doch man darf nicht nur das Helle sehen,
denn etwas Dunkles bleibt immer bestehen.

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Das Internet hat viele Seiten
und dies zu allen Zeiten.
Manche gut und manche schlecht,
aber im Internet ist nicht alles echt.
Vieles gelogen und betrogen,
an den Haaren herbeigezogen.
Die ganzen Leute wurden süchtig
und der soziale Kontakt wurde flüchtig.
Ausgenutzt und überfallen,
weil sich die Falschen deine Daten krallen.
Deswegen sollte man seine Grenzen kennen
und nicht überall seinen Namen nennen.

Und die Moral von der Geschicht,
vertraue dem Internet nicht!

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Elena Bögerl, Lisa Hutzler, Marie Leiß, Andrea Ulrich, WSt 10

Deformiert - Slam Poetry

wenn die Simulation langsam zerbricht
und du statt der Sonne nur das Bildschirmlicht siehst
dann bist du deformiert
von der Welt da draußen
die eigentlich nur da drin ist

wenn man statt zu helfen nur einen Doppelklick gibt
und die Anzahl der Likes mehr wiegt
als der Krieg und das Leid
was unvermeidlich bleibt
dann bist du deformiert
von der Welt da draußen
die eigentlich nur da drin ist

wenn die Meinung Fremder wichtiger ist
als innere Werte
und das Ideal alles andere als real ist
wenn gemeinsame Zeit nur mit dem Smartphone existiert
dann bist du deformiert
von der Welt da draußen
die eigentlich nur da drin ist

wenn Intoleranz und Hass das Netz regieren
und die Spuren immer noch bleiben
dann stellt sich die Frage
ist es das wert
so zu leiden
für diese Welt da draußen
die eigentlich nur da drin ist

Sarah Waldher, BFSF1

Digitale Welt

Licht- und Schattenseiten der digitalen Welt,
jeder weiß, was er davon hält.
Der Mensch ist ein fleißiger Gesell,
macht alles nur noch virtuell.
Alles passiert im Internet,
ob Onlineshopping, Onlinebanking oder Videochat.
Doch es gibt auch Schatten
das Darknet.

Bei Facebook, Twitter und Co,
wirst du ausspioniert - sowieso.
Man soll nicht zu viel Privates verraten,
drum pass auf, auf deine Daten.
Die Daten der Kreditkarten werden herausgelockt
und dann das gesamte Konto leer gezockt.
Dann ist es für dich und dein Geld längst schon viel zu spät.
Dann musst du tun, was die Polizei dir rät.

Drum Kinder denkt an diesen Rat:
Das Internet ist nie privat.

Rafaela Geitner, Hanna Högl, BFSF1

„Licht und Schatten der digitalen Welt“

Es ist dunkel,
doch trotzdem Tag.
Ich sitze in meinem Zimmer,
weil ich es so mag.

In meinem Zimmer,
umgeben von Geräten,
die laute,
auch leise
Geräusche von sich geben.

Das unsichtbare Netz um mich gesponnen,
bin ich noch bei Sinnen oder doch am Spinnen.

Vertraut und doch so fremd.
„Im Internet,
dort wo jeder jeden und doch niemanden kennt.“

Versunken in den Gedanken.

In einer anderen Welt.

Kaum geschaut,
schon hat sich die Uhr von selbst gestellt.

Besser gebe ich Acht,
ansonsten bemerke ich nicht:
„Es ist Nacht“.

Fabrice Solahoue, WEH10b

Leben 4.0

Na toll!
“Sehr geehrter Kunde, wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass sich die Lieferung Ihres Ersatzgeräts noch um ein paar Tage verzögert...”
Entnervt schließe ich die Mail auf meiner Smartwatch.
Der restliche Tag ohne funktionierende DigiBrille hatte schon vollkommen gereicht. Ob das Teil wohl einen Virus erwischt hat? Der Absturz kam kurz nachdem das Display diese Chat-Anfrage angezeigt hatte. Sähe an sich verdächtig danach aus, wäre die Anfrage nicht laut Anzeige aus einem 50-Meter-Radius gekommen.
Mühevoll zwinge ich mir den nächsten Bissen vom Abendessen hinunter, das mir ohne die Brille, durch das ständige Nachlesen im Rezept, natürlich auch leicht misslungen ist.
„Zeit für’s Bett“, denke ich und versuche die EnerCharge-App zu starten.
“Fehler: Keine Verbindung zu DigiBrillen-Gerät gefunden.” Hätte ich mir denken können. Was jetzt? Nach etwas fruchtloser Recherche im Netz lasse ich mangels besserer Ideen einfach Musik abspielen und starre zitternd Löcher in die Zimmerdecke. Nach guten zwei Stunden entschließe ich mich, um nicht ständig nachsehen zu müssen, mir die Uhrzeit dort hinauf strahlen zu lassen.

Lebende Leiche
Nürnberg. “Ist er tot?”, fragte gestern eine Frau die Sanitäter, nachdem sie mithilfe des Vermieters den in seiner Wohnung leblos wirkenden jungen Mann (25) auffand.
Als Nachbarin war sie über die sich häufende Post verwundert und entschied sich, der Sache nachzugehen. Sie konnte aber beruhigt werden.