7: Clara Delfini   und   die Gespensterpiraten

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Schon erschienen: 1: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/tKF9eU1pQcSnP1gJ2Oxk3g">Clara Delfini und der Schatz des Meeresgottes</a> 2: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/4W_HuZgDSiinglK0danC8Q">Clara Delfini und die Schildköte in Nöten</a> 3: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/B4_yZKUnTguz48VtI0Zxtg">Clara Delfini und die wilde Meerjungfrau</a> 4: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/Il8__i3ERdKQmnxNt01kPg">Clara Delfine, der Orca und die Meereshexe oder ... Zwillingsbruder in Gefahr</a> 5: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/V-0Cnta1SzOTiQUw5oTUtQ">Clara Delfine in Gefahr – Angriff der Killerhaie</a> Sonderausgabe: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/aBp0e0Z3T3OhyXXbbU32lQ">Clara Delfini und der unbekannte Pirat</a> 6: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/YJgCkefYRtaTBUqJtGbC6Q">Clara Delfini und Maximilian, die einäugige Schildkröte</a> 7: <a href="https://read.bookcreator.com/isiZsFZoaUUeUFo2mHgf5hp6a1l1/dcldoKI8Qaq-TL1Gk4KahQ">Clara Delfini und die Gespensterpiraten</a> In Kürze erscheint: 8: Clara Delfini - Entführt von Außerirdischen 9: Clara Delfini trifft den Klabautermann 10: Clara Delfini und der Zauberer Merlin

Zur verabredeten Zeit glitt das gespenstische Schiff aus dem Nebel. Als der Gespensterkapitän erkannte, was Clara da in ihrem Mund hielt, leuchteten seine Augen hoffnungsvoll auf. „Ein Wunder, du hast es wirklich geschafft! Ihr beiden seid großartig!“ Clara nahm Anlauf und drehte sich in einer Linksschraube nach oben. Dann machte sie einen Salto und ließ den Ring in die knochige Hand des Kapitäns fallen. Der Gespensterkapitän steckte den Ring andächtig an seinen Finger. Augenblicklich löste sich der Nebel auf. Die Luft um das Schiff begann zu flirren und zu glitzern. Wind kam auf und das Schiff segelte in den nächsten Inselhafen. Das erste Mal seit 200 Jahren legte es an. Die Geisterpiraten verließen, einer nach dem anderen, das Schiff. Sobald ihre zerlumpten Stiefel den Boden berührten – zerfielen sie nicht zu Staub, wenn ihr das gedacht habt – nein, sie stiegen in glitzernden Wolken zu den Sternen auf. Als letztes verließ der Kapitän sein Schiff. Lächelnd bedankte er sich: „Danke, ihr beiden habt uns erlöst!“ Ein Windhauch kam und der Kapitän war verschwunden.

Nein, dieses Schiff war anders!&nbsp;Die Segel, die im Mondlicht bleich schimmerten, hingen in Fetzen von den Rahen. Eine Piratenflagge war gehisst worden, das war klar zu erkennen. Und das schaurigste waren die Seeleute, die in der Takelage hockten: Aus ihren knochigen Gesichtern schauten leere Augen verloren über das Meer. Clara hatte in langen Winternächten viele gruselige Geschichten vom „Fliegenden Holländer“ und anderen Gespensterschiffen gehört. Sie wusste gleich – dies konnte nur ein Schiff mit Gespensterpiraten sein. An der Reling lief der Kapitän ruhelos auf und ab und murmelte ununterbrochen:

Clara schaute Norman von der Seite an: „Willst du immer noch behaupten, es wäre hier zu langweilig?“ Norman drehte sich verlegen im Sand und murmelte: „Ich sollte besser aufpassen, was ich mir wünsche. DAS war mir zu viel Action! Das kannst du mir glauben!“ Die beiden verbrachten noch ein paar ruhige Tage mit den anderen Delfinen. Als die anderen Delfine sich eines Tages über „moderne Geisterschiffe“ unterhielten, Kreuzfahrschiffe voller erkrankter Zweibeiner, die von Hafen zu Hafen, von Kontinent zu Kontinent fuhren und nirgendwo anlegen durften, tauchten Clara und Norman eilig ab. Gespenstergeschichten - davon hatten sie eindeutig genug. Erholt und entspannt schwammen sie nach ihrem Urlaub mit bester Laune nach Hause zurück und freuten sich auf die selbstgebackenen Algenkekse ihrer Tante Susanne.

„Schlaues Mädchen!“, stöhnte der Kapitän. „Es ist dieser Ring, den wir schon seit 200 Jahren verzweifelt suchen. Eines Tages war er einfach verschwunden. Nur in den drei Vollmondnächten zur Zeit der Sommersonnenwende ist es uns möglich, den Ring zu suchen.“ Clara und Norman schauten sich nachdenklich an. „Können wir uns morgen noch einmal treffen?“, fragte Clara. „Ja, morgen ist die letzte Nacht in diesem Jahr, in dem wir suchen können.“ „Gut, wir treffen uns morgen wieder an dieser Stelle, Vielleicht habe ich dann eine Lösung für euer Problem gefunden“, verabredete sich Clara bestimmt. Der Gespensterpirat nickte nur leicht und das Schiff segelte lautlos davon.

„Nun denn, höret mein Problem. Dann wird sich zeigen, ob ihr ach so schlau seid!“, tönte der Kapitän vom Schiff herab und fuhr fort, „Ich habe vor vielen Jahren meinen eigenen Schatten in einem Zauberring mit Geheimfach eingeschlossen. So bin ich mit meiner ganzen Mannschaft und dem ganzen Schiff unverwundbar geworden. Meine Männer und ich waren über 200 Jahre der Schrecken der 7 Meere. Wir haben jedes Schiff gekapert und ausgeraubt. Auf vielen Inseln in der Karibik haben wir ungeheure Schätze aus Gold, Diamanten und Perlen vergraben. Aber die Zeit verging und irgendwann veränderte sich etwas. Wir konnten kein Land mehr betreten – wir waren zu Gespensterpiraten geworden.“ „Habt ihr versucht, deinen Schatten aus dem Ring zu befreien?“ fragte Clara, die insgeheim dachte, dass die Piraten eine Strafe verdient hatten.

Clara Delfini und die Gespensterpiraten

Die 1.Geschichten der Reihe um Clara Delfini entstanden als Gemeinschaftswerk der St. Marien-Schule in Moers während der Schulschließungen wegen der Corona-Pandämie im Frühjahr 2020. Die Kinder sind so begeistert, dass wir das Projekt weiter laufen lassen. Text: Birgit Glauner Ton: Hendrik Schmidt Bilder: Kinder der St. Marien-Schule in Moers Realisation: Barbara Klaaßen

Am nächsten Morgen schwammen Clara und Norman zur Meereshexe, mit der sie gut befreundet waren. Die Meereshexe freute sich sehr über ihren Besuch. Als sie von den Gespensterpiraten hörte, dachte sie eine Weile nach und nippte an ihrem Meerespocken-Tee. Dann holte sie entschlossen ihre Kristallkugel hervor und legte sie vorsichtig auf ein samtenes Kissen. Lange Zeit starrte sie in die Kugel und murmelte vor sich hin. Plötzlich rief sie erfreut: „Da ist der Ring. Er fiel in einer stürmischen Nacht ins Wasser. Er wurde von einer Seegurke verschluckt, die seitdem auch unsterblich ist.“ 

Was ist eine Seegurke?

Die Meereshexe zeichnete einen genauen Plan, wo Clara und Norman die Seegurke finden würden. Und tatsächlich – auf einem Feld mit unterseeischen sprudelnden Quellen, aus denen warmes Wasser in endlosen Blasen aufstiegen, lag die Seegurke. Sie war im Laufe der Zeit zu einer sehr großen Seegurke herangewachsen. Aber noch immer stülpte sie ihr Inneres nach außen und dann wieder zurück.

„Beim besten Willen kein appetitlicher Anblick“, dachte Clara. Als die Seegurke das nächste Mal den Ring herausdrehte, schnappte sich Clara den Ring. Schnell schwamm sie mit Norman zu ihrem nächtlichen Treffen.

Clara Delfini verbrachte mit ihrem besten Freund Norman, einem kleinen Seeigel (Nänänä, ich will es nicht noch mal sagen – ach, was soll´s: Ich bin nicht klein!), ein paar entspannte Urlaubstage in der Karibik. Traumhaft schönes und glasklares Wasser in allen Blautönen, die über Türkis ins Grüne gingen. Feinste Sandbuchten mit Palmen, von denen ab und zu eine leckere Kokosnuss ins seichte Wasser plumpste, so dass Clara und Norman davon naschen konnten. Eigentlich war es das Paradies.

Aber schon am zweiten Tag begann Norman herumzumaulen: „Laaangweilig... Mir ist so laaangweilig... Wie lange dauert das hier noch? Ich will Action! Wie lange sind wir noch hier?“ Clara verdrehte nur etwas genervt die Augen, seufzte tief und schwamm in die Nachbarbucht, um mit den anderen Delfinen zu spielen, die hier auch ihren Urlaub verbrachten.&nbsp;

Clara war nun wieder hellwach, nahm ihren ganzen Mut zusammen und streckte ihren Kopf aus dem Wasser. Zaghaft rief sie dem Kapitän zu: „Braucht ihr Hilfe?“ Der gespenstische Piratenkapitän hielt inne und schaute sich suchend um „Hier unten im Wasser!“, rief Clara mutiger. Als sie der Geisterkapitän entdeckte und anschaute, lief ihr dann aber doch ein eisiger Schauer über den Rücken. „Wer will das wissen?“, fragte der Kapitän mit hohler Stimme. Er fuhr fort: „So ein Nichts, so ein unbedeutender Fisch will uns helfen? Das glaube ich nicht, dass du uns helfen kannst!“ und er lachte müde. „Moment mal!“, mischte sich nun Norman ein, der sich die ganze Zeit hinter Clara versteckt hatte. „Erstens ist Clara kein Fisch, sondern ein Delfinmädchen. Und sie hat schon vielen Meeresbewohnern geholfen, natürlich immer mit meiner Hilfe! Sie ist voll schlau!“&nbsp;

Clara Delfini und die Gespensterpiraten

Teil 7 der Clara Delfini-Reihe

Text: Birgit Glauner Ton: Hendrik Schmidt Bilder: Kinder der St. Marien-Schule in Moers

Abends nach einem köstlichen Abendessen aus Kokosnüssen und Garnelen vertrugen sich die beiden wieder. Über dem Horizont ging ein perfekt runder Vollmond auf. Eigentlich fiel Clara um diese Zeit schon ein Auge zu und sie schlief schon halb. Aber da stieß sie Norman vorsichtig an und flüsterte: „Schau mal, dort im Mondlicht!“ Clara schaute in die Richtung, in die er wies und sah plötzlich etwas Unglaubliches: Hinter einem Felsen schob sich im silbernen Mondlicht ein pechschwarzes Segelschiff hervor. Clara erkannte gleich, dass es kein gewöhnliches Schiff mit albernen Touristen war, die in geschmacklosen Badehosen ein Mitternachtsbad nehmen wollten.

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