Andacht „Lutherrose“

So, ich möchte euch nun erzählen, was es mit diesem Bild hier auf sich hat. Es ist mein Wappen und Siegel und wird die „Lutherrose“ genannt. Am 8. Juli 1530 habe ich schon einmal in einem Brief die Lutherrose beschrieben. Jetzt bringe ich euch die Bedeutung näher. Seid ihr schon neugierig? Dann leg ich mal los.

Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Matthäusevangelium 6,9-13

Das schwarze Kreuz in der Mitte steht für den Glauben an den gekreuzigten Jesus Christus und das Leid, das nicht aus dem Blick Gottes gerät, sondern gerade in der Mitte steht. Genau dort schaut Gott hin. Er ist bei uns wenn wir fröhlich sind, aber vor allem, wenn wir traurig sind und es uns schlecht geht. Daran glaube ich.

Ihr Lieben, ich bin ja ein kreativer Mensch. Bei dem, was ich um mich herum wahrnehme und erlebe, kann ich gar nicht anders, als meinen Senf dazuzugeben und meinen Ideen und Gedanken Ausdruck zu verleihen.

Wenn ich was vom Herzen tue, dann mach ich das mit großer Freude. Und da kommt die weiße Rose aus dem Kirchenfenster wieder ins Spiel. Sie steht für mich für die Freude, Trost und Friede. Die weiße Farbe ist für mich die Farbe der Engel und des Heiligen Geistes, die uns die frohe Botschaft von der Gnade, also der Liebe Gottes bringen. Ja, und so wie eine Rose aufgeht, so kann sich das, was uns am Herzen liegt, auch für andere Menschen entfalten und Freude, Trost und Zuversicht bringen.

„Ein neues Herz, ein neuer Geist“

Lieber Gott, auch wenn uns das Leben zu einem Kreuz wird, das uns erschreckt oder ärgert, auch wenn uns das Herz zu schnell klopft oder ins Stocken gerät, auch wenn Freude, Trost und Friede sich nur wie eine kleine schwache Rose zu entfalten scheinen, auch wenn unser Himmel von dunklen Wolken durchzogen und trübe ist. Du, lieber Gott, lässt uns an das glauben, was uns am Herzen liegt, machst uns froh, bereitest uns den Himmel auf Erden und hältst und trägst uns durchs Leben. Danke! Amen

Weil ich eben so kreativ bin und sehr viele Ideen auch in Briefen und Büchern niederschreibe, habe ich einen Siegelring. Das ist fast sowas wie ein Stempel. Damit drücke ich wortwörtlich allem meinen Stempel auf. Also, auf diesem Siegelring befinden sich nun die Rose und das Herz. Beides hat für mich eine besondere Bedeutung. Neben der weißen Rose und dem roten Herz sind da noch ein schwarzes Kreuz, ein blauer Hintergrund und ein goldener Ring, die auch eine Bedeutung für mich haben. Die möchte ich euch gerne näher bringen, weil ihr dann wisst, was mir in meinem Glauben besonders wichtig ist.

Als ich im Augustinerkloster in Erfurt zum Gebet in die Kirche ging, fiel mein Blick oft auf die weiße Rose in dem dortigen Löwen- und Papageienfenster. Sie stimmte mich froh und zuversichtlich. Ich fühlte mich in meinem Gebet, geradezu getragen vom Heiligen Geist. Später, als ich den Doktortitel bekam, erhielt ich an meinem Doktorring ein herzförmiges Schild, das ein Symbol für den Heiligen Geist ist. Ich bin aber kein Arzt! Nicht das ihr da etwas verwechselt. Manchmal bekommen Menschen den Namenszusatz Doktor, weil sie etwas Besonderes in ihrem Forschungsgebiet festgestellt oder geleistet haben. So bekam ich ihn in der Theologie, die Lehre von Gott und dem Glauben.

Hallo! Ich bin Martin Luther und erzähle euch heute in dieser Andacht, was mich so bewegt. Aber vorher liest Käthe euch einen Text aus der Bibel vor, der ganz gut zu meinen Gedanken passt.

Was macht dich froh oder spendet dir Trost?

Gott, segne und behüte uns. Gott, schütze das Leben in und um uns. Gott, lass deinen leuchtenden Blick auf uns ruhen, dass wir leuchten können für andere. Gott, erfülle unsere Herzen mit Freude und schenke uns Frieden. Gott, gebe uns allen immer neu die Kraft, Hoffnung weiterzugeben.

Ein neues Herz - Lied zur Jahreslosung 2017

Gott schenkt uns ein neues Herz, ein Herz, das für Gott schlägt und seine Worte in sich trägt. Gott schenkt einen neuen Geist, der uns verändert und befreit. In uns beginnt die neue Zeit.

(Noten und Text zum Lied, findet ihr auf der nächsten Seite!)

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Hallo! Herzlich Willkommen zu unserer kleinen Andacht. Schön, dass ihr euch Zeit dafür nehmt! Ich bin Katharina Luther, geborene Katharina von Bora. Ich bin die Frau von Martin Luther. Martin nennt mich Käthe.

Ich lese euch aus dem Buch Hesekiel, Kapitel 36 die Verse 26 und 27 vor. 26 - Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. 27 - Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.

Kein leichter Text, oder? Vielleicht hilft euch aber das Lied, das wir jetzt singen, den Text besser zu verstehen. Sind eure Stimmbänder gut geölt? Auf geht`s!

Der Glaube an Gott ist für mich eine Herzensangelegenheit. Daher ist das schwarze Kreuz im roten Herzen. Dieser Glaube tötet nicht, sondern gibt uns Impulse und hält uns lebendig. So wie unser Herz, das pulsiert und unser Blut durch den Körper pumpt. Außerdem macht uns unser Glaube gerecht. Das ist eine ganz unerhörte Idee, die ich da habe - zumindest in der Zeit, aus der ich komme. Das ist mir jedoch egal. So sehe ich das eben und so verstehe ich die Botschaft von Jesus Christus: Allein die Gnade Gottes stärkt und versorgt unser Herz und gibt unserem Handeln Sinn - vorausgesetzt, wir glauben daran. Ja, das mit der Gnade, durch die Liebe Gottes, das liegt mir doch sehr am Herzen.

Eine Produktion des Evangelischen Schulreferates in Düsseldorf Texte gelesen von: Martin Luther: 	Fabian Stegmann Katharina Luther:	Yvonne Stegmann-Mangels Text, Idee und Umsetzung: Yvonne Stegmann-Mangels

Weil ihr so wunderbar dabei geblieben seid, möchte ich euch gerne segnen. Vielleicht schließt ihr dabei nochmal die Augen oder ihr blickt hoch in den Himmel und öffnet die Arme weit.

Die weiße Rose ist umgeben vom Himmelblau. Der Himmel ist von jeher ein Ort der Hoffnung. In der Bibel finden wir viele schöne Himmelsbilder: Sie spricht vom hellen und weiten Land, vom Land der Träume, einem Ort, an dem es kein Leid und keine Tränen mehr gibt. Für mich steht das Himmelblau für den Anfang der himmlischen Freude. Die Freude, die wir in uns und im Glauben erleben, ist für mich ein himmlischer Moment. In ihm erleben wir ein Stück des Reiches Gottes, von dem Jesus uns in seiner frohen Botschaft erzählt.

Nun habt einen tollen Tag oder Abend! Vielleicht habt ihr ja Lust, die Lutherrose zu malen oder zu basteln und mit einem schönen Spruch oder Gebet an einen lieben Menschen zu senden. Wir sagen auf jeden Fall jetzt:

Schließlich, um das Himmelblau herum, ein goldener Ring. Der Ring, Zeichen der Unendlichkeit, steht für die Hoffnung, die wir auch mit dem Kreuz in der Mitte verbinden, das ewige Leben. „...dass solch Seligkeit im Himmel ewig währet und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter (ist), wie das Gold das höchste, köstlichste Erz ist“, so schrieb ich einem guten Freund vor vielen hundert Jahren.

Gott allein, der uns das Leben schenkt, hält uns in unserem Glauben zusammen und umgibt unser Leben mit seiner Liebe und Gnade.

Jetzt möchte ich gerne mit euch beten. Am besten nehmt ihr dazu eine bequeme Haltung ein, faltet eure Hände oder legt sie auf euer Herz und schließt die Augen.

Lasst uns nun zusammen ein uraltes Gebet beten. Jesus hat es den Menschen beigebracht und ans Herz gelegt. Es ist in viele Sprachen übersetzt. Daher verbindet es alle Christen auf der Welt. Wir nennen es das Vaterunser.

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