Es war einmal ein kleines Mädchen namens Pia.
Sie hatte ihre Großmutter sehr lieb.
Eines Tages schenkte die Großmutter ihr eine rote Kappe.
Pia trug sie so gerne, dass sie seitdem von allen „Rotkäppchen“ genannt wurde. 

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Eines Tages ging Pias Mutter zu ihrer Tochter und sagte: „Bring bitte Kuchen und Wein zur Großmutter. Sie liegt krank im Bett und fühlt sich schwach und kann sich damit stärken. Geh aber nicht vom Wege ab, sonst zerbrichst du das Glas und tust dir weh oder triffst gar auf einen Wolf…“ Die Mutter erschauderte bei der Vorstellung. 
„Ja Mama, keine Sorge, ich bringe Kuchen und Wein zur Großmutter. Ich werde schon alles gut machen.“ Sie tätschelte beruhigend die Schulter ihrer ängstlichen Mutter.

So spazierte Rotkäppchen durch den Wald hin zu ihrer Oma. So lecker roch der Kuchen, dass es für Rotkäppchen wahrlich schwer war, ihn nicht anzurühren. Sie genoss die frische Herbstluft – denn alles duftete nach Blumen und Laub. Die Vögel zwitscherten und der Waldboden raschelte. Voller Freude tänzelte das Mädchen summend den Weg entlang. 

„La, la, la – Oma, ich komme!“, dachte sie freudig und begutachtete die verschiedenen Bäume, die um sie wuchsen.  
„Hallo, ich heiße Wolf und wie ist dein Name?“, kam es plötzlich aus einer dunklen Ecke. Rotkäppchen schrak zusammen.
„Ich heiße Rotkäppchen.“, stotterte sie, immer noch erschrocken. 
„Und wo willst du hin, Rotkäppchen?“ 
Da war Rotkäppchens gute Laune wieder da, vor Freude strahlend entfuhr ihr: „Ich gehe zu meiner Oma!“
Nachdenklich antwortete der Wolf: „Pflücke doch einen Blumenstrauß für deine Großmutter!“ 
Rotkäppchen war begeistert von der Idee, machte auf dem Fuß kehrt und lief zu der Blumenwiese. „Vielen Dank, Wolf!“, rief sie ihm über ihre Schulter zu. 
Doch der Bösewicht hörte gar nicht mehr zu. Er machte auf dem Fuß kehrt und suchte das Haus der Großmutter auf, wissend, dass es das einzige Haus in der Gegend war.