Living Picture Lessing Gymnasium Frankfurt am Main

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Living Picture 1. Teil Mobile Objekte Die Q-Phase beim Bau der mobilen Objekte Leitung Barbara Koppert und Marco Poblete

Mit dem Projekt Living Picture hatte die Fachschaft Kunst ein mobiles Bühnenbild zum 500-jährigen Schuljubiläum geplant. Living Picture sollte die Schulgemeinde bei den verschiedenen Feierlichkeiten begleiten, in der Alten Oper, beim Schulfest, dem Stadtgang und beim Empfang im Römer. Living Picture besteht aus zwei Teilen:

Zwar wurde unsere Modenschau in der Alten Oper abgeblasen, doch wir leben nicht umsonst im 21. Jahrhundert, denn Frau Stilper erstellte ein E-Book und einen kleinen Film von uns, der sich jetzt auch auf der Homepage befindet. Auch eine kleine gedruckte Dokumentation soll entstehen. Und bevor ich noch jemanden der Beteiligten zu erwähnen vergesse, hier noch einmal einen riesigen Applaus an das Team von Living Picture, der tollen Kunst-AG und der Q-Phase (also die Abiturienten aus 2020), die uns diese gelungenen Vasen und Säulen und noch so viel mehr gebaut haben! Wooohooo! Und jetzt? Wie geht es weiter? Ehrlich gesagt, weiß das noch niemand. Aber ob die Schulen aufmachen oder nicht, Corona kann uns nicht davon abhalten, Kunst zu erschaffen! Bleibt gesund! Nelly (Nelly Bogdanova, 7D)

Zuerst arbeiteten wir mit Stoffbahnen, die z.B. ähnlich wie eine römische Toga drapiert wurden, danach entwickelten wir Kostüme und Accessoires aus Papier.

Im Juni 2019 starteten wir in der Projektwoche mit Living Picture

Living Picture 2. Teil Kostüm Monika Linhard und Petra Stilper produzieren mit der Kunst-AG barocke Perücken und Kostüme. Für die Kostüme wurden die Stoffe aufwendig mit eigens erstellten Schablonen bedruckt.

Wenn wir ein neues Kunst-Projekt starten, wissen wir nie, was am Ende rauskommt, obwohl wir vorher versuchen alles durchzuplanen. Oft probieren wir verschiedene Möglichkeiten aus um etwas Praktikables für unser Endprodukt zu finden, wie bei der Ausstellung „Vasarely-Variationen“. Zuerst arbeiteten wir dabei mit gedruckten und gemalten Formen, bis wir uns entschieden, die Formen in buntes Papier zu schneiden und aufzukleben (siehe Ausstellung in der Galerie Kim Behm).

Living Picture&nbsp; Lebende Bilder? Hm. Klingt ein bisschen seltsam, ist aber ein cooles Projekt, das viel Arbeit erforderte. Wir haben nämlich in unserer Projektwoche gekleistert, geschnippelt, genäht und verziert, denn wir holten lebendige Bilder in die Aula des Lessings. Manche malen Bilder im Kunstunterricht, wir stellten lebendige Standbilder her, denn unser Thema war die unsterbliche römische Antike. Und ihr werdet staunen, wenn ihr seht, wie realistisch alte Gardinen als Togen wirken. Oder wäre jemandem von euch eingefallen, aus Pappe, Kleister und Farbe antike Säulen zu fabrizieren? Eher nicht. Aber fangen wir nochmal genauer und vor allem von vorne an. Sommer 2019:&nbsp;Projektwoche am Lessing-Gymnasium. Ich meldete mich für ein Projekt an, das ich nicht kannte und das sich cool anhörte: Living Picture. Als ich am ersten Tag hereinkam, waren nach unserer kurzen Vorstellungsrunde einige Fragen im Raum. Wir sollten nämlich Kleider aus verschiedenen Epochen zaubern. Unser Material: Papier, Pappe, Tacker-Nadeln und Draht. Wir mussten schon wahrlich kreativ sein, um daraus etwas Vernünftiges zu basteln. Zum Glück bekamen wir Anweisungen und Hilfestellung von der Leiterin des Projekts, Frau Stilper. Und wir waren kreativ. Seeehr kreativ. Nach ein paar Tagen hatten wir schon eine Kollektion ganz beachtlicher römischer, barocker und griechischer Kostüme hergestellt, die nur zwei Mängel hatten: Sie waren nicht reißfest und ein kleines bisschen unbequem… aber es machte Riesenspaß, die ausgefallenen und verrückten Kostüme zu tragen und der Schulgemeinde bei der Projektpräsentation vorzustellen.

Living Picture November 2020, Aula des Lessing-Gymnasiums

2. Teil Kostüme Die Schüler*Innen der Kunst-AG gingen mit der Künstlerin Monika Linhard und Petra Stilper der Frage nach, welches Aussehen, Funktion und gesellschaftlichen Stellenwert Kleidung hat und wie diese Vorstellungen in unsere heutige Zeit tradiert wurden und werden. In Anlehnung an griechische und römische Skulpturen, die anhand von Büchern, Museumsbesuchen und Filmen recherchiert wurden, gestalteten die Schüler*Innen Kostüme, die Historie und Moderne verbinden.

Durch den Corona Lockdown wurde der Schulbetrieb im April am Lessing-Gymnasium eingestellt. Weder die Kunst AG noch die Q-Phase durften an ihren Projekten weiterarbeiten. Die mobilen Objekte sind größtenteils ausgeformt, der Dekor mit Farbe und Mustern fehlt. Die Kostüme sollten noch angepasst und teilweise bedruckt werden. Auch die Festveranstaltungen&nbsp;am&nbsp;Lessing-Gymnasium zur 500 Jahrfeier wurden verschoben, teilweise ist es unklar, ob und in welchem Rahmen sie stattfinden. Das machte es notwendig auch unsere Konzeption von&nbsp;Living Picture&nbsp;anzupassen.&nbsp;

Ich kann nicht behaupten, dass es immer einfach ist, besonders wenn es um eher langweilige Arbeiten geht, die sich über mehrere Wochen hinziehen bis man ein Ergebnis sieht. Trotzdem geben wir nicht auf, weil immer mindestens einer von uns allen gehörig in den Hintern tritt und sagt: Reißt Euch zusammen! Wenn selbst das nicht hilft, können wir immer noch laute Musik aufdrehen und Frau Stilper in den Wahnsinn treiben. Ich finde, die Kunst-AG ist eine super angenehme Gruppe, es fühlt sich an wie Freizeit und nicht wie Schule. Im Moment arbeiten wir noch immer an „Living Picture“, eine Ausstellung, die eigentlich im Juni schon zu unserem 500jährigen Schuljubiläum fertig sein sollte. Doch wegen der Schulschließung im März ist nichts fertig geworden. So bemalen wir jetzt die Vasen der Q-Phase (die nach dem Abitur im Sommer die Schule verlassen haben) mit antiken Dekoren. Auch an unseren barocken Kostümen gibt es noch jede Menge zu tun, die Stoffe hatten wir mit selbst gemachten Schablonen bedruckt, opulente Blumenmotive in goldener und silberner Farbe. Unsere Kostüme sind sehr übertrieben, letztendlich nehmen wir historische Rollenverständnisse auf die Schippe, auch unsere eigenen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht durch unsere Kunstarbeit zu zeigen, dass es in Ordnung ist anders zu sein und sich so auch zu präsentieren, wir wollen so akzeptiert werden, wie wir sind. Dabei ist es mir ganz wichtig unsere Projekte durchzuziehen, egal wie schwer es auch manchmal scheint.

Living Picture Ein Projekt der Fachschaft Kunst zum 500-jährigen Schuljubiläum des Lessing-Gymnasiums, Frankfurt Projektleitung Barbara Koppert und Petra Stilper Kunstlehrerinnen Assistenzen Louisa Fürst und Charis Lässler Künstlerische Beratung Monika Linhard und Marco Poblete

Wir danken für die großzügige Unterstützung - KUNSTVOLL (Kulturfonds Rheinmain) - Bund der Freunde des Lessing-Gymnasiums - Schulelternbeirat des Lessing-Gymnasiums Instagram&nbsp;#lessingfrankfurtkunstag

Doch dann kam Corona *dramatische Musik* und legte unser Projekt auf Eis. Wir hatten noch so viel vor, wir wollten die selbst entworfenen Kleider zum 500. Jubiläum des Lessing-Gymnasiums in der Alten Oper tragen, aber das alles fiel ins Wasser. Und trotzdem eröffnete das Ganze zu-Hause-hocken uns auch wieder viele neue Möglichkeiten, denn meine Klasse die 7D (A.d.R. ist die coolste Klasse der Welt) nahm den Inhalt der Projektwoche in den Kunst-Unterricht während der Corona-Zeit.&nbsp;Wir schnippelten, nähten, suchten Stoffe aus, färbten und setzten uns Lorbeerkränze auf, bis wir wie waschechte Römer und Römerinnen aussahen. Klar, es war schwierig, doch mit der Hilfe von Frau Stilper hatten wir unsere Fragen schnell geklärt. Kurz vor dem Ende der Sommerferien begann für mich der beste Teil: Die privaten Fotoshootings, die Fotos von den Arbeitsergebnissen wurden in unsrer wöchentlichen Kunststunde per Videokonferenz vorgestellt und mit der Klasse besprochen. Zuerst zog ich mein römisches Gewand an und ging im Garten posieren. Auf einmal kam mir mein Hund, Bandita, entgegen und wir posierten zusammen.&nbsp; Nach den Herbstferien teilte uns Frau Stilper mit, dass wir bald professionellere Fotos in der Aula schießen werden. In der nächsten Stunde versammelten wir uns in der Aula. Doch wir waren nicht allein, denn auf der Bühne standen dank unserer Kunst-AG und der Q-Phase unzählige römische und griechische Vasen, Amphoren und sogar ein wunderschön bemalter Giebel eines antiken griechischen Tempels, auch Tympanon genannt! Also zogen wir alle unsere römischen Gewänder an und stolzierten hin und her. Jetzt ging es ans Fotografieren; wir stellten alltägliche römische Situationen nach, ein Gespräch von Patrizierinnen auf dem Marktplatz, römische Legionäre mit ihren Schwertern vor ihrem „Imperator“. Unsere Fotos sahen ziemlich realistisch aus, wären da nicht die Masken, die bei Gruppenfotos in der Pandemie Zeit ja ein Muss waren und etwas unrömisch wirkten. Aber hey, mit den vorhandenen Mitteln hatten wir wahre Kunstwerke geschaffen und die bunten, unterschiedlichen Masken verliehen unseren “living pictures” den letzten Schliff.

Arbeiten in der Kunst-AG Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich mit in der Kunst AG und kann mir Schule ohne die Kunst-AG kaum vorstellen. Sie wird von unserer Kunstlehrerin Frau Stilper geleitet; sie ist selbst Künstlerin und aus welchen Gründen auch immer an unserer Schule gelandet. Außerdem assistieren Frau Fürst und Frau Lässler, beide sind Lehreramtsanwärterinnen. Bei unserem aktuellen Projekt „Living Picture“ helfen auch die Künstlerin Monika&nbsp;&nbsp;Linhard und der Künstler Marco Poblete. Wir treffen uns dienstagnachmittags im 3. Stock in dem kleinen Kunstraum neben der Kunstsammlung. Der Raum ist angefüllt mit Werken aus den letzten Jahren der Kunst-AG: großformatige Karton-Tableaus mit bunten Punkten, selbstgestaltete Lampen aus der Ausstellung Lampenfieber, Architekturmodelle, offene Regale mit Stoffen, Papieren, Malutensilien und und und - eine kuschelige und anregende Atmosphäre.&nbsp;

Im November des 2020 nutzten wir die Bühne unserer Aula. Darauf wurden die mobilen Objekte präsentiert, lange Stoffbahnen bilden den Bühnenhintergrund. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8B treten in ihren Kostümen auf (auch die Maske ist dabei). Wir fotografierten und filmten die Präsentation von&nbsp;Living Picture, daraus entsteht ein Katalog mit Texten der Schüler*innen und einem QR -Code zu den Filmen über das Internet. Die Künstlerin&nbsp;Monika Linhard&nbsp;entwickelt das Layout der Dokumentation.

Wegen des Corona Lockdown wurden die mobilen Objekte der Q-Phase eingelagert.

1. Teil Mobile Objekte Die Schüler*Innen der Q-Phase entwickelten zusammen mit Barbara Koppert und Marco Poblete Objekte und Bauten für das mobile Theater. Die mobilen Objekte beziehen sich auf antike Architekturen und Designs, zum Beispiel auf Säulen, Tempelportale, Vasen. Zum Bau nutzten die Schüler*Innen Materialien wie Holz, Papier und Gips.

Die Klasse 7D hat für "Living Picture" eigene Kostüme entworfen

Während den Arbeitsphasen gibt es aber immer auch Momente, in denen Frau Stilper uns regelrecht zurückhalten muss, da wir einfach viel zu viel Energie haben und sobald wir erste Ergebnisse haben, ist man so stolz darauf, dass es fast schon übertrieben ist. Wir haben nicht nur aufregende, stressige Arbeitsphasen, es gibt auch die stillen Momente, in denen wir uns mit einem Stück Kuchen und Tee einfach nur hinsetzen, zeichnen, reden und lachen, wobei der Kuchen nach fünf Minuten verschwunden und mindestens eine Tasse Tee umgefallen ist. Und egal was wir tun, unser Besen Berta steht immer hinter uns … in der Ecke des Raumes. Helena Hoshiar&nbsp;

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