Ein neues Buch

by Ceren Alisik

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Semesteraufgabe, Q 4
Ceren Alisik
Mit der vorliegenden Arbeit einer „Spirale“ wird mit künstlerischen Aktionen in die Gesellschaft eingegriffen.
Das Kunstwerk verkörpert eine spiralförmige Rutsche, die auf provokante Weise mitten in den öffentlichen Verkehr platziert wird. Im Vordergrund der Arbeit stehen weder politische noch kulturelle Absichten, wodurch das Kunstwerk samt seiner Bezuglosigkeit regelrecht auf ironische Weise in die urbane Welt
 „hineingeworfen“ erscheint.

Somit fungiert die Spirale als so genannte „Drop– Sculpture“, die willkürlich im öffentlichen Raum positioniert wird.
Der künstlerischen Prozess und das dazugehörige Werk werden erst mit der Reaktion und somit mit dem möglichen Widerstand vervollständigt, wobei im Zentrum des Werks die Interessen Abwägung zwischen der Kunstfreiheit und der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer*innen steht.

Gibt uns unsere künstlerische Freiheit das Recht gegen Gesetze zu verstoßen?
Ist unsere künstlerische Freiheit eine Begründung dafür von der Realität, von bestimmten Normen abzuweichen und die menschliche Sicherheit zu gefährden?

wie weit geht Kunstfreiheit?
INTERVENTION
[künstlerische Eingriff in bestehende Zusammengänge im öffentlichen Außen-/ Innenraum]
Die naive Idee hinter den Werken des Künstlers ist es, das Werk als existierendes Produkt zu begreifen, über das es sich loht, nachzudenken, das man in sein tägliches Leben integriert.
AI WEI WEI bedient sich ebenfalls provokanten künstlerischen Mitteln, um seine Kunst ausdrücken.
In seinen Werken thematisiert er hauptsächlich politische und gesellschaftliche Themen bezüglich Menschenrechte sowie Flüchtlings-/ aber auch Identitätskrisen.
Fragwürdig in seinen Werken ist doch vor allem die leicht provokante aber auch unsensible Umsetzung ursprünglich sensibler Themen.
Inspiration:
Al WEI WEI
Der chinesische Künstler Ai Weiwei erklärt sich solidarisch mit Flüchtlingen. Er stellte ein Foto nach, das um die Welt ging: die am Strand von Bodrum angespülte Leiche des dreijährigen Aylan Kurdi
Somit ließ ich mich weniger von seinen Endprodukten, und mehr von seiner Vorgehensweise inspirieren.
Ich versuche mit meinem Werk somit die Grenzen der Kunst zu ermitteln. Ich rege die Gesellschaft dazu an die Absurdität der Kunst zu hinterfragen und individuell mit dieser zu interagieren.

Ich stellte mir in Bezug auf seine Werke die Frage “wie politisch kann Kunst sein?"

Aus dieser Überlegung abstrahierte ich für mein Werk die Frage “wie frei kann Kunst sein?"
Neben seinen künstlerische Fähigkeiten, werden seine Werke hauptsächlich durch die Reaktion der Rezipienten geprägt, die seine Werke als verachtend betrachten.

AI WEI WEI sorgt dafür, dass die "scheinbare" Absurdität hinterfragt und das eigentliche Problem entdeckt wird.
Der öffentliche Straßenverkehr
+
Die Intervention beruht auf der Platzierung einer Rutsche als Skulptur im öffentlichen Straßenverkehr.
Somit in einem Raum, in dem man, trotz des gewissen nötigen Maßes an Konzentration, seine Gedanken schweifen lässt.
Dadurch geht der Kopf während wir Auto fahren in gewisser Weise spazieren.
Dass die Idee der vorliegenden Rutsche mit meiner künstlerischen Freiheit und mit meinen zahlreichen Entfaltungsmöglichkeiten begründet werden kann, ist nicht zu bestreiten, jedoch stützt sich das Werk nicht nur auf den Aspekt der künstlerischen Freiheit sowie der damit verbundenen Begründung, gegen alle gesellschaftlichen Normen und Regeln zu verstoßen und diesen mit Widerstand entgegenzutreten.
Diese „Spirale“ thematisiert neben der ironischen Kunst ebenfalls gesellschaftliche Aspekte.
Sie behandelt das monotone Alltagsleben unserer Gesellschaft.
Sie behandelt den Schritt zum „ Erwachsen- Werden“.
Sie behandelt die Grenze zwischen der Vergangenheit und der Zukunft.

Die Fähigkeit Auto zu fahren setzt eine gewisse Reife und somit auch ein gewisses Alter voraus.
Mit jeder weiteren vergehenden Minute im grauen kalten und einseitigen Straßenverkehr entfernen wir uns immer weiter von unserer Vergangenheit und somit von unserer Kindheit. Die Vielfalt entwickelt sich zur Eintönigkeit, in der man in seinen Gedanken schweigt.
Während die Autobahn, auf der man stets geradeaus und monoton fahren muss, den Weg in die Zukunft darstellt und unser Prozess der Alterung repräsentiert, spiegelt diese „Spirale“ den Weg in unsere Vergangenheit und somit in unsere Kindheit wider, in die wir gezielt flüchten.

Unser inneres Kind wird geweckt.
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