Aus böse wird gut

3.Klasse

Sie durchsuchten alle Räume und kamen schließlich zum Schlafzimmer. Leise schlichen sie zur Tür und sahen eine rote Kreatur auf dem Bett kauern und wütend auf das Polster schlagen. 

Da schloss Lisi schnell die Türe und flüsterte: „Ich habe eine Idee, komm mal mit!“ Die beiden Engel flitzten ins Wohnzimmer, wo Lisi im Regal herumkramte und nach einer gefühlten Ewigkeit ein goldenes Buch herauszog. „Das große Buch des Weihnachtsfestes“, sprach sie triumphierend. Sie erklärte Lotte, dass es in diesem Buch um den wahren Kern des Weihnachtsfestes ging. 

„Ich hasse alles, was mit Weihnachten zu tun hat. Ich werde dafür sorgen, dass niemand mehr Weihnachten feiern kann!“, fluchte sie. 

Flash yellow

Aus böse wird gut

Autoren: Elisa, Lea und Roman Bilder: Elisa und Roman

„Nicht Geschenke, sondern die Liebe bringt Freude und Besinnlichkeit. Zeit miteinander verbringen, freundlich  sein, ein Lächeln, eine freundschaftliche Geste,…“, erklärte sie Lotte. „Wow, das ist ja toll! Das könnte funktionieren! Wir legen das Buch heimlich ins Schlafzimmer“, stimmte ihr Lotte zu. 

Die ganze Nacht lang. Und je länger die Kreatur darin las, desto mehr beruhigte sie sich. Sogar ihre Farbe wechselte von Rot auf Grün. Man konnte ihn jetzt eigentlich kaum mehr Teufel nennen. Irgendwie sah er fast knuddelig aus und beim Schlafen machte er schnurrende Geräusche.

Einen Tag vor Weihnachten saßen die 2 Engel Lisi und Lotte im Wohnzimmer. Auf einmal hörten die beiden einen lauten Krach. „Was war das?“, rief Lotte. „Komm, wir müssen nachschauen, was das war“, flüsterte sie aufgeregt.

Das durften die Engel nicht zulassen. Lotte fragte: „Warum machst du denn alles kaputt und warum brüllst du hier so rum?“ „Ich bekomme nie Weihnachtsgeschenke. Das macht mich voll wütend!“, jammerte der kleine Teufel. Die zwei beschlossen ihm zu helfen. Sie wollten, dass dieses Teufelchen sich freuen kann. 

Dies war aber nicht leicht, denn der Teufel weigerte sich Hilfe anzunehmen. Lisi seufzte: „Wir bekommen ihn nie fröhlich.“ „Warum sollte ich denn fröhlich sein? Ein Leben ohne Geschenke ist das Allerletzte, was es gibt! Ich will Geschenke, Geschenke, Gescheeeeenkeeeeee!“, kreischte die rote Kreatur. 

Als Lotte aufwachte, machte sie sich schon große Sorgen, denn Weihnachten stand vor der Tür. Doch dann hörte sie Geräusche aus der Küche. Irgendwas klapperte da und Geschirr wurde aus den Kästen genommen. Im selben Augenblick rief der Teufel ganz freundlich: „Guten Morgen ihr beiden! Frühstück ist fertig!“ Ganz verdutzt und glücklich stürmten die beiden Engel in die Küche und guckten den Teufel überrascht an. Sie konnten nicht glauben, was sie sahen. Ein grünes Teufelchen stand grinsend in der Küche und kochte Spiegeleier und Pfannkuchen. Lisi und Lotte hatten es tatsächlich geschafft. Aus böse war gut geworden. Am Abend feierten die drei zusammen Weihnachten und der Teufel hatte nun nicht nur zwei neue Freundinnen, sondern bekam diesmal auch ein paar schöne Geschenke.

Genau so machten sie es. Sie schoben das Buch unter der Türe durch und legten sich im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen. Bald schon entdeckte das Teufelchen das Buch. Erst ein bisschen vorsichtig, aber bald schon sehr neugierig las es in diesem Buch. 

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