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Digitales Lehr-Lern-Portal
der evangelischen Schulen in Sachsen
ENTDECKE DIE MÖGLICHKEITEN
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Eine (mögliche) Geschichte aus der Zukunft
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Die evangelischen Schulen Sachsens unter dem Dach der Schulstiftung und das digitale Lehr- und Lernportal (DLLP)
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Bildquelle: CC by SchoolPRPro
Wir schreiben das Jahr 2025. An den freien Schulen Sachsens hat sich eine neue evangelische Lernkultur herausgebildet. Die ist dabei, sich gerade zu einem Markenzeichen für pädagogischen Fortschritt und eine zukunftsorientierte Lehr- und Lernkultur zu entwickeln. Innovative pädagogische Methoden unter Einsatz digitaler Medien begleiten Kinder und Jugendliche dabei, die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten für einen erfolgreichen Umgang mit den stetigen Veränderungs- und Wandlungsprozessen in der Lebens- und Arbeitswelt zu erwerben und diese eigenständig lebenslang weiterentwickeln zu können. Das ist attraktiv für Schüler*innen und Eltern und den dringend erforderlichen Nachwuchs, ebenso wie für die in den Schulen tätigen pädagogischen Fachkräfte selbst.
Für verschiedene Alters- und Qualifikationsstufen stehen multimediale Inhalte hoher Qualität bereit. Diese wurden im engen Austausch von Fachkolleg*innen und Schulen aus verfügbaren Angeboten ausgewählt und teilweise gemeinsam entwickelt. Sie stehen mittlerweile allen zur Gestaltung des Unterrichts gemeinschaftlich zur Verfügung. Zum Schulalltag gehören selbstgesteuerte Lernprozesse in ungewöhnlichen Lernarrangements, die von den Lernenden entsprechend ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten zu einem hohen Grad im Rahmen des vorgeschriebenen Curriculums mitgestaltet werden können.

Einige Schulentwicklungsteams machen sich bereits seit längerer Zeit Gedanken darüber, ob das Lernen im Klassenverband und die Vergabe von Noten noch zeitgemäß sind und wie mögliche Alternativen aussehen könnten. Erste neuartige Ansätze wurden in einigen Schulen bereits erprobt und werden gerade an weiteren Schulen etabliert.
Dem vor einigen Jahren aufgebauten und mittlerweile ausgerollten Digitalen Lehr- und Lernportal (DLLP) kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Es ist aus dem Alltag von Schüler*innen, Eltern, Lehrkräften sowie der Schulverwaltung nicht mehr wegzudenken. Dabei handelt es sich um eine Benutzeroberfläche, die nach einmaliger Eingabe eines Passworts erreicht werden kann und die alle notwendigen Werkzeuge in Form von Software-Anwendungen mit Informationen und Lerninhalten für den Schulalltag auf einen Blick bereithält. Die verschiedenen Anwendungen mit unterschiedlichen Funktionalitäten und Inhalten erscheinen als einzelne Kacheln auf einem Hintergrundbild. Dieses hat jede Schule als Ausdruck ihrer eigenen Identität im Aussehen für sich angepasst. Die unterschiedlichen Größen und Ausrichtungen der verschiedenen Schulen spiegeln sich auch in der selektiven Auswahl und unterschiedlichen Ausprägung einzelner Anwendungen wieder. Dabei sind die Schulen innerhalb eines definierten Rahmens frei in ihrer Wahl. 
2025
Zentrale Rolle des dLLP
Schüler*innen, Eltern, pädagogische Fachkräfte sowie die Schulverwaltung haben entsprechend ihrer Rollen unterschiedliche Ansichten und Benutzerrechte auf dem Portal. Es genügt ein Browser, unabhängig vom Betriebssystem oder dem Endgerät, um ortsunabhängig jederzeit Zugang zu dem eigenen Arbeitsbereich auf dem DLLP zu haben. Damit haben auch Kinder in sozial benachteiligten Familien niedrigschwelligen Zugang zu digitaler Bildung – und vor allem kann überall gelernt werden und nicht mehr nur im Klassenzimmer. Entgegen früherer Zeit, als jede Schule noch ihre eigene IT-Welt hatte, greifen die evangelischen Schulen mittlerweile auf eine gemeinsame Infrastruktur als Basis zurück, die um verschiedene Anwendungen und Services über die Zeit erweitert wurde.
Mittlerweile sind auf dem DLLP sämtliche Schulbücher nach zentraler Verhandlung mit den Verlagen und unterstützende multimediale Lernmaterialien für alle Klassen digital zugänglich. Damit haben die Schüler*innen darauf Zugriff, auch wenn sie diese nicht im Rucksack dabeihaben. Das erleichtert ihren Schulranzen. Gleichzeitig können sie damit wirklich überall lernen. Die Lehrkräfte können Inhalte verschiedener Verlage und eigene Lehransätze mit denen anderer Schulen aus dem Internet vergleichen und damit die besten Materialien für die konkreten Themen im Unterricht aussuchen. Schul- und fächerübergreifende Projektarbeit hat sich etabliert. Neulich erst haben mehrere Schulen gemeinsam entlang der Elbe den Bestand der Flora und der Wasserqualität analysiert. Das DLLP bietet allen die Möglichkeiten zur schulinternen, aber auch schulübergreifenden Dateiablage und -verwaltung sowie zur Kommunikation und Zusammenarbeit. 
Die Mehrheit der Lehrerschaft hat mittlerweile eine digitale Kompetenz aufgebaut. Damit ist es ihnen möglich, Technologien für die eigenen Lern-, Lehr- und Arbeitsprozesse zielgerichtet einzusetzen. Sie wissen und vermitteln, wie man Informationen suchen, finden und auswerten kann. Sie leiten die Lernenden beim Erstellen ihrer zum Teil digitalen Lernportfolios und Lernprodukte an. Dazu gehört auch das Beachten der rechtlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel des Urheberrechts. Dies verdanken die Lehrkräfte nicht zuletzt den umfangreichen Informationen und multimedialen Lerninhalten auf dem DLLP. Zeit- und ortsunabhängig zugänglich, können sie jederzeit an entsprechender Stelle nachgeschlagen und im eigenen Tempo erschlossen werden. Zusätzlich zum DLLP berücksichtigen die Pädagog*innen verschiedene andere Plattformen, um die richtigen und besten Anwendungen für konkrete Aufgaben aussuchen zu können.
Uneingeschränkte Erreichbarkeit
Materialvielfalt
Lernen verändert sich
Darüber hinaus sind die Lehrkräfte und anderen Pädagogischen Fachkräfte mehrheitlich dazu befähigt, ihre Daten, ihre digitale Identität und ihre Geräte zu schützen und zu pflegen. Sie wissen über die Gefahren Bescheid und sind mit den ethisch-moralischen Grundsätzen der virtuellen Welt vertraut. Dies betrachten sie als wichtige Voraussetzung, um ein solches Wissen auch an ihre Schüler*innen weiterzugeben. Darüber hinaus sind sie sensibilisiert und im Hinblick auf mögliche gesundheitliche Gefahren für Kinder und Jugendliche geschult, um beispielsweise Spielsucht und einem krankmachenden Informationsüberfluss vorzubeugen.

Zum personalisierten Lernen gehört auf Seiten der Lehrenden vor allem die persönliche Fürsorge, die Motivationspflege, das Aufheitern und Trösten, Geduld beim Erklären und natürlich ein hohes Maß an Empathie. Denn dies wichtige Voraussetzungen, um auch die Lernenden zu Multiperspektivität, vernetztem Denken und Empathie zu befähigen und ihnen ein stabiles Wertegerüst und Kooperationsfähigkeit mit auf den Weg zu geben, damit sie sicher durch die analoge und die digitale Welt navigieren können. Entsprechend ihrer christlichen Werte ist den Mitarbeitenden an evangelischen Schulen Sachsens bewusst, dass der menschliche Aspekt beim Umgang mit den digitalen Medien wichtiger ist denn je. 
Doch wie konnte diese positive Entwicklung gelingen? Welche Schritte waren notwendige Voraussetzungen auf dem Weg dorthin? Und welche Hürden mussten überwunden werden? 
Digitale Sicherheit
Mögliche Admin-Konsole
Der Weg dorthin
Startpunkt war die Besinnung auf gemeinsame christliche Werte, um immer stärker werdenden kommerziellen Interessen und einer zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft Einhalt zu gebieten. Vor diesem Hintergrund wurde ein gemeinschaftlicher Ansatz gewählt, der für den Verbund der freien Schulen zusammen mit der evangelischen Schulstiftung Sachsen das Gemeinwohl und die gesellschaftliche Freiheit unter Einsatz von sogenannter Open Source Software (OSS) in den Vordergrund gestellt hat. Ein solcher sollte nicht nur geeignete Funktionalitäten mit hohem Mehrwert und große Nutzer*innenfreundlichkeit bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit bieten, sondern gleichzeitig alle Datenschutzbelange ausreichend berücksichtigen. Das war die Geburtsstunde des DLLP.
Im Jahr 2019 hatte sich zunächst ein Konsortium aus 18 Schulträgern mit 28 Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien an 60 Standorten gebildet, um in einem gemeinsamen Förderprojekt das Fundament für eine solche Entwicklung zu schaffen. 

Zu Beginn war es teilweise schwierig, die Schulen von dem Mehrwert eines gemeinschaftlichen Vorgehens und der dabei entstehenden Lösung zu überzeugen. Denn bislang gab es keine Vorbilder oder Blaupausen mit einem vergleichbaren Ansatz, auf den man hätte zurückgreifen können. Und wie das bei komplexen IT-Entwicklungsprojekten in dieser Dimension in der Regel immer passiert - unterwegs stieß man unerwartet auf technische Grenzen, die es zu überwinden galt. Und auch eine Kosten-/ Nutzenbetrachtung war angesichts verschiedener Unwägbarkeiten über den gesamten Projektverlauf sowie im späteren Betrieb nach den ersten zaghaften Entwicklungsschritten in Richtung einer großen Vision kaum abzuschätzen. Diese Geburtswehen wurden gemeinsam von den ersten Schulen erfolgreich gemeistert.
Bildung des Konsortiums
Zusätzlich waren eine gezielte Kommunikation und ein gemeinsamer Diskurs erforderlich, um für alle unter dem Dach der Schulstiftung begreiflich zu machen, worum es in dem Projekt überhaupt ging und was die Schulen am Ende davon haben. Darüber entwickelte sich immer stärker das Bewusstsein bei weiteren Schulen, dass sich eine anfängliche größere Investition in ein solches Vorhaben am besten rechnet und der pädagogische Nutzen für alle am größten ist, wenn möglichst viele von ihnen am Ende dauerhaft partizipieren. Durch die Bekanntmachung und Verbreitung positiver Anwendungsbeispiele hatten in der Zwischenzeit zahlreiche weitere Schulen den Mehrwert für sich erkannt und sich im Nachgang des anfänglichen Projektes der gemeinsamen Initiative nach und nach angeschlossen. Auf diese Weise vereinfachte sich gleichzeitig ein wirtschaftlicher Betrieb zum Nutzen aller Beteiligten. 
Alles startete zunächst mit dem UCS-Portal als Kernelement, welches zunächst das Hintergrundbild der evangelischen Schulstiftung Sachsens zeigte und leider erst zu einem späteren Zeitpunkt in seinem Aussehen schulspezifisch angepasst werden konnte. Dieses bot den Vorteil, dass Nutzer*innen nach einer einmaligen Authentifizierung in einer Anmeldemaske auf dem Browser entsprechend ihrer Rechte auf verschiedene Anwendungen zugreifen konnten, ohne sich an den einzelnen Diensten jedes Mal zusätzlich anmelden zu müssen (Single-Sign-On, SSO). 
Jahre zuvor war schon in einem Gemeinschaftsprojekt eine Schulverwaltungssoftware als Open-Source-Software entwickelt und bei den im ersten Schritt beteiligten Schulen eingeführt worden. Dies erwies sich jetzt als Vorteil. Denn sämtliche personenbezogenen Stammdaten wurden bereits von den Schulverwaltungen darin angelegt und gepflegt. Sie standen damit zur Übertragung ins Portal für eine Verknüpfung mit weiteren Anwendungen zur Verfügung. Die auf diese Weise realisierbare, dynamische Personendatenpflege innerhalb eines einzigen Quellsystems in Verbindung mit allen weiteren machte es möglich, immer aktuelle Personendaten über alle Anwendungen hinweg zu haben und dadurch den schuladministrativen Aufwand gleichzeitig deutlich zu senken. 

Die unerwartete Entwicklung der Corona-Pandemie wirkte zunächst verzögernd, rückblickend jedoch beschleunigend auf das gesamte Vorhaben. Orts- und zeitunabhängiges Arbeiten und Lernen gewann über Nacht unerwartet schnell eine hohe Bedeutung, auch wenn fast alle Schulen zu diesem Zeitpunkt in ihrer Hard- und Softwareausstattung und den eigenen Kompetenzen gar nicht darauf vorbereitet waren. Es taten sich unerwartet neue Möglichkeiten der Finanzierung auf, um zumindest die eigene Geräteinfrastruktur an den Schulen weitestgehend aufzurüsten. 
Überzeugungsarbeit
Kern: UCS-Portal
Katalysator Corona
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