New old school - Atelier Schoul

Bis 1996 mussten die Schüler im sechsten Schuljahr ein Aufnahmeexamen schreiben, aufgrund dessen Resultat entschieden wurde, ob man zukünftig auf ein klassisches Gymnasium oder auf einen anderen Schulzweig zugelassen wird. 1996 wurde dieses Examen durch die heutige Orientierungsprozedur abgelöst. 2009 wurde das Grundschulgesetz von 1912 reformiert. Die Zensuren bis 60 Punkte wurden abgeschafft, ein kompetenzorientierter Unterricht wurde eingeführt und die Schuljahre wurden durch Zyklen ersetzt (Kurschat, 2014). 2016 wurde der Religionsunterricht im Sekundarbereich, und 2017 im Grundschulbereich, durch einen allgemeinen Werteunterricht ersetzt.

Quelle: Kurschat, I. (2014). Schulreformen in Luxemburg - Ein chronologischer Überblick. Ons Stad, 105, pp. 4-9.

Im Juni 1912 wurde ein neues Grundschulgesetz gestimmt. Mit diesem Gesetz verlor die Kirche einen Teil ihres Einflusses in der Schule, da die angehenden Lehrer kein religiöses Führungszeugnis mehr vorweisen mussten. Außerdem wurde das Schulgeld abgeschafft und eine Schulpflicht von sieben Jahren eingeführt (Kurschat, 2014).

Quelle: Kurschat, I. (2014). Schulreformen in Luxemburg - Ein chronologischer Überblick. Ons Stad, 105, pp. 4-9.

1965 wurden neben den klassischen Gymnasien, die Mittelschulen eingeführt. Das waren fünf weitere Schuljahre für Schüler, die nicht studieren wollten, bzw. konnten. Ab 1968 konnten die Mädchen und die Jungs auf die gleichen Schulen gehen und der Religionsunterricht wurde durch einen alternativen Ethikunterricht ergänzt. Ab 1973 wurden Bildungsangebote für behinderte Kinder geschaffen, um ihnen Zugang zu ihrem Recht auf Bildung zu verschaffen. 1979 wurden die sogenannten Lycées techniques eingeführt (Kurschat, 2014).

1841 gab es in einem Drittel der Gemeinden keinen Primärschulunterricht, knapp die Hälfte der Schulen wurden ausschließlich im Winter betrieben und viele Lehrer hatten keinerlei Qualifikationsnachweis (Voss, 2010).

Im Jahre 1843 wurde ein neues Schulgesetz gestimmt. Die Gemeinden wurden verpflichtet Primärschulen einzurichten und für den Schulbetrieb aufzukommen. Um als Lehrer arbeiten zu dürfen, benötigte man ein religiöses Führungszeugnis, das vom Pfarrer ausgestellt wurde. Da die deutsche und französische Sprache in verschiedenen Schriften geschrieben wurden, mussten die Schüler zwei Handschriften lernen (Voss, 2010).

Mit dem Schulgesetz von 1881 wurde die Allgemeine Schulpflicht eingführt. Behinderte Kinder waren jedoch von der Schulpflicht ausgenommen.

Quelle: Voss, P. (2010). Vom Land zur Nation. Forum, 301, pp. 33-34.

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