(copy) Ein neues Buch

Liebe Eltern der Haller Grundschulen,

eine für Ihr Kind treffende Entscheidung bei der Schulwahl im Übergang zur weiterführenden Schule zu finden ist oft keine einfache, aber umso wichtigere Entscheidung.

Nach der aktuellen Rechtslage entscheiden SIE auf Grundlage der Schulformempfehlung der Grundschulen, wo Sie Ihr Kind anmelden.

Mit dieser Broschüre möchten wir neben den schulischen Beratungsgesprächen einen weiteren Baustein setzen, um Sie in diesem wichtigen Entscheidungsprozess zu begleiten und zu unterstützen. Dabei sollte das oberste Ziel sein, die passende Schule für Ihr Kind zu finden, damit der Lern- und Entwicklungsprozess erfolgreich weiterlaufen kann.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen

Grundschulempfehlungen

Überlegungen für eine passende Schulformwahl

Das Schulsystem in NRW

Kurzinformationen zu den weiterführenden Schulformen
·      Gesamtschule
·      Sekundarschule
·      Gymnasium
·      Realschule
·      Hauptschule

Örtliche Termine

Schlusswort Ihrer Haller GS-Leitungen

(Infoabende, Tage der offenen Tür, Anmeldezeiten, ...)

Erfolgreiches Lernen

Diese Grafik zeigt die Verteilung der Gewichtung für erfolgreiches Weiterlernen. Hier wird sehr deutlich, dass nicht nur der aktuelle Leistungsstand ausschlaggebend für die Wahl der weiterführenden Schule sein soll.
Die Bereiche Denkfähigkeit (z.B. komplexes Aufgabenverständnis, Lösungswege selbstständig finden, Inhalte schnell verstehen und nach einiger Zeit wiedergeben) und Arbeitsverhalten (z.B. mündliche Mitarbeit, selbstständiges Arbeiten, Bereitschaft zu üben, übersichtliches Arbeiten) haben einen sehr hohen Anteil und sollten unbedingt bei der Wahl berücksichtigt werden. Ebenfalls müssen die anderen oben angeführten Bereiche mit bedacht und für jedes einzelne Kind gut betrachtet werden, um erfolgreiches Weiterlernen zu ermöglichen.
Die Überlegungen und Fragestellungen auf den nächsten Seiten können Ihnen dabei helfen, die passende Schulform für Ihr Kind zu finden.

Grundschulempfehlungen

Die Grundschule erstellt mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 eine begründete Empfehlung für die Schulform, die für Ihr Kind für die weitere schulische Förderung geeignet erscheint. Diese Empfehlung für die Schulform gemäß §11 Abs. 5 Satz 1 Schulgesetz ist Teil des Halbjahreszeugnisses der Klasse 4.
Darin werden die Schulform Hauptschule, Realschule oder Gymnasium benannt, für die das Kind nach Auffassung der Grundschule geeignet ist, daneben auch die Gesamtschule und Sekundarschule.
Ist ein Kind nach Auffassung der Klassenkonferenz für eine weitere Schulform mit Einschränkungen geeignet, wird auch diese mit dem genannten Zusatz benannt.

Die Empfehlung wird in einem kurzen Text begründet. Über die Empfehlung und die Begründung entscheidet die Klassenkonferenz als Versetzungskonferenz.

Für Sie als Eltern ist die Empfehlung jedoch nicht verbindlich. Das bedeutet: Sie können Ihr Kind nach einer schulischen Beratung bei der weiterführenden Schule Ihrer Wahl anmelden.

Den Empfehlungen gehen ein bis zwei Beratungsgespräche (in der Regel zwischen Oktober und Januar) voraus, die die Klassen- und/oder Fachlehrkräfte gemeinsam mit Ihnen führen. Inhalte dieser Gespräche können sein:

Ø der individuelle Leistungsstand Ihres Kindes
Ø die Lernentwicklung Ihres Kindes
Ø die Fähigkeiten Ihres Kindes
Ø das Arbeits- und Sozialverhalten Ihres Kindes
Ø die Denkfähigkeit Ihres Kindes
Ø die Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes
Ø die Frustrationstoleranz Ihres Kindes
Ø das Selbstwertgefühl Ihres Kindes
Ø …

Überlegungen für eine
passende Schulformwahl

In der häuslichen Situation erleben Sie selbst Ihr Kind am häufigsten. Suchen Sie über Ihre Beobachtungen das Gespräch mit dem anderen Elternteil und mit den Lehrkräften. Die folgenden Fragen können Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen:

1. Welche Noten hat mein Kind mit welchem Aufwand erarbeitet?

Ø Hat mein Kind vor den Klassenarbeiten intensiv geübt?
Ø Hat mein Kind vor angekündigten Arbeiten selbstständig geübt?
Ø Habe ich mit meinem Kind üben müssen?
Ø Kann und will ich diesen Aufwand auch weiterhin betreiben?
Ø Bin ich sicher, dass mein Kind diesen Aufwand weiterhin verkraftet?
Ø Welchen Erfolg haben diese Bemühungen letztlich gebracht?

2. Wie geht mein Kind mit den Hausaufgaben um?

Ø Hat mein Kind die Hausaufgaben selbstständig erledigt?
Ø Welche Hilfen habe ich geben müssen?
Ø Habe ich die Hausaufgaben kontrollieren müssen?
Ø Gab es nie, häufiger oder immer Ärger?
Ø Waren die Hausaufgaben immer vollständig?

3. Hat mein Kind Freude an der Schule?

Ø Geht mein Kind morgens fröhlich und gern zur Schule?
Ø Sucht es Entschuldigungen, um den Schulbesuch zu verzögern oder gar abzuwenden?
Ø Kommt mein Kind mittags fröhlich nach Hause?
Ø Erzählt es von den Erlebnissen aus der Schule?
Ø Schimpft es häufig über das, was von ihm verlangt wird?
Ø Ist es nach einem Schultag stark ermüdet?

4. Ist mein Kind bereit, zusätzlich zu den Hausaufgaben sich mit schulischen Dingen zu beschäftigen? Wie belastbar ist es?

Ø Kann mein Kind sich am Nachmittag über einen längeren Zeitraum mit schulischen Dingen beschäftigen?
Ø Ist es aus eigenen Stücken bereit, sich zusätzlich in Büchern, Zeitschriften oder Internet zu informieren?
Ø Sammelt es zusätzliches Material für den Unterricht?

5. Wie wird mein Kind mit Misserfolg fertig?

Ø Wie geht mein Kind mit schlechten Ergebnissen um?
Ø Braucht es Aufmunterung zum Weitermachen schon nach kleinen Misserfolgen?
Ø Kann ich mein Kind durch zusätzliche Nachhilfe für kurze Zeit fördern oder hält es diese zusätzliche Belastung nicht aus?

6. Welche Schule wähle ich aus?

Ø Wie groß ist die Schule?
Ø Wie kommt mein Kind selbstständig zur Schule?
Ø Gibt es ein Ganztagsangebot an der Schule?
Ø Können Freundschaften aufrechterhalten werden?
Ø Welche zusätzlichen Förderangebote bietet die Schule?

Das Schulwesen in Nordrhein-Westfalen ist nach Schulstufen aufgebaut und in Schulformen gegliedert. Schulstufen sind die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Die Grundschule umfasst die Klassen 1 bis 4 und wird auch als Primarstufe bezeichnet. Sie wird von allen Kindern in Deutschland besucht und ist die gemeinsame Grundstufe des Bildungswesens. Nach der Grundschule können die Eltern für ihre Kinder aus einem Angebot verschiedener Schulformen der Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) wählen, darunter in NRW auch die Sekundarschule. Die Sekundarstufe I umfasst an Sekundar-, Gesamt-, Real- und Hauptschulen die Klassen 5 bis 10, an Gymnasien als G8-Bildungsgang die Klassen 5 bis 9.

Haben die Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I abgeschlossen, besteht die Möglichkeit, dass sie an den Gymnasien und Gesamtschulen als allgemeinbildende Schulen den Weg zum Abitur (Sekundarstufe II) einschlagen und die gymnasiale Oberstufe besuchen. Das Abitur kann auch in berufsbildenden Schulen, wie dem Berufskolleg oder an einem Weiterbildungskolleg erworben werden.

Die gymnasiale Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen ist identisch und gliedert sich in eine einjährige Einführungsphase und in eine zweijährige Qualifikationsphase. Sie schließt mit der Abiturprüfung ab, mit der die Schülerinnen und Schüler die allgemeine Hochschulreife erwerben.

entnommen aus https://www.schulministerium.nrw/themen/schulsystem/schulformen vom 21.08.2023