as kleine Wir - bewusst Zuhören und formulieren

1.5 Entwicklungsziele und Fördermöglichkeiten Burak&nbsp;

Burak hat Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb und braucht dabei Unterstützung, z. B. durch Symbole. Auch sprachlich ist er eher unsicher und braucht eine konkrete Aufforderung, damit er spricht. Er zeigt Ausdauer beim Bearbeiten von Arbeitsaufträgen und ist dabei weitestgehend selbständig. Er arbeitet gerne mit anderen Schülern zusammen. Dabei bevorzugt er ruhige Aktivitäten.&nbsp;

Ziele: -&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Burak erschließt sich die Aufgabenstellung und kann diese mit Unterstützung umsetzten -&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Er arbeitet konstruktiv mit einem Partner -&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Burak erledigt Arbeitsaufträge selbständig -&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Burak werden Anlässe in einer sicheren Umgebung geboten, zu sprechen und sich verbal auszudrücken -&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Burak beschreibt den Körper des WIRs genau und möglichst in ganzen Sätzen, dass sein Partner es zeichnen kann -&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Burak malt nach einer genauen Anweisung das, was sein Partner ihm beschreibt

1. Ausarbeitung des inklusionsdidaktischen Netzes

Didaktische Begründung: - Lernvoraussetzungen: Die Schüler der zweiten Klasse sind heterogen und haben demnach nicht alle die selben Lernvoraussetzungen. Die Station ist so angelegt, dass möglichst alle Schüler und Schülerinnen die Aufgabenstellung verstehen und diese auch ausführen können. Bei Problemen, kann der Partner helfen und unterstützen. Hilfskärtchen und Satzanfänge sowie eine Aufgabenstellung in Schrift- und Audioform sollen den Schülern die Arbeit erleichtern und eine Stütze bieten. - Interessen und Kompetenzen: Handlungsorientierte Aufgaben erwecken bei Kindern mehr Interesse und Motivation. In dieser Station können sie spielerisch das bewusste Zuhören durch direkte Umsetzung der Beschreibung ihres Partners und die akkurate Verwendung von Sprache durch Versprachlichung ihrer Gedanken üben. - Didaktischer Schwerpunkt: Förderung des bewussten Zuhörens und der Beschreibung von eigenen Gedanken und Vorstellungen sowie Wiederholung des Grundwortschatzes und deren korrekten Anwendung

1.2 Themenformulierung und Einordnung in den Lehrplan

In jeder Station werden Themen aus dem Buch "Das kleine Wir" aufgegriffen und in verschiedenen Formen und Varianten den Schülern und Schülerinnen präsentiert. Die Station sind dabei Handlungs- und Schülerorientiert aufgebaut. Dabei werden viele Inhalte alle vier Kompetenzbereiche des Deutschunterrichts Klasse 1/2, verteilt auf die Stationen, abgedeckt. Welche Inhalte insgesamt vorkommen sind am großen didaktischen Netz ersichtlich. Inhalte dieser Station sind farblich markiert und ergänzend im kleinen didaktischen Netz spezifisch für unsere Station aufgegriffen.&#160;

Mit dem Zeichnen dessen was ihnen der Erklärer beschrieb, hatten die Kinder gar keine Probleme und das Einigen darauf, wer der Erklärer und wer der Beschreiber ist, lösten sie schnell und ohne Schwierigkeiten. Das Beschreiben fiel den Kindern am Anfang oft noch sehr schwer, aber sie verbesserten sich schnell und so klappte es zum Schluss auch bei jeder Gruppe einigermaßen gut. Wir gaben den Kindern einige Hilfestellungen, mussten aber auch feststellen, dass es eigentlich oft besser funktionierte und die Kinder kreativer waren, wenn wir weniger sagten oder halfen. Das Problem war nämlich, dass die Kinder unsere Beispiele gleich übernahmen und sich nichts eigenes mehr überlegten. Die WIRs der Kinder hatten oft eine Ähnlichkeit mit dem WIR aus dem Buch, was man vielleicht mithilfe von sehr kreativen und verschiedenen Beispielbildern hätte vermeiden könnte. Die SuS hätten so vllt. realisiert, wie viel Freiheit sie eigentlich haben. Die Satzanfänge hätte man besser ordnen müssen, damit sie nicht durcheinander kommen beim Suchen. Die Endphase, bei dem die SuS das kleine WIR ausschmücken konnten, dauerte sehr lange. Sie hatten immer mehr Ideen und wollten dementsprechend auch nicht mehr aufhören, an dem Bild weiterzuarbeiten. Hier müsste man eine eindeutige Grenze ziehen und zum Beispiel max. zwei Gegenstände erlauben. Im Großen und Ganzen hat unsere Station aber sehr gut funktioniert und wir würden sie auch wieder durchführen. Sie hat den Kindern viel Spaß bereitet und wir konnten feststellen,&nbsp;dass das gegenseitige bewusste Zuhören damit auch sehr gut trainiert werden konnte, was wiederum für den Unterricht sehr wichtig ist.&nbsp;&nbsp;

Alle Kinder meinten, dass ihnen die Station sehr viel Spaß bereitet hat. Auf die Frage hin, ob sie auch in irgendeinem Bereich Schwierigkeiten hatten, haben alle verneint. Wir konnten jedoch beobachten, dass den meisten von ihnen das Beschreiben sehr schwer viel, insbesondere das Formulieren von dem, was sie sich in Gedanken vorgestellt haben. Unter anderem gab es einen Schüler der sehr schüchtern war und sich nicht wirklich getraut hat viel zu sagen. Einige andere haben erst auf Nachfrage des Malers hin, mehr Informationen mitgeteilt. Besonders die Person, die als zweites mit dem Beschreiben dran war, hatte weniger Schwierigkeiten, da sie aus einigen Fehlern des Partners gelernt haben und durch das Malen und Zuhören herausgefunden haben, was der Maler hören möchte. Die Endphase, in der die SuS nach Gemeinsamkeiten suchen sollten, hat bei den Gruppen sehr lange gedauert und ist auch teilweise aus der Kontrolle geraten, weil die Kinder sehr viel Spaß daran hatten, gemeinsam noch deren kleines WIR auszuschmücken.

In dieser Unterrichtsstunde geht es um das Bilderbuch „Das kleine WIR“, in dem die Geschichte von zwei miteinander befreundeten Kindern erzählt wird. Dieses Buch beschreibt, dass überall dort, wo Menschen sich mögen, ein WIR entsteht. Doch genau dieses WIR geht in der Geschichte verloren, da sich die beiden Kinder streiten. Sie versuchen es jeder auf seine Art und Weise wieder zu finden, doch das gelingt ihnen erst, als sich die beiden wieder vertragen und sich gemeinsam auf die Suche begeben. Bei unserer Station soll genau dieses Miteinander erlebt werden, wodurch ein WIR entstehen kann. In Partnerarbeit wird ein WIR gestaltet, indem sich zwei Schüler oder Schülerinnen gegenseitig das Aussehen des WIRs beschreiben und es aufmalen. Am Ende überlegen sie gemeinsame Hobbys und Vorlieben, welche die beiden Schüler*Innen verbinden und die sie dem WIR geben wollen. So setzten sie sich mit ihren Gemeinsamkeiten auseinander und entdecken, was gerade ihr WIR besonders macht.&nbsp;

- Die zwei Listen sind dazu da, dass die Schüler ungefähr die selbe Menge an Körperteilen zur Beschreibung des kleinen "WIRs" haben und dadurch nicht das Gefühl bekommen, dass einer von beiden mehr oder bessere Sachen zum Beschreiben bekommen hat. Zur Erinnerung steht unten, dass den Beschreibern sowohl Farbe, als auch Größe, Form, Muster, etc. freigestellt ist. - Die Satzanfänge sind dazu da, damit die Schüler zu Beginn eine Stütze haben und einen Satz beginnen können. Im Laufe des Beschreibens sollen die Schüler die Satzanfänge somit nicht mehr benötigen. - Die Hilfskärtchen helfen den beiden Schülern Gemeinsamkeiten zu finden und Ideen über Themen zu bieten, wenn sie selber nicht vorankommen und kein Gesprächsstoff haben.

3.2 Reflexion der Materialien, der Umsetzung und der erreichten Lernziele

Vor der Durchführung der Station hatten wir uns überlegt, den Kindern die Aufgabenkärtchen zu geben und sie diese dann selbstständig durchlesen zu lassen. Zur Differenzierung für schwächere Schülerinnen und Schüler hatten wir außerdem noch die Aufgabenkärtchen als Audioformat aufgenommen, die mit Hilfe eines Tabletts, der Reihe nach abgespielt werden konnten. Wir hatten uns dabei gedacht, dass die Kinder entweder die Kärtchen oder die Datei verwenden sollten. Allerdings stellten wir schon bei der ersten Gruppe fest, dass die Kinder einige Problem beim Verstehen des Gelesenen hatten und entschieden uns dann dazu, allen Schülerinnen und Schülern die Audiodatei vorzuspielen. Dies fiel allerdings auf Grund des&nbsp;relativ hohen Geräuschpegels außen herum den SuS auch nicht leicht. Der nächsten Gruppe stellten wir dann die Kärtchen und die Hörversion zu Verfügung, sodass sie parallel zum Zuhören mitlesen konnten. Das klappte dann sehr gut.

Eingesprochene Aufgabenstellung für das Audioformat:

2.2. Didaktische und methodische Begründung

Didaktische Begründung: - Relevanz: Das Buch "Das kleine WIR" spricht das Thema der Gemeinschaft und des Vertrauens an. Die Schüler und Schülerinnen kommen zufällig in eine Klasse und verbringen mit dieser vier Jahre ihrer Kindheit. Sie lernen und spielen miteinander,dennoch kommt nicht immer jeder mit jedem zurecht. Themen wie Toleranz, Akzeptanz und Gemeinschaft werden demnach auch sehr oft in der Schule mit den Schülern besprochen. In diesem Buch geht es explizit um die Gemeinsamkeiten zwischen zwei Personen und, dass Streiten zu nichts führt und Konflikte somit gelöst werden müssen. In dieser Station arbeiten zwei zufällig zusammengeführte Schüler an einem gemeinsamen "WIR" und im Verlauf der Erarbeitung kommt es zu Einigungen und zur Findung gemeinsamer Interessen. Besonders nicht befreundete Kinder können sich so etwas näher kommen und auf ihr gemeinsam erstelltes Ergebnis stolz sein. --&gt;

Abgabe: 26.08.2019 LMU München Fakultät der Psychologie und der Pädagogik Department für Pädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Didaktik

SoSe 2019 Inklusionsdidaktische Lese- und Schreibwerkstatt Dr. phil. Birgit Grasy Donya Asefi Pauline Dachsberger Friederike Krien

Der Fokus unserer Station liegt auf der Partnerarbeit und dem miteinander Gestalten des WIRs. So erleben die SuS, was es heißt, produktiv miteinander zu arbeiten und am Ende ein gemeinsames Produkt zu erhalten. Die Station ist so konzipiert, dass die Partnerarbeit immer konstruktiv gestaltet werden kann und somit immer ein Erfolgserlebnis daraus wird. Durch Wortkärtchen werden Impulse gesetzt, die als Unterstützung bei der gemeinsamen Gestaltung des WIRs dienen sollen. Mithilfe der Station soll sich handelnd mit dem WIR auseinandergesetzt werden, indem in Zusammenarbeit ein WIR gemalt wird. Dabei ist diese Aufgabe für jedes Kind schaffbar, da es zwar Vorgaben gibt, welche Körperteile gemalt werden sollen, aber keine Maßstäbe an das Aussehen des entstandenen WIRs existieren, sodass jedes Bild nach individuellen Voraussetzungen entsteht.

Förderziele:

Die SuS verbessern durch das Malen ihre motorischen Fähigkeiten Die SuS bauen mittels der Partnerarbeit mit einem zufälligen Partner sozialen Kontakt auf Die SuS wiederholen spielerisch einen Teil ihres Grundwortschatzes (Farben, Formen, Ortsbeschreibung, Zahlen, etc.) Die SuS finden einen Weg ihre Gedanken mit einfachem Wortschatz in Worte zu fassen Die SuS nutzen die Satzanfänge zur Satzbildung Die SuS nutzen die Hilfskärtchen um gemeinsam auf weitere Ideen zu kommen Die SuS nutzen die Liste um eine Reihenfolge, Ordnung und Struktur zu haben

Methodische Begründung: Unterrichtsprinzipien: Handlungsorientierung und Schülerorientierung; Motivierung Methoden mit Begründung: - Aufteilung der Arbeitsanweisung in einzelnen Schritten, damit die Schüler mit der Aufgabe nicht überfordert werden und sich nicht von den folgenden Aufgaben in Zeitdruck versetzt fühlen oder von ihnen beeinflusst werden. Starke Schüler können zum Beispiel so selber die Anweisungen lesen oder ihrem Partner sogar vorlesen. - Audioform der Arbeitsanweisung zur Differenzierung. Schüler mit Leseschwierigkeiten, haben die Möglichkeit sich die Aufgaben anzuhören und verschwenden nicht so viel Zeit mit Lesen. Zudem werden die Schüler auf das Zuhören eingestellt. - Weiße DIN A5 Blätter begrenzen die Größe des kleinen "WIRs", ohne dass die Schüler denken, wir hätten ihnen die Entscheidung über die Größe vorweggenommen. - Eine Auswahl mit Buntstiften aller bekannter Farben, führt zur Wiederholung der Farbnamen.

Die SuS (Schüler und Schülerinnen) sollen ... bewusst ihre Aufmerksamkeit auf die Beschreibung des Partners richten und bei Nicht-Verstehen oder bei fehlenden Informationen gezielt nachfragen Gehörtes möglichst genau handelnd (durch malen) umsetzen mit einem zufälligen Partner ein Gespräch führen und dabei eine angemessene Sprache benutzen während dem Prozess des Beschreibens ihre Gedanken ordnen, richtige Begriffe verwenden, vollständige Sätze bilden und dem Partner verständlich die Idee beschreiben die Aufgabenstellung (Audio oder Text) Schritt für Schritt befolgen und die notwendigen Materialien auf dem Arbeitsplatz zusammensuchen

DAS KLEINE WIR bewusstes Zuhören und genaues Beschreiben

1. Ausarbeitung des inklusionsdidaktischen Netzes 1.1. Sachanalyse und Elementarisierung 1.2. Themenformulierung und Einordnung in den Lehrplan 1.3. Das große didaktische Netz 1.4. Das kleine didaktische Netz 1.5. Individuelle Entwicklungsziele und Fördermöglichkeiten angepasst an einem Kind 2. Ausarbeitung der Lernumgebung 2.1. Lernziele und Förderziele 2.2. Didaktische und methodische Begründung 2.3. Unterrichtsmaterialien 3. Reflexion der Materialien 3.1. Beobachtungen und Interviews 3.2. Reflexion der Materialien, Umsetzung und der erreichten Lernziele

S. 2 S. 3 S. 5 S. 6 S. 8 S. 10 S. 12 S. 13 S. 15 S. 19 S. 27 S. 28 S. 29

Fördermöglichkeiten: -&nbsp;Burak liest sich entweder die Aufgabenstellung durch oder hört sich diese als Audiodatei zur Unterstützung des Verstehens der Aufgabe an. Dabei sind die unterschiedlichen Aufgaben in der Textform jeweils farblich markiert zur besseren Orientierung -&nbsp;Die Arbeitsauftrage für beide Partner sind klar getrennt voneinander, sodass jeder seine Aufgabe kennt -&nbsp;Zur Beschreibung des WIRs gibt es eine Liste mit Körperteilen zur besseren Orientierung -&nbsp;Burak kann als Hilfe zum Beschreiben vorgegebene Satzanfänge nutzen, um in ganzen Sätzen zu sprechen -&nbsp;Für Hobbys und Vorlieben stehen Wort- und Bildkärtchen als Impulse zur Verfügung, an denen sich Burak orientieren kann und die ihm als symbolische Unterstützung dienen -&nbsp;Durch die Anweisungen des Partners, was Burak malen soll, soll er selbstsicherer im Malen werden und seine Feinmotorik geschult werden

1. Aufgabenblätter zum Lesen (aufgeteilt in Schritten) 2. Audioaufnahme der Aufgaben zur Differenzierung (aufgeteilt in Schritten) 3. Papier zum Malen 4. Buntstifte 5. Kärtchen mit Satzanfängen 6. Hilfskärtchen um sich für Gemeinsamkeiten zu entscheiden 7. Jeweils eine Liste für den Beschreiber um die festgelegten Körperteile zu beschreiben

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