Die Abenteuer eines kleinen Gespenstes

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Ich flattere zurück in die Galerie und begrüße das Portrait von Lord Kuno. Er wird, wie ich, immer um Mitternacht wach und begrüßt mich ebenfalls freudig. Er weiß immer tolle Geschichten, die vor langer Zeit hier in der Burg zugetragen haben.

Heute erzählt mir Lord Kuno von dem fliegenden Teppich, den er vor 500 Jahren von einer Reise ins Morgenland mitgebracht. Der reich bestickte Teppich hängt neben dem Bild von Lord Kuno. Er birgt ein tolles Geheimnis - er kann fliegen! Heute ist es soweit und Lord Kuno verrät mir das Zauberwort und ich darf eine Runde um die Burg fliegen. Ich rufe: "Flitzebuh, Flitzebuh, steig in die Luft im Nu!" und schon schwebt der Teppich mit mir zum Fenster hinaus.

Natürlich habe ich ein paar Freunde im Schloss. Meinen besten Freund Waldemar, einen Uhu, besuche ich als erstes. Er wohnt beim Schlossturm in einem großen, alten Baum. Er ist schon sehr alt und oft recht einsam. Vor Freude, mich zu sehen, klappert er mit den Augendeckeln und erzählt mir, dass er zum Abendbrot eine dicke Maus verspeist hat. Ich erzähle ihm von meinen Erlebnissen in der Schule und besonders von den neuen Schülern in der 1. Klasse. Die hätte er gerne mal kennen gelernt. Als Waldemar gähnt, fliege ich weiter und winke ihm zum Abschied zu.

Liebe Schüler und Schülerinnen, die Kinder der Klassen1a und 1b gestalten in diesem Schuljahr ein Gespensterbuch im WG-Unterricht. Seid Ihr neugierig, welche Abenteuer das kleine Gespenst erlebt, wenn es um Mitternacht durch das Schloss spukt? Dann schlagt doch das Buch auf und lest nach. Viel Spaß dabei!

... von einer Wiese mit vielen bunten Blumen ...

Der Teppich fliegt mit mir weit hinaus. Die eindrucksvolle Burg liegt im fahlen Mondlicht und ich bewundere den Anblick. Nach einem kleinen Abstecher zu nahe gelegenen Stadt, fliege ich noch dreimal um den Schlossturm herum und lande mit den Worten "ruhe still" sanft auf dem Boden der Galerie. Erschöpft und glücklich bedanke ich mich bei Lord Kuno bevor ich mich verabschiede.

... und von einem weißen, dicken Schneemann. Aber jetzt bin ich selbst zum Träumen zu müde und schlafe tief und fest bis meine nächsten Abenteuer beginnen. Bis bald, meine lieben Kinder! Euer Fritz

... von bunten Drachen, die lustig im Wind flattern ...

Doch schon bald musste ich weiter geistern. Ich schwebe die Kellertreppe hinauf in die düstere Schlosshalle, direkt vor die tickende Standuhr. Dort wohnt mein Freund Emil, der Holzwurm. Auch er schläft am Tage und arbeitet in der Nacht. Emil kommt sofort aus seinem Loch geschlüpft, um ein wenig mit mir zu plaudern. Ich erzähle ihm wie fröhlich ich gerade getanzt habe. Darüber muss Emil herzlich lachen und ich verabschiede mich bis zur nächsten Nacht.

Sie Standuhr in der Halle schlug die erste Stunde und der Spuk ist für heute vorbei. Der Kellergeist Karli schlüpft unter die Weinfässer und schläft. Lord Kuno erstarrt in seinem Bilderrahmen, der fliegende Teppich verliert seinen Zauber, ich schwebe in meine Truhe auf dem Dachboden und ruhe mich aus. Bald schlafe ich ein und beginne zu träumen von ...

Hallo Gerda! Kannst du erraten, wer ich bin? Genau, ich bin ein kleines Gespenst. Ich bin schon 400 Jahre alt, also noch ein sehr junges Gespenst. Mein Name ist Fritz und ich wohne in einer großen, alten Burg. Dort schlafe ich in einer Truhe auf dem Dachboden. Immer um Mitternacht, Schlag 12 Uhr, wache ich auf und geistere durch das Schloss. Gerne erzähle ich dir von meinen Erlebnissen.

Als ich wieder zum Schloss zurück flattere, besuche ich meinen Freund Karli. Er ist ein echter Kellergeist und hat noch nie die Sonne gesehen. Könnt ihr euch das vorstellen? Mit seinem dicken, grünen Körper poltert er durch den Keller. Dabei ist er etwas ungeschickt und stößt ständig etwas um. Am liebsten trommelt er laut mit seinen dicken, großen Händen auf den Weinfässern herum und brummt: "Dum, bum bum! Dum bum bum!" Ich tanze dazu meinen Gespenstertanz und heule lustig: "Hui, hui, hui, hui!"

Schnell flattere ich weiter durch den dunklen und etwas düsteren Wald. Ich spiele mit meinem Schatten Verstecken und höre dem Rauschen der Bäume aufmerksam zu. Angst? Nein, Angst kenne ich keine. Ich bin doch ein Gespenst und ein Gespenst hat niemals Angst.

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