Book Creator

Das Lager und die Gedenkstätte Neue Bremm in drei Infotexten und zehn Objekten

by LpB Saarland

Pages 4 and 5 of 28

Loading...
Infotext 2: Gedenkstätte Lager Neue Bremm aus dem Jahr 1947

Die Gedenkstätte wurde am 11. November 1947 durch den Gouverneur der im Saarland eingesetzten Militärregierung, Gilbert Grandval eingeweiht. Sie ging auf die Initiative Grandvals und der Verwaltungskommission zurück. Sie kennzeichnet die Situation im Saarland in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Damals standen die Verurteilung der Täter und das mahnende Erinnern an die NS-Verbrechen im Vordergrund. Dazu zählte die im April 1946 im Saarland-Museum eröffnete Ausstellung „Hitlers Verbrechen“. Im Mai 1946 begannen im Rastatter Schloss die Prozesse gegen das Personal des Lagers Neue Bremm. Im Juni 1946 verhängte das Gericht 15 Todesurteile, 25 Haftstrafen und zwei Freisprüche. Die Gedenkstätte bestand aus der Betonstele und einem trapezförmigen Platz. Beide Teile waren auf das Lager und das Löschwasserbecken als zentralem Ort des Terrors ausgerichtet.

Zeugen bestätigten den Terror am Löschwasserbecken

Darüber hatten ehemalige Häftlinge im Rastatter Prozess Zeugnis abgelegt. Daher sollte dieser Bereich nicht mehr betreten werden. Die Gedenkstätten stand für dieses Versprechen. Denn die dort verübten Verbrechen und das damit verbundene Leid sollten sich nicht mehr wiederholen. Der Einweihungstermin war der französische Feiertag zum Ende des Ersten Weltkriegs. Das Lager bezeugte den Zweiten Weltkrieg. Die Anlage war auf die Spicherer Höhen ausgerichtet. Dort siegten die Preußen über die Franzosen am 6. August 1870 im Deutsch-Französischen Krieg. Die Anlage der Gedenkstätte stellte Beziehungen zwischen dem preußischen Militarismus her, dessen Folgen die beiden Weltkriege waren. Dieser sollte durch kulturelle Erziehung überwunden werden. Weitere Mittel waren die Architektur und die Stadtplanung. Die Gedenkstätte wurde von dem französischen Stadtplaner André Sive entworfen. 
Loading...