Book Creator

Latein

by GK Latein MSS 11 (SGK)

Pages 2 and 3 of 15

Comic Panel 1
Libellus
Epigrammaton
Anika Becker
Kai Müller
Leon Niebergall
Lisanne Struppel
Loading...
Loading...
Inhalt
Loading...
Praefatio

1.1. l.a. 1.1 Quam bellissimae nuptiae
1.2. Interpretation & Übersetzung (Anika Becker & Lisanne Struppel)
2.1. l. 1.1 Sic Martialis
2.2. Interpretation & Übersetzung (Leon Niebergall)
3.1. k. 1.1 Bellum contendit
3.2. Interpretation & Übersetzung (Kai Müller)

4.1. Zur Entstehung des Werks
4.2. Ursprünglicher Arbeitsauftrag
4.3. Postskriptum

5. Impressum/Disclaimer
Loading...
Loading...
Praefatio
Loading...
Praefatio
Loading...
Fama refert nostros te, Fidentine, libellos
non aliter populo quam recitare tuos.
Si mea vis dici, gratis tibi carmina mittam.
Si dici tua vis, hoc eme, ne mea sint.
(Martial E.1.29)



Similitudines epigrammatis poetaram vivorum aut poetarum mortuorum fortuitae, sed cogitatae sunt.
l.a. 1.1
"Quam bellissimae nuptiae," hospis quendam hospem.
"Est, sed haec nupta est scortum, infamia est."
"Nonne rem iam audivistis?", flamen hos quaerit.
"Auxilii, Belle, Callide, Decime." - rubet.
Quam bellissimae nuptiae
Lisanne Struppel
"Welch eine wunderschöne Hochzeit.", sagt ein Gast zu einem anderen.
"Ja, aber welch eine Schande, diese Braut ist eine Prostituierte."
"Ihr habt doch wohl schon davon gehört?", fragt der Priester sie.
"Auxilius, Bellus, Callidus, Decimus."- er/sie errötet.
Interpretation l.a. 1.1
Zwei Gäste unterhalten sich während einer Hochzeit. Der erste sagt, wie schön die Hochzeit ist, der zweite antwortet, dass er von der Vergangenheit der Braut wisse und sie anscheinend mehrfach untreu gewesen sei. Die Ringkomposition im zweiten Vers ist typisch für ein Martialepigramm. Die Antithese in Vers 1 und zwei unterstreicht die Gegensätze im Gespräch (Quam bellissimae nuptiae --> haec nupta est scortum infamia est).

In Vers 3 überrascht der bei der Hochzeit anwesende Priester damit, dass die "Tat" der Braut bereits zu ihm durchgedrungen ist. Sein Wissen wird hier als rhetorische Frage mit ,,nonne" formuliert. Im letzten Vers des Tetrastichons werden die Namen derer angesprochen, mit denen die Braut eine Affäre hatte. Der Priester ruft die Personen nach dem Alphabet auf; der Leser könnte vermuten, dass noch weitere Namen in der Enumeratio folgen (eventuell zehn? --> decimus). Zusätzlich verbergen sich hinter den Namen Auxilius, Bellus und Callidus bestimmte Charaktermerkmale/Vorzüge, so wird der Bräutigam erneut gedemütigt. Abschließend verhält es sich mit ,,rubet" ähnlich wie mit ,,tussit" in Martials' Epigramm 1.10, denn es ist nicht klar, wer hier errötet, die Frau, der Mann, ein Gast, ein ehemaliger Liebhaber, oder doch der Priester?
le. 1.1
Sic Martialis
Leon Niebergall
Sic Martial credis magnificam esse columbam,
struthocamelus sed maximus est notus.
So, Martial, glaubst du, dass eine Taube prächtig ist.
Der Strauß jedoch ist der größte Bekannte.
Interpretation & Übersetzung l. 1.1
Martial wird darauf angesprochen, dass er glaubt, dass eine Taube (columba) ein großer Vogel ist. Daraufhin wird erwähnt, dass der größte bekannte Vogel der Strauß ist, welcher im Vergleich um ein vielfaches größer ist. Dieses Epigramm spielt auf Martials E. 1.7 an, welches wiederum eine Anspielung auf Catulls Carmina 2 und 3 ist. Martial vergleicht in E. 1.7 den in Carmen 2 und 3 von Catull erwähnten Spatzen (passer) mit der größeren Taube, welche hier wiederum mit dem um ein Vielfaches größeren Strauß verglichen wird.
Da in die Taube und den Spatzen viel hineininterpretiert werden kann, wird der Strauß auf vielen Ebenen über den Spatzen und die Taube und somit auch Catull und Martial gestellt, die diese hier repräsentieren. Ein solcher unpräziser, aber prägnanter Vergleich zu bekannten Persönlichkeiten ist typisch für die Dichtung Martials.
Durch die Nutzung des altgriechischen Fremdwortes struthocamelus (Strauß) stellt sich der Dichter als gebildet dar (poeta doctus), was unter antiken Dichtern sehr beliebt war.
Zum Schluss stellt sich dem Leser dann noch die Frage, wer denn dieser ominöse Strauß sei, was dafür sorgt, dass er noch länger über das Epigramm nachdenkt und es ihm im Gedächtnis bleibt.
k. 1.1
Bellum contendit
Lisanne Struppel
Bellum contendit quendam contendit quendam
movet quendam et commovet quendam et
rumpit, necat. Ut atrocissima bella
Matrona id facit. Nonne id Felix belle?
Der Krieg fordert einen Mann und fordert einen Mann und
bewegt einen Mann und rückt ihn weg
und zerbricht ihn, tötet ihn. Wie die schrecklichste schöne
Frau es tut. Nicht wahr, schöner Felix?
PrevNext