Die Glocken schlagen 100

by N. und K.

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Es führte ein langer Gang in die Tiefe, wo es stockduster war. Lara schnüffelte aufgeregt am kalten Boden. „Nina. Schau was ich gefunden habe!“ Im Maul trug sie eine kleine goldene Glocke. „Warte, ich binde sie dir in die Mähne.“, sagte ich. Lara und ich hatten lange geübt, uns hübsche Sachen in die Mähne zu knoten. Als die Glocke in ihren Haaren befestigt war, hüpfte sie erfreut ein kleines Stück vor. Da hörte ich einen lauten Krach und Schritte hinter uns, die immer näher kamen. „Lauf Lara, ein Monster ist hinter uns her!“, brüllte ich. Wie Torpedos stürmten wir aus der Tiefe der Höhle bis wir Tageslicht sahen. Dann hörten wir ein Klappern und schwere Fußstapfen. Also galoppierten wir weiter und rannten an großen Gesteinsbrocken vorbei, doch ein umgefallener Baumstamm versperrte uns den Weg. „Gleich habe ich euch!”, kam es schallend hinter uns her. Der Baum hatte spitze Äste, doch das war uns jetzt auch egal. Mit einem großen Satz sprangen wir über den Baumstamm. Endlich sahen wir in der Ferne unsere Herde in Ruhe grasen. Wir fühlten uns in Sicherheit. Doch wir hatten uns zu früh gefreut!
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Ich guckte nach hinten und sah, dass das Monster ein wütender Bauer war.
„Lara!“, brülle ich, „Ein Bauer!” „WAS?!”, brüllte Lara. „Ein Bauer!”, rief ich zurück. Die Bauern hassten uns. Sie sagten über uns Bergziegen, dass wir ihre Felder zertrampelten. Dabei gingen wir nur mal kurz zum Fangenspielen darauf. Wir rannten zu unseren Höhlen zurück. Der Bauer war uns auf den Fersen. Dann kam unser Lieblingskletterfelsen. Wir rasten vorbei und weiter in den Wald. Um uns herum wurde es dunkler. Eigentlich durften wir nicht so weit in den Wald rein. Aber das war ein Notfall. Lara drängelte sich neben mich und stotterte: „Sicher, dass wir nicht umkehren sollten?” „Und dem Bauer in die Arme laufen?”, erwiderte ich. „Es ist aber ganz schön dunkel hier!”, murmelte Lara. „Ich weiß, aber was sollen wir sonst machen?” Da hatte ich eine Idee. „Lara, komm!”, rief ich ihr zu und bog scharf mitten in den Wald ab. „Warte, lass mich doch hier nicht alleine!”, schrie sie und stampfte mir wütend hinterher. Ich lief im Zickzack durch das Gestrüpp. „Schneller Lara!”, brüllte ich. Lara knurrte: „Ich bin müde und möchte nach Hause. SOFORT!”