Loading...
Wechselausstellungam
Naturforum Hünxe 2021
Loading...
Loading...
Loading...
Alnus Glutinosa
Schwarzerle
I/21
Schwarzerle
I/21
Die Schwarzerle (Alnus glutinosa) ist ein Leitbaum der Auen, Bach- und Flussläufe, der in Bezug auf die Bodenqualität recht anspruchslos ist, solange es nur ausreichen feucht ist.
Der einheimische bis 25m hohe Baum zeigt eine nach Fällung auffällige Rotfärbung des Holzes. Seine Rinde ist im Alter grob strukturiert mit rautenförmig aufbrechender Borke.
Die Knospen sind violett-braun, schraubig angeordnet und gestielt. Sie stehen weit von den Zweigen ab. Da sie klebrig sind, wurden sie früher gegen Mücken, Flöhe und anderes Getier in Häusern aufgehangen oder ausgelegt. Mit ca. 10 Jahren beginnt die Schwarzerle zu blühen. Vor dem Laubaustrieb im Februar zunächst die männlichen , rötlich-gelben, 5-10cm langen Kätzchen, danach die lediglich 5mm langen weiblichen Kätzchen. Bei den Früchten handelt es sich um ca. 2cm große, schwarze, holzige Zapfen.
Die hellbraunen Samen reifen ab September und fallen bis zum Frühjahr hin aus. Die Blätter sind rundlich verkehrt eiförmig und verfügen über eine Delle anstelle der Blattspitze. Sie sind glänzend grün, glatt, am Rand grob gesägt und im Austrieb klebrig, Von Erlenlaub, das in Gewässer gefallen ist, ernähren sich z.B. Bachflohkrebse. Schwarzerlen sind Herzwurzler. Sie erreichen eine tiefe Durchwurzelung selbst schwieriger Böden, gelten somit als sturmsicher. In der Datenbank für alte Bäume (Baumveteranen), Naturdenkmäler und bemerkenswerte Bäume ist für NRW lediglich eine Schwarzerlengruppe im Kreis Siegen-Wittgenstein verzeichnet (Stand 01/2021). Der älteste Baum in der Gruppe von insgesamt sieben Erlen wird auf 160-250 Jahre geschätzt.
Der einheimische bis 25m hohe Baum zeigt eine nach Fällung auffällige Rotfärbung des Holzes. Seine Rinde ist im Alter grob strukturiert mit rautenförmig aufbrechender Borke.
Die Knospen sind violett-braun, schraubig angeordnet und gestielt. Sie stehen weit von den Zweigen ab. Da sie klebrig sind, wurden sie früher gegen Mücken, Flöhe und anderes Getier in Häusern aufgehangen oder ausgelegt. Mit ca. 10 Jahren beginnt die Schwarzerle zu blühen. Vor dem Laubaustrieb im Februar zunächst die männlichen , rötlich-gelben, 5-10cm langen Kätzchen, danach die lediglich 5mm langen weiblichen Kätzchen. Bei den Früchten handelt es sich um ca. 2cm große, schwarze, holzige Zapfen.
Die hellbraunen Samen reifen ab September und fallen bis zum Frühjahr hin aus. Die Blätter sind rundlich verkehrt eiförmig und verfügen über eine Delle anstelle der Blattspitze. Sie sind glänzend grün, glatt, am Rand grob gesägt und im Austrieb klebrig, Von Erlenlaub, das in Gewässer gefallen ist, ernähren sich z.B. Bachflohkrebse. Schwarzerlen sind Herzwurzler. Sie erreichen eine tiefe Durchwurzelung selbst schwieriger Böden, gelten somit als sturmsicher. In der Datenbank für alte Bäume (Baumveteranen), Naturdenkmäler und bemerkenswerte Bäume ist für NRW lediglich eine Schwarzerlengruppe im Kreis Siegen-Wittgenstein verzeichnet (Stand 01/2021). Der älteste Baum in der Gruppe von insgesamt sieben Erlen wird auf 160-250 Jahre geschätzt.
Bäume wurden nie als Färberpflanzen kultiviert, dennoch nutzte man deren Rinde nach einem Baumwurf durch Sturm oder Blitzschlag oder nach einem starken Rückschnitt. Die Rinden lassen sich sehr gut über lange Zeit lagern, ohne an Färbekraft zu verlieren.
Ab dem auslaufenden 12. Jh. begannen sich, forciert durch die Einwanderung hochgeachteter flämischer Färber, die ersten Färberzünfte zu bilden.
Eingeteilt wurden sie in Schönfärber, die das Färben bunter Textilien übernahmen und die Schwarz- oder Schlechtfärber, die Textilien mit unedlen Farbstoffen aus Rinden, Gallen oder Nussschalen schwarz oder braun färbten.
Die schwarze Farbe erhielt man durch Kochen von Eisensalzen mit Gerbsäure aus Rinden von Eichen oder eben auch Erlen in wässriger Lösung.
Dieses Verfahren war bereits im germanischen Altertum bezeugt. Einer der ersten schriftlichen Belege findet sich zum Ende des 15.Jh. im Nürnberger Kunstbuch aus dem Dominikanerinnenkloster. Auch hier taucht die Erlenrinde als Färberpflanze für Textilien auf. Den Rohstoff Eisen erhielt man in Form von Feilspänen, Hammerschlag oder als Schleifschlamm der Schmiede. Im Augsburger Brückenzoll von 1031 wird erstmals dieser ‚Schliff‘ als Handelsartikel aufgeführt.
Ab dem auslaufenden 12. Jh. begannen sich, forciert durch die Einwanderung hochgeachteter flämischer Färber, die ersten Färberzünfte zu bilden.
Eingeteilt wurden sie in Schönfärber, die das Färben bunter Textilien übernahmen und die Schwarz- oder Schlechtfärber, die Textilien mit unedlen Farbstoffen aus Rinden, Gallen oder Nussschalen schwarz oder braun färbten.
Die schwarze Farbe erhielt man durch Kochen von Eisensalzen mit Gerbsäure aus Rinden von Eichen oder eben auch Erlen in wässriger Lösung.
Dieses Verfahren war bereits im germanischen Altertum bezeugt. Einer der ersten schriftlichen Belege findet sich zum Ende des 15.Jh. im Nürnberger Kunstbuch aus dem Dominikanerinnenkloster. Auch hier taucht die Erlenrinde als Färberpflanze für Textilien auf. Den Rohstoff Eisen erhielt man in Form von Feilspänen, Hammerschlag oder als Schleifschlamm der Schmiede. Im Augsburger Brückenzoll von 1031 wird erstmals dieser ‚Schliff‘ als Handelsartikel aufgeführt.
Schwarzfärberei
Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung, Band 1. Nürnberg 1426–1549. Stadtbibliothek Nürnberg, Amb. 317.2°,
via http://www.nuernberger-hausbuecher.de/, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13188161
via http://www.nuernberger-hausbuecher.de/, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13188161
Unheilvolle Erle
Erlen lieben feuchte, sumpfige Gebieten und Moore. Abgelegene mystisch umwitterte Orte, an die sich ein Mensch seit jeher nicht so gerne verirrt.
Daher galt die Erle besonders im Mittelalter als unheimlich und Unheil bringender Baum. Ein Bindeglied zwischen dem Hier und dem Jenseits. Ein Geister- und Totenbaum, der geheimnisvolle Wesen wie Wasser-, Moor- und Nebelgeister beherbergte und als Verkörperung der Moorhexe galt.
Ahnungslose und verirrte Wanderer wurden durch aus den Zweigen blinzelnden Irrlichtern vom Weg abgebracht und begegneten Irle, dem Erlenweib. Sie beherrschte die Zauberei und nahm unerbittlich Macht über die arme Seele des Verirrten.
Daher galt die Erle besonders im Mittelalter als unheimlich und Unheil bringender Baum. Ein Bindeglied zwischen dem Hier und dem Jenseits. Ein Geister- und Totenbaum, der geheimnisvolle Wesen wie Wasser-, Moor- und Nebelgeister beherbergte und als Verkörperung der Moorhexe galt.
Ahnungslose und verirrte Wanderer wurden durch aus den Zweigen blinzelnden Irrlichtern vom Weg abgebracht und begegneten Irle, dem Erlenweib. Sie beherrschte die Zauberei und nahm unerbittlich Macht über die arme Seele des Verirrten.
Durch das Zusammenleben mit dem Bakterium Actinomyces alni kann der hohe Stickstoffbedarf der Erlen gedeckt werden, auch wenn der Standort an sich stickstoffarm ist. Das Bakterium ist als in den Wurzelknöllchen der Erle lebender Wurzelsymbiont in der Lage Luftstickstoff aufzunehmen und dem Baum zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug erhält das Bakterium Kohlenhydrate.
Schwarzerlen werfen im Herbst, im Gegensatz zu vielen anderen Bäumen, ihre noch grünen Blätter mit kaum reduziertem Stickstoffgehalt ab. So gelangt über die leicht abbaubare Blattsubstanz viel Stickstoff in den Boden.
Zur Aufnahme weiterer Nährstoffe, wie z.B. Phosphor gehen Erlen eine Symbiose mit den entsprechenden Pilzen ein, beispielsweise aus der Gattung der Erlenschnitzlinge oder Vertretern der Täublinge.
Es entwickeln sich sogenannte Pilzwurzeln (ektotrophe Mykorrhizen).
Pilze haben den Vorteil, dass sie über ihr Myzel riesige Bodenflächen erschließen und damit wesentlich mehr Nährstoffe aufnehmen können, als es dem Baum jemals möglich wäre.
Auch der Pilz profitiert umgekehrt vom Baum, da er im Gegenzug Kohlenhydrate aus dessen Photosynthese erhält
Neben dem Nährstoffaustausch bringen die Pilzwurzeln einen weiteren Vorteil mit sich, da sie Schwermetalle filtern und in ihrem Fruchtkörper speichern. So bewahren sie den Baum vor der Aufnahme giftiger Schadstoffe.
Schwarzerlen werfen im Herbst, im Gegensatz zu vielen anderen Bäumen, ihre noch grünen Blätter mit kaum reduziertem Stickstoffgehalt ab. So gelangt über die leicht abbaubare Blattsubstanz viel Stickstoff in den Boden.
Zur Aufnahme weiterer Nährstoffe, wie z.B. Phosphor gehen Erlen eine Symbiose mit den entsprechenden Pilzen ein, beispielsweise aus der Gattung der Erlenschnitzlinge oder Vertretern der Täublinge.
Es entwickeln sich sogenannte Pilzwurzeln (ektotrophe Mykorrhizen).
Pilze haben den Vorteil, dass sie über ihr Myzel riesige Bodenflächen erschließen und damit wesentlich mehr Nährstoffe aufnehmen können, als es dem Baum jemals möglich wäre.
Auch der Pilz profitiert umgekehrt vom Baum, da er im Gegenzug Kohlenhydrate aus dessen Photosynthese erhält
Neben dem Nährstoffaustausch bringen die Pilzwurzeln einen weiteren Vorteil mit sich, da sie Schwermetalle filtern und in ihrem Fruchtkörper speichern. So bewahren sie den Baum vor der Aufnahme giftiger Schadstoffe.
Vom Geben und Nehmen