Bertha von Suttner Teil 1 Jugendjahre

Grey polka dot border

Um ihr eine neue Stelle zu verschaffen, zeigte die Baronin von Suttner Bertha eine Zeitungsannonce. Alfred Nobel, der berühmte Erfinder des Dynamits, suchte in Paris eine Sekretärin. Nobel holte sie am Bahnhof ab und fuhr mit ihr über den Champs Elysees. Sie ist von seiner Bildung und seiner Menschlichkeit beeindruckt. Der Erfinder des Sprengstoffs Dynamit interessiert sich für die Sicherung des Friedens.

Jean Bèraud: Modistin auf der Champs Elysèes, Gemälde 1880

Heimliche Hochzeit

Bertha entschied sich für Arthur und gegen Nobel. Sie reiste mit dem nächsten Schnellzug nach Wien und Arthur und Bertha heirateten in einer entlegenen Vorstadtkirche ohne Einwilligung der Eltern.

Mit 18 Jahren sollte Bertha auf einem Ball in die vornehme Gesellschaft eingeführt werden. Solche Veranstaltungen waren Heiratsmärkte. Das Ziel war, einen reichen schönen jungen Aristokraten kennenzulernen, der dann um ihre Hand anhalten sollte.

Artur Halmi, Ball bei Hof – Schluss der Quadrille,  1898

Drei Jahre konnten Bertha und Arthur ihre Liebesbeziehung geheim halten. Doch Arthurs Mutter erfuhr schließlich davon und Bertha kündigte. Eine Heirat war ausgeschossen.

Der Vater von Bertha von Suttner mit seinen drei Brüdern. 

Berthas Vater Franz Joseph Graf Kinsky von Wchinitz und Tettau und seine drei Brüder waren hohe Offiziere. Das war in dieser Familie üblich. Als dritter Sohn erbte er nicht viel. Er starb mit 75 Jahren kurz vor Berthas Geburt.

Berthas Mutter wollte durch Glücksspiel reich werden und vertraute dabei auf Hellseher. Sie verlor mehrmals große Summen, auch das Erbe von Bertha. Verarmt lebten sie zwei Jahre in einem kleinen Häuschen bei Wien. 

Der Kurpark von Wiesbaden. Lexikon-Illustration 1870-1880

Arthur von Suttner mit 37 Jahren, 1887, 11 Jahre nach der Hochzeit

Bertha von Suttner mit 33 Jahren, zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit

1. Kapitel Komtesse Kinsky

Kurz nach Berthas Geburt verließ die Familie Prag und zog nach Brünn zu Berthas Vormund. Dort verbrachte sie ihre Jugend. Wie in Adelskreisen üblich, besuchte sie keine Schule, auch keine Klosterschule. Englische und französische Gouvernanten erzogen sie. Singen und Klavierspielen gehörten zu ihrer Ausbildung.

Bertha mit 17 Jahren in Venedig, Foto1860

Bertha verliebte sich in den um sieben Jahre jüngeren Arthur Gundaccar und er erwiderte ihre Liebe. Eine offizielle Beziehung zwischen Gouvernante und Sohn des Hauses war nicht möglich. Die vier Schwestern verrieten das Liebespaar nicht.

Kaiser Franz Joseph im Alter von 21 Jahren

Teil 2 - mein abenteuerliches Leben in Georgien

Bertha von Suttner Jugendjahre einer Nobelpreisträgerin Teil 1

Träume Liebe Flucht

Bertha mit 17 Jahren in Venedig, Foto 1860

Bertha sehnt sich nach einem Traumprinzen. Mit ihm sieht sie eine glückliche Zukunft kommen.

Berthas Mutter hatte die Erbschaft ihrer Tochter am Roulette-Tisch verspielt, die Heiratsanträge älterer Männer hatte Bertha abgelehnt. Eine unverheiratete adelige Frau konnte im 19. Jahrhundert keinen Beruf ausüben. Bertha wollte Sängerin werden und nahm Gesangsstunden. Für eine Karriere reichte ihr Können jedoch nicht. Nun blieb nur noch der Ausweg, als Hauslehrerin zu arbeiten. Diese Erzieherinnen wurden Gouvernanten genannt. Sie brauchten keine Ausbildung.

Rebecca Solomon: Die Gouvernante, Gemälde1851, Ausschnitt

Schloss Harmannsdorf in Niederösterreich, der Aufenthalt der Familie Suttner im Sommer.

1873 trat Bertha eine Stelle als Gouvernante der vier Töchter des sehr reichen Barons Carl von Suttner an. Zwei Söhne waren schon verheiratet, der jüngste, Arthur Gundaccar studierte Jus in Wien.

Gemälde von Emily Shanks:&nbsp;"Beim Einstellen einer Gouvernante", vor 1913 

Bertha Gräfin Kinsky war mit 29 Jahren schließlich eine  „alte Jungfer ” geworden. Es war für eine junge Frau auch nicht möglich, allein zu leben. Sie beherrschte allerdings drei Fremdsprachen, spielte Klavier und konnte sehr gut singen.

Der Verlobte: Baron Gustav Heine von Geldern. Er war 34 Jahre älter als Bertha, ein reicher und mächtiger Mann in Wien und Besitzer der Zeitung „Fremdenblatt”. Er verwöhnte Bertha und ihre Mutter mit Geschenken. Doch Bertha löste die Verlobung auf und lehnte auch weitere Heiratsanträge von älteren Männern ab.

2. Kapitel Illusionen - Aufstieg durch Heirat?

Palais Kinsky am Altstädter Ring, Postkarte

Im Palais Kinsky am Altstädter Ring in Prag, einem Rokoko-Schloss, wurde am 9. Juni 1843 Bertha Sophia Felicita Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau geboren. Die Kinskys waren eine hochangesehene und vornehme Familie.

Das Ehepaar hoffte in Georgien ein neues Leben beginnen zu können. Ekaterina, die Fürstin von Mingrelien, hatte Bertha eingeladen.

Titelseite <a href="https://www.wikiwand.com/en/Bertha_von_Suttner">https://www.wikiwand.com/en/Bertha_von_Suttner</a> Seite 3 <a href="https://www.abebooks.com/paper-collectibles/Postkarte-Carte-Postale-Praha-Prahy-Prague/30289474859/bd">https://www.abebooks.com/paper-collectibles/Postkarte-Carte-Postale-Praha-Prahy-Prague/30289474859/bd</a> Seite 4 Sammlung Hamann Seite 5 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Henriette_Sonntag_Rad.JPG">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Henriette_Sonntag_Rad.JPG</a> Seite 6 <a href="https://www.univie.ac.at/transdifferenz/index.php?option=com_content&amp;view=article&amp;id=6&amp;param1=169&amp;Itemid=117">Bertha Suttner (univie.ac.at)</a> Dadiani-Katalog p 421 Seite 7 <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Franz_Joseph_of_Austria_young.jpg">https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Franz_Joseph_of_Austria_young.jpg</a> Seite 9 <a href="https://peaceatlastbook.files.wordpress.com/2020/09/bvs-at-17.jpg">https://peaceatlastbook.files.wordpress.com/2020/09/bvs-at-17.jpg</a> Seite 10 Illustr. Konvers.-Lexikon, Leipzig/Berlin 1870-1880; Seite 11 <a href="https://www.habsburger.net/de/medien/artur-halmi-ball-bei-hof-schluss-der-quadrille-zeichnung-1898">https://www.habsburger.net/de/medien/artur-halmi-ball-bei-hof-schluss-der-quadrille-zeichnung-1898</a> Seite 12 <a href="https://www.univie.ac.at/transdifferenz/index.php?option=com_content&amp;view=article&amp;id=6&amp;param1=169&amp;Itemid=117">Bertha Suttner (univie.ac.at)</a> Dadiani-Katalog p 421&nbsp; Seite 13 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gustav_Baron_Heine-Geldern.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gustav_Baron_Heine-Geldern.jpg</a> Seite 15 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gouvernante#/media/Datei:TheGovernessRebeccaSolomon.jpg">https://de.wikipedia.org/wiki/Gouvernante#/media/Datei:TheGovernessRebeccaSolomon.jpg</a> Seite 16 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Emily_Shanks_Employing_a_Governess.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Emily_Shanks_Employing_a_Governess.jpg</a> Seite 17 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fassade_Nordseite.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fassade_Nordseite.jpg</a> Seite 18 <a href="https://www.geni.com/photo/view/6000000016248995514?album_type=photos_of_me&amp;photo_id=6000000115550933929">https://www.geni.com/photo/view/6000000016248995514?album_type=photos_of_me&amp;photo_id=6000000115550933929</a> Seite 19 <a href="https://www.brooklynmuseum.org/opencollection/objects/1356">https://www.brooklynmuseum.org/opencollection/objects/1356</a> Seite 20 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jean_B%C3%A9raud_La_Modiste_Sur_Les_Champs_Elysees.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jean_B%C3%A9raud_La_Modiste_Sur_Les_Champs_Elysees.jpg</a> Seite 21 <a href="https://www.derstandard.at/story/2000088226618/alfred-nobels-verhaengnisvolle-wiener-affaere">https://www.derstandard.at/story/2000088226618/alfred-nobels-verhaengnisvolle-wiener-affaere</a> Seite 22 <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arthur_Gundaccar_von_Suttner.jpg">Datei:Arthur Gundaccar von Suttner.jpg - Wikimedia Commons</a> Sammlung Hamann Seite 25 <a href="https://als.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner#/media/Datei:Bertha_von_Suttner.png">Bertha von Suttner - Bertha von Suttner - Alemannische Wikipedia</a>

Meine einzige Chance ist,&#160; einen älteren, reichen Mann zu&#160; heiraten. Der reichen Baron Gustav Heine von Geldern hat um meine Hand angehalten, ihn nehme ich.&#160;

Alfred Nobel war einer der reichsten Männer der Welt. Er sehnte sich mit 43 Jahren nach einer Familie. Er umwarb die hübsche, gebildete, 10 Jahre jüngere Bertha. Doch sie konnte Artur nicht vergessen.

Die Opernsängerin Henriette Sonntag Radierung 1827

Berthas Mutter war 47 Jahre jünger als ihr verstorbener Ehemann und stammte aus dem Bürgertum. Sie hatte als 19-Jähriges Mädchen den alten Grafen geheiratet, wäre allerdings lieber Sängerin geworden. Ihre Herkunft war für die damalige adelige Gesellschaft ein Makel. Bertha war daher für die hochadeligen Kinskys kein vollwertiges Familienmitglied.

Name

Safari may block some audio or video from playing automatically and ‘read to me’ will skip these. You can configure this in Safari’s preferences.